Hallo,
Nobody1 hat geschrieben:
meine erste Frage: Bist du Hundeführer und besitzt du einen Schweißhund? Wenn nicht wirst du äußerst selten in die Gelegenheit kommen, bei einer Nachsuche einen Fangschuss anzutragen. Ich gehe seit 12 Jahren zur Jagd. Habe im Durchschnitt pro Jahr eine Nachsuche benötigt. Bis auf eine Nachsuche waren alle anderen Todsuchen die unter 200 m endeten. Die Ausnahme war offensichtlich ein Hohlschuss, wo die Nachsuche mit drei Hannoveranern erfolglos blieb.
Ich habe mir auch eine Faustfeuerwaffe für die Nachsuche gekauft, allerdings wegen absoluter Untätigkeit wieder veräußert.
Meine zweite Frage: Warum soll es eine FFW sein? Ein kurzer, alter umgebauter Karabiner wie zB Mosin Nagant, ist viel effektiver. Einsatzschussweiten von 1 Meter bis 50 oder 60 Meter über Kimme und Korn. Ein sehr wirkungsvolles Kaliber (großer Durchmesser, weniger Treibladung) und schon bist du bestens gerüstet.
Für den Fall, dass du mit der kurzen .44 Mag nicht zurecht kommst, weil der Hammerrückstoß, versuch es doch mit einer .45 ACP. Ein Revolver S&W, Modell 625, 5 Zoll Lauf, im Kaliber .45 ACP oder .45 Long Colt. Eine Überlegung wert ist auch eine Glock in jeden erdenklichen Kaliber. Am Griffstück kannst du eine starke Taschenlampe montieren und bist für den Einsatz in der Nacht bestens gerüstet. Hast jede Menge Bohnen und Licht dabei.
LG u WMH
nein, ich bin kein Nachsuchenführer und bin auch noch nicht in der Situation gewesen mich vor annehmenden Sauen schützen zu müssen und ich denke du hast wahrscheinlich Recht, dass für die geplante Nachsuche ein umgebauter und gekürzter Karabiner a la Nagant eine gute Wahl wäre.
Trotzdem ist ein zusätzliches Backup - auch bei der Nachsuche mit dem Karabiner - vermutlich nie falsch.
Ich hatte aber schon Situationen - gar nicht immer die traditionelle Nachsuchen Situation, die, da gebe ich dir Recht, meist eine Todsuche ist - in denen eine FFW hilfreich gewesen wäre.
Situation Bergjagd:
Gams im steilen, felsigen Gelände geschossen, die Gams kommt hinter einer einer Felsformation zu liegen. Da das Gelände sehr steil ist (60 Grad, viel loses Geröll, etc.), dass man die Hände zum Klettern braucht, man dann ja mit dem Stück wieder runter muss (teils auf dem Rücken) bleibt also das Gewehr unten. Als ich dann oben angekommen bin und noch 15 m bis zum Felsen sind, das Ganze aus der Position auch einsichtiger, wird die Gams auf einmal hoch, sie war offensichtlich weich getroffen. Um zu verhindern, dass sie in noch unwegsameres Gelände abspringt hilft nur der sofortige Rückzug, die Gams beruhigt sich und geht wieder ins Bett. Also das Ganze wieder runter, Gewehr holen, mit Gewehr wieder rauf, Fangschuss, mit Gams runter, versorgen, wieder rauf Gewehr holen. Hier hätte eine FFW das Ganze um 40 min verkürzt (runter und mit Gewehr wieder rauf), Leiden verhindert und einen Aufwand (rauf, runter, rauf, runter, rauf, runter) erspart.
Situation Berg im Winter:
Wenn man regelmässig bei 1 m plus Schnee im Schnitt mit Schneeschuhen und schwerem Rucksack mit Futter etc. die Fütterungen in der Schonzeit beschickt ist das zusätzliche Gewicht und die Sperrigkeit eines Gewehres beim Marsch eher hinderlich, wird auch ständig nass etc.. Man lässt es also im Auto. Auf dem Weg wird man auf ein Stück Rehwild aufmerksam, dass sehr geschwächt und total abgekommen und scheinbar schon vom Fuchs angeschnitten worden ist, im Schnee nicht mehr ordentlich weiterkommt und nicht mehr flüchten kann. Lässt einen auf 10-15 m ran, beim Versuch näher zu kommen jedoch verzweifelt mit ein paar Fluchten versucht abzuspringen. Selbst kommt man im tiefen Schnee auch gerade nicht hinterher, dass man mit dem Messer abfangen könnte. Hier hätte eine FFW das Ganze Trauerspiel schnell beendet.
Es gab dann noch ein zwei ähnliche Situationen (nach Verkehrsunfall, beim Salzstecken), die mich - da ja glücklicherweise auch die Möglichkeit besteht - dazu bewogen haben in Zukunft eine FFW mitführen zu wollen.
Dazu kommt natürlich auch die Möglichkeit des Backup bei der Sauenjagd zur Gefahrenabwehr.
LG Hafidriver