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Bär - "kein Kuscheltier"

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susi
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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von susi » So 22. Jul 2018, 09:36

Undertaker hat geschrieben:Diskussion geht irgendwie irr.
PS: Zum Rotkäppchen aus Sicht des Großräubers: Warum sollte ein vielleicht 1,1m grosser Warmblüter, der sich obendrein nicht schnell bewegen kann und über keinerlei Wehrfähigkeit verfügt, nicht perfekt ins Beuteschema passen? Erschliesst sich mir nicht......
(da gibts schon Gschichterln als es in Ö noch Wolf und Bär aber keinen Schulbus gab)

Wenn Du meinst, pöse Bären könnten unsere kleinen Mädchen auffressen, dann verstehe ich jetzt Deine Sorgen :cry:




Aber war das nicht der Wolf mit dem Rotkäppchen :?
Grüße
susi

DerDaniel
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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von DerDaniel » So 22. Jul 2018, 10:19

Wenn man sich mal das übliche Beutespektrum von Wolf und Bär ansieht, ist es schlicht naiv zu glauben, dass der Mensch kein interessantes Fresschen ist.

Ich hätte mit den Tieren kein Problem in unserer Gegend, da ich im Wald/Revier mit ausreichend Mitteln zur effektiven Abwehr ausgestattet bin. Nur ist der 08-15 Spaziergänger das eben nicht und der Waldkindergarten schon garnicht. Aber auch das stört mich nicht, nennt sich natürliche Selektion. Ich verwette jedoch einen Monatslohn drauf, dass die Stimmung sehr plötzlich kippen wird, wenn dann die ersten Kinder verfrühstückt wurden.

Und bitte keine Argumente ala "In Nordamerika / Im Osten funktioniert 's auch". In Kanada hängen an den Eingängen von vielen Wanderwegen Schilder mit der Aufschrift "Last bear/cougar/whatever attack ... days ago." und die meisten Schilder haben nicht mal ein Kästchen für eine dritte Ziffer.

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HS911
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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von HS911 » So 22. Jul 2018, 13:22

is eh kein thema bei uns, weil alle Raubtiere, die zuwandern, auf magische Weise verschwinden.
If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear.
George Orwell

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susi
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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von susi » Mo 23. Jul 2018, 07:00

DerDaniel hat geschrieben:... dass die Stimmung sehr plötzlich kippen wird, wenn dann die ersten Kinder verfrühstückt wurden....


Hast Du eine Quelle dafür, daß Bären Kinder gefressen haben? Oder waren das einzelne Einzelfälle vor 30 Jahren?
Grüße
susi

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Lindenwirt
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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von Lindenwirt » Mo 23. Jul 2018, 07:54

@Susi:
Du glaubst doch nicht ernsthaft das es ohne Zwischenfälle abläuft wenn Bär und Wolf in größerer Anzahl wieder durchs Land streifen. Ein einzelner Wolf mag vielleicht nur eine Gefahr für Nutztiere und Hunde sein, wie schaut es bei einem Rudel Wölfe aus? In unserer zersiedelten Landschaft wird es zwangläufig zu Kontakt mit Menschen kommen, auch bei den Bären. Wir sind darauf gar nicht mehr eingestellt, die meisten Nutztiere wären leichte Beute. Die Kosten von Herdenschutz (nicht Hirten-) hunden und effektiver Einfriedung können kleine Bauern gar nicht stemmen. Unfälle mit Menschen sind bei entsprechender Dichte nur eine Frage der Zeit.
Es gibt Gebiete wo derartig große Raubtiere noch ungestört leben können, ein Blick zu den östlichen Nachbarländern reicht. Bei uns in AT mit unserer Bevölkerungsdichte glaube ich das aber nicht. Wir haben gar keine so großen ungestörten Flächen, wir sind nicht Kanada, auch nicht Rumänien oder Polen. Unsere Nationalparks z.b sind ein Witz. Der NP Kalkalpen wäre gerade groß genug für einen Luchs. Man muss sich das mal vorstellen, der Park hat 200km², ein Luchs kann bis zu 450km² Revierfläche beanspruchen. Ein Wolf über 2000km².
Natürlich hat der Mensch für diese Zersiedelung gesorgt und man kann davon halten was man möchte, aber sie ist nun mal Fakt und nicht mehr rückgängig zu machen. Wolf und Bär wurden nicht aufgrund der Trophäenjagd bei uns vertrieben, sie wurden von Bauern aufgrund einer Notwendigkeit erlegt.
Zu guter Letzt: Ich persönlich würde mich freuen einen Wolf in der Natur beobachten zu können, ich bin nicht nur Jäger, ich fotografiere auch hobbymässig. Auerhennen, Steinadler oder einfach Wild welches gerade nicht schussbar ist, es freut mich jedesmal wenn es zu einer Begegnung kommt. Ich bin aber auch so realistisch das ich die Probleme nicht ausklammere die entstehen werden. Und das ist nicht jagdlich begründet, mir ist es jagdlich völlig wurscht ob da ein Luchs durchzieht oder ein Bär im Nachbarort gesichtet wurde.

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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von Friodur » Mo 23. Jul 2018, 10:12

susi hat geschrieben:Wir haben eben unterschiedliche Meinungen zum Thema: ich erachte es als pervertiert, wenn man bei Bären im Wald, weissen Haien oder Greifvögeln ein Problem sieht, aber die Tatsache der knapp 1 ½ Millionen Toten pro Jahr im Straßenverkehr als " postfaktisches Gelabere" abwertet.
Ich sehe Dich positiv Undertaker: Träumer ( "zur Not auch das Rotkäppchen" :headslap: ) und andere Weltverbesserer waren schon immer notwendig, um das Leben auf der Mutter Erde zu verbessern. Ich schätze solche Menschen sehr!


So Unterschiedlich sind unsere Meinungen gar nicht, wenns nach mir ginge gäbe es auch Prohibition, alle Tabakpflanzen würden vernichtet, es gäbe eine Zuckersteuer, Alkolenker müssen nach dem ersten vergehen Führerschein für immer abgeben ........ :evil: Aber mir ist klar das Idealismus nicht funktioniert und er als *ismus selbst ein Problem darstellt.

Wie "Undertaker" aber schon so richtig geschrieben hat fehlt der geeignete Lebensraum. Was haben denn alle typischen "Bärenländer gemeinsam? Niedrige Bevölkerungsdichten und viele km² freie unbewohnte Landschaft. In Calgary, Toronto, Moskau, wirst auch keine Großräuber finden weil in diesen Ländern auch die Jagd auf Großräuber ausgeübt wird. Komischerwiese glauben Tierschützer ja, das Großräuber dort ausgerottet werde wo sie gejagt werden. Das Gegenteil ist der Fall. In deutschen und österreichischen Vororten wurden Wölfe schon nachgewissen. Ob das "so gscheit" ist? In Österreich ist alles komplett zersiedelt und wo keine Ballungsräume sind wütet der Tourismus. Ich bewerte nicht ob das gut ist oder nicht, aber es ist so. Die Menschen die bei uns wohnen oder bei uns Urlaub machen haben keine Ahnung wie man sich gegenüber dieser Tiere verhalten soll. Deswegen sterben auch jedes Jahr westliche Touris bei Urlauben in Rumänien durch Bärenangriffe (1-2pro Jahr).

Wie schon gesagt, stören mich diese Tiere nicht. Aber für eine eigene Population (min. 25 Individuen beim Bär in Ö) haben wir den Lebensraum nicht. Außerdem wollte ich nochmals darauf hinweisen das es sich bei Großräubern um Tierchen handelt die in der Nahrungskette über dem Menschen (solange dieser unbewaffnet ist) stehen.

Es wäre auch kein problem für mich wenn 1000 Bären durch Österreich streifen. Solange jeder Wanderer seinen Waffenpass bekommt 8-)
Zuletzt geändert von Friodur am Mo 23. Jul 2018, 13:44, insgesamt 1-mal geändert.
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(Mahatma Gandhi, 1869-1948, indischer Rechtsanwalt und Freiheitskämpfer)

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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von Ares » Mo 23. Jul 2018, 11:43

Wildtiere allgemein sind keine Kuscheltiere.
Was ist eigentlich der Letztstand von der im vergangenen Jahr in Griechenland (angeblich von Wölfen) getöteten Engländerin?
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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von Lindenwirt » Mo 23. Jul 2018, 11:45

Ares hat geschrieben:Wildtiere allgemein sind keine Kuscheltiere.
Was ist eigentlich der Letztstand von der im vergangenen Jahr in Griechenland (angeblich von Wölfen) getöteten Engländerin?

Sie ist immer noch tot.

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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von Ares » Mo 23. Jul 2018, 12:07

Lindenwirt hat geschrieben:
Ares hat geschrieben:Wildtiere allgemein sind keine Kuscheltiere.
Was ist eigentlich der Letztstand von der im vergangenen Jahr in Griechenland (angeblich von Wölfen) getöteten Engländerin?

Sie ist immer noch tot.


Ich gehe auch davon aus.
---
Was noch offengeblieben ist- der Endbericht ob Wölfe oder wildernde Haushunde die Verursacher waren.
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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von gewo » Mo 23. Jul 2018, 12:11

Ares hat geschrieben:... wildernde Haushunde ....


super strategie
gehts noch a bisserl weiter hergeholt .....?

freilaufende katzen?
kuno der killerkarpfen?
hansi die taktische kampfdrossel?

so a bledsinn ....
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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von BigBen » Mo 23. Jul 2018, 12:15

gewo hat geschrieben:
Ares hat geschrieben:... wildernde Haushunde ....


super strategie
gehts noch a bisserl weiter hergeholt .....?



Also in manchen nicht-westlichen Ländern sind immer wieder mal Todesopfer durch verwilderte Hunde/Straßenhunde zu beklagen...weltweit betrachtet kommen in Summe sicher wesentlich mehr Menschen durch verwilderte Hunde um als durch Wölfe.
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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von Hane » Mo 23. Jul 2018, 12:21

ein verwilderter Hund ist ja einem Wolf nicht sonderlich unähnlich :-)
Verwilderte Hund sollte es meiner Meinung nach überhaupt nicht geben, da ist mir der Wolf lieber.
Wir haben den Hund erzeugt (also nicht ganz direkt halt) also sollten wir auch die Verantwortung tragen. Ist wie bei den Katzen, jede Wildkatze ist mir beim Arsch lieber als die Tausenden vernachlässigten oder verwilderten Hauskatzen.
sage ich als Hunde und Katzenhalter.

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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von Lindenwirt » Mo 23. Jul 2018, 12:34

Google sagt Gerichtsmediziner und Veterinär waren sich einig das es sich um Wölfe gehandelt hat. Eine Bestätigung aufgrund einer DNA Analyse habe ich nich gefunden.
Wird es aber sicher geben, bei uns hat in der Gegend eben ein Wolf Kühe gerissen, wurde sofort mittels DNA Analyse als Wolf bestätigt.

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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von Ares » Mo 23. Jul 2018, 12:51

Lindenwirt hat geschrieben:Google sagt Gerichtsmediziner und Veterinär waren sich einig, dass es sich um Wölfe gehandelt hat. Eine Bestätigung aufgrund einer DNA Analyse habe ich nicht gefunden.


Ja, habe ich auch gelesen.

Das blieb allerdings unwidersprochen:

https://www.elli-radinger.de/ergebnis-toedlicher-angriff-auf-die-britin-celia-hollingworth-in-griechenland/

Lindenwirt hat geschrieben:...., bei uns hat in der Gegend eben ein Wolf Kühe gerissen, wurde sofort mittels DNA Analyse als Wolf bestätigt.


Keine Frage, Wölfe reißen unser, zur Tatzeit von uns unbewachtes Nutzvieh.
D.h. für mich, sie gehen dem Menschen bei ihrer Jagd aus dem Weg.
Es besteht die Möglichkeit, daß meine Beiträge >nicht von mir< abgeändert oder verfälscht wurden. Nennt sich "Userrisiko"
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Re: Bär - "kein Kuscheltier"

Beitrag von Lindenwirt » Mo 23. Jul 2018, 13:20

Ares hat geschrieben:Keine Frage, Wölfe reißen unser, zur Tatzeit von uns unbewachtes Nutzvieh.
D.h. für mich, sie gehen dem Menschen bei ihrer Jagd aus dem Weg.

Der Argumentation kann ich nicht wirklich folgen.
Hier eine unvollständige Liste gemeldeter Wolfsangriffe.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wolf_attacks

Und klar sind Menschen nicht das bevorzugte Beutetier, bzw. versucht jedes Raubtier nur so viel Gefahr wie nötig einzugehen. Deswegen passiert es aber trotzdem immer wieder mal.

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