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Jagd mit Vorderladerwaffen.

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sandman
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von sandman » Mo 30. Mai 2011, 11:34

Leute, Leute,

Alle mal tief durchatmen und die heiße Luft aus dem Ego lassen! Kein Mensch will Vorderladerschützen diskriminieren oder gar runter machen.

Faktum:
In Ö gelten VL mit Stein- oder Luntenschloss als minderwirksame Waffe (egal, ob sie auf 300m noch 50cm Ziegel durchschlagen oder nicht). Damit sind sie automatisch von der Jagd per Gesetz ausgeschlossen.

Perkussions- & Inline-Systeme gelten nicht als minderwirksam und könnten verwendet werden, wenn nicht diese komische Formulierung "....die für die Verwendung bei der Jagd auf Wild nicht bestimmt sind und hiebei auch üblicherweise nicht gebraucht werden" wäre.

Nun ich persönlich habe kein Interesse an der Jagd mit VL, aber trotzdem fallen mir ein paar VL-Waffen ein, die zur Jagd bestimmt sind, nur der letzte Nebensatz macht das Ganze zu einer unguten Sache.

Wie so oft: Wenn Du in einem Revier jagen gehst, in dem auch vernünftige Leute sitzen und Du denen beweisen kannst, dass Du Dein Handwerk verstehst, dann wird es wohl kaum ein Problem sein.

Grüße

Sandman
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the_law
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von the_law » Mo 30. Mai 2011, 20:49

sandman hat geschrieben:Leute,
....die für die Verwendung bei der Jagd auf Wild nicht bestimmt sind und hiebei auch üblicherweise nicht gebraucht werden"[/i] wäre.



..interessante formulierung, kannte ich bis dato nicht, wieder was gelernt... :D

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cowroper
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von cowroper » Di 31. Mai 2011, 15:10

Fällt unter Jägerlatein! :mrgreen:

cowroper
The old gunfighter stood on the porch and stared into the sun,
and relived all the old days back when he was livin` by the gun;
And the thought of the smell of the black powder smoke
And the stand in the street at the turn of a joke.

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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von 444Marlin » Fr 5. Aug 2011, 00:15

Old Sam hat geschrieben:das Kärntnerle hat´s auf den Punkt gebracht:

Ich trete mit meiner le Page Perkussionspistole jederzeit gegen jeden im Forum mit seiner modernen Waffe an, no Problemo. Distanz 25m

Weiters: bitte sage mir mal einer was ist der Unterschied:

30 Gramm schweres Flintenlaufgeschoß und 30 Gramm schweres .58er Minie, beide mit 400m/sek unterwegs?
Richtig: das Minie wird durch den Drall stabilisiert und ist somit zumeist weitaus präziser.

Fakt ist dass die meisten Jägers mit VL nix anfangen können. Hab mal einen Demo Nachmittag bei meiner Schützenrunde ( 98% Jägers, gar keine faden Kerls darunter, echt! ) mit meiner Springfield .58er Wummse gemacht. Die Freunde staunten nicht schlecht dass auf 100 Meters so ziemlich alle Kugeln in der aufgestellten Schuhschachtel versenkt wurden.
Ja was denken denn die, womit vor 200 Jahren geweidwerkt wurde? Blöd ist nur, dass in der heutigen Zeit diejenigen die Gesetze erlassen, die wirklich keine Ahnung haben was sie grade anrichten. Da kannste nur mehr fragen: wo lassen denken?



Sorry ich bin ein bisserl spät dran mit der Antwort, aber da ich hier grad reingestolpert bin und gelesen habe dass du aus der Steiermark kommst muss ich dir sagen dass du keinen Grund hast dich aufzuregen. In der Steiermark ist es nämlich, im Gegensatz zu Niederösterreich ERLAUBT mit Vorderladerwaffen zu jagen. Mir liegt der diesbezügliche Beschluß der Stmk-LR vor. Einzige Einschränkungen: Die Waffe muss von einem Büchsenmacher auf funktionalität überprüft und es muss ein Teilmantelgeschoss verwendet werden.

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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von 444Marlin » Fr 5. Aug 2011, 00:19

sandman hat geschrieben:Leute, Leute,

Alle mal tief durchatmen und die heiße Luft aus dem Ego lassen! Kein Mensch will Vorderladerschützen diskriminieren oder gar runter machen.

Faktum:
In Ö gelten VL mit Stein- oder Luntenschloss als minderwirksame Waffe (egal, ob sie auf 300m noch 50cm Ziegel durchschlagen oder nicht). Damit sind sie automatisch von der Jagd per Gesetz ausgeschlossen.

Perkussions- & Inline-Systeme gelten nicht als minderwirksam und könnten verwendet werden, wenn nicht diese komische Formulierung "....die für die Verwendung bei der Jagd auf Wild nicht bestimmt sind und hiebei auch üblicherweise nicht gebraucht werden" wäre.

Nun ich persönlich habe kein Interesse an der Jagd mit VL, aber trotzdem fallen mir ein paar VL-Waffen ein, die zur Jagd bestimmt sind, nur der letzte Nebensatz macht das Ganze zu einer unguten Sache.

Wie so oft: Wenn Du in einem Revier jagen gehst, in dem auch vernünftige Leute sitzen und Du denen beweisen kannst, dass Du Dein Handwerk verstehst, dann wird es wohl kaum ein Problem sein.

Grüße

Sandman



Also in dem Beschluß der mir vorliegt ist nur von Vorderladerwaffen im allgemeinen die Rede. Da wird nicht auf die verschiedenen Zündarten eingegangen. Die einzigen Einschränkungen die in der Stmk bezüglich VL-Jagd existieren siehe mein obiges Posting

Gumbar
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Gumbar » Fr 5. Aug 2011, 07:22

Praktische Probleme sehe ich beim sicheren Laden (am Hochsitz ?) und Entladen (nur warm ?)

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josephiner
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von josephiner » Fr 5. Aug 2011, 10:35

Gumbar hat geschrieben:Praktische Probleme sehe ich beim sicheren Laden (am Hochsitz ?) und Entladen (nur warm ?)

Stimmt eigentlich :think:

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Salem
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Salem » Fr 5. Aug 2011, 10:57

Ich sehe das praktische Problem in diesem Fall eher beim Teilmantelgeschoss welches laut
444Marlin verwendet werden muss, die Drallänge der Pflasterkugelspritzen dürfte dafür
wohl nicht ausreichen, vom Ladeprocedere mal ganz zu schweigen.
OK, Sabots gibts ja - aber sonst? Warum eine entsprechende Bleirundkugel - z.b. in .54 - jagdlich nicht
ausreichen soll erschliesst sich mir nicht, zielballistisch haben die Wuzel seinerzeit als top gegolten.
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von >Michael< » Fr 5. Aug 2011, 11:15

Salem hat geschrieben:Warum eine entsprechende Bleirundkugel - z.b. in .54 - jagdlich nicht
ausreichen soll erschliesst sich mir nicht, zielballistisch haben die Wuzel seinerzeit als top gegolten.


Mir auch nicht. Sicher, wenn Jemand der ein leben Lang mit GK Langwaffen gejagt hat sich ausrechnet was so eine Bleirundkugel für eine schrecklich niedrige Flächenlast hat und das die V0 nicht viel mehr als 450 m/s beträgt wird an der Leistung zweifeln. - aber man darf sich da nicht in den Zahlen verlieren, .54 war und ist eines der besten Kaliber für mittelgrosses Wild, schiesst locker bis 100m und ich habe schon so einige Bilder von erlegtem Wild mit VL Waffen gesehen.
Der Wundkanal von einer dicken Bleikugel ist erstaunlich, bricht Rippen und produziert Ausschuss beim Whitetail, innerhalb von 100m steht so ein VL einer modernen Büchse in sachen Zielwirkung um nichts nach. Nach 100m verliert aber selbst die grosse .54 und .58 schnell an V0.

und Entladen (nur warm ?)

Man kann den VL auch ohne einen Schuss abzugeben entladen, ist aber eine Arbeit. Und zwar mit Kugelzieher und Pflasterzieher.
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Abbath » Fr 5. Aug 2011, 11:17

>Michael< hat geschrieben:Man kann den VL auch ohne einen Schuss abzugeben entladen, ist aber eine Arbeit. Und zwar mit Kugelzieher und Pflasterzieher.


Wie lang dauert sowas?
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>Michael<
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von >Michael< » Fr 5. Aug 2011, 11:24

Abbath hat geschrieben:
>Michael< hat geschrieben:Man kann den VL auch ohne einen Schuss abzugeben entladen, ist aber eine Arbeit. Und zwar mit Kugelzieher und Pflasterzieher.


Wie lang dauert sowas?


Hängt davon ab fest die Pflaster-Kugel Kombination ist und wie stark das Pflaster gefettet ist, Kugelzieher ist ja nix anderes als ein Korkenzieher, man bohrt in die Kugel rein und zieht sie dann raus, das Pflaster zieht man dann mit einem ähnlichen Werkzeug raus das zwei Wiederhaken besitzt welche sich beim drehen des Ladestocks in das Material stechen. Kann schon 5 Minuten dauern und ist eine gescheite Arbeit. Macht man eigentlich nur wenn man das Pulver beim Laden vergessen hat - und selbst da gibts bessere Alternativen (Pulver durchs Piston schmuggeln)
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Charles » Fr 5. Aug 2011, 16:26

Wie sieht ein Teilmantelgeschoß für ein Vorderlader-Gewehr aus?

Selbst eine .45er Bleikugel ist unter 100m umwerfend. Ich habe in meiner Sammlung ein Zouave-Zweibander-Gewehr in Kal. 58, eine ital. Replika, das war eine lang geführte Jagd-Waffe, aus der wurden an die 40 Stück Rehwild und 6 Stück Rotwild (Tiere) erlegt, wie mir der Vorbesitzer, ein fanatischer deutscher Vorderlader-Jäger, versichern konnte. Kein Stück ist länger als 15m geflüchtet, die meisten sind einfach nur um/zusammengefallen. Kaliber .58 mit 560grs. Bleipatzen. Auch auf 120m.


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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Gumbar » Fr 5. Aug 2011, 16:31

Charles hat geschrieben:Wie sieht ein Teilmantelgeschoß für ein Vorderlader-Gewehr aus?



http://www.cabelas.com/catalog/browse/s ... t104701680

davon speziell dieses:

http://www.cabelas.com/product/Shooting ... t104547780

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Charles
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Charles » Fr 5. Aug 2011, 16:44

Hallo Gumbar,

ich danke Dir für die Links.

Ach so, diese Sabots sind es. Diese Geschosse sind aber eigentlich für die modernen Inline-VL-Gewehre gebaut worden, die haben den passenden Drall für diese Sabots-Geschosse.

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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Gumbar » Fr 5. Aug 2011, 17:26

Charles hat geschrieben:Ach so, diese Sabots sind es.


Nein, sieh Dir den zweiten link zum Hornady Geschoss an. Das ist kein Sabot.
Dieser Umstand wird auch speziell erwähnt.

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