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Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und Logik

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Mandella
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Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und Logik

Beitrag von Mandella » Di 2. Apr 2013, 08:45

Es geht um diesen Artikel: http://www.krone.at/Oesterreich/Jaeger_erschoss_Hund_Besitzer_erstatten_Anzeige-Ohne_Leine_unterwegs-Story-356634

Man kann den Fall aus mehreren Blickwinkeln betrachten, und jeder stimmt irgendwie:

Tierlieb: Der arme Hund. Einfach so erschossen worden. Ohne jede Chance.
Jagdlich: Der Hund war nicht angeleint und hatte keinen Maulkorb, und war demzufolge eine Gefahr für das Wild.
Moralisch: Der Jäger hätte die Besitzer auch einfach auf das Fehlen von Leine und Maulkorb hinweisen können.
Logisch: Der Hund war bereits ein amtsbekannter Wilderer, und die Besitzer offensichtlich uneinsichtig.

Somit ein Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und Logik.
Alle vier Sichtweisen sind irgendwie verständlich und plausibel.

Es stellt sich aber die Frage, wie ein Jäger das Dilemma, für sich selbst, lösen würde?
Jede der Sichtweisen hat, für mich, ein Für und ein Wider. Was meint ihr dazu?
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Bud Spencer

Re: Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und L

Beitrag von Bud Spencer » Di 2. Apr 2013, 08:54

Nichts gegen dich Mandella.
Aber das ist wieder ein typischer Hexenjagdbeitrag des ORFs... ich habs zur genüge satt. :tipphead:
Propagandistischer Ausgeschlachtet gehts wohl wirklich nicht. Der arme beagle usw usf... Nur um ein Feindbild zu provozieren.

Passiert in der Welt nichts wichtigeres. Täglich verhungern tausende Kinder, Großkonzerne (auch österreichische) zerstören die Umwelt. In Syrien sterben hunderte Menschen.... :roll:

Meine Meinung:
Der Jäger hat korrekt gehandelt. Und jeder der In der Ruhezeit! einen Hund im Wald unbeaufsichtigt rumrennen lässt ist selber schuld. Aber was ist schlimmer? Das arme Zauckerl von dems a foto mit an buam gibt oder a paar Rehe denen Zwangsabschuss oder a schmerzhafte Infektion droht.

Edith:
http://burgenland.orf.at/news/stories/2578035/
war mein Bezug!

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Musashi
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Re: Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und L

Beitrag von Musashi » Di 2. Apr 2013, 09:11

Bud Spencer hat geschrieben:Passiert in der Welt nichts wichtigeres. Täglich verhungern tausende Kinder, Großkonzerne (auch österreichische) zerstören die Umwelt. In Syrien sterben hunderte Menschen.... :roll:


Und deshalb sollen Kinder ihr Haustier weniger gern haben?? :doh:
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Re: Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und L

Beitrag von Mandella » Di 2. Apr 2013, 09:19

Keine Sorge Bud Spencer, ich nehm das nicht persönlich, und beziehe auch keine Stellung.
Als Nicht-Jäger interessiert mich nur, wie das ein Jäger sieht, bzw. lösen würde.
Daß die Krone fast nur Müll schreibt, wissen wir eh alle.

Nebenbei gefragt: Die Hunde-Besitzer haben ja den Jäger angezeigt, weil sie sich, durch die Schußabgabe, angeblich bedroht gefühlt haben.
Wie weit müssen die Menschen von einem jagdlichen Ziel, im Wald, entfernt stehen, damit diese Anschuldigung haltlos ist?
Und wie schaut es rechtlich aus, mit dem Abstand von Besitzer zum Hund? Oder ist das egal, solange der Hund nicht angeleint ist?
Und wie schaut das mit Katzen rechtlich aus? Es gibt ja genug Freiläufer. Aber außer Klein-Nagern und Vögel fallen mir momentan keine, jagdlich relevanten, Beutetiere für sie ein.
Ich finde es ist gut, sowas mal, als Nicht-Jäger, zu wissen.
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Re: Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und L

Beitrag von Darth Teddy » Di 2. Apr 2013, 09:27

Hi Mandella

Grundsätzlich hatte der Jäger recht !nur der Hund kann nichts dafür wenn seine Herrln de.......... sind und Verantwortungslos.
Ich bin selbst jäger war noch nie in so einer Sit. wüsste jedoch nicht wie ich da reag. würde
Diagnosen auf Grund eines Zeitungsartikels zu stellen und die Sit. zu bewährten ist meines erachten sehr schwer da man nicht die ganze wahrheit kennt

Weihei Bernd
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Schnittbrot
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Re: Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und L

Beitrag von Schnittbrot » Di 2. Apr 2013, 09:29

Abgesehen davon, dass sich die beiden Berichte in Bezug auf die Entfernung, die der Hund zum Zeitpunkt des Schusses zu den Hundehaltern hatte, klar widersprechen (20-30m versus "einige Schritte"), würde ich mir anhand eines Medienberichtes kein Urteil erlauben. Denn erstens sind die Wahrnehmungen und Aussagen der beiden Parteien (Hundehalter und Jäger) mit Sicherheit unterschiedlich und zweitens wissen wir ja, dass Berichte gerne ins Emotionale gezogen werden, erst recht wenn Schusswaffen im Spiel sind.

Es gibt im Jagdgesetz (JG) klare gesetzliche Bestimmungen darüber, unter welchen Umständen Jäger bzw. Jagdaufseher berechtigt bzw. sogar verpflichtet sind, einen revierenden bzw. wildernden Hund zu töten. Ob der Jäger im konkreten Fall rechtens gehandelt hat oder nicht, ist IMO ausschließlich auf Basis des Gesetzes zu beurteilen. Ob der Jäger im Rahmen seines Handlungsspielraumes auch anders hätte agieren können, wird vermutlich nur er selbst beurteilen können.

Das burgenländische JG kenne ich nicht im Detail. Im NÖ JG reviert ein Hund, wenn er sich den Einwirkungen seines Halters entzogen hat und außerhalb der Rufweite und abseits öffentlicher Anlagen im Jagdgebiet umherstreunt. Allerdings gibt es auch einige Ausnahmen: z.B. erkennbare Blinden-, Lawinensuchhunde. Ein Hund wildert, wenn er Wild unmittelbar hetzt.

Katzen zählen zum sogenannten "Raubzeug", wenn sie im Jagdgebiet in einer Entfernung von mehr als 300m zu Wohn- und Wirtschaftsgebäuden umherstreifen.

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Re: Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und L

Beitrag von slasher » Di 2. Apr 2013, 09:35

Schnittbrot hat geschrieben:
Es gibt im Jagdgesetz (JG) klare gesetzliche Bestimmungen darüber, unter welchen Umständen Jäger bzw. Jagdaufseher berechtigt bzw. sogar verpflichtet sind, einen revierenden bzw. wildernden Hund zu töten............


sehr interessant, danke.
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Re: Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und L

Beitrag von buckshot » Di 2. Apr 2013, 09:38

kurz: man unterscheidet grundsätzlich zwischen "revieren" und "wildern/hetzen" - ein hund der ohne aufsicht - einfluss des hundehalters im wald ist => reviert, wenn er einem stück wild nachläuft = hetzt er, dann "darf" der hund erschossen werden; ein revierunkundiger jäger (jagdgast) darf/sollte i.d.r. nicht auf "raubzeug" schießen...

trotzdem frage ich mich des öfteren, wieso ein jeder besch.. zeitungsartikel (der für uns jäger/schützen... i.d.r. an sich schon negativ ist) zusätzlich im forum/internet wiedergekäut werden muss... :think:

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Re: Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und L

Beitrag von rotznjaga » Di 2. Apr 2013, 09:40

ich würde unter keinen umständen einen hund erschiessen. ich würde das so zu lösen versuchen daß ich den hund beim hetzten filme oder fotografiere, sodaß eine erneute anzeige mehr erfolg hat. es kann einen hundehalter sauteuer kommen, wenn der hund ein reh reisst oder zu tode hetzt und dies dokumentierbar ist ! ( so in deutschland geschehen mit ca. 3000 euro für eine trächtige rehgeiss!)
das wäre auch für die nichtjagende bevölkerung verständlich, und könnte meines erachtens nicht wieder gegen die jagd ausgelegt werden.
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Darth Teddy
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Re: Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und L

Beitrag von Darth Teddy » Di 2. Apr 2013, 09:42

Aus dem burgenl. Jagdgesetz



2.
wildernde Hunde, wozu auch Hunde zu rechnen sind, welche sich der Einwirkung ihrer Halterinnen und Halter entzogen haben und im Jagdgebiet umherstreifen, sowie Katzen, welche in einer Entfernung von mehr als 200 m von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden in Feld oder Wald umherstreunen, zu töten. Das Recht zur Tötung von Hunden besteht nicht gegenüber Jagd-, Blinden-, Polizei- und Hirtenhunden, wenn sie als solche erkennbar sind, für die ihnen zukommenden Aufgaben verwendet werden und sich vorübergehend der Einwirkung ihrer Besitzerinnen und Besitzer entzogen haben;
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Re: Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und L

Beitrag von Mandella » Di 2. Apr 2013, 09:44

@Schnittbrot: Das mit den Hunden verstehe ich ja. Immerhin gibts ja neben den Wischmob-Modellen, auch richtige Hunde, die durchaus gefährlich werden können. Aber Katzen? Da ist es mir gar nicht klar, warum die gefährlich sein sollten? Die schaffen doch maximal Klein-Nager und kleine Vögel, die jagdlich absolut uninteressant sind. Ab der Größe von einem Luchs kann ich mir ja vorstellen, daß die einem kleineren Kitz oder einem größeren Vogel gefährlich werden können. Aber der übliche Stubentiger? Ist für mich persönlich schwer vorstellbar.

@buckshot: Der Thread ist kein wiederkäuen des Zeitungsartikels, sondern soll eigentlich nur eine Frage, ohne Stellungnahme, sein. Vielleicht erspart man dem einen oder anderen Jungjäger damit sogar Ärger, und als Nicht-Jäger bekommt man Antworten, die sehr lehrreich sind. Das funktioniert aber nur, wenn man rein sachlich an das Thema und die Fragen herangeht.

Nur wie schaut das mit der Entfernung Mensch und jagdliches Ziel, rechtlich betrachtet, aus?
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Re: Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und L

Beitrag von rotznjaga » Di 2. Apr 2013, 09:50

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Re: Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und L

Beitrag von buckshot » Di 2. Apr 2013, 09:52

Mandella hat geschrieben:@Schnittbrot: Das mit den Hunden verstehe ich ja. Immerhin gibts ja neben den Wischmob-Modellen, auch richtige Hunde, die durchaus gefährlich werden können. Aber Katzen? Da ist es mir gar nicht klar, warum die gefährlich sein sollten? Die schaffen doch maximal Klein-Nager und kleine Vögel, die jagdlich absolut uninteressant sind. Ab der Größe von einem Luchs kann ich mir ja vorstellen, daß die einem kleineren Kitz oder einem größeren Vogel gefährlich werden können. Aber der übliche Stubentiger? Ist für mich persönlich schwer vorstellbar.

@buckshot: Der Thread ist kein wiederkäuen des Zeitungsartikels, sondern soll eigentlich nur eine Frage, ohne Stellungnahme, sein. Vielleicht erspart man dem einen oder anderen Jungjäger damit sogar Ärger, und als Nicht-Jäger bekommt man Antworten, die sehr lehrreich sind. Das funktioniert aber nur, wenn man rein sachlich an das Thema und die Fragen herangeht.

Nur wie schaut das mit der Entfernung Mensch und jagdliches Ziel, rechtlich betrachtet, aus?



katzen in einem niederwildrevier sind durchaus ein problem...(es gibt ned nur rehe...).
und ich weiß ja wie solche freds ausgehen.... - am ende wirds wieder politisch.. und dann is zu ;-)

Bud Spencer

Re: Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und L

Beitrag von Bud Spencer » Di 2. Apr 2013, 10:16

Ich fühl mich dazu gemäßigt einmal Stellung zu nehmen:
Unser Revier liegt in direkter Nähe zu einem Tierheim, welches Spaziergänge mit Hunden anbietet. Desweiteren liegen wir in Stadtnähe.
Hunde aber auch Pferde buunruhigen das Wild sehr. Speziell in den Ruhe/Nachzeiten geht man nicht in den Wald (der Vorfall ereignete sich um 19:30).

Ich selbst habe schon unzählige Hundebesitzer auf ihre Pflichten abgemahnt. Tlw. ohne Erfolg. Ich habe seit 3 Jahren die Jagdkarte und noch keinen einzigen Hund geschossen, eben weil ich denke, dass man mit den Besitzer reden kann. Ich kann den burgenländischen Kollegen aber sehr wohl verstehen. Speziell wo es ja schon einmal zur Anzeige gekommen war. (Und offensichtlich dwer Hund wieder ohne Leine in Waldnähe war)

In der Volksschule hab ich vom Schulbus einmal gesehen wie ein streunender Hund einfach mal ein Reh gehetzt und massiv gebissen hat. Der Hundebesitzer (ein älterer Herr) stand einfach auf der Straße und hat geschaut.

Jäger töten keine Hunde und Katzen aus Jux und Tollerei :roll:

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Re: Dilemma zwischen Tierlieb, jagdlicher Sicht, Moral und L

Beitrag von pointi2009 » Di 2. Apr 2013, 10:19

auch einen Hund, der einmal reviert oder wildert, darf der Jagdausübungsberechtigte in NÖ nicht einfach so erschiessen. Hier muss es eine Vorgeschichte geben und dann eine behördliche Genehmigung den Hund zu erschiessen. Nur der Jagdaufseher kann, wenn der Hund wildert und es Voranzeigen gegeben hat, den Hund auch so erschiessen.

übrigens: das ist was ich mich zu erinnern glaube!
Zuletzt geändert von pointi2009 am Di 2. Apr 2013, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
Serenity Prayer from Niebuhr: "God, grant me the serenity to accept the things I cannot change,
courage to change the things I can,
and wisdom to know the difference."

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