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flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

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flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von Ronco » Di 1. Mär 2011, 18:33

als freund der - bei uns verbotenen :( - bogenjagd interessiert mich das thema pirschjagd.

mir gefällt vor allem der aspekt des ranpirschens/überlistens der instinkte des wildes. um es noch ursprünglicher zu machen, wäre für mich schießen ohne zieloptik ganz interessant.

sind flintenlaufgeschoße auf entfernungen bis ~50m in österreich zulässig?

cheers

ronco

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Re: flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von josephiner » Di 1. Mär 2011, 18:40

Warum sollen sie es nicht sein?

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Re: flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von Ronco » Di 1. Mär 2011, 18:45

@josephiner:

es gibt scheinbar einige länder in der eu, da sind FLGs für die jagd verboten - angeblich mangelnde waidgerechtigkeit.

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Re: flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von BigBen » Di 1. Mär 2011, 19:52

in südtirol sind flgs z.B. NICHT für die jagdausübung zugelassen. in AT sollte das in allen bundesländern kein problem sein!
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Re: flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von sandman » Di 1. Mär 2011, 22:36

Rechtlich sind sie zugelassen, aber warum um Alles in der Welt willst Du mit einem ziemlich unbrauchbarem Geschoß Jagen gehen, wenn es wesentlich Besseres zu vernünftigen Preisen gibt?

FLGs sind bestenfalls eine Notlösung für Schalenwild, aber sollten auf keinen Fall die primäre Wahl sein.

Grüße

Sandman
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Re: flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von MikeHammer » Di 1. Mär 2011, 22:42

Ronco hat geschrieben:mir gefällt vor allem der aspekt des ranpirschens/überlistens der instinkte des wildes. um es noch ursprünglicher zu machen, wäre für mich schießen ohne zieloptik ganz interessant.
Einen echten Jäger interessiert es primär das Wild effektiv, schnell und ohne unnötige Qualen für die Kreatur zu erlegen. Aber bitte.

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Re: flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von Charles » Di 1. Mär 2011, 23:06

MikeHammer hat geschrieben:
Ronco hat geschrieben:mir gefällt vor allem der aspekt des ranpirschens/überlistens der instinkte des wildes. um es noch ursprünglicher zu machen, wäre für mich schießen ohne zieloptik ganz interessant.
Einen echten Jäger interessiert es primär das Wild effektiv, schnell und ohne unnötige Qualen für die Kreatur zu erlegen. Aber bitte.


Einem "echten" Jäger interessiert es primär, das Wild effektiv, schnell und ohne unnötige Qualen für die Kreatur zu erlegen, mit dem ihm zur Verfügung stehenden Arbeitswerkzeugen.

Das kann eine R93 Blaser mit 9,3x62 sein, ein Holzbogen mit Steinspitzen, ein Vorderladergewehr mit Steinschloß, mit Hunden und Saufänger, usw., kurzum, Jagdmethoden und Jagdwerkzeuge gibt es viele.

Limitierender Faktor des Auswahls der Jagdwerkzeuge ist das Jagdgesetz im betreffenden Land, in dem man jagen tut. Sei es als Einheimischer oder als Gast.


Charles

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Re: flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von sandman » Di 1. Mär 2011, 23:16

@Charles: Nicht alles, was möglich ist, muss auch gut sein!

Eine Sauhatz mit Hunden und Saufeder ist sicher nicht weidgerecht, weil die Sauen unter extremen Stress kommen. Mal abgesehen davon, dass danach das Wildbret von deutlich schlechterer Qualität ist.

FLGs wurden und werden verwendet, wenn Büchsen gar nicht, oder nur schwer zu bekommen sind/waren. Noch heute ist es in der Tschechei so, dass die meisten Jäger mit einer Flinte auf Saujagd gehen. Hier in Ö ist nun wirklich nicht schwer sich eine vernünftige Jagdbüchse zuzulegen. Also sollte man das bestmögliche Material verwenden und sich selber bestmöglich trainieren, bevor man auf die Jagd geht.

Grüße

Sandman
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Re: flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von MikeHammer » Di 1. Mär 2011, 23:18

Charles hat geschrieben:Limitierender Faktor des Auswahls der Jagdwerkzeuge ist das Jagdgesetz im betreffenden Land, in dem man jagen tut.
Wenn man das Hirn einschaltet kommt man möglicherweise drauf daß man - im Interesse der Weidgerechtigkeit - nicht alles ausreizen muß was das Jagdgesetz zuläßt.
Kommt aber stark auf den Charakter an, zugegebenermaßen auch ein "limitierender Faktor".

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Re: flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von Charles » Mi 2. Mär 2011, 00:00

MikeHammer hat geschrieben:
Charles hat geschrieben:Limitierender Faktor des Auswahls der Jagdwerkzeuge ist das Jagdgesetz im betreffenden Land, in dem man jagen tut.
Wenn man das Hirn einschaltet kommt man möglicherweise drauf daß man - im Interesse der Weidgerechtigkeit - nicht alles ausreizen muß was das Jagdgesetz zuläßt.
Kommt aber stark auf den Charakter an, zugegebenermaßen auch ein "limitierender Faktor".


Was für ein Charakter hat ein "Jäger", wenn er die Schlingenjagd ausübt? Aus Tradition? Aus Notwendigkeit? Aus Spaß? Aus sadistischem Lust? Aus Faulheit? Weil er nichts anderes kennt?
Schlingenjagd ist für mich eine schreckliche Jagdart, ich mag nicht an die armen Kreaturen denken, die in solchen Fallen gefangen Höllenqualen erleiden müssen. :evil:


Ich gebe es zu, ich bin Bogenjäger, und habe schon drei Mal in Ungarn Praxis gesammelt. Aber nicht mit superduperhyperschnelle Compounds, sondern mit Selfbows, also Holzbogen und Obsidianspitzen auf schwere Holzpfeile. Das ist für mich eine sehr urtümliche Jagd, direkter geht es nicht mehr, da muß vorsichtig gepirscht und viel in Verstecken ausgeharrt werden, bis das ahnungslose ! Wild in Schußweite von max. 15 Meter steht. Es ist keine einfache Jagd, Gelegenheiten zum Abschuss hat man nicht viele, und wenn es soweit ist, man MUSS sicher sein, daß man das Pfeil korrekt an der richtigen Stelle am Wild "anbringt". Die Wirkung einer Obsidianspitze ist wirkungsvoll und sehr schnell tödlich, Rippenbögen eines Rehwilds wird beidseitig problemlos durchgeschnitten.

Diese Jagdart bedarf es sehr intensiven Trainings. 3x in der Woche muss sein, und. ca. 2 Wochen vor einem Jagdausflug muss täglich sehr intensiv trainiert werden, die Treffer müssen auf unbekannte Entfernungen richtig sitzen.

Das ist nicht jedermanns Sache.

Bin ich ein schlechter Jäger? Ist die Bogenjagd eine unwaidgerechte Jagd?

Und ja, ich werde mich hüten, hier in Österreich mit dem Bogen zu jagen. Das Jagdgesetz sagt es klipp und klar.


Außenstehende, die mit Bogenjagen nicht am Hut haben, die bestimmte Vorstellungen haben aus ihrer Sicht, die können gerne lästern. Bitteschön, nur zu.


Charles

Varminter

Re: flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von Varminter » Mi 2. Mär 2011, 02:03

Charles hat geschrieben:
MikeHammer hat geschrieben:
Charles hat geschrieben:Limitierender Faktor des Auswahls der Jagdwerkzeuge ist das Jagdgesetz im betreffenden Land, in dem man jagen tut.
Wenn man das Hirn einschaltet kommt man möglicherweise drauf daß man - im Interesse der Weidgerechtigkeit - nicht alles ausreizen muß was das Jagdgesetz zuläßt.
Kommt aber stark auf den Charakter an, zugegebenermaßen auch ein "limitierender Faktor".


Was für ein Charakter hat ein "Jäger", wenn er die Schlingenjagd ausübt? Aus Tradition? Aus Notwendigkeit? Aus Spaß? Aus sadistischem Lust? Aus Faulheit? Weil er nichts anderes kennt?
Schlingenjagd ist für mich eine schreckliche Jagdart, ich mag nicht an die armen Kreaturen denken, die in solchen Fallen gefangen Höllenqualen erleiden müssen. :evil:


Ich gebe es zu, ich bin Bogenjäger, und habe schon drei Mal in Ungarn Praxis gesammelt. Aber nicht mit superduperhyperschnelle Compounds, sondern mit Selfbows, also Holzbogen und Obsidianspitzen auf schwere Holzpfeile. Das ist für mich eine sehr urtümliche Jagd, direkter geht es nicht mehr, da muß vorsichtig gepirscht und viel in Verstecken ausgeharrt werden, bis das ahnungslose ! Wild in Schußweite von max. 15 Meter steht. Es ist keine einfache Jagd, Gelegenheiten zum Abschuss hat man nicht viele, und wenn es soweit ist, man MUSS sicher sein, daß man das Pfeil korrekt an der richtigen Stelle am Wild "anbringt". Die Wirkung einer Obsidianspitze ist wirkungsvoll und sehr schnell tödlich, Rippenbögen eines Rehwilds wird beidseitig problemlos durchgeschnitten.

Diese Jagdart bedarf es sehr intensiven Trainings. 3x in der Woche muss sein, und. ca. 2 Wochen vor einem Jagdausflug muss täglich sehr intensiv trainiert werden, die Treffer müssen auf unbekannte Entfernungen richtig sitzen.

Das ist nicht jedermanns Sache.

Bin ich ein schlechter Jäger? Ist die Bogenjagd eine unwaidgerechte Jagd?

Und ja, ich werde mich hüten, hier in Österreich mit dem Bogen zu jagen. Das Jagdgesetz sagt es klipp und klar.


Außenstehende, die mit Bogenjagen nicht am Hut haben, die bestimmte Vorstellungen haben aus ihrer Sicht, die können gerne lästern. Bitteschön, nur zu.


Charles



Charles,

ich hatte seinerzeit Interesse an 3 D, schoss Compound und das ist im Vergleich zu deinen Bögen wesentlich wirkungsvoller.

Trotzdem habe ich begriffen, dass mir der Bogen zu unsicher zur Jagd ist.

Wenn du so gut als Bogner bist, dass du es dir selbst gegenüber verantworten kannst, ok, kein Einwand.

Ich fürchte nur die Leute, die sich dabei selbst überschätzen und das sind nicht wenige.

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Re: flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von Schnittbrot » Mi 2. Mär 2011, 09:07

sandman hat geschrieben:[...] Eine Sauhatz mit Hunden und Saufeder ist sicher nicht weidgerecht, weil die Sauen unter extremen Stress kommen. Mal abgesehen davon, dass danach das Wildbret von deutlich schlechterer Qualität ist.[...]
Ich würde gern wissen, ob das Wildbret von z.B. Treibjagden generell schlechter als das von Jagdmethoden, bei denen das Wild nicht vor dem Erlegen in die Flucht geschlagen wird. Also beim Schuss quasi ahnungslos ist.
In dieser ARD-Sendung rasen die Wildschweine ja ganz ordentlich und werden auf der Flucht erlegt. Könnte mir vorstellen, dass die Tiere auch unter starkem Stress stehen.

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Re: flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von Varminter » Mi 2. Mär 2011, 09:14

Schnittbrot hat geschrieben:
sandman hat geschrieben:[...] Eine Sauhatz mit Hunden und Saufeder ist sicher nicht weidgerecht, weil die Sauen unter extremen Stress kommen. Mal abgesehen davon, dass danach das Wildbret von deutlich schlechterer Qualität ist.[...]
Ich würde gern wissen, ob das Wildbret von z.B. Treibjagden generell schlechter als das von Jagdmethoden, bei denen das Wild nicht vor dem Erlegen in die Flucht geschlagen wird. Also beim Schuss quasi ahnungslos ist.
In dieser ARD-Sendung rasen die Wildschweine ja ganz ordentlich und werden auf der Flucht erlegt. Könnte mir vorstellen, dass die Tiere auch unter starkem Stress stehen.



Ja, viel schlechter.

Nicht nur Stresshormone sind im Wildpret, sondern auch viel häufiger schlechte Schüsse - zb. "weich" durch das Gescheide, wobei die ganze grüne Verdauungssosse ins Wildpret gepresst wird und beschossenes Wild wird oft erst nach Stunden gefunden und aufgebrochen.

Erfahrungsgemäss sitzen viele Schüsse im Treiben zu weit hinten.

Meiner Schätzung nach gehört 25 - 40 % des bei Treibjagd erlegten Wildes eigentlich in den Container der TKV.

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Re: flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von Schnittbrot » Mi 2. Mär 2011, 09:20

Varminter hat geschrieben:[...] Meiner Schätzung nach gehört 25 - 40 % des bei Treibjagd erlegten Wildes eigentlich in den Container der TKV.
:shock: und in Wirklichkeit landen sie in der Pfanne!? Na Mahlzeit ... soviel zur Wildbrethygiene
Mich hat beim Anschauen der ARD-Sendung eh gewundert, dass der Jäger die Wildschweine bei dem enormen Tempo erlegen konnte, das diese Tiere vorgelegt haben.
Zuletzt geändert von Schnittbrot am Mi 2. Mär 2011, 09:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: flintenlaufgeschoße für pirschjagd?

Beitrag von Ronco » Mi 2. Mär 2011, 09:20

@charles: genial! :clap:

mir gehts bei der jagd um das archaische prinzip. der mensch vs. instinkt des wildes.
ansitzjagd mit zieloptiken, mit denen man auf 300m trifft und dem wild keine chance gibt, ist auch eine "charaktersache".

pirschjagd mit der flinte scheint mir aufgrund des kurzen einsatzbereiches der bogenjagd relativ nahe zu kommen.
die frage ist halt, ob FLGs waidgerecht sind oder nicht. wenn man flinte und moderne FLGs gut abstimmt, sind auf 50m streukreise von 4cm möglich - müßte eigentlich reichen.

zur büchse: es gibt sogar staaten in den usa, da sind sie nicht zugelassen, wegen der großen reichweite bei fehlschüssen.

cheers

ronco

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