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Die Boss der Spanier...

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sandman
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Re: Die Boss der Spanier...

Beitrag von sandman » Sa 21. Apr 2012, 22:00

Bienenmann hat geschrieben:Interessant!

Aber bist du sicher dass er dich da nicht verarscht hat mit den 3000 Gefressenen pro Woche? Kommt mir irgendwie sehr heftig vor. Vor allem würden sich die Leute doch bewaffnen, wenn die Gefahr so groß ist oder?

MfG


Die 3000 Aufgegriffenen ist eine offizielle Zahl, die Dunkelziffer auch. Die Schätzung der Gestorbenen habe ich von einem Ranger, der das, zusammen mit der Leitung des Parkes, hochrechnete aus Erzählungen der Flüchtlinge (wieviel brachen auf, wieviele kamen an) und gefundenen Überresten. Wobei man auch nicht vergessen darf, dass es dort auch giftige Tiere gibt, auch Elefanten, Nashörner und vor allem Nilpferde angreifen, dass die Leute oft ohne irgendeine Ausrüstung (nicht einmal Wasserflaschen) aufbrechen und mindestens eine Woche in einem lebensfeindlichen Gebiet, das größer als Niederösterreich und Wien zusammen ist (20.000km²), unterwegs sind.

Besagter Ranger fand einmal eine Frau aus Mocambique auf einem Baum, die sich weigerte herunter zu kommen. Er und sein Kollege konnten sie überreden, doch zu ihnen zu kommen. Sie erzählte dann, dass sie seit drei Tagen auf dem Baum sitzen würde und dass sie zu elft losgegangen wären, aber sie die einzige Überlebende wäre.

Diese Leute würden eine Waffe, wenn sie überhaupt eine hätten, vorher sofort verkaufen, da diese einen großen Wert darstellen. Und wenn ein Ranger, oder eine Grenzpatrouille Dich mit einer Waffe erwischt, wirst Du, ohne Vorwarnung, erschossen, da Du dann nur ein Mitglied einer der schwer bewaffneten Wildererbanden sein kannst.

Grüße

Sandman
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Re: Die Boss der Spanier...

Beitrag von Barry08 » So 22. Apr 2012, 07:14

Genau genommen ist es egal, ob es 300 oder 3000 Leute sind. Tatsache ist, dass es ein enormes Problem gibt. Zyniker sehen darin vielleicht sogar einen Teil der Lösung..

Die Situation in anderen Teilen der Welt ist so grundliegend verschieden zu unseren Verhältnissen, dass der direkte Vergleich immer scheitern muss - was die Uninformierten konsquent nicht zur Kenntnis nehmen möchten. Viele werden Sandmanns Kommentare hier als völlis unglaubwürdig abtun, aber wer in solchen Ländern unterwegs war, weiß, wie recht er hat.
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Re: Die Boss der Spanier...

Beitrag von Bienenmann » So 22. Apr 2012, 08:24

Nein als völlig unglaubwürdig möcht ich sie wirklich nicht abtun. Es ist nur Fakt dass du als gutgläubiger Westler in Entwicklungsländern immer wieder mal auf die Schaufel genommen wirst. Ist mir selbst auch schon passiert (Polizisten die uns absichtlich in die falsche Richtung geschickt und dabei auch noch fröhlich gegrinst haben und solche Sachen). Deshalb wollt ich halt nochmal nachfragen ob die Person wirklich glaubwürdig war. Nichts für ungut.

MfG

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sandman
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Re: Die Boss der Spanier...

Beitrag von sandman » So 22. Apr 2012, 11:04

Bienenmann hat geschrieben:Nein als völlig unglaubwürdig möcht ich sie wirklich nicht abtun. Es ist nur Fakt dass du als gutgläubiger Westler in Entwicklungsländern immer wieder mal auf die Schaufel genommen wirst. Ist mir selbst auch schon passiert (Polizisten die uns absichtlich in die falsche Richtung geschickt und dabei auch noch fröhlich gegrinst haben und solche Sachen). Deshalb wollt ich halt nochmal nachfragen ob die Person wirklich glaubwürdig war. Nichts für ungut.

MfG


Wie gesagt, die Infos habe ich von mehreren Park Rangern des Kruger National Parks. Alle wirkten sehr glaubhaft auf mich und ich glaube auch nicht, dass Du jemanden, der sich wirklich für die Problematik des Landes interessiert (und die Ranger dort lieben wirklich ihr Land, sonst würden sie den Job nicht tun) auf den Arm nimmst. mit einem konnte ich mich besonders lange unterhalten. Wir waren von 03h30 bis ca 15h00 gemeinsam zu Fuss durch den Busch unterwegs und haben unvergessliche Dinge erlebt. Man hat richtig gemerkt, wie es auch dem Ranger gefallen hat, da er offensichtlich unser Interesse und unsere Fragen geschätzt hat, auch wenn er bei der Anfangsbesprechung meinte "And don't make anything stupid! I'd rather shoot you, than a rhino" und irgendwie habe wir es ihm alle geglaubt..........

Er erzählte ein wenig von seiner Karriere: "A couple of years" bei der Südafrikanischen Armee, was er dort gemacht hat, wollte er uns nicht erzählen, danach Aubildung zum Ranger auch mit Einsätzen gegen Wilderer Banden.

Grüße

Sandman
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Re: Die Boss der Spanier...

Beitrag von Warnschuss » So 22. Apr 2012, 21:50

sandman hat geschrieben:auch wenn er bei der Anfangsbesprechung meinte "And don't make anything stupid! I'd rather shoot you, than a rhino" und irgendwie habe wir es ihm alle geglaubt..........


Na sehr gastfreundlich.. :? Was denn Blödes könnte man dort anstellen, dass der Ranger einen eher erschießt als ein Nashorn?

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Re: Die Boss der Spanier...

Beitrag von sandman » So 22. Apr 2012, 22:24

Warnschuss hat geschrieben:Na sehr gastfreundlich.. :? Was denn Blödes könnte man dort anstellen, dass der Ranger einen eher erschießt als ein Nashorn?


Der war schon in Ordnung. Man darf auch nicht vergessen, dass ein großer Teil der Kundschaft dort aus Amis besteht, die glauben, dass das so eine Art "African Wild Life Theme Park" ist. Da sind die, die die Zebra Babys streicheln wollen noch harmlos. Es ging eher darum, dass erst gar keine Diskussion aufkommt, wer das Sagen hat.

Immerhin konnte ich unter seiner Führung bis auf 10m an eine Breitmaulnashornfamilie ran, ohne sie bei der morgendlichen Äsung zu stören. Auch andere Wildtiere konnten wir aus nächster Nähe beobachten und fotografieren (insgesamt knapp 1000 Abschüsse! :D ).

Er und sein Kollege waren super und ein Biltong Frühstück in freier Wildbahn hat schon was.

Grüße

Sandman
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