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Hirschfänger vs Saufänger

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eXistenZ
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Hirschfänger vs Saufänger

Beitrag von eXistenZ » Mo 19. Jun 2017, 15:54

Hat es einen sinnvollen Grund warum der Hirschfänger im Gegensatz zu dem Saufänger eine schmalere Klinge aufweist?
(Außer geringerer Preis und geringeres Gewicht)

Hier der Vergleich zwischen Linder Saufänger:

Bild
https://www.linder.de/pics/products/_zo ... 3_zoom.jpg

und Linder Hirschfänger:

Bild
Quelle: https://www.grube.de/media/image/14/80/ ... 0x2560.jpg

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Styrax
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Re: Hirschfänger vs Saufänger

Beitrag von Styrax » Mo 19. Jun 2017, 16:05

Das Eindringverhalten einer schmaleren Klinge ist viel besser, durch die längere Klinge sind Organverletzungen welche zum Tod führen auch höher anzusetzen. Für einen gezielten Stich zwischen Wirbel um das Rückenmark zu durchtrennen ist eine breite Klinge geeigneter.

Hirsch oder Saufänger - die Bezeichnung ist nicht ausschlaggebend, der Einsatzzweck bestimmt die Form.
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Re: Hirschfänger vs Saufänger

Beitrag von ratpack » Mo 19. Jun 2017, 16:22

mein Schwiegervater vewendet so einen Saufänger auf einem langen Stock montiert (mittels Bajonet) als "Saufeder"... erspart angeblich bei der Nachsuche die Kurzwaffe oder Langwaffe... https://de.wikipedia.org/wiki/Saufeder ... damit hat er seinen Angaben nach schon einigen Wildsäuen schnelltsmöglich ein Ende bereitet wenn die Jagdkollegen mal wieder ned ganz genau gezielt haben oder die Viecherl stärker als die verwendeten Kaliber waren.... er schwört drauf.. ich als Nicht-Weidmann würd mir ins sprichwörtliche Hoserl machen... :shock:

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Re: Hirschfänger vs Saufänger

Beitrag von eXistenZ » Mo 19. Jun 2017, 21:30

Styrax hat geschrieben:Das Eindringverhalten einer schmaleren Klinge ist viel besser, durch die längere Klinge sind Organverletzungen welche zum Tod führen auch höher anzusetzen. Für einen gezielten Stich zwischen Wirbel um das Rückenmark zu durchtrennen ist eine breite Klinge geeigneter.

Hirsch oder Saufänger - die Bezeichnung ist nicht ausschlaggebend, der Einsatzzweck bestimmt die Form.

Das leuchtet zwar ein, aber wie sieht es mit der praktischen Relevanz aus?
Das breitere Messer wird eine breitere Wunde verursachen, aber ist es jagdlich realistisch das es zu wenig Penetrationswirkung hat.
Also ist der Vorteil des abgebildeten Hirschfängers hauptsächlich theoretischer Natur, oder in der Praxis nicht zu unterschätzen?

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Re: Hirschfänger vs Saufänger

Beitrag von eXistenZ » Mi 21. Jun 2017, 10:51

ratpack hat geschrieben:mein Schwiegervater vewendet so einen Saufänger auf einem langen Stock montiert (mittels Bajonet) als "Saufeder"... erspart angeblich bei der Nachsuche die Kurzwaffe oder Langwaffe

Ist das heutzutage höchst ungewöhnlich oder doch noch verbreitet das bei der Nachsuche zur kalten Waffe gegriffen wird?
Ich dachte das eine kalte Waffe nur noch außerhalb des Reviers, bei angefahrenen Wild zum Einsatz kommt (und auch da nur selten)
Wird im Jagdkurs der Umgang mit der kalten Waffe heute nicht mehr gelehrt, oder?
(Ich bin kein Jäger, aber was noch nicht ist, das wird vielleicht noch)

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Re: Hirschfänger vs Saufänger

Beitrag von Blaine » Mi 21. Jun 2017, 13:23

nachsuche mit blankwaffe würd ich mich ned so ohne weiteres trauen

es klingt einfach, mit einem speer (nix anderes is das ja) die brust zu treffen
aber wenn das ziel dagegen is und der spitze ausweicht wirds eng !

der plan B früherer speerkämpfer war ein dolch in der hand oder eine andere seitenwaffe wie das schwert
wie schaut der moderne plan B aus?

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Re: Hirschfänger vs Saufänger

Beitrag von ratpack » Mi 21. Jun 2017, 15:20

ich müsste meinen Schwiegervater fragen woher er das kann, aber soweit ich mich richtig erinnere hat er das von einem seiner Jagdkollegen gelernt... er meint, die Nachsuche mit dem Gewehr oder der fausfeuerwaffe birgt durchaus nachvollziehbare Gefahren, schließlich könnte das Projektil das Wild durchschlagen und z.B. von enem darunterliegednen, nicht klar ersichtlichen Stein oder anderer harten Oberfläche zu einem unkontrollierbaren Querschläger werden.... für Wildschäden mit angefahrenen Tieren nimmt er angeblich ein Messer, richtig angewendet bringt das schnell und tierschonend ein Ende.. ich selber bin kein Weidmann, stehe aber dem Weidwerk durchaus offen gegenüber... also genau auskennen tu ich mich nicht wirklich.. ich tät mich auch nicht trauen, mit einem Saufännger zu angeschweissten Wildsau zu gehen.. er hat aber immer seinen Hund dabei der die Sau stellt... ich werd ihn mal am Wochenede fragen wie das so abläuft.. angeblich hat er schon an die 20 Sauen mit einem Saufänger stellen müssen... ich werde mal berichten die nächsten tage

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Re: Hirschfänger vs Saufänger

Beitrag von rhodium01 » Mi 21. Jun 2017, 15:29

@ratpack

Bei dem Schwiegervater wirst deiner Frau wohl immer brav Rosen bringen und am Muttertag steht ein Traumfrühstück für die Gemahlin bereit ...

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Re: Hirschfänger vs Saufänger

Beitrag von DerDaniel » Mi 21. Jun 2017, 15:45

Wer mit einer Saufeder umgehen kann, der soll es gerne machen, aber die ganze Argumente pro Saufeder und contra Schusswaffe sind einfach nur Humbug.
Ob man jetzt mit einem gezückten Messer oder einer Waffe rum läuft macht keinen unterschied, wer stürzt und das jeweilige Gerät in der falschen Position hat gefährdet, egal mit welchem er unterwegs ist, sich und andere.
Und des deppade "da könnt ja ein Stein sein" kann ich schon langsam nicht mehr hören. Frag jene die das Argument anführen mal, wie sie es denn bei sonstigen Schüssen auf Wild machen, obs da vorher das gesamte Schussgebiet absuchen und jeden Stein im hohen Gras katalogisieren und dann vor jedem Schuss die Liste auf Steine gegenchecken, oder ob sie doch eher schnell ihren Röntgenblick einsetzen um kurz vor dem Schuss durch das Wild durch zu schauen und den Kugelfang nach Steinen zu scannen...

Mir persönlich ist eine Waffe grundsätzlich lieber, weil mein Wirkradius um ein Vielfaches größer ist und ich gerade bei Unfallwild nicht so nah ran muss und das Tier damit weniger beunruhige.

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Re: Hirschfänger vs Saufänger

Beitrag von eXistenZ » Mi 21. Jun 2017, 16:18

DerDaniel hat geschrieben:Wer mit einer Saufeder umgehen kann, der soll es gerne machen, aber die ganze Argumente pro Saufeder und contra Schusswaffe sind einfach nur Humbug.

Mir persönlich ist eine Waffe grundsätzlich lieber, weil mein Wirkradius um ein Vielfaches größer ist und ich gerade bei Unfallwild nicht so nah ran muss und das Tier damit weniger beunruhige.

Das mit dem Stein überzeugt mich auch nicht.

Bei Unfallwild dachte ich an nicht wehrhaftes Wild in unmittelbarer Nähe zu Häusern. Kalte Waffe = leise Waffe
Als Laie stelle ich mir das so vor das der Jäger sich dem Wild von hinten nähert und es mit einem Stich ins Herz erlöst.

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Re: Hirschfänger vs Saufänger

Beitrag von ratpack » Mi 21. Jun 2017, 22:38

@rhodium ... jaja läuft fast so ab... kann nicht klagen :violin:
@ Daniel... da ich kein Jäger bin, komm ich eher weniger in die Verlegenheit, ein sich im Schmerz windendes, am Straßenrand auf dem Asphalt liegendes Tier aus sicherer Entfernung durchs Zielfernrohr zu erlösen... kann das daher nicht beurteilen ob das dann wirklich immer nur Humbug ist... :think:

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Re: Hirschfänger vs Saufänger

Beitrag von DerDaniel » Mi 21. Jun 2017, 23:17

Wenn ein Stück mitten auf der Straße liegt und rundherum kein sicherer Kugelfang ist (z.B. Häuser auf beiden Seiten), muss man so oder so ran gehen, entweder um es auf Erde zu ziehen, oder es eben gleich mit der Kalten Waffe zu erlösen. In so einem Fall macht die Kalte Waffe durchaus Sinn, weil dem Tier dann der Stress des noch durch die gegen gezerrt werdens erspart bleibt. Aber das hat mit dem "da könnt ja doch ein Stein sein und deshalb niemals mit der Feuerwaffe" nichts zu tun, sondern da ist einfach keine Sicherheit zur Schussabgabe gegeben.
Wie gesagt, wer es mag und kann, gerne, aber ich hab einfach was gegen unsinnige Argumente.

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Re: Hirschfänger vs Saufänger

Beitrag von Hane » Mi 21. Jun 2017, 23:22

Ich könnte es mit auch nur bei Hundeführer nicht vorstellen, wo die Hunde direkt drauf sind.

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