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Schnepfenstrich ade :-(

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Hane
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Schnepfenstrich ade :-(

Beitrag von Hane » Sa 25. Apr 2020, 09:33

Der EuGH hat der Klage der Europäischen Kommission stattgegeben. Die Frühjahrsbejagung widerstößt der Vogelschutzrichtlinie.
Für den NÖLJV nicht nachvollziehbar:
https://www.noejagdverband.at/eugh-ents ... llziehbar/

MauserM03
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Re: Schnepfenstrich ade :-(

Beitrag von MauserM03 » Sa 25. Apr 2020, 09:43

Ja leider. War ja sonst schon überall verboten.
Wieder ,
Mal ein Beispiel wo Unwissende weil unbeteiligt, emotional getriebene Entscheidungen treffen.
Bei uns ist die Schnepfenjagd der Beginn der Jagd im Frühjahr wobei man das Einziehende Frühjahr erspürt, sich freut wenn man einen Schnepf streichen sieht und vielleicht auch noch erlegt. Anschließend setzt man sich gemütlich zusammen. Das ist dann auch ein gesellschaftliches Ereignis und die Anzahl der Erlegten Schnepfen ist vernachlässigbar und sicher nicht für einen Populationsrückgang verantwortlich. Aber so wird die Jagd scheibchenweise eingeschränkt... Sehr Schade!

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Ares
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Re: Schnepfenstrich ade :-(

Beitrag von Ares » Sa 25. Apr 2020, 10:05

Es ist gut 40 Jahre her, als ein Onkel von mir genau einen, seinen Schnepf erlegen konnte. Der wurde damals nicht gegessen sondern präpariert und bekam den ihm zustehenden Ehrenplatz. Ich sah bei ihm weder vorher noch nachher einen stolzeren und zugleich respektvolleren Blick, einer Kreatur gegenüber.
Wäre ich ein Jäger, würde ich es verstehen. Die Zerstörung der Lebensräume aller Arten (außer Ratten und Krähen), ist wohl nicht mehr aufzuhalten. Wenn dann ein Jäger noch den letzten dieser Vögel schießt, würde die Klopresse Zeter und Mordio schreien.
Es besteht die Möglichkeit, daß meine Beiträge >nicht von mir< abgeändert oder verfälscht wurden. Nennt sich "Userrisiko"
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Re: Schnepfenstrich ade :-(

Beitrag von scheistermuetze » Sa 25. Apr 2020, 11:02

MauserM03 hat geschrieben:
Sa 25. Apr 2020, 09:43
Ja leider. War ja sonst schon überall verboten.
Wieder ,
Mal ein Beispiel wo Unwissende weil unbeteiligt, emotional getriebene Entscheidungen treffen.
Bei uns ist die Schnepfenjagd der Beginn der Jagd im Frühjahr wobei man das Einziehende Frühjahr erspürt, sich freut wenn man einen Schnepf streichen sieht und vielleicht auch noch erlegt. Anschließend setzt man sich gemütlich zusammen. Das ist dann auch ein gesellschaftliches Ereignis und die Anzahl der Erlegten Schnepfen ist vernachlässigbar und sicher nicht für einen Populationsrückgang verantwortlich. Aber so wird die Jagd scheibchenweise eingeschränkt... Sehr Schade!
Lieber Mauser 03, liebe Jagdkameraden!

Ich denke der Schluessel zu dieser Entscheidung neben und zwischen vielen anderen, ist die Regulierungsmanie, welche viele Menschen, die selbst in einer von Regeln verbauten Umgebung (geistig und physisch) leben, beseelt. Wenn so ein mental "Gefangener" dann auch noch irgendetwas zu bestimmen hat, dann ist jeder, der seinem Einflusz ausgeliefert ist, "versorgt".
Zu den klassischen drei oesterreichischen Entscheidungsmatrizen: a) ...des hamma imma scho so g'mocht... b)...des hamma no nie so g'mocht...c)...do kennt' ja jeder kumman..., mithilfe derer sich ja fast alles verhindern liesz, hat seit der Aufgabe der Oesterreichischen Souveraenitaet durch den Staatsvertrag mit der EU sich - gemeinsam mit der vierten Gebietskoerperschaft - der "Pagat Ultimo" des Totregulierens gesellt: "...es geschieht zum Schutze von (beliebig besetzbar) und dient den (ebenso) -rechten...".
Miszgunst und Bloedheit bleiben weiterhin die Katalysatoren dieser Kettenreaktionen.

Des ist natuerlich off topic, da es ALLES betrifft und doch on topic weil es auch die Jagd und Waffen usw. betrifft.

Wenn die inszenierte Virushysterie sich gelegt haben wird, werden wir Jaga auf die Schnepfen vergessen, weil sie in den dann herrschenden Ein- und Beschraenkungen wahrscheinlich unbedeutend geworden sein werden.

Prepare for the worst, hope for the best!

Ich bleibe trotzdem optimistisch und wuensche Euch allen ein kraeftiges Waidmanns Heil und entbiete Schuetzengrusz.
"Jeder Schusz a Kracher"

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Re: Schnepfenstrich ade :-(

Beitrag von Ranchero » So 26. Apr 2020, 12:11

Werden die erlegten Schnepfen eigentlich gegessen?
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Re: Schnepfenstrich ade :-(

Beitrag von ums57 » So 26. Apr 2020, 12:33

natürlich werden die auch gegessen:
z.B. https://www.kochjournal.at/rezepte/reze ... 20gebraten
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Re: Schnepfenstrich ade :-(

Beitrag von Hane » So 26. Apr 2020, 12:50

Ja, ich würde in auch essen, wenn ich Mal einen erlege.
Man sollte auch wissen, Schnepfen werden nicht so häufig geschossen. Viele Jäger begnügen sich damit einmal im Leben einen Schnepf geschossen zu haben.

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Re: Schnepfenstrich ade :-(

Beitrag von Ranchero » So 26. Apr 2020, 13:00

Okay, ich verstehe: Es ist eine Tradition, und wenn man mal eine Schnepfe erlegt, ist das ein nicht so häufig stattfindendes Ereignis, obwohl die Population nicht gefährdet ist, und dem geselligen Frühjahrsbeisammensein der Jäger wird damit zusätzlicher Glanz verliehen. Die Schnepfe wird dann gegessen oder ausgestopft.

Ich habs gerade selber gelesen, die Schnepfe wird offenbar sehr umfassend verwertet, wenn sie gegessen wird - Schnepfendreck und so.

Also, da fragt man sich schon, was die Europäische Kommission gegen die Schnepfenjagd hat. Bisher habe ich nichts gefunden, was als Argument dagegen tragfähig wäre.
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Re: Schnepfenstrich ade :-(

Beitrag von Da_Mani » So 26. Apr 2020, 13:02

Mal eine kurze Erklärung bitte für einen Nicht Jäger.

Aus dem Bericht geht für mich hervor dass die Frühjahrsbejagung nicht effektiv genug ist um die Population einzudämmen. Das heißt für mich dass es zuviele Schnepfen gibt??
Wie wird dann vorgegangen?
Andere Schonzeiten?
:at2:
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Re: Schnepfenstrich ade :-(

Beitrag von Ares » So 26. Apr 2020, 13:28

Hab vergessen zu erwähnen, dass der "Schnepfenstrich" mittlerweile auch von den Windkraftanlagen erledigt wird. Haben die Betreiber dieser Anlagen eigentlich eine Jagdlizenz? Ich meine generell für die Vogeljagd? Wenn nicht, sollten die eigentlich zu Schutzmaßnahmen verpflichtet werden.
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Re: Schnepfenstrich ade :-(

Beitrag von Papa Bär » So 26. Apr 2020, 13:32

MauserM03 hat geschrieben:
Sa 25. Apr 2020, 09:43
Ja leider. War ja sonst schon überall verboten.
Wieder ,
Mal ein Beispiel wo Unwissende weil unbeteiligt, emotional getriebene Entscheidungen treffen.
Bei uns ist die Schnepfenjagd der Beginn der Jagd im Frühjahr wobei man das Einziehende Frühjahr erspürt, sich freut wenn man einen Schnepf streichen sieht und vielleicht auch noch erlegt. Anschließend setzt man sich gemütlich zusammen. Das ist dann auch ein gesellschaftliches Ereignis und die Anzahl der Erlegten Schnepfen ist vernachlässigbar und sicher nicht für einen Populationsrückgang verantwortlich. Aber so wird die Jagd scheibchenweise eingeschränkt... Sehr Schade!
Ich verstehe es nicht ganz. Um sich zusammen zu setzen in einer gemütlichen Runde, muss man als Jäger vorher ein Tier getötet haben? Das kann man nicht einfach so auch machen, nach einem Streifzuig durchs Revier mit Anderen?
Und wenns eh so wenige von den Viechern gibt, wozu dann unbedingt auch noch umlegen? Welchen ìmmensen Schaden richten die Tiere denn an?
Bei Politikern ist es einfach zu erkennen, wenn sie lügen - Die Lippen bewegen sich.

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Re: Schnepfenstrich ade :-(

Beitrag von Hane » So 26. Apr 2020, 13:44

Bei Schnepfenstrich erlebt man die schönsten Momente im Jahr.
Man geht raus und erlebt die Natur in einer besonderen Art. Man versucht sich auf den Strich zu konzentrieren und wenn es wirklich einmal passt hat man eine große Freude wenn man trifft und dann eventuell auch noch der Hund gut arbeitet.
Diese erlebten Momente teilt man dann bei Gesprächen im Anschluss.
Und so selten sind die Schnepfen ja nicht, wie die Statistiken zeigen.
Aber ich verstehe, dass das nicht jeder nachempfinden kann. Ich verstehe auch nicht warum an Fische fängt und dann wieder ins Wasser wirft. Auch bei der Jagd gibt es Dinge die ich nicht befürworte oder verstehe, aber wenn es rechtlich in Ordnung ist, akzeptiere ich es. Und natürlich kann jeder seine Meinung haben und sagen.

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Re: Schnepfenstrich ade :-(

Beitrag von Ranchero » So 26. Apr 2020, 14:07

Da_Mani hat geschrieben:
So 26. Apr 2020, 13:02
Mal eine kurze Erklärung bitte für einen Nicht Jäger.

Aus dem Bericht geht für mich hervor dass die Frühjahrsbejagung nicht effektiv genug ist um die Population einzudämmen. Das heißt für mich dass es zuviele Schnepfen gibt??
Wie wird dann vorgegangen?
Andere Schonzeiten?
Also, in dem Bericht steht doch nur, dass die Frühjahrsbejagung keinen Einfluss auf die Population haben soll. Demnach kann es bei der Bejagung nicht um Populationskontrolle gehen, und es wird ja auch von Tradition und Nachhaltigkeit geschrieben, ich habe nicht gelesen, dass die Bejagung zur Regulierung einer sonst überschießenden Population erforderlich wäre.

Aber es gibt eine recht ansprechende Diplomarbeit eines angehenden Jagdwirts, die an der Universität für Bodenkultur verfasst wurde:

https://jagdwirt.at/DesktopModules/Cont ... _Final.pdf

Da steht drin:
Für die meisten Regionen in Österreich gibt es, hinsichtlich der o.g. Voraussetzungen, keine andere Lösung als die Balzjagd. Die Bejagung im Frühjahr stellt aus meiner Sicht eine vernünftige Nutzung in geringen Mengen dar, ist selektiv und kann unter überwachten Bedingungen nachhaltig durchgeführt werden. (Rogge 2011, S. 88, Hervorh. durch den Autor)


Offenbar braucht es eine Regulation durch den Menschen, und die kann durch eine vernünftige Balzjagd gewährleistet werden.

Rogge schreibt auch, dass der Pool an dominanten d.h.sich fortpflanzenden Männchen nicht durch Abschuss aus dem Pool der subdominanten Männchen, also der Reserve sozusagen, verkleinert wird. Er schreibt auch:
Es deutet im Weiteren vieles daraufhin, so Kalchreuter (1979), dass die Sterblichkeit der Männchen nicht im Winter, sondern während der Zeit des Zuges in die Brutgebiete am höchsten ist. Grund dafür sind Belastungen durch das Territorialverhalten sowie die möglichen klimatischen und nahrungsökologischen Engpässe. Davon ausgehend vermutet Kalchreuter (1979) eine höhere Sterblichkeit bei Schnepfenhähnen. Bei einer Frühjahrsbejagung der Schnepfenhähne könnte diese höhere Sterblichkeit durch eine selektive Bejagung kompensiert werden. Unter diesen Gesichtspunkten ist nur die Frühjahrsbejagung zu vertreten, da sie Selektivität zulässt. (Rogge 2011, S. 79ff., Hervorh. durch den Autor)


Ich sollte erwähnen, dass ich nicht jage und auch nicht die Interessen von Jägern vertrete, ich bin weder beruflich noch privat in diese Angelegenheit involviert. Auf Basis der vorliegenden nachvollziehbaren Argumente und ohne Belastung durch eine private und/oder berufliche Befangenheit gewinne ich den Eindruck, dass auf EU-Ebene entweder andere als sachliche Interessen durchgesetzt wurden, oder aber, dass die Aufarbeitung der wissenschaftlichen Befunde äußerst mangelhaft vorgenommen wurde. Man kann sich ja nun überlegen, was man schlimmer findet...
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Re: Schnepfenstrich ade :-(

Beitrag von MauserM03 » So 26. Apr 2020, 22:09

[/quote]
Ich verstehe es nicht ganz. Um sich zusammen zu setzen in einer gemütlichen Runde, muss man als Jäger vorher ein Tier getötet haben? Das kann man nicht einfach so auch machen, nach einem Streifzuig durchs Revier mit Anderen?
Und wenns eh so wenige von den Viechern gibt, wozu dann unbedingt auch noch umlegen? Welchen ìmmensen Schaden richten die Tiere denn an?
[/quote]

Nein natürlich nicht, es passiert meistens, dass gar kein Schnupf erlegt wird. Da darf man sich nicht vorstellen wie eine Treibjagd. Man Stellt sich im Revier in der Abenddämmerung dort hin, wo man Schnepfen vermutet. (da hat jeder seine Plätze) und wartet ob ein Schnupf vorbeistreift (fliegt). Da dies in der Dämmerung passiert und die Schnepfen klein sind und flott unterwegs sind ist es gar nicht leicht diese zu treffen. Dabei erlebt man den Frühling, oft ist es verbunden mit wärmeren Luftströmungen, dass Schnepfen ziehen (Zugvogel, manche sind aber immer da), man hört das Vogelkonzert im Wald, das mit zunehmender Dunkelheit immer leiser wird bis es ganz verstummt. Anschließend geht man nach Hause oder trifft andere Jagdkameraden im Jagdhaus. Bei uns ist es auch üblich wenn ein Schnepf erlegt wird, dass der Schütze an einem anderen Abend eine kleine Schnepfenfeier (Jause & Getränke) ausrichtet. Ja man muss es selbst erlebt haben, sonst ist es schwer mitreden zu können. Natürlich könnte man sich auch so im Wald oder Jagdaus treffen, es wird halt einfach nicht passieren und damit ein gelebter Brauch abkommen. Schade.

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