ES IST SOWEIT: Der PDSV Cup 2024 hat begonnen! Teilnahmebedingungen: viewtopic.php?f=53&t=58164
Der PDSV Cup dient zur Finanzierung des Pulverdampf Forums. Bitte unterstützt unser Forum, danke!

Saupech oder...?

Weidmannsheil! Jagdprüfung, Jagderlebnisse, Ausrüstung und alles was sonst zur Jagd gehört.
Antworten
Varminter

Saupech oder...?

Beitrag von Varminter » Mo 12. Aug 2013, 10:32

Hi Folks,

folgendes hat sich ergeben bei einem Spezi von mir:

Saudrückjagd auf Schweinderln in Ungarn.

Standgeld: 200 €

macht bei 37 Jägern 7.400 € für den Veranstalter.

Strecke: 5 Schweinderl

macht pro Schweinderl 1.480 € für den Veranstalter.

Mindestens 25 Sauen waren da, wenn nicht noch mehr.

Munitionsverbrauch: gefechtsmässig...

Von mindestens 5 der Teilnehmer weiss ich, dass sie den Schiessstand maximal 1 x im Jahr sehen.

Saupech oder... ? :think:

kuni
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3355
Registriert: Sa 24. Mär 2012, 15:36

Re: Saupech oder...?

Beitrag von kuni » Mo 12. Aug 2013, 11:37

Meine Meinung:
Standgeld ist recht niedrig - lässt evt. auf schlechtes Revier schließen?
37 Jäger sind sehr viel - entweder riesiges Revier oder man steht alle 100m

Und das trotz Munitionsverbrauch wie in einem Kriegsgeschehen nur 5 Sauen liegen gibt mir sehr zu denken. Man schießt auf lebende Tiere. Während man bei uns bei jedem Reh (bock) stundenlang nachsucht um ihm von seinem "Leid zu befreien" wird in Ungarn (Kroation, Bosnien etc.) auf alles geschossen was sich bewegt - probieren wirs halt. Ich finde das halt als Sauerei

Wir fahren auch jedes Jahr riegeln - aber vorher wird geübt - nicht am Stand sondern im Kino.

Evt. tun wir uns etwas leichter da einige von uns regelmässig auch IPSC etc. schießen - aber wir hatten bei jedem Riegler schöne Strecken, bei "normalen" Munitionsverbrauch. Wenn ich mehr als 10 Stk. Patronen gebraucht habe wars schon ein Wunder

Saupech hatten maximal die u.u. angschossenen Schweine - bei den anderen würde ich sagen "Verhalten ist eine Schweinerei"

LG

kuni
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3355
Registriert: Sa 24. Mär 2012, 15:36

Re: Saupech oder...?

Beitrag von kuni » Mo 12. Aug 2013, 11:40

Falls sich wer wegen meiner evt. zu kritischen Worte auf den Schlipps getreten fühlt: ist meine Meinung und ich stehe dazu

DerDaniel
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 4507
Registriert: Mo 12. Dez 2011, 19:09

Re: Saupech oder...?

Beitrag von DerDaniel » Mo 12. Aug 2013, 12:42

Hättest du jetzt gesagt das nur 5 Schweindaln vorbei gekommen sind, wäre es Pech gewesen. Aber bei 25 und gefechtsmäßigem Munitionsverbrauch klingt das nach schlechten Schützen und unweidmännischer Jagd. Da sind die 200€ nur gerechte Strafe.

Varminter

Re: Saupech oder...?

Beitrag von Varminter » Mo 12. Aug 2013, 14:57

DerDaniel hat geschrieben:Hättest du jetzt gesagt das nur 5 Schweindaln vorbei gekommen sind, wäre es Pech gewesen. Aber bei 25 und gefechtsmäßigem Munitionsverbrauch klingt das nach schlechten Schützen und unweidmännischer Jagd. Da sind die 200€ nur gerechte Strafe.



Treffend formuliert... :clap:

Benutzeravatar
forester
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 98
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 10:26
Wohnort: Graz

Re: Saupech oder...?

Beitrag von forester » Mo 12. Aug 2013, 15:13

Varminter hat geschrieben:
DerDaniel hat geschrieben:Hättest du jetzt gesagt das nur 5 Schweindaln vorbei gekommen sind, wäre es Pech gewesen. Aber bei 25 und gefechtsmäßigem Munitionsverbrauch klingt das nach schlechten Schützen und unweidmännischer Jagd. Da sind die 200€ nur gerechte Strafe.



Treffend formuliert... :clap:


+1
Kling für mich nach: "Nicht geschossen ist auch gefehlt."

Ein Spruch den man zu oft hört. Deshalb wird einfach viel zu viel geschossen. Egal auf welche Entfernung oder mit welcher Geschwindigkeit die Stücke daherkommen.

Mich würd interessieren ob in den Tagen nach der Jagd noch verendete, "angeschweißte" Stücke gefunden wurden.

crowcall66
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 113
Registriert: Di 5. Feb 2013, 16:59

Re: Saupech oder...?

Beitrag von crowcall66 » Mo 12. Aug 2013, 17:54

Für die kommende Drückjagd wird jetzt vermutlich ein anderes, besseres Revier gesucht wo mehr Sauen da sind ;-)

Traurig, aber wahr.

Tobisch
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 437
Registriert: Mi 21. Dez 2011, 18:52

Re: Saupech oder...?

Beitrag von Tobisch » Mo 12. Aug 2013, 18:32

Man sollte bei den genannten Umständen nicht darauf vergessen, dass es kaum Riegler ohne Abschussvorgaben gibt. Und die sind bei den Ungarn sicher auch vorhanden - bei Pauschaljagden wird das üblicherweise am Gewicht der Sauen festgemacht, und Bachen über 50 kg sind wohl kaum frei, bei Fehlabschüssen gibt es da geschmalzene Strafzahlungen - deshalb war´s dann keiner. Und grobe Keiler auf pauschal ist auch eher selten, deshalb relativiert sich die Zahl 25 sehr schnell - grob geschätzt war davon die Hälfte schussbar - und von dieser Zahl wurde etwa die Hälfte erlegt. Was nicht ganz so schlecht ist - wenn auch richtig angesprochen wurde. Und das muss bei solche Jagden blitzschnell gehen. Hier wurde meist nur die fehlende Treffsicherheit der Schützen bemängelt -das ist zu kurz gegriffen: Ein Riegler erfordert neben der erlernbaren Schießfertigkeit ein großes Maß an jagdlicher Erfahrung und natürlich Selbstdisziplin, mit Geld kann man sich nicht alles kaufen .......

WTO

Benutzeravatar
BigBen
gun nut
gun nut
Beiträge: 17536
Registriert: So 9. Mai 2010, 11:14
Wohnort: Wien

Re: Saupech oder...?

Beitrag von BigBen » Mo 12. Aug 2013, 18:44

Erklärt aber "Munitionsverbrauch: gefechtsmässig... " nicht wirklich...
Abusus non tollit usum - Mißbrauch hebt den (ge)rechten Gebrauch nicht auf

Tobisch
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 437
Registriert: Mi 21. Dez 2011, 18:52

Re: Saupech oder...?

Beitrag von Tobisch » Mo 12. Aug 2013, 21:14

Wer bei diesen Drückjagden - damit wird normalerweise der Jagdpacht lukriert - eine Trefferquote von 1:1 erwartet, kennt die Praxis nicht. Wer von "Schwarzwildfieber" auf die Wirklichkeit schließt, dem ist nicht zu helfen. Wäre etwa so, als hätte jeder die Fähigkeiten eines Usain Bolt oder fährt wie der Vettel. Von Ausnahmekönnern abgesehen regiert die Gauss´sche Kurve , der Durchschnitt, der höchstens 1-2x im Jahr auf eine DJ kommt - und das wird schon teuer, wenn im eigenen Revier diese Möglichkeit nicht gegeben ist, bzw. keine Möglichkeit zu Gegeneinladungen bestehen, was bei Jungjägern ja keine Ausnahme sein soll. Deshalb sollte man den Ausflug zum Istvan einer bunten Truppe nicht zu hoch bewerten ......

WTO

kuni
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3355
Registriert: Sa 24. Mär 2012, 15:36

Re: Saupech oder...?

Beitrag von kuni » Di 13. Aug 2013, 08:00

Tobisch hat geschrieben:Man sollte bei den genannten Umständen nicht darauf vergessen, dass es kaum Riegler ohne Abschussvorgaben gibt. Und die sind bei den Ungarn sicher auch vorhanden - bei Pauschaljagden wird das üblicherweise am Gewicht der Sauen festgemacht, und Bachen über 50 kg sind wohl kaum frei, bei Fehlabschüssen gibt es da geschmalzene Strafzahlungen - deshalb war´s dann keiner. Und grobe Keiler auf pauschal ist auch eher selten, deshalb relativiert sich die Zahl 25 sehr schnell - grob geschätzt war davon die Hälfte schussbar - und von dieser Zahl wurde etwa die Hälfte erlegt. Was nicht ganz so schlecht ist - wenn auch richtig angesprochen wurde. Und das muss bei solche Jagden blitzschnell gehen. Hier wurde meist nur die fehlende Treffsicherheit der Schützen bemängelt -das ist zu kurz gegriffen: Ein Riegler erfordert neben der erlernbaren Schießfertigkeit ein großes Maß an jagdlicher Erfahrung und natürlich Selbstdisziplin, mit Geld kann man sich nicht alles kaufen .......

WTO


Nein, es gibt in Ungarn fast nie Abschussvorgaben. Auf alles was sich bewegt wird geschossen, meistens zusätzlich noch auf Kahlwild bzw. Spießer bis 30cm - egal ob mit Hund getrieben wird oder nicht.

Strafe gibts nur für Jagdhund - der kostet 500€ (und selbst diese Vorgaben werden häufig mit "für 500€ schieß i den mit" quitiert - leider)

LG

kuni
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3355
Registriert: Sa 24. Mär 2012, 15:36

Re: Saupech oder...?

Beitrag von kuni » Di 13. Aug 2013, 08:03

Tobisch hat geschrieben:Wer bei diesen Drückjagden - damit wird normalerweise der Jagdpacht lukriert - eine Trefferquote von 1:1 erwartet, kennt die Praxis nicht. Wer von "Schwarzwildfieber" auf die Wirklichkeit schließt, dem ist nicht zu helfen. Wäre etwa so, als hätte jeder die Fähigkeiten eines Usain Bolt oder fährt wie der Vettel. Von Ausnahmekönnern abgesehen regiert die Gauss´sche Kurve , der Durchschnitt, der höchstens 1-2x im Jahr auf eine DJ kommt - und das wird schon teuer, wenn im eigenen Revier diese Möglichkeit nicht gegeben ist, bzw. keine Möglichkeit zu Gegeneinladungen bestehen, was bei Jungjägern ja keine Ausnahme sein soll. Deshalb sollte man den Ausflug zum Istvan einer bunten Truppe nicht zu hoch bewerten ......

WTO


Fehlschüsse passieren immer wieder. 1:1 geht sowieso nicht - ein 2. Schuss ist sehr häufig notwendig. Aber 3:1 sollte schon das Maximum sein - das wären bei 5 Stk. 15 Schuss.

Es freut mich aber, dass zumindest hier im Forum ein Großteil zumindest eine änliche Meinung hat wie ich

LG

kuni
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3355
Registriert: Sa 24. Mär 2012, 15:36

Re: Saupech oder...?

Beitrag von kuni » Di 13. Aug 2013, 08:07

forester hat geschrieben:Ein Spruch den man zu oft hört. Deshalb wird einfach viel zu viel geschossen. Egal auf welche Entfernung oder mit welcher Geschwindigkeit die Stücke daherkommen.

Mich würd interessieren ob in den Tagen nach der Jagd noch verendete, "angeschweißte" Stücke gefunden wurden.


Das sind dann die Aussagen - auf 200m flüchtig auf den Keiler geschossen. Ich kann auf 200m mit meinem ZFR (meist 2-3fach) auf die schnelle nicht einmal einen Keiler von einer Bache unterscheiden (ich kann es nur vermuten - aber nicht zu 100% bestätigen) - und wenn ich auf 200m bei mir im Revier schieße habe ich das Gewehr immer sehr gut aufgelegt.

NAchgesucht wird meist nicht - außer es sind irgendwo angschweißte Stücke sicher gemeldet worden, da wird von den Treiber zeitweise am nächsten Tag nachgesucht. Und das SCwhein kommt dann bei den Treibern auf den Tellern - und nicht in die Kühlkammer der Jagdgesellschaft.

Es wird von vielen Jägern aber auch nicht gemeldet, wenn Sie ein Stück angeschweißt haben "bei mir war nix - kein Anlauf - schlechter Trieb"

LG

Tobisch
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 437
Registriert: Mi 21. Dez 2011, 18:52

Re: Saupech oder...?

Beitrag von Tobisch » Di 13. Aug 2013, 10:16

kuni hat geschrieben:Nein, es gibt in Ungarn fast nie Abschussvorgaben. Auf alles was sich bewegt wird geschossen, meistens zusätzlich noch auf Kahlwild bzw. Spießer bis 30cm - egal ob mit Hund getrieben wird oder nicht.

Strafe gibts nur für Jagdhund - der kostet 500€ (und selbst diese Vorgaben werden häufig mit "für 500€ schieß i den mit" quitiert - leider)


Eine derart undifferenzierte Aussage kann man nicht unkommentiert stehen lassen: Wenn du an solchen von dir geschilderten Jagden mehr als 1x teilgenommen hast, ist das deine eigene Schuld. Auf alles zu schießen, was sich bewegt , hat mit Jagd nichts zu tun, das ist in Gebieten gängige Praxis, in denen es kaum noch Wild gibt und daher auf alles, was Geld bringt, Dampf gemacht wird. Eine halbwegs vernünftige Forstverwaltung, egal ob staatlich oder privat, wird derartige Unsitten nicht einreißen lassen, die schneiden sich nicht ins eigene Fleisch !
Wenn ich hier lese von Abständen um/über 100 m zwischen den Schützen bei Saurieglern, dann frage ich mich, ob ich bisher auch nur im I-net gejagt habe. Denn derartige Abstände kommen höchstens im offenen Gelände vor. Sauen sind recht intelligent und halten sich nur ungern im Freien auf, heißt ihre Tageseinstände siind mehr als dicht. Und die werden bei den Rieglern dann bevozugt umstellt - wenn man da 100 m Abstand zwischen den Schützen lässt, braucht man die Treiber nicht losschicken und/oder die Hunde zu schnallen ....

WTO

kuni
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3355
Registriert: Sa 24. Mär 2012, 15:36

Re: Saupech oder...?

Beitrag von kuni » Di 13. Aug 2013, 11:12

Tobisch hat geschrieben:Eine derart undifferenzierte Aussage kann man nicht unkommentiert stehen lassen: Wenn du an solchen von dir geschilderten Jagden mehr als 1x teilgenommen hast, ist das deine eigene Schuld. Auf alles zu schießen, was sich bewegt , hat mit Jagd nichts zu tun, das ist in Gebieten gängige Praxis, in denen es kaum noch Wild gibt und daher auf alles, was Geld bringt, Dampf gemacht wird.


Deshalb habe ich auch geschrieben meist - und Schwarzwild gibt es in den Revieren wo ich war derzeit nicht zu wenig - sondern deutlich zu viel. Und wenn du mein Post gelesen hat bezieht es sich auf "häufige Praxis", von der ich mich deutlich differenziere.

Tobisch hat geschrieben:Wenn ich hier lese von Abständen um/über 100 m zwischen den Schützen bei Saurieglern, dann frage ich mich, ob ich bisher auch nur im I-net gejagt habe. Denn derartige Abstände kommen höchstens im offenen Gelände vor. Sauen sind recht intelligent und halten sich nur ungern im Freien auf, heißt ihre Tageseinstände siind mehr als dicht. Und die werden bei den Rieglern dann bevozugt umstellt - wenn man da 100 m Abstand zwischen den Schützen lässt, braucht man die Treiber nicht losschicken und/oder die Hunde zu schnallen ....


Es werden meistens sehr große Flächen bejagt. Es ist nicht wie bei uns (in Ö) wo einzelne Dickungen umstellt, oder einzelne Maisäcker bejagt werden.

Antworten