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HEADSHOT ONLY?

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eXistenZ
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HEADSHOT ONLY?

Beitrag von eXistenZ » So 20. Feb 2011, 01:52

Ich hab vor kurzem mit einem Jäger gesprochen der lt. eigener Aussage sein Wild ausschließlich per Kopfschuss erlegt.

Seine Argumente dafür waren das er damit dem Wild unnötiges Leid erspart und zusätzlich das Wildbret nicht unnötig entwertet.

Er meinte das manche seiner Jagdkollegen, die zB. auch den Blattschuss anwenden, zwar mehr "Jagderfolge" zu verzeichnen hätten aber wenn sich mal keine passende Gelegenheit bietet gibts halt bei ihm ein Wok-Gemüse statt einem Wildragout.

Wollte mal nachfragen wie verbreitet diese Einstellung zur Jagd ist. Sieht das hier jemand genauso oder so ähnlich?

zelle12
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Re: HEADSHOT ONLY?

Beitrag von zelle12 » So 20. Feb 2011, 02:41

Nein, in meinen Augen absolut unnötig. Mit einem guten Geschoss ist auch bei einem Blattschuss nichts bzw so gut wie nichts zerschossen.
Welche Auflage steht dem guten Mann denn zur Verfügung bzw auf welche Distanzen praktiziert er dies? Und liegt immer alles, oder werden die Stücke mit grausamen Äserschüssen welche trotz Nachsuche nicht gefunden werden und eingehen verschwiegen?

Meiner Art zu jagen entspricht dies auf jeden Fall nicht. Ausserdem würde ich das bei den Schussdistanzen - liegen hier meist irgendwo zwischen 120 und 200 - nie probieren.

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sandman
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Re: HEADSHOT ONLY?

Beitrag von sandman » So 20. Feb 2011, 08:52

Also ich bin immer sehr vorsichtig bei Jägern, die behaupten, sie würden nur mit Kopfschüssen Wild erlegen. Um genau zu sein kenne ich nur einen einzigen, dem ich das auch glaube und da praktiziert er es afaik nur auf Sauen auf die üblichen Kirrplatzdistanzen.

Man darf ja auch nicht vergessen, dass das Zielgebiet sehr klein ist und beim Bock oder Hirsch dadurch auch die Trophäe zerstört wird, was ja auch nicht sein sollte.

Bild

Auch das, von Zelle12, angesprochene Abkommen ist ein großes Problem. Wenn ich bei einem Kammertreffer 4cm daneben liege, jo mei, das Stück Wild wird trotzdem im Feuer liegen, oder eine kurze Fluchtdistanz haben.

Liege ich bei einem Kopfschuss 4cm daneben, dann hat das Tier einen grausamen Äserschuß, bei dem es an einer Mischung aus Infektion und Verhungern verendet, oder einen Krellschuß, bei dem Du es nie wieder findest und es auch eine Infektion bekommen wird, oder Du schießt die Trophäe weg, oder Du triffst gleich gar nicht.

Alles in Allem ein sehr riskantes Vorgehen, dass nur wenig Vorteile bringt, aber große Risiken birgt. Aus meiner Sicht ist das nur bei Schwarzwild, evtl noch bei Rotwild Tieren anzuwenden und da auch nur, wenn man sich ganz, ganz sicher ist.

Grüße

Sandman
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Von Tamfeld
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Re: HEADSHOT ONLY?

Beitrag von Von Tamfeld » So 20. Feb 2011, 10:34

Generalisiert halt ich die einleitende Aussage für Schwachsinn...

"Hier in unseren Breiten" ist das eigentlich nur für Schwarzwild interessant - und das wird auch in meinem Umfeld nach Möglichkeit seit jeher so gehandhabt...

Und WENN dann "Tellerschuß" und nicht "Headshot"...der Koch wirds Euch danken...

Und wer beim Ansitz nicht in der Lage ist - bei ausreichender Sicht bis 150 m - einen klaren Tellerschuß anzubringen hat glaub ich ein ganz "anderes" Problem...
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Re: HEADSHOT ONLY?

Beitrag von BigBen » So 20. Feb 2011, 10:48

Von Tamfeld hat geschrieben:
Und wer beim Ansitz nicht in der Lage ist - bei ausreichender Sicht bis 150 m - einen klaren Tellerschuß anzubringen hat glaub ich ein ganz "anderes" Problem...


Wenn ich bei meinen diversenSchiessstandbesuchen andere Jäger beim schiessen beobachte, zweifle ich ernsthaft, dass mehr als 50% davon wirklich in der Lage sind auf 150m einen platzierten Tellerschuss anzubringen. FInde ich persönlich auch traurig, aber es scheint der Realität zu entsprechen.
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Re: HEADSHOT ONLY?

Beitrag von Von Tamfeld » So 20. Feb 2011, 10:53

Und so traurig es ist: Ich muß Dir leider recht geben... :-(

Wobei ein klarer Tellerschuß natürlich auch eine ausgezeichnete, eingeschossene Waffe und ein ebenso ausgezeichnetes Glas voraussetzt. Und das ist eine Investition die sich Viele nicht leisten wollen oder können...

Es gilt ja immer noch: "Die Sau liegt bei jedem der die Acht hält..." nur leider halt manchmal nach 400 m und 3 Stunden Nach(t)suche im Dickicht...
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Re: HEADSHOT ONLY?

Beitrag von eXistenZ » So 20. Feb 2011, 12:38

Da ich diesen Jäger nicht wirklich kenne ("flüchtiger Bekannter") kann ich keine Aussage zu seiner Glaubwürdigkeit machen. Wo er genau jagt, welche Distanz usw weiß ich leider auch nicht.

Er hat gemeint das Geduld und Disziplin zu seinen Stärken zählen und er, seit er sein Wild ausschließlich per Kopfschuss erlegt, noch nie eine Nachsuche machen musste. Das Wild liegt im Feuer und bleibt liegen, war seine Aussage. An einer Trophäe sei er nicht interessiert, er jagt für das Wildbret.

Hab ihn auch auf das kleine Zielgebiet angesprochen.

Er meinte, dass das mit einer guten Ausrüstung, viel Übung und Selbstdisziplin kein Problem darstellt. Er hat bemängelt das er diese Dinge bei vielen Jägerkollegen die er kennengelernt hat oftmals vermisst.

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Re: HEADSHOT ONLY?

Beitrag von zelle12 » So 20. Feb 2011, 13:23

eXistenZ hat geschrieben:Er meinte, dass das mit einer guten Ausrüstung, viel Übung und Selbstdisziplin kein Problem darstellt. Er hat bemängelt das er diese Dinge bei vielen Jägerkollegen die er kennengelernt hat oftmals vermisst.


An der Ausrüstung mangelt es eh meist nicht, viel mehr an der Übung (und Disziplin).

Bin auch oft genug am Schiessstand und bekomme mit welche Streukreise da manche fabrizieren bzw wie die ihr Waffen einschiessen.
Und wenn man dann bedenkt wie das dann erst unter jagdlichen Bedingungen ohne die gute Auflage vom Schiessstand und auch auf grössere Distanzen als die 100 Meter der Schiessbahn aussieht.

Und dann wird noch über hohe Munitionspreise gejammert, die es so teuer machen schiessen zu gehen. Oft Büchsen und Optik für mehrere tausend Euro, einen luxuriösen Geländewagen, ein nicht ganz billiges Revier - und dann zu geizig zumindest jeden zweiten Monat mal auf den Stand zu gehen und ein wenig zu üben. Verstehe ich nicht ganz, liegt aber vielleicht auch daran dass ich nicht nur Jäger bin, sondern jemand der sich auch am Schiesssport erfreut.

Sorry wenn der Beitrag nicht unbedingt zum Thema Kopfschüsse passt, aber vielleicht eine Sache die sich manche Jäger mal durch den Kopf gehen lassen sollten.

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Re: HEADSHOT ONLY?

Beitrag von Incite » So 20. Feb 2011, 13:36

Von Tamfeld hat geschrieben:Und so traurig es ist: Ich muß Dir leider recht geben... :-(

Wobei ein klarer Tellerschuß natürlich auch eine ausgezeichnete, eingeschossene Waffe und ein ebenso ausgezeichnetes Glas voraussetzt. Und das ist eine Investition die sich Viele nicht leisten wollen oder können...

Es gilt ja immer noch: "Die Sau liegt bei jedem der die Acht hält..." nur leider halt manchmal nach 400 m und 3 Stunden Nach(t)suche im Dickicht...


Ich kann hier nicht wirklich mitreden da ich gerade dabei bin den Kurs zu machen aber der Kursleiter hat uns gelehrt "nur aufs Blatt".

Es ist nicht weidmännisch oder sogar verboten aufgrund der
Hygiene(Verordnung): "Brainshot, einen Weichschuss bei Rehwild oder ins Waidloch, aufn Teller bei Schwarzwild etc. "

lg
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Re: HEADSHOT ONLY?

Beitrag von KGR84 » So 20. Feb 2011, 14:19

Sind wir hier bei Unreal Tournament?!?

Headshot, naja mir wurde beim Jagdkurs beigebracht es ist nicht weidmännisch. Damit sollte das eigentlich kein Thema mehr sein.

Mit WBG mag es auch besser sein das Wild zu erlegen, bzw. die Sau. Trotzdem ists nicht weidmännisch.
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Re: HEADSHOT ONLY?

Beitrag von Charles » So 20. Feb 2011, 18:37

Ich bin der Meinung, daß ein Tellerschuss nicht immer tödlich bzw. wirkungsvoll ist. Warum ein Tellerschuss und kein Kopfschuss bzw. Trägerschuss? Nur damit sich der Koch an einem intakten Wildschwein-Schädel erfreut?


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Re: HEADSHOT ONLY?

Beitrag von BigBen » So 20. Feb 2011, 19:33

Charles dir ist schon bewusst dass die "Teller" beim Wildschwein die Ohren sind und das eh ein Kopfschuss ist? Und Tellerschuss, da eine Sau wohl tendeziell breit zum Jäger steht, außerdem ist ein Sauschädel von vorne verdammt dick und hart!
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Re: HEADSHOT ONLY?

Beitrag von Wiking-76 » So 20. Feb 2011, 19:34

@Charles:
Teller = Ohren ... und diese sitzen (von der Seite aus gesehen) auf ca. 5-6 Uhr vom Gehirn, auf ca. 8 Uhr sitzen die Augen.
Schiesst man auf den Teller (sagt man halt), so meint man einen Kopfschuss.

Edith: BigBen war schneller, dafür gibt's von mir noch ne lässige Grafik:

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MfG,
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Re: HEADSHOT ONLY?

Beitrag von Charles » So 20. Feb 2011, 19:45

Ah, sorry für mein Fauxpas, wird Zeit, daß ich endlich zum Jagerskurs gehe, mich mehr mit Jagdthemen beschäftige :oops:

Teller habe ich momentan verwexelt mit der Steckdose :oops: :oops: :oops:

Jetzt stelle ich mich zum Schämen für 4 Stunden in die Ecke. Strafe ok, oder soll ich eine Stunde länger stehen?



Der andauernd in Fettnäpfe steigende Charles

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Re: HEADSHOT ONLY?

Beitrag von Von Tamfeld » So 20. Feb 2011, 20:04

5 Stunden...
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