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Wieder ein Jagderlebnis!

Weidmannsheil! Jagdprüfung, Jagderlebnisse, Ausrüstung und alles was sonst zur Jagd gehört.
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Coolhand
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Wieder ein Jagderlebnis!

Beitrag von Coolhand » Fr 14. Dez 2012, 23:41

Also, ich will euch mein letztes Jagderlebnis nicht vorenthalten.
Gestern haben wir uns zu viert verabredet, um bei dem wunderbaren Wetter, das uns ja reichlich Saukontrastmittel im Revier beschert hat, die frischen Spuren zu suchen und an geeigneten Orten kurze Triebe zu veranstalten. Vielleicht könnt man ja so die ein oder andere Sau erlegen. Jedenfalls war ich von der Idee begeistert, was ich von meinem Chef nicht behaupten kann, weil er sehr kurzfristig mit meiner geänderten Urlaubsplanung konfrontiert wurde...Man weiß ja nicht 2 Wochen vorher, dass Schnee liegt und das Wetter passt. Aber das hat mein Chef verstanden. Ich bin ja auch nicht der einzige Jäger dort...

So, also haben wir 4 uns an einem erfolgversprechenden Platz aufgestellt wobei einer dann mit seinem Hund durchs Gebüsch ging und mit seiem Hund für die nötige Unruhe sorgte. Ich hatte beim 2. Versuch einen netten Anblick von 2 Kitzen mit einer Geiß. Die Entfernung betrug jedoch ca. 80m, sodass ein sicheres Ansprechen nicht möglich war. An einen Schuss ist auf die Entferung sowieso nicht zu denken gewesen. Ich weiß auch nicht warum im Wald so viele Bäume im Weg rumstehen müssen.
Jedenfalls hatte ich wenigstens einen Anblick. Schweinderl war weit und breit keines zu sehen. Also fanden wir uns wieder im Jagdhaus ein, um erstmal die weitere Vorgehensweise festzulegen. Wir stärkten und mit vitaminreicher Kost, bestehend aus Speck und Käse, um dann abermals der Kälte zu trotzen. Da der wunderbare Wintertag sich wie immer viel zu früh dem Ende zuneigte, beschloss ich, in der Dämmerung ansitzen zu gehen. Ich hatte neben den obligatorischen Schweinderln auch noch Geiß und Kitz frei. Ja, ich als Jungjäger, der noch nie einen Böck in abgeworfenem Zustand live gesehen hatte, stand nun vor einer Herausvorderung. Mir waren die Rehleins immer das liebste bejagbare Wild, da sie ersten recht freiwillig in die Schussbahn laufen und zweitens Manderl von Weiberl auch recht leicht zu unterscheiden sind. Ja, nur um diese Jahreszeit nicht.
Vielleicht würde aber auch ein unvorsichtiges Schweinderl seinen Wurf auf die Lichtung stecken. Da wärs ja egal, Geweihe haben die nie auf, aber dafür gibts auch keine Schonzeit.
Ich freute mich über meine neue, sündteure Ansitzhose, die bei -8 Grad sehr gute Dienste leistete. Mir war ausnahmsweise nicht nach 30 Minuten saukalt. So saß ich also ab 15h auf meinem offenen Hochsitz und tat das, was Jäger meistens tun, warten. So nach einer Stunde, die Sonne näherte sich schon sehr dem Horizont, wurde mir wieder saukalt. Ja, die zu meiner Hose passende Jacke sollte ich mir auch noch zulegen. Aber bei dem Preis brauchts noch ein Christkind, wenn ich bis dahin nicht festgefroren bin. Ich war also bereits sicher, dass das heute kein Nachtansitz werden würde. Der Wind kam auch noch auf. Dann stellte ich fest, dass es sich mit Rehen wie mit Linienbussen verhält. Kaum zündest du dir eine an, kommt er. Es kam also ein Reh die Schneise herauf, direkt auf mich zu. Zuerst konnte ich es mit freiem Auge gar nicht als Linienbus, eh ich meine Reh, ansprechen. Irgendwas war komisch an seiner Form. Also den Gucker genommen und Reh genau beäugt. Das war wirklich komisch. Etwas an seinem Kopf. Mir wurde gesagt, dass man einen abgeworfenen Bock an seinem viereckigen Haupt leicht von einer Geiß unterscheiden kann. Dieses Haupt wieß einen ausgesprochenen Höcker auf. Doch es konnte kein Bock sein. Die hätten doch ihre "Höcker" nicht zwischen den Lichtern, sondern viel weiter hinten am Haupt. Hmm. Was ist das? Da ich auf die ca. 45m mit meinem 8x Gucker nicht viel mehr erkennen konnte, beschloss ich das ZFR auf 12x zu Hilfe zu nehmen. Ich ging also in den Anschlag und stellte fest, dass dieses Stück sicher kein Bock war, da nichtmal ansatzweise auf eine Geweihanschlusstelle geschlossen werden konnte. Aber es hatte diesen mächtigen Höcker auf der Nase. Das war abnormal, dessen war ich mir so sicher, wie man sich als Jungjäger sein kann. Ich dachte mir, dass ich, sollte sich das männliche Geschlecht dieses Stückes posthum bestätigen, immerhin mit Hegeabschuss argumentieren könnte. Nun tat mir das Reh den gefallen und stellte sich breit in perfekter Pose vor mir auf. Absehen auf Höhe Vorderlauf, Körper zentriert und bumm! Der Rückstoss meiner 6,5er reichte aus, um mein noch immer auf 12x gestelltes ZFR komplett vom Wildkörper zu schlagen. Sofort senkte ich die Mündung wieder, um mein erlegtes Stück erneut anzuvisieren. Schreck! Es war weg! Wie kann das sein? Ich hab sicher perfekt getroffen! Oder doch nicht? Nein kann nicht sein! Aber warum ists dann weg? Es hat gefälligst dazuliegen, wenn ich treffe. Jadenfalls war meine Waffe bereits repetiert. Ich öffnete beide Augen, um nach dem Stück zu suchen. Da sprang es von Mitte der Kirrung Richtung Waldrand ab. Der ist nur ca. 10m weg, danach nichts als kugelsichere Großgewächse. Also Plan B aktivieren. Bumm! Wie lange dauert es für ein Reh, diese Distanz zurückzulegen? Jedenfalls kürzer als ich für einen 2. Treffer brauche, wie es schnell herausgefunden hatte. Der 2. Schuss brachte das Reh zum Überschlag nach vorne. Jetzt lag es verendet im Schnee. Puls 140. Bei mir. Beim Reh 0, eh klar. Normalerweise würde ich mir jetzt eine enzünden, aber ich hatte ja noch meine Tschick von vorher. Also die hastig fertiggeraucht. Ja bitte die sind auch nicht billig.
Nun wars Zeit zum Abbaumen. Ich begab mich also schnell zu meiner heutigen Jagdbeute. So, nun wollte ich sicher sein, dass mein Ansprechvermögen mich nicht im Stich gelassen hatte. Ich sah sofort, dass mein erster Schuss sein Ziel perfekt getroffen hatte. Jede Menge Schweiß vom Anschuss bis zum Waldrand. Der Zweite war vermutlich nicht notwendig, aber getroffen hatte er auch. Und wie. Das Aufbrechen würde ich heute alleine hinbekommen. Auch das Schloss würde ich nicht mehr knacken müssen. Das hatte meine Kugel bereits besorgt. Eine Bestimmung des Geschlechts anhand der einschlägigen Körperteile war nicht mehr zu denken. Gut, wenigstens ist es schneller verendet.
Das Problem war, dass ich keinerlei Schusszeichen erkennen konnte, da ich mit viel zu grosser Vergrößerung geschossen habe. Hätt ich vorher wieder runterdrehen sollen. Aber an das denkt ja keiner. Ok, beim nächsten Mal.
Jedenfall betrachtete ich nun das Haupt meines Rehs. Es hatte diesen ca. 10cm grossen Höcker im Gesicht. Bock wars aber wirklich keiner. Ich hatte sowas vorher noch nie gesehen. Irgendeine Art verknöcherter Wucherung war zu ertasten. Ich holte also mein Handy raus, und rief meinen Kollegen an, der über einen geeigneten fahrbaren Untersatz verfügte, um mir bei der Bergung behilflich zu sein. Ich konnte diesen Hochsitz nur per pedes erreichen, da mein Fahrzeug nicht wirklich mit dem Schnee fertig wurde. Mein Freund war schnell zur Stelle, nicht ohne mir gleich am Telefon zu sagen, dass ich Koffer sicher einen Bock erlegt hatte, als ich ihm den Höcker am Haupt beschrieb. Naja, das Aufbrechen erledigte ich schnell allein. Dann betrachtet mein Weidkammerad das Reh genau. Er war extrem erstaunt. Sowas hatte er auch noch nie gesehen. Er bestätigte meine Diagnose "Geiß" und maß ihr Alter mit 8-9 Jahren, nachdem er mir WMH gewünscht hatte. Wir fuhren also wieder zur Hütte. Er ließ mich vorher bei meinem Auto raus, und fuhr vor. Als ich endlich den weiten Weg im hohen Schnee nach unten getriften war, fand ich sämtliche anwesende Jäger mit Handycam im Anschlag rund um mein Stück gebeugt. Alles war in Aufruhr. Keiner der ca. 167 Jagdkarten, zusammengerechnet, hatte sowas je gesehen. Das waren die 3 Revierjäger, die praktisch jedes Reh im Revier mit Vornamen kannten. Diese Geiß hatte noch nie jemand zuvor gesehen. Sie gratulierten mir mit den Worten, dass ich so ein abnormes Stück in meinem Leben sicher nie wieder schießen werde.
Nun sahen sie, dass das Stück offensichtlich 2 Treffer angetragen bekommen haben musste. Die 2 Schüsse hatte auch jeder gehört. Sag mal, schießt du einen Halbautomaten? Das wurde ich gefragt...
Es gab einige Diagnosen was den Höcker anbelangte, die von Streupilz über Tumor usw reichten. Da konnte ich nicht mitreden, da ich mich mit sowas noch nicht auskenne. Heute wurde beschlossen, das Haupt der Pathologie der VetMed vorzulegen. Wir wollen ja immerhin Gewissheit haben, ob man das Fleich auch genießen können wird.
Mein Pächter stimmte mir jedenfalls zu, dass es auf jeden Fall ein Hegeabschuss gewesen wäre, auch bei einem Bock. Das hätte man argumentieren können. Jedenfalls genehmigte ich mir jetzt ein Bier.

Wenn ichs könnte, würde ich ein Foto vom Haupt hier reinstellen. Kommt aber vielleicht noch.

Und wenn ich weiß, was die Ursache für diese Veränderung des Hauptes war, dann werde ich euch das natürlich nicht vorenthalten.

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Re: Wieder ein Jagderlebnis!

Beitrag von DerDaniel » Sa 15. Dez 2012, 00:25

Ein kräftiges Weidmannsheil!!!

Wäre echt super wenn du Bilder von dem Stück hier einstellen könntest (und das ergebnis der VetMed).

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joe77
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Re: Wieder ein Jagderlebnis!

Beitrag von joe77 » Sa 15. Dez 2012, 00:39

Würde mich sehr über Bilder freuen,..
Anleitung zum einstellen hier:

viewtopic.php?f=22&t=3541

Jedenfalls ein kräftiges Waidmannsheil.
mfg
Josef

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Meine eigene Meinung, Daten ohne Gewehr etc.
Und einiges wird ab und zu am Smartphone getippt, also Nachsicht bitte ;)

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Re: Wieder ein Jagderlebnis!

Beitrag von Schnittbrot » Sa 15. Dez 2012, 09:59

Weidmannsheil!

und vielen Dank für deine Schilderung! Deine kurzweiligen und ansprechend geschriebenen Geschichten sind eine echte Bereicherung hier! Weiter so :clap:

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Re: Wieder ein Jagderlebnis!

Beitrag von quildor82 » Sa 15. Dez 2012, 10:42

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Re: Wieder ein Jagderlebnis!

Beitrag von gipflzipfla » Sa 15. Dez 2012, 10:47

Waidmanns Heil @Coolhand,
zu Deiner Geiß :clap:

Und danke für Deinen Erlegerbeicht :!:

Coolhand hat geschrieben:Also, ich will euch mein letztes Jagderlebnis nicht vorenthalten.
.....

Wenn ichs könnte, würde ich ein Foto vom Haupt hier reinstellen. Kommt aber vielleicht noch.

Und wenn ich weiß, was die Ursache für diese Veränderung des Hauptes war, dann werde ich euch das natürlich nicht vorenthalten.

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Fotos einstellen geht hier einfach: lade Dein(e) Foto(s) auf picr.de hoch und kopiere den / die Link(s) den Du dann bekommst einfach hier ein.
"Wer Ironie sät, wird Sarkasmus ernten!"
Waidmonns Gruaß, vom gipfl
..... Bild

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Re: Wieder ein Jagderlebnis!

Beitrag von Coolhand » Sa 15. Dez 2012, 11:33

WMD! Bei Gelegenheit werd ich mich dem Bildreinstellen widmen!

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Re: Wieder ein Jagderlebnis!

Beitrag von IT Guy » Sa 15. Dez 2012, 21:39

Weidmannsheil

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Re: Wieder ein Jagderlebnis!

Beitrag von 924sas » So 16. Dez 2012, 11:56

Weidmannsheil!
...und zum Abschied ein leises: war schön euch zu treffen!

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Re: Wieder ein Jagderlebnis!

Beitrag von sandman » So 16. Dez 2012, 14:55

Weidmannsheil!

Bei der Wucherung dürfte es sich ziemlich sicher um eine Aktinomykose, der Strahlenpilzkrankheit, handeln. Entegegen erster Annahmen handelt es sich aber um eine bakterielle Infektion, die zu einem blasigen, verknöcherten Tumor führt. Dieser ist meist im Unterkiefer lokalisiert, kann aber überall auftreten. Die Genussfähigkeit des Wildprets ist aber dadurch nicht eingeschränkt.

Hier ein Bild von einer Geiß mit Aktinomykose im Unterkiefer:

Bild

Das Tier kann mit dieser Wucherung lange leben, erst wenn die Äsung unmöglich wird, dann kommt es zu Einschränkungen.

Grüße & WH

Sandman
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Re: Wieder ein Jagderlebnis!

Beitrag von Coolhand » So 16. Dez 2012, 22:23

Das war eine unserer ersten Diagnosen. Mal sehen ob sich die bestätigt!

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Re: Wieder ein Jagderlebnis!

Beitrag von approach_lowg » Di 18. Dez 2012, 21:10

WH und toll erzählte geschichte.

lg rene
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Re: Wieder ein Jagderlebnis!

Beitrag von Coolhand » Fr 21. Dez 2012, 20:30

Also, ich hab Nachricht bekommen von der Pathologie der VetMed!

Allem Vorweg, ich kann das Sevice dieser Einrichtung wirklich nur wärmstens empfehlen!
Ich bin dor am Wilhelminenberg reingeschneit, hatte keine Ahnung wo ich hinsoll, oder wie das Abläuft, wenn man ein Stück untersucht haben will. Mir wurde sofort von einem Mitarbeiter geholfen, die richtige Abteilung zu finden. Bei betreten des richtigen Gebäudes war sofort ein Pathologe für mich da. Nein, eigentlich für meinen Rehschädel, den ich mitgebracht hatte, ich atme ja noch immer...
Dieser Mitarbeiter zeigte sich an meinem Mitbringsel sehr interessiert und begann sofort mit einer ersten Untersuchung. Den Chef der Abteilung hatte er auch sofort gerufen. Selbiger war auch gleich dabei. Bei Humanmedizinern hab ich dieses extem patientenorientierte Service noch nicht erlebt, aber vielleicht weil ich noch nie mit Pathologen zu tun hatte. Wobei dann hätte man ja eigentlich auch schon Zeit...aber egal.

Jedenfalls erhielt ich nach 2 Tagen telefonisch die erste Diagnose. Es ist eine Zyste, die sich vermutlich durch eine Drüsenüberfunktion in der Gegend der Nasenschleimhaut gebildet hat. Es entstand ein so hoher Druck, dass dabei mit der Zeit sogar der Schädelknochen nachgab.
Ich könnt mir vorstellen, dass das nicht angenehm war...Jedenfalls wurde meinem Schädel, also natürlich dem Schädel vom Reh, mit aller Kunst der modenrnen Viechmedizin zu Leibe gerückt. Rönten und Labor, dessen Befund noch aussteht.
Das Rehkopferl wird übrigens nach der Autopsie eingefroren, um es mir in diesem Zustand zwecks Herstellung einer Trophäe zu überlassen.
Hab ich erwähnt, was der Service kostet? Nix! Abermals drängt sich da ein Vergleich mit der Krankenkasse und diesen Erlagscheinen auf...
Jedenfalls waren die Docs von meinem Exponat alle hellauf begeistert, da keine sowas jemals zuvor gesehen hat. Sozusagen habe ich der Wissenschaft einen Gefallen getan, hat man mir gesagt. Wann wird der nächste Nobelpreis eigentlich verleihen?

Wenn ich dann den Abschlussbericht hab, kommen weitere Einzelheiten! und bis dahin überleg ich, wie ich aus einem Rehteil etwas mache, was man aufhängen kann und das nicht gleich zum Stinken anfängt.

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