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Hetze gegen Jäger auf Vol.at

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Re: Hetze gegen Jäger auf Vol.at

Beitrag von BigBen » Di 15. Jul 2014, 17:58

HS911 hat geschrieben:
BigBen hat geschrieben:Genau, und die Studie wurde von den entsprechenden staatliche Stellen authorisiert und unterstützt und es wird kein generelles Verbot der Trophäenjagd empfohlen, sondern eine Anpassung der Quoten um die Nachhaltigkeite zu sichern.

Nur widerspricht die Studie direkt dem Inhalt deines vorigen Beitrags.

@Tobisch:
So seh' ich das auch: Hier geht's in erster Linie ums Geschäft und das 'Hegen und Pflegen' steht wenn überhaupt ganz unten auf der Liste.


Nein tut sie nicht...aber du hast deine Meinung, ich hab meine und die werden wir hier auch beide nicht ändern, von dem her ist jegliche weitere Diskussion eigentlich Zeitverschwendung ;-)
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Re: Hetze gegen Jäger auf Vol.at

Beitrag von Barry08 » Di 15. Jul 2014, 23:02

@HS911

Deine vollmundigen Kommentare mögen zwar guten Willen reflektieren, aber mangelndes Wissen ist noch kein Garant für richtige Argumente.
Jagd ist - im Gegensatz zur Ansicht der Nichtwissenden - kein Abschiessen von Wild, sondern eine ziemlich komplexe Angelegenheit von Regulation, Steuerung, Förderung, Unterstützung und nachhaltiger Bewirtschaftung (!) eines artenreichen Wildbestandes, die zusätzlich gesetzlich in Österreich genau eingegrenzt ist. Bei den meisten Wildarten bekommt der pöööse Bambimörder einen Abschussbescheid von der Behörde verfügt, den er zu erfüllen hat. Ausgenommen davon ist das Schwarzwild (Wildschweine), Raubwild und das meiste Niederwild.
Wenn die Bewirtschaftung eingestellt wird, verschwindet die Wildart meist sehr rasch. Das Leben in der Natur ist weit komplexer, als Disneys Bambi den unbedarften Pikachu vorgaukelt.
Wenn du Veganer bist, kannst du aus philosophischer Anschauung gänzlich auf Tierprodukte verzichten, dein Organismus ist da bereits anderer Ansicht, aber mit entsprechender medizinischer Unterstützung überlebt der Erwachsene. Bei Kindern ist vom veganen Ansatz dringend abzuraten, da der menschliche Organismus auf "Allesfresser" konditioniert ist.
Wenn du kein Veganer bist, geht deine Ablehnung der Jagd allerdings völlig ins Leere, weil du selber Tierprodukte verbrauchst. Diese Produkte wachsen nicht in Fabriken oder im Supermarkt, sondern werden von/aus Tieren gewonnen. Wenn du jemals in einem Produktionsbetrieb warst, wo Massentierhaltung betrieben wird (und aus solchen Betrieben kommen die Tierprodukte, die sich Kreti und Pleti billig leisten können), musst du zugeben, dass alles Fleisch, das auf der Jagd erbeutet wird, von glücklichen Tieren stammt, die bis zu ihrem raschen Tod (ohne langem Tiertransport ins Schlachthaus) artgerecht in der freien Natur gelebt haben.
Wenn du allerdings von all diesen Gegebenheiten keine Ahnung hast, solltest du nicht so starke Kommentare abgeben, weil: -> siehe Anfang meines Postings.

Hoffe, das war nicht persönlich, sondern informativ.
Gruss vom Barry!
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Re: Hetze gegen Jäger auf Vol.at

Beitrag von Twister » Mi 16. Jul 2014, 00:07

:text-goodpost:

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Re: Hetze gegen Jäger auf Vol.at

Beitrag von HS911 » Mi 16. Jul 2014, 00:40

Danke für den ausführlichen Beitrag.
Eines gleich vorweg, ich bin absolut kein Gegner der Jagd. Ich habe keine moralischen oder prinzipiellen Bedenken gegen die Jagd. Von daher sind die "pöööse" und "Bambi" Ausdrücke vollkommen unangebracht. Deine Ausführungen über Veganer/Nicht-Veganer sein, sind wohl richtig, haben aber absolut nichts mit der Jagd auf gefährdete Großkatzen in Afrika zu tun.

Leider ist es nur schwer möglich z.b. bestimmte Jäger oder bestimmte Arten und Praktiken der Jagd zu hinterfragen oder zu kritisieren, ohne gleich pauschal als Jagdgegner o.ä. bezeichnet zu werden. Als erstes (Schein-)Argument kommt dann meistens "Du bist kein Jäger, damit hast Du automatisch keine Ahnung oder kein Wissen zu dem Thema." Das ist erstens extrem schlechte Gesprächskultur und zweitens potentiell falsch.

Weiters muss man sich natürlich fragen: Wenn Nicht-Jäger keine Ahnung von der komplexen Natur haben, woher nehmen dann Jäger ihr scheinbar deutlich überlegenes Wissen über Synökologie und Biozönologie? Aus dem Jagdkurs? Wie viele themenbezogene Stunden sind das?
Anekdotisches Wissen und Wissen vom Hören-Sagen sind in meinen Augen jedenfalls absolut unzureichend um hier fachliche Autorität bezüglich Ökologie zu beanspruchen.

Im konkreten Fall diskutieren wir über ein Ökosystem auf einem anderen Kontinent:
Da wird dann gleich einmal postuliert, dass ein "paar Trophäenabschüsse" keine Gefährdung darstellen; die klaren Aussagen einer wissenschaftlichen Publikation, dass dem nicht so ist und dass deswegen diese Abschüsse massiv gesenkt und hinsichtlich Auswahl eingeschränkt werden sollten, werden schlichtweg ignoriert oder fehl-gedeutet.

Abgesehen davon, fehlt mir der Glaube, dass Jagdtouristen durchs Hegen und Pflegen motiviert sind.
Wieso traut sich hier niemand einzugestehen, dass (in diesen Fällen) die Befriedigung des Jagdtriebs und das Erleben von spannenden Jagden der bei Weitem überwiegende Faktor sind?

Wenn die Bewirtschaftung eingestellt wird, verschwindet die Wildart meist sehr rasch.

Gibt's dazu eine logische Deduktion oder gar eine seriöse Quelle?

Abschließend noch ein Bitte:
Bitte etwas vorsichtiger sein, wenn man jemanden anderen Unwissenheit oder "keine Ahnung" unterstellt - insbesondere dann, wenn die eigenen Argumente und Qualifikationen nicht vollkommen wasserdicht sind. Sonst läuft man nämlich das Risiko, dass man gelegentlich selbst die "starken Kommentare" bringt, ohne einen Funken echtes Wissen zum Thema zu haben. Da hilft dann auch die Zustimmung der ähnlich bewanderten Kollegen absolut nichts.
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Re: Hetze gegen Jäger auf Vol.at

Beitrag von BigBen » Mi 16. Jul 2014, 07:13

HS911 hat geschrieben:Da wird dann gleich einmal postuliert, dass ein "paar Trophäenabschüsse" keine Gefährdung darstellen; die klaren Aussagen einer wissenschaftlichen Publikation, dass dem nicht so ist und dass deswegen diese Abschüsse massiv gesenkt und hinsichtlich Auswahl eingeschränkt werden sollten, werden schlichtweg ignoriert oder fehl-gedeutet.


Das ist eine Unterstellung die nicht stimmt, die Empfehlung mag ja ihre Gültigkeite haben und womöglich auch befolgt werden - das ist ja absolut OK. Aber diese Studie fordert keineswegs eine komplette Einstellung des Abschusses von Großkatzen...also scheint eine nachhaltige Be"jagung" (ich mag den Begriff Jagd in diesem Zusammenhang eigentlich auch nicht verwenden) möglich zu sein. Abgesehen davon wurde darauf hingewiesen, dass Tanzania ein Spezialfall ist der mit 90% der Trophäenabschüsse nichts zu tun hat.

HS911 hat geschrieben:Abgesehen davon, fehlt mir der Glaube, dass Jagdtouristen durchs Hegen und Pflegen motiviert sind.
Wieso traut sich hier niemand einzugestehen, dass (in diesen Fällen) die Befriedigung des Jagdtriebs und das Erleben von spannenden Jagden der bei Weitem überwiegende Faktor sind?


Das gebe ich sofort zu, deshalb interessiert mich persönlich diese Form des Abschusses auch nicht. Die Frage ist halt ob der Erleger auch zwangsläufig der Heger und Pfleger sein muss...oder ob es im größeren Kontext mehr Sinn macht einen Abschuss teuer an einen Ausländer zu verkaufen, damit mehr Kohle für Hege und Pflege durch Einheimische reinkommt. Ein Unterschied gegenüber so manches Pikachu ist, dass ich mich durch meine Einstellung niemandem gegenüber moralisch überlegen fühle. Was andere Leute machen ist deren Sache und es gibt mir nichts auf andere Leute mit dem Finger zu zeigen und diese anzuschwärzen...schon garnicht ohne nähere Umstände genau zu kennen.
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Re: Hetze gegen Jäger auf Vol.at

Beitrag von Barry08 » Mi 16. Jul 2014, 08:21

Zu meinem Wissen hinsichtlich der Zusammenhänge in der Natur:
Ich bin seit über 35 Jahren im internationalen Agrobusiness tätig, früher in der klassischen Landwirtschaft, derzeit Schwerpunkt Nachhaltigkeit der europäischen Forstwirtschaft. Dazu habe ich eine einschlägige Ausbildung absolviert. Ich habe Projekte in Europa, Afrika und Asien initiiert und betreut (auch vor Ort!) und bin in Österreich Grundbesitzer. Zur Jagd bin ich erst in meinen mittleren Jahren gekommen - mit anfänglich kritischer Distanz. Selbst mit meiner durchaus fachspezifischen Ausbildung hatte damals ich ein falsches Bild von der Jagd. Erst durch die Ausbildung zum Jäger erkennt man das komplexe Regelwerk, das hinter dieser Tätigkeit steht, das von Experten über Jahrzehnte (wenn nicht Jahrhunderte) aufgebaut wurde - und dass Nachhaltigkeit ein Hauptkriterium der jagdlichen Bewirtschaftung ist. Wenn zu viel gejagt wird, gibt es nichts mehr zu jagen...

Zur Trophäenjagd: Was keinen Wert hat, wird von der lokalen Bevölkerung als Schädling und Konkurrenz betrachtet und entsprechend niedergemacht. Zum Beispiel hat der Bestand an Grosswild in Kenia nachhaltig gelitten, als man dort die Trophäenjagd eingestellt hat. Entsprechende Studien findest du sicher, wenn du suchst.
Der Nashornbestand im Süden Afrikas wurde erst durch Projekte, die mit der Jagd finanziert werden, wieder stabilisiert. Dort ist die Trophäenjagd der Garant für grosse Investitionen gegen Wilderei und für stabile Bestände. Durch die Campfire-Projekte wird bei der Lokalbevölkerung ein Sinneswandel hinsichtlich positiver Akzeptanz der Grossräuber bewirkt.
Das Bushmeat-Problem ist jedem Insider ein Begriff. Das richtet bei gefährdeten Arten den größten Schaden an, durch nachhaltige Jagd und die Wertschöpfung aus den Profiten von den Trophäenjägern kann auch da sinnvoll gegengesteuert werden.
Um die grossen Zusammenhänge zu erfassen, muss man über den Tellerrand hinausschauen, da greift ein "Ich-bin-gegen-die-Trophäenjagd" zu kurz und richtet weit mehr Schaden als Nutzen an.
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Re: Hetze gegen Jäger auf Vol.at

Beitrag von Raven » Mi 16. Jul 2014, 09:08

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Re: Hetze gegen Jäger auf Vol.at

Beitrag von HS911 » Mi 16. Jul 2014, 09:50

Somit bist Du im gleichen Maße Experte über afrikanische Großkatzen wie ich - nämlich gar nicht. Demnach sind wir wohl beide darauf angewiesen unsere Behauptungen bzw. Vermutungen durch externe Quellen glaubhaft zu machen.

Barry08 hat geschrieben:Entsprechende Studien findest du sicher, wenn du suchst.

So funktioniert das leider nicht. Und Aussagen wie diese lassen gewisse Zweifel aufkommen.

Lustig ist's jedenfalls, dass die ganze Diskussion an dieser Aussage entbrannt ist:

Das Hegen und Pflegen ist für mich nicht richtig glaubwürdig, wenn das nur 2 Wochen pro Jahr, auf einem fremden Kontinent und durch Erlegen von bedrohten Arten geschieht.


@BigBen: Dann haben wir eigentlich über weite Strecken die gleiche Meinung.
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Re: Hetze gegen Jäger auf Vol.at

Beitrag von Barry08 » Mi 16. Jul 2014, 10:47

Im Gegensatz zu Dir bin ich immer wieder längere Zeit in Afrika gewesen.
Mit der Problematik der Großkatzen kenne ich mich leidlich aus.
Hast Du schon jemals mal mehrere Wochen mit einem afrikanischen Farmer vor Ort gelebt?
Meine Projektländer in Afrika waren Kenia, Elfenbeinküste, Sudan, Ethiopia, Namibia, RSA, und Ägypten.
Da kommt man etwas herum und kann die Probleme vor Ort auch ausgiebig erörtern - auch wie die Lokalbevölkerung Elefanten, Raubkatzen oder Vogelschwärmen einstuft.

----
Andererseits: Diskussionen mit dir bringen echt nix. Von Dir kann man ausser einer vorgefassten Meinung nix lernen.
Und noch was: ein echter Jäger wird kein Interesse am Erlegen bedrohter Tierarten haben.
Tschüs vom Barry
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Re: Hetze gegen Jäger auf Vol.at

Beitrag von HS911 » Mi 16. Jul 2014, 15:30

Barry08 hat geschrieben:Im Gegensatz zu Dir bin ich immer wieder längere Zeit in Afrika gewesen.

Von wo weißt Du wie oft und lange ich in Afrika gewesen bin, Schlaumeier?

Andererseits: Diskussionen mit dir bringen echt nix. Von Dir kann man ausser einer vorgefassten Meinung nix lernen.
Und noch was: ein echter Jäger wird kein Interesse am Erlegen bedrohter Tierarten haben.
Tschüs vom Barry


Klar, ich bin derjenige mit der vorgefassten Meinung. Du bist natürlich ganz offen für neue Argumente, aber halt nur dann wenn Sie in dein Weltbild passen. Wenn man geistig ein bisschen flexibler wäre, könnte man zum Beispiel die von mir verlinkte Publikation lesen. Aber das hast Du ja nicht Not, das weißt Du doch sowieso schon besser, weil Du Agrarprojekte in Afrika gemacht hast.

Ist halt einfacher niveaulos zu werden, als die Aussagen tatsächlich zu belegen.
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