ES IST SOWEIT: Der PDSV Cup 2024 hat begonnen! Teilnahmebedingungen: viewtopic.php?f=53&t=58164
Der PDSV Cup dient zur Finanzierung des Pulverdampf Forums. Bitte unterstützt unser Forum, danke!

Jagd mit Vorderladerwaffen.

Weidmannsheil! Jagdprüfung, Jagderlebnisse, Ausrüstung und alles was sonst zur Jagd gehört.
Varminter

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Varminter » Mi 1. Feb 2012, 16:04

>Michael< hat geschrieben:Wasser & Seife bleibt von meinem VL fern, ich mache folgendes: Das allerwichtigste: richtiges Fett verwenden! Mit dem Fett steht und fällt alles, ich verwende 1/3 Bienenwachs, 2/3 Talg als Geschossschmierung, ist schön fest (Wachsartig), verliert sich beim laden nicht im Lauf sondern bleibt schön am Geschoss, durch die Hitzeentwicklung beim Schuss schmilzt es und es wird der ganze Lauf schön gleichmässig gefettet, kann man mit dem Finger fühlen! (Grosses Kaliber vorausgesetzt ;) )
Alleine durch das gute Fett bleibt nur der Dreck von einem Schuss im Lauf, da backt sich nix fest. (Da kann ich 60 Schuss ohne einmal durchwischen schiessen, mit konstanter Trefferleistung. )

GLEICH nach dem Schiessen wird das Rohr mit WD40 vollgepumpt um zu vermeiden das der Schmodder drin fest wird, Zuhause dann mit der Bronzenbürste 2x rein, trocken durchwischen, WD40 rein, noch mal 2 x die Bürste rein, sauberwischen. Wenn man das richtig macht spiegelt der Lauf nachher wie am ersten Tag. Piston wird rausgeschraubt, mit Stahlwolle gesäubert, Pistonsockel geputzt, wieder reingeschraubt - klinisch sauber!

Der Trick ist einfach mittels Fett & Öl die Rückstände so weich wie nur möglich zu halten, dann ist das säubern ein Klacks.




Das kann sein, so tief bin ich seinerzeit nicht ins Vorderladerschiessen reingerutscht. Ich habe das Putzen noch als sehr nervend in Erinnerung.

Laufreinigen mach ich bei einem modernen Gewehr aber in 5 Minuten reine Putzzeit, nur lasse ich dazwischen die Chemie vor sich hin werkeln.

Benutzeravatar
rhodium
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 4535
Registriert: Fr 14. Mai 2010, 14:12
Wohnort: Bezirk Feldkirch / Vlbg

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von rhodium » Mi 1. Feb 2012, 21:36

Hab mir den Thread nochmals durchgeschaut und ich muss sagen: eigentlich sind die Jäger schon ein lustiges Volk was ihre Waffen betrifft. --> Es darf nicht zu alt, aber auch nicht zu modern sein (sprich kein SP und keine HA) :mrgreen:

Benutzeravatar
Salem
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3228
Registriert: Di 11. Mai 2010, 20:11
Wohnort: Im Schatten der Karawancos

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Salem » Mi 1. Feb 2012, 22:57

Genau, und mitm "richtigen" Holzschaft und dem "einzig rechten" Kaliber tust dir bei den Lodenjungs auch schon leichter... :mrgreen: :mrgreen:
Die schäbigste Ratte im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant.
Kleingedrucktes:
Wer unfähig ist Ironie oder Sarkasmus wegen "fehlender" Smileys zu erkennen erzähle dies gefälligst seinem Frisör.

Lueger
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 162
Registriert: Fr 26. Okt 2012, 20:55

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Lueger » Sa 1. Dez 2012, 17:47

Im Eröffnungsbeitrag wurde folgende Gesetzesbestimmung zitiert:
"Die Benützung von Vorderladerwaffen ist in Niederösterreich nach § 95 Abs. 1 Ziff 1 NÖ Jagdgesetz verboten.
Dort heißt es: Es ist bei Ausübung der Jagd verboten, solche Waffen und Munition zu benützen, die für die Verwendung bei der Jagd auf Wild nicht bestimmt sind und hiebei auch üblicherweise nicht gebraucht werden."

Daraus folgt eigentlich daß die Beützung von Vorderladerwaffen bei der Jagd in Niederösterreich nicht verboten ist.
Denn es müssen zwei Bedingungen zutreffen:
1.) "Waffen und Munition zu benützen, die für die Verwendung bei der Jagd auf Wild nicht bestimmt sind"
und
2.) "hiebei üblicherweise nicht gebraucht werden"

Bedingung 1.) trifft nicht zu. Ein Lorenz-Gewehr M 1854 und ein Ischler Jagdstutzen aus 1865 "sind für die Verwendung bei der Jagd auf Wild bestimmt". Obwohl beide Vorderlader sind. Der Kaiser Franz Joseph jagte damit.
"Nicht für die Jagd bestimmt" sind Scheibenbüchsen. Hochpräzise (aber auch nur bis 100 Meter), aber schwach in der Wirkung. Sie sind deshalb schwach, weil sie sollen wenig Rückstoß haben und nur so viel Energie haben, daß sie Löcher in die Zielscheibe stanzen . . .

Bedingung 2.) trifft derzeit zu. Vorderladergewehre werden derzeit "üblicherweise nicht zur Jagd gebraucht".
Aber für ein Verbot von Vorderladern zur Jagdausübung müssen Bedingung 1) und Bedingung 2) zutreffen.

Daraus folgt aus dem Gesetzestext:
Die Benützung von Vorderladerwaffen ist in Niederösterreich nach § 95 Abs. 1 Ziff 1 NÖ JG nicht verboten.

So sehe ich das

Lueger

Benutzeravatar
Wiking-76
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 464
Registriert: Mi 8. Sep 2010, 22:16

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Wiking-76 » So 2. Dez 2012, 03:07

Jetzt frage ich mich aber - wenn wir schon von NÖ sprechen - , wie du bei einem Vorderlader die gesetzlich vorgeschriebenen 40mm Mindestlänge der Hülse zusammenbringen willst?

Und so nebenbei, der Vergleich mit dem seligen Kaiser Franz hinkt ziemlich, denn unsere Vorfahren haben mit Speer bzw. Pfeil und Bogen gejagt... ist ja bekanntlich heutzutage auch verboten.

Abgesehen davon würde ich gerne die Gesichter vom Jagdleiter und den Weidkameraden sehen, wenn du mit einer fast schon prähistorischen Plempe ums Ausgehrecht ansuchst.

MfG,
Bild

Lueger
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 162
Registriert: Fr 26. Okt 2012, 20:55

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Lueger » So 2. Dez 2012, 17:04

Wiking-76
Du schreibst: "Jetzt frage ich mich aber - wenn wir schon von NÖ sprechen - , wie du bei einem Vorderlader die gesetzlich vorgeschriebenen 40mm Mindestlänge der Hülse zusammenbringen willst?"

Im Gesetzestext steht:
"Verboten ist mit Waffen auf Schalenwild zu schießen, die Munition mit weniger als 40 mm Hülsenlänge verschießen."

Mein Anwalt sagte mir, daß Vorderlader zur Jagdausübung nicht verboten sind, weil ich ja "keine Munition mit weniger als 40 mm Hülsenlänge verschieße". Ich verwende ja gar keine Hülsenmunition, also greift die Hülsenspezifizierung gar nicht.
Dies ist keine Frage für den Jagdpraktiker, sondern für den Juristen.

Noch was: für Treibjagden sind Vorderlader natürlich völlig ungeignet. Da hast Du recht !
Aber zur Ansitzjagd an der Saukirrung, zur Pirsch, zur Gamsjagd - ja warum denn nicht ?
Ich habe einen Ischler-Stutzen (Vorderlader) im Kal. 11 mm geerbt.
Ein Jagdfreund will sich eine Pedersoli Doppelbüchse Cal. 58 / Cal. 58 zur Saukirrung kaufen. Warum denn nicht ?
Die gezogenen Läufe schießen weit präziser als die Flintenlaufgeschoße !

Waihai
Lueger

Benutzeravatar
Wiking-76
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 464
Registriert: Mi 8. Sep 2010, 22:16

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Wiking-76 » Mo 3. Dez 2012, 10:39

...laut dem Anwalt dürfte ich dann wohl auch mit dem Luftgewehr auf die Jagd gehen?

Die juristischen Definitionen und Auslegungen mal beiseite gelassen halte ich Vorderlader für nicht geeignet, weil die Möglichkeit, einen raschen zweiten Schuss anzubringen mMn nicht gegeben ist.
Man möge mich aufklären, sollte es möglich sein, einen Vorderlader in unter 5 Sekunden nachzuladen.

MfG,
Bild

Lueger
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 162
Registriert: Fr 26. Okt 2012, 20:55

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Lueger » Mo 3. Dez 2012, 12:40

Wir müssen immer trennen: rechtliche Verbote und persönliche Vorlieben.

Du hältst Vorderlader für nicht geeignet weil kein schneller 2. Schuß möglich ist.
Da kann ich Dich trösten. Mit der doppelläufigen Pedersoli (Vorderlader) hast Du einen viel schnelleren 2. Schuß als mit der einläufigen Blaser Kipplaufbüchse . . .

Barry08
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 628
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 14:18
Wohnort: Marchfeld, NÖ

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Barry08 » Mo 3. Dez 2012, 15:30

Warum ist die Jagd mit dem Speer verboten?
Jahrtausende lang haben die Altvorderen damit Wild zur Strecke gebracht.
Und Fallgruben sollen auch funktionieren.
Dann kann man die Jagd mit der Schlinge auch wieder aktivieren...

Dann noch ein paar Hexen verbrennen und Freikugeln gießen...
:snooty:
----------

Eine sinnlose Diskussion, die für echte Jäger längst abgehakt ist.
Wir wollen effizient und sicher unser Wild erlegen.
Die Spaßfraktion soll Paintball spielen, aber nicht auf die Jagd gehen.

Weidmannsheil
Barry
Jagen mit Herz und Hirn!

Lueger
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 162
Registriert: Fr 26. Okt 2012, 20:55

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Lueger » Mo 3. Dez 2012, 23:34

Ich glaube, eine gezogene zweiläufige Pedersoli Doppelbüchse (Schwarzpulver) Cal. .58 / Cal. 58 ist bei der Saukirrung wirklich keine schlechte Wahl. Jagdliche Schußweite immerhin gut 120 Meter da gezogene Läufe (viel besser als die heute an der Kirrung verwendeten Flintenlaufgeschoße in den rauchlosen Hinterladerflinten), doppelläufig.
Da sollen sie doch zuerst die Flintenlaufgeschoße mit ihrer 50 Meter Reichweite verbieten !

Wenn die Jagd mit dem Vorderlader - da archaisch - verboten wird, kann das für uns Jäger schädlich werden.
Dann kommt nächstes Jahr ein militanter "Tierschützer" und fordert gar ein Verbot des Einsatzes von Jagdhunden.
"Weil der Jagdhund den armen waidwunden Hirschen beißt . . . "

Ich vertrete die Ansicht, wir Jäger sollten solidarisch sein.
Nicht immer die "anderen Jäger" für vogelfrei erklären. Denn wenn das alle machen, werden alle Jagdmethoden von den militanten "Tierschützern" einzeln fertig gemacht werden.
Oder glaubst Du, Du kannst die Jagd mit unpräzisen Flintenlaufgeschoßen wasserdicht verteidigen ? Oder die Schrotjagd auf hoch fliegende Gänse ? Oder die Riegeljagd auf laufende Sauen ?
Wir Jäger müssen alle zusammenhalten - für Vertreter von Partikularinteressen wie Dich ist hier kein Platz !
Wenn jeder seine eigene Suppe kocht ist es bald vorbei mit uns.

George Washington sagte 1776
"If we do not hang together - we shall all be hanged together"

Lueger

Benutzeravatar
>Michael<
Supporter 8x57IS
Supporter 8x57IS
Beiträge: 11194
Registriert: So 9. Mai 2010, 13:32
Wohnort: Menzoberranzan

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von >Michael< » Mo 3. Dez 2012, 23:42

Barry08 hat geschrieben:
Eine sinnlose Diskussion, die für echte Jäger längst abgehakt ist.


Offensichtlich keine Ahnung der Leistung und Funktion von Vorderladern aber gleich als untauglich abstempel. Derartige Ingoranz und Faktenresistenz bin ich eigentlich nur von fanatischen Jagd und Waffengegner gewohnt...
Sammle mal Fakten über Vorderladerwaffen und dann überdenke dein Kommentar.

Übrigens, in Amerika gibts eine eigene Saison für primitiven Waffen, also VL, Bogen & Armbrust. Aber die tausenden Jäger die das professionell betreiben sind wohl auch alle Angehörige der Spassfraktion und nur die elitäre Jägerschaft in Ö weiss was gut ist.
And those who expected lightning and thunder
Are disappointed
And those who expected signs and archangels' trumps
Do not believe it is happening now

Lueger
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 162
Registriert: Fr 26. Okt 2012, 20:55

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Lueger » Mo 3. Dez 2012, 23:52

An Barry 08
"Offensichtlich keine Ahnung der Leistung und Funktion von Vorderladern aber gleich als untauglich abstempeln." Michael

Bravo - Bravo - Bravo !!! :clap: :clap: :clap:

Endlich ein klares Wort.

Benutzeravatar
quildor82
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3492
Registriert: Do 27. Mai 2010, 11:25

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von quildor82 » Mo 3. Dez 2012, 23:56

Dont feed IT


Sent with Tapatalk
"mit einem netten wort und einer pistole erreicht man mehr, als mit einem netten wort allein .."
Al Capone *17.01.1899 - †25.01.1947



Tracerammunition-bulletinboard.eu __bitte eindeutschen

Lueger
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 162
Registriert: Fr 26. Okt 2012, 20:55

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Lueger » Di 4. Dez 2012, 00:02

Ja - wir werden das beherzigen.

Lueger

Barry08
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 628
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 14:18
Wohnort: Marchfeld, NÖ

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Barry08 » Di 4. Dez 2012, 07:58

quildor82 hat geschrieben:Dont feed IT

Hast völlig recht.

Habe heute ohnehin wieder einen Jagdtag. (Mit rauchfreiem Pulver...)
Jagen mit Herz und Hirn!

Gesperrt