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Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

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E-schorsch
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Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von E-schorsch » Mi 12. Aug 2020, 21:46

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum, heiße Stefan, bin 25 Jahre alt und komme aus dem Raum München.
Ich habe seit ca. 2 Jahren den Jagdschein und bin seither auch aktiv auf der Jagd.

Anfangs ging ich in einem Mischrevier mit 70% Reh und 30% Sau als Strecke auf die Jagd, Schussentfernung um die 100 m.
Seit diesem Jagdjahr bin ich in einem Feldrevier unterwegs, Sauen sind hier lediglich Wechselwild und die Schussentfernung liegen deutlich höher, im Schnitt eher bei 130-150m, oftmals auch 200-250 m, wenn man es sich zutraut.

Und hier kommt der springende Punkt:
Ich möchte mich fürs jagdliche Schießen bis sagen wir etwa 250m rüsten. Bisher war ich ab und an am Schießstand, jedoch eher unregelmäßig. Ich möchte dies nun sobald mit Corona wieder möglich mehr machen, denn wenn ich auf Distanzen von 150-200m schieße, muss es für mich waidgerecht zugehen.

Ich habe nun auch schon einige Bücher gelesen. In keinem einzigen Buch finde ich einen Trainingsplan wie man für sowas trainiert. Ich will kein Profi-Benchrester werden, sondern jagdlich meine 1 MOA bis 300 m halten können.
Kann mir jemand Tipps geben, wie man für so etwas trainiert? Einfach auf den Schießstand fahren und 20 Schuss konzentriert abgeben? So hab ich das bisher immer gemacht. Oder besser einen 300 m Stand besuchen?
Um die Trainingskosten zu minimieren habe ich mir auch schon überlegt mit einer .22 lfb auf dem 100m Schießstand zu trainiere, ist das sinnvoll?

Mein Setup ist eine Steel Action in .30-06 (56cm Lauf) mit einem Schmidt und Bender Polar 3-12x54.

Bin gerne auch am Austausch mit anderen Sportschützen im Raum München interessiert.
Freue mich über viele Tipps und nette Kontakte.

Viele Grüße
Stefan

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Hane
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Re: Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von Hane » Mi 12. Aug 2020, 23:40

Ich würde mit der Waffe die ich auch jagdlich verwende auf die Entfernungen trainieren.
Am wichtigsten dabei finde ich persönlich, dass du die genaue Flugbahn auf die verschiedenen Entfernungen ermittelst und dir an der Waffe notiert. Bei der Jagd mit dem Entfernungsmesser dann den richtigen Haltepunkt bzw. Klicks ermittelst

mabit85
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Re: Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von mabit85 » Do 13. Aug 2020, 07:47

1 MOA auf 300m.... nennen wir das mal sehr ambitioniert.... Ansonsten wie Hane schon gesagt hat - fahr ins MSZU und mach dich dort mit deiner Waffe vertraut. Dann siehst auch wie es um deinen 1 MOA steht... Wichtig ist das du immer im Hinterkopf hast das der Schuß passt den du abgibst - du schießt in diesem Moment nicht auf eine Scheibe - bist du dir nicht 100% sicher bleibt der Finger lang.

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Lindenwirt
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Re: Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von Lindenwirt » Do 13. Aug 2020, 08:12

mabit85 hat geschrieben:
Do 13. Aug 2020, 07:47
1 MOA auf 300m.... nennen wir das mal sehr ambitioniert.... Ansonsten wie Hane schon gesagt hat - fahr ins MSZU und mach dich dort mit deiner Waffe vertraut. Dann siehst auch wie es um deinen 1 MOA steht... Wichtig ist das du immer im Hinterkopf hast das der Schuß passt den du abgibst - du schießt in diesem Moment nicht auf eine Scheibe - bist du dir nicht 100% sicher bleibt der Finger lang.
Was hat die Winkelminute mit der Entfernung zu tun?
Entweder er schiesst Submoa oder nicht. Auf 300m sind das eh schon fast 9cm oder verstehe ich da was nicht?

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Re: Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von Hane » Do 13. Aug 2020, 09:22

Wie gesagt, das submoa Zusammentreffen auf 300m wird gar nicht so das Problem sein. Nur die Flugbahn perfekt zu kennen ist hier die größere Aufgabe, meiner Meinung.

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Re: Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von Hane » Do 13. Aug 2020, 09:32

Z.B. bei der angesprochenen 30.06 z.B. mit dem RWS EVO beträgt der Geschoßabfall von 275m auf 300m schon 10cm.

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Re: Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von Markus_H » Do 13. Aug 2020, 11:09

Lindenwirt hat geschrieben:
Do 13. Aug 2020, 08:12
Was hat die Winkelminute mit der Entfernung zu tun?
Entweder er schiesst Submoa oder nicht. Auf 300m sind das eh schon fast 9cm oder verstehe ich da was nicht?
Bei längerer Distanz kommen dann Umwelteinflüsse wie Wind und co etwas mehr zur Geltung als auf kurzer.
Zusätzlich zum Streukreis ist es jagdlich ja auch interessant wo der Treffer im Vergleich zum Zielpunkt dann auch wirklich sitzt.

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Re: Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von Lindenwirt » Do 13. Aug 2020, 11:57

Ja, logisch. Dann meinen wir eh alle dasselbe.
Die Treffpunktlage muss mal ohnehin einmal draussen ermitteln. Meine beiden Universaljagdwaffen habe ich beide im Feld auf 300m probiert. Die Schachtelballistikdaten sind meist nicht korrekt.

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Re: Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von E-schorsch » Do 13. Aug 2020, 14:39

Ok sagen wir mal die 1 MOA auf 200m, das ist vll realistischer als Ziel, außerdem geht das noch ohne Entfernungsmesser.

Habt ihr Tipps oder Bücher wie man sowas trainiert? Oder schießt man dazu am 100 m Stand und achtet darauf dass die Streukreise so gut wie möglich werden? Also wie trainiert man prinzipiell jagdliches Schießen vernünftig?

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Re: Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von Balistix » Do 13. Aug 2020, 15:01

Oppermann, Technik des jagdlichen Schießens und Weidinger, Der waidgerechte Büchsenschuss könntest du dir mal näher ansehen.
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Re: Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von Flolito » Do 13. Aug 2020, 21:21

Übe am Schießstand! Wer auf 100m konstant gute Streukreise schießt und die Ballistik seiner Waffe kennt wird auch über 200m seine Kugel sicher antragen können! ( Experimentiere mit der Auflage und den Schießpositionen...... eine Benchrestauflage so wie am Stand wirst du draußen selten vorfinden,nur auf der zu trainieren wirds nicht bringen.)

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Re: Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von Wilhelmshoehe » Fr 14. Aug 2020, 08:20

Wie heißt's auf Englisch so schön, "Train short, gain long!"

Auf 100m konstant gute Trefferbilder zu schießen ist der erste Schritt, und zwar mit den Rahmenbedingungen die du draußen auch vorfinden wirst. Das kannst du mit Vollmantel/Sportmunition machen, denn das spart Geld. Im Vorhinein ist es auch empfehlenswert zu ermitteln, was dein System (Waffe + Munition) überhaupt an Präzision hergibt: Vorne und hinten aufgelegt, sauber abgezogen, sodass sich da nix bewegt. Quasi der Benchresttest. Das machst du mit der Jagdmunition und der Trainingsmunition, schon hast du deine ersten Referenzen für dein Jagdgewehr.

Dann ist auf die größeren Distanzen, wenn du nur bei Windstille oder schwachem Wind schießt (für den weidgerechten Schuss sehr zu empfehlen!), quasi "nur" der Geschossabfall zu beachten.

Nimm deine Jagdmunition, und teste das ganze mal durch. Hier gilt es die Ballistikkurve deines Systems zu validieren, wenn du nicht groß rumrechnen willst oder kein Chronometer hast, dann wären als Distanzen z.B. 100m GEE 200m 250m 300m 350m ein Vorschlag. Alles sauber notieren, inkl. Wetterreferenz und das druckst du dir dann aus und klebst dir auf das ZF oder den Schaft.

Kompliziert ist das ganze ja nicht, braucht halt gut Zeit und Wille.

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Re: Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von Coolhand1980 » Mo 24. Aug 2020, 15:29

Buchempfehlung: "Büchse" von Norbert Steinhauser.

Wichtig ist, dass deine Körperhaltung passt und immer gleich ist. Das kannst du auch mit LG oder KK auf kurze Entfernungen trainieren, sofern du eine realistische Haltung wählst, die auch am Ansitz machbar ist.
Ersetzen kann KK Training den Schuss mit der Jagdbüchse natürlich nicht, aber Basics, wie sauberes Abziehen, lassen sich damit gut trainieren.

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Re: Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von Lovec_SK » Mi 26. Aug 2020, 20:36

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Re: Trainingsplan fürs jagdliche Schießen

Beitrag von nominus » Do 27. Aug 2020, 00:03

Servus,

Das hier oft erwähnte Referenzschießen (Vorder und Hinterschaft auf Sandsack) ist langweilig aber nötig.

Was man am klassischen 100m Stand machen kann ist mal die Auflage jagdlich zu gestalten - > Vorne aufgelegt, keine Auflage der Ellbogen.
Einfach mal eingespür bekommen was man an Auflage braucht. Das ganze gern auch auf 200m und 300m Stand.
Entfernungsmesser ist ein muss für einen sicheren Treffer.
Ich selbst bin von ballistischen Absehen auf Schnellverstellung umgestiegen. Die Augen beginnen zum nachlassen.

Letztens ein Kitz auf gelaserte 175m geschossen im Wald. Kann man machen, sollte man sich den Anschuss merken oder 30 Minuten suchen....
Neben den schießtechnischen gibt es dann noch jagdpraktische Fragen. Was tun wenns schiefläuft? Wo bekommt man zuverlässig einen Hund zur Nachsuche?.....

Bei dem ganzen üben dürfen es schon so 20-40 Schuss sein. Wenn die Konzentration nachlässt schluss machen.

Wh
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