N'Abend,
@ Stefans Beitrag von Threadseite 3:
von der m03 würde ich generell abraten. ich wollte die ursprünglich kaufen, der praxistest brachte mich aber rasch davon ab. schwer, klobig, handspannung ein witz (schwergängig, unergonomisch, bei kälte im feld zu vergessen), die montage mist,
Nun, ich habe das Teil gekauft und mache den Praxistest jetzt seit gut 5 Jahren. Bisher habe ich ca. 150 Stück Wild damit geschossen, und inklusive Schießstand insgesamt ca. 1000 Schuß raus. Meine Erfahrungen sind durchweg positiv, daher würde ich Stefans "generelles abraten" relativieren wollen: Ich kann nicht generell abraten, sondern denke, daß die M03 ein sehr gutes Gewehr ist.
Konkret zu Stefans Argumenten:
"Schwer" / "Klobig": Eine Remington 700 oder eine Accuracy sind vielleicht schwer und klobig, die M03 bewegt sich da wohl eher im Mittelfeld. Das hängt auch ein bissl von der Ausstattung ab, ich mag Gewehre eher schwer, daher habe ich den Solid-Lauf genommen. Wer das leichter will, der kann aber auch durchaus den dünnen Lauf nehmen.
"Handspannung ein Witz": Wahrscheinlich hat dir der Verkäufer nicht korrekt zeigen können, wie man das Ding am sinnvollsten bedient. Wenn du versuchst, die lässig mit der Daumenspitze zu spannen, dann wird das nix - klickt und geht ziemlich schwer. So macht man das aber auch nicht. Ich forme aus Daumen und Zeige- und Mittelfinger ein "U", die beiden rechten Finger an den Schaft, das untere innere Drittel des Daumens auf den Spannhebel und dann sachte nach rechts drücken - geht extrem leicht und vor allem absolut geräuschlos. Entspannen geht eh prima. "Bei Kälte im Feld zu vergessen" stimmt definitiv auch nicht, ich habe elend viele Sau-Ansitze-Nächte bei knackigem Frost gemacht, und auch dann geht alles super, mußt halt machen wie oben beschrieben.
"Die Montage Mist": Dann wüßte ich gerne mal, was der konkrete Grund sein soll, die Montage als Mist abzuqualifizieren. Ich habe zwei von den Montagen, eine mit Swarovski-Rail mit nem Swaro 2-12x50 und eins mit 30er-Ringen mit einem Zeiss 6-24x56. Die Dinger kann ich wechseln wie Stefan seine Unterhosen und es tut sich absolut nix an der Trefferlage mit der jeweils zu dem Glas gehörigen Munition. Das habe ich schon dutzendfach gemacht, und definitiv: Da tut sich überhaupt nix. Deine Aussage, daß die Montage "Mist" sei, ist, nimm's mir bitte nicht übel, Blödsinn. Ich weiß nicht, wo du das her hast. Außer der Blaser-Sattelmontage kenn ich nix, was so schnell, narrensicher und wiederholgenau zu wechseln ist und vor allem so kostengünstig zu montieren und erwerben ist. Da kann mir jede Schwenkmontage oder sch...teure Einhakmontagen gestohlen bleiben. Die Mauser-Montage ist super.
@ Lueger:
Zu
.) Das klassische 30-06 Geschoß (200 grains) 13 g für schweres Wild oder Bewegungsjagd (Drückjagd, Sauriegler). Torpedo-Universal-Geschoß TUG von RWS. Jagdlich brauchbar bis immerhin knapp 200 m. Ziemlich heftiger Rückstoß.
Damit jagen sie in den USA (Alaska) und Kanada Grizzly und Eisbär, in Rußland den Großen Sibirischen Braunbären, in Skandinavien den Elch (400-600 kg), in Indien Tiger, in Afrika Löwen. Für Europa gilt die 200 grain Laborierung als unnötig stark, außer eben bei den Bewegungsjagden wo immer unsaubere Schüsse vorkommen. Dort ist sie gern gesehen.
Du schreibst einen Zeug... nicht zu fassen. Ich schieße aus der 30-06 für Drückjagden gerne 220-Grain-Geschosse mit halbwegs satter Ladung, und davon auch auf dem Schießstand oft und viele. Der Rückstoß ist bei denen schon nicht "heftig", sondern schiebt relativ gemächlich, ich weiß nicht, was die 200 Grain so kraß sein sollen. 7x64 mit 11g Geschoß kickt je nach Waffe mehr.
Daß "sie damit", also den 200 Grain aus 30-06, Grizzly, Eisbär, Löwen, Tiger jagen... oh je. Bevor jetzt wieder irgendwer mit "7x57 auf Elefant geht auch" kommt, ok, man _kann_ das machen. Ich bin jagdlich jetzt eher in heimischen Gefilden daham, aber ich lese gerne und viel, und sämtliche amerikanische Wiederladeliteratur wird dir sagen: 30-06 ist auf große Bären eher grenzwertig.
Zu der generellen Frage "30-06 vs. 308":
Ich denke, das gibt sich nicht viel. Beim Wild kommt Gewicht und Geschwindigkeit an, und da liegen die zwei dicht beieinander, wobei es drei leichte Vorteile für die 30-06 gibt:
- Bei selbem Geschoß und selber Geschwindigkeit kriegt man das bei der 30-06 immer mit weniger Druck gebacken, was aber eigentlich wurscht ist, sofern man sich nicht zu irgendwelchen Extrem-Ladungen hinreißen läßt.
- Im Maximum kriegt man aus der 30-06 je nach Geschoßgewicht immer so ca. 30-40 m/s mehr V0 raus als mit der 308 (was sich aus vorigem Punkt ergibt). Das dürfte dem Wild aber relativ egal sein, solange man in normalen Entfernungsbereichen bleibt.
- 220 Grain Geschosse gehen aus der 30-06 prima, für die 308 habe ich dafür noch keine "offiziellen" Ladedaten gefunden und kenne auch keinen, der das lädt.
Gefühlsmäßig neige ich eher zur 30-06, einfach weil ich mehr Bandbreite beim Laden habe und weil es schon nach einer richtigen Patrone ausschaut.