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Wildacker pflegen

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mikonis
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Wildacker pflegen

Beitrag von mikonis » Di 2. Jan 2018, 12:18

In unserem (Wald)Revier gibt es einen kleinen Wildacker, so etwa 50 mal 50 Meter. Der Bewuchs besteht aus dem üblichen hohen Reitgras und vermehrt kanadischer Goldrute. Mich würde interessieren, ob es Möglichkeiten zur (wild)attraktiveren Gestaltung und - wenn geht - auch ökologischen Diversifizierung des Standortes gibt und die Neophyten auszurotten.

Kann man durch Mähen den Standort attraktiver machen ? Wann mäht man am Besten ? 1 mal, 2 mal ? Braucht es Randbereiche mit hohem Gras ? Wie reagieren die Neophyten auf das Mähen ? Wann am Besten ? Oder ist Aushacken / Ausreißen möglich ? Kann man eine Mischung direkt in die Wiese säen ?
Wie reagiert Wild auf Mähen und die gemähte Wiese ?

Ist eine Zustimmung des Grundbesitzers erforderlich / üblich?

Ich wäre an Tipps aus der Praxis dankbar, wmh, Mik
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DerDaniel
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Re: Wildacker pflegen

Beitrag von DerDaniel » Di 2. Jan 2018, 13:54

Du hast hier im Endeffekt zwei verschiedene Themen, die auch getrennt voneinander behandelt werden müssen. Ein mal eben den Wildacker und ein mal die Ausrottung einer standortfremden Pflanze.

Die Goldrute bildet Rhizome und daher macht du der mit mähen quasi gar nichts. Wenn der Bestand noch klein genug ist, kannst du es auf so einer kleinen Fläche mit jäten probieren. Aber das Material dann unbedingt professionell entsorgen, sonst sorgst du selbst noch für die Verbreitung. Wenn der bestand schon sehr groß ist, kommst du um Maßnahmen, die auch dem sonstigen Bewuchs schaden quasi nicht drum herum. Da lohnt es sich dann aber auch Profis zu konsultieren.

Zur Gestaltung des Wildacker selber fehlen noch paar Informationen. Was sind z.B. heimische Arten (die ihr fördern möchtet), ist es eine Lichtung im Wald oder schließt es an andere Grünflächen/Wirtschaftsflächen an etc.

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Re: Wildacker pflegen

Beitrag von MauserM03 » Di 2. Jan 2018, 13:59

die Kanadische Goldrute ist ausdauernd und hartnäckig.
Mehrfaches Mähen oder Mulchen schwächt die Pflanze bringt sie aber nicht um.
Zusätzliche Bodenbearbeitung und Entfernung der Rhizome hilft zusätzlich. Ist aber eine Frage welche Geräte zur Verfügung stehen. Behandlung mit Roundup Powerflex (Glyphosat) wäre auch eine wirksame Möglichkeit.
Auf jedem Fall müssen die Maßnahmen mehrfach durchgeführt werden und anschließend eine Bodenbearbeitung bzw Rekultivierung mit Aussaat einer für den Standort passenden Saatgutmischung.

Je nach Wildart muss die frische Aussaat ev. auch noch durch temporären Wildzaun etwas geschützt werden.

Weitere Pflege abhängig von ausgesäter Saatgutmischung.

Viel Erfolg - ein richtig angelegter Wildacker ist eine Bereicherung für jedes Revier!

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Re: Wildacker pflegen

Beitrag von MauserM03 » Di 2. Jan 2018, 14:00

Ja Zustimmung von Grundeigentümer sollte schon eingeholt werden...

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Re: Wildacker pflegen

Beitrag von Pirker » Di 2. Jan 2018, 14:52

Wenn sich dein Revier in Niederösterreich befindet, kontaktiere den Landesjagdverband, die haben Profis die dir bei der Saatgutmischung weiterhelfen und außerdem eine Förderung für das Projekt genehmigen.
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Re: Wildacker pflegen

Beitrag von mikonis » Di 2. Jan 2018, 22:16

Danke für die Hinweise.
Der Wildacker liegt in NÖ, Wienerwald und liegt am Rande einer Aufforstung mitten im Wald. Der umgebende Baumbestand besteht durchwegs aus gemischten Buchen-Laubwald, Waldrandgehölzen sowie Beerengehölzen. Grundbesitzer sind ÖBF, nachhaltige oder gar maschinelle Maßnahmen sind daher selbstverständlich nur im Einvernehmen denkbar. Ein umfassendes Projekt daraus zu machen, liegt nicht bei mir.

Die Goldruten machen etwa 10% somit etwa 2 ar aus. Mal sehen.... vielleicht geht noch was händisch.

Mik
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Re: Wildacker pflegen

Beitrag von Pirker » Mi 3. Jan 2018, 15:16

Mähen ist sicher gut. Frisches Gras schmeckt besser als altes. Die Frage ist wie oft gemäht werden darf, wegen der AMA. Am besten mit den BF klären. Mähen wenn möglich vor und mit genügend Spielraum nach der Setzzeit.
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