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Jagd mit Vorderladerwaffen.

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nominus
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Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von nominus » Do 12. Mai 2011, 13:17

Hallo,

es wurde ja gestern im Threat "Welches Kaliber.." auch über die Vorderladerjagd diskutiert.
Ich habe mir erlaubt dem NÖ Landesjagdverband eine e-mail zuschreiben.

Vorweg es ist die Jagd mit VL in NÖ verboten.
Leider waren meine Argumente bezüglich des Verbots falsch:

E-mail:

S .g. Herr nominus!
Die Benützung von Vorderladerwaffen ist in Niederösterreich nach § 95 Abs. 1 Ziff 1 NÖ JG verboten.

Dort heißt es: Es ist bei Ausübung der Jagd verboten, solche Waffen und Munition zu benützen, die für die Verwendung bei der Jagd auf Wild nicht bestimmt sind und hiebei auch üblicherweise nicht gebraucht werden.

Vorderladerwaffen sind für die Verwendung bei der Jagd auf Wild nicht bestimmt - und werden in NÖ auch üblicheweise nicht braucht.

Daher ist die Verwendung von Vorderladern nicht gestattet und verstößt gegen die Bestimmungen des NÖ JG.
...


wh
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josephiner
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von josephiner » Do 12. Mai 2011, 13:26

Hab mir sowas in der Art schon gedacht.
Wer trotzdem mal auffallen will bei der Treibjagd der kann ja mal Schwarzpulverpatronen probieren :mrgreen: . Wir haben letztes Jahr mal einen Jagkollegen 2 Patronen untergejubelt. Ohne Worte....war sagenhaft laut und rauchig :mrgreen: :lol:...und erst das Gesicht des Schützen :dance: :lol:

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kemira
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von kemira » Do 12. Mai 2011, 13:31

nominus hat geschrieben:Vorderladerwaffen sind für die Verwendung bei der Jagd auf Wild nicht bestimmt - und werden in NÖ auch üblicheweise nicht braucht.

Daher ist die Verwendung von Vorderladern nicht gestattet und verstößt gegen die Bestimmungen des NÖ JG.


OK, also man muß es ja akzeptieren, aber

"Vorderladerwaffen sind für die Verwendung bei der Jagd auf Wild nicht bestimmt" - a no na ned, die Dinger wurden wahrscheinlich von den Jägersfrauen damals als Pflock zum Wäscheaufhängen benutzt...

Weiters:

"werden in NÖ auch üblicheweise nicht braucht" - na ob das vielleicht auch damit zusammenhängt: "...ist die Verwendung von Vorderladern nicht gestattet..."
ey no na ned werd des Zeug üblicherweise ned zur Jagd benutzt, wenn die Jagd damit verboten ist...


Geil, ein Verbot begründet sich selbst.

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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von woendy » Do 12. Mai 2011, 13:49

Ist ja auch gut so sonst würden sich die meisten in die Luft sprengen weil s ja keine ahnung haben von VL waffen :headslap:

Schnittbrot
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Schnittbrot » Do 12. Mai 2011, 13:50

da bin ich 100%ig bei kemira

in der Tat eine sehr haarstäubende Argumentation seitens des NÖLV

... und werden in NÖ auch üblicherweise nicht gebraucht
Das könnte man aber mit derselben Begründung auch auf andere Waffen anwenden: z.B Unterhebel-Repetierbüchsen, Vorderschaft-Repetierbüchsen, Halbautomaten wie OA15 oder AUG-Z, SSG, etc...

Meines Erachtens wäre es da sinnvoller bzw. schlüssiger (wenn man's schon verbieten will), mit der veralteten Technik zu argumentieren. Aber naja ...

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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von kemira » Do 12. Mai 2011, 14:07

Schnittbrot hat geschrieben:Meines Erachtens wäre es da sinnvoller bzw. schlüssiger (wenn man's schon verbieten will), mit der veralteten Technik zu argumentieren. Aber naja ...

Naja, inwiefern die veraltete Technik da wirklich relevant ist, wäre noch zu hinterfragen...
An Präzision und Geschoßwirkung gebrichts den alten Herren jedenfalls nicht.
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Old Sam » Do 12. Mai 2011, 17:32

das Kärntnerle hat´s auf den Punkt gebracht:

Ich trete mit meiner le Page Perkussionspistole jederzeit gegen jeden im Forum mit seiner modernen Waffe an, no Problemo. Distanz 25m

Weiters: bitte sage mir mal einer was ist der Unterschied:

30 Gramm schweres Flintenlaufgeschoß und 30 Gramm schweres .58er Minie, beide mit 400m/sek unterwegs?
Richtig: das Minie wird durch den Drall stabilisiert und ist somit zumeist weitaus präziser.

Fakt ist dass die meisten Jägers mit VL nix anfangen können. Hab mal einen Demo Nachmittag bei meiner Schützenrunde ( 98% Jägers, gar keine faden Kerls darunter, echt! ) mit meiner Springfield .58er Wummse gemacht. Die Freunde staunten nicht schlecht dass auf 100 Meters so ziemlich alle Kugeln in der aufgestellten Schuhschachtel versenkt wurden.
Ja was denken denn die, womit vor 200 Jahren geweidwerkt wurde? Blöd ist nur, dass in der heutigen Zeit diejenigen die Gesetze erlassen, die wirklich keine Ahnung haben was sie grade anrichten. Da kannste nur mehr fragen: wo lassen denken?
Howdy

Old Sam

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Varminter

Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Varminter » Do 12. Mai 2011, 17:42

Old Sam hat geschrieben:das Kärntnerle hat´s auf den Punkt gebracht:

Ich trete mit meiner le Page Perkussionspistole jederzeit gegen jeden im Forum mit seiner modernen Waffe an, no Problemo. Distanz 25m

Weiters: bitte sage mir mal einer was ist der Unterschied:

30 Gramm schweres Flintenlaufgeschoß und 30 Gramm schweres .58er Minie, beide mit 400m/sek unterwegs?
Richtig: das Minie wird durch den Drall stabilisiert und ist somit zumeist weitaus präziser.

Fakt ist dass die meisten Jägers mit VL nix anfangen können. Hab mal einen Demo Nachmittag bei meiner Schützenrunde ( 98% Jägers, gar keine faden Kerls darunter, echt! ) mit meiner Springfield .58er Wummse gemacht. Die Freunde staunten nicht schlecht dass auf 100 Meters so ziemlich alle Kugeln in der aufgestellten Schuhschachtel versenkt wurden.
Ja was denken denn die, womit vor 200 Jahren geweidwerkt wurde? Blöd ist nur, dass in der heutigen Zeit diejenigen die Gesetze erlassen, die wirklich keine Ahnung haben was sie grade anrichten. Da kannste nur mehr fragen: wo lassen denken?



Wie schon erwähnt, von den Steirern weiss ich sicher, dass Vorderladerjagd legal ist.

Da hat nämlich ein Freund von mir auch die Landesregierung angeschrieben und diese haben es als legal angesehen, den Schrieb hat er noch.

Damals ging es um den Auftritt einer Jagdfilmerfirma, die filmen wollten, wie eine Gams !!! mit Vorderlader erlegt wird.

Bei den Typen hinter dem Semmering findest auch keine Mindesthülsenlänge wie in NÖ.

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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Charles » Do 12. Mai 2011, 17:43

Mein Blutdruck gehts rauf. :evil:

In den Landesjagdverbänden sitzen nur ahnungslose hohe Herren.

Ich bin sehr gerne bereit fürs Vergleichschießen. Er mit seiner superteuren supergenauen ultramodernen FFW, ich mit dem ollen ausgenudelten 1851er Colt.
Wer schießt genauer?

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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von cowroper » Fr 13. Mai 2011, 11:05

Charles hat geschrieben: superteuren supergenauen ultramodernen FFW, ich mit dem ollen ausgenudelten 1851er Colt.

:text-goodpost:


Bild

12 Schuß auf 25 Meter mit dem Remington 1858 New Army (cal .44). Die beiden 8er sind meine Schuld.

Mit den Gwehren ist es genau so, die brauchen sich hinter modernen Jagdgewehren nicht verstecken. Unsere Altvorderen mit ihren VL, egal ob Steinschloß oder Perkussion sind ja auch nicht verhungert.

Schießen mit VL erfordert halt ein gewisses Können. Da muß der erste Schuß sitzen!

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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Maggo » Fr 27. Mai 2011, 05:32

Schießen mit VL erfordert halt ein gewisses Können. Da muß der erste Schuß sitzen!



Und genau da Happert es bei vielen der Jäger.
Vielen würde es nicht schaden mal Probeschüsse am Schießstand jedes Zweite-Dritte Monat zu machen.Schuld ist wenn der Schuss nicht sitzt entweder die Büchse,das Zf oder die Muni,aber nie derjenige der hinter dem Schaft Steht/sitzt/liegt.
Was ich da hie und da mal am Schießstand/Tontaubenstand sehe was da bei diversen Jägern passiert da stellt es einen die Grausbirn auf. :roll:

Von entsicherten und Eingestochenen Waffen die gerade aus der Waffentasche kommen,von Geladenen Büchsen/Flinten wo rumgefuchtelt wird,bis hin zu zerschossenen Scheibenwägen,Bis hin zu "Gelöste Schüsse"die einfach so abgehen ist da alles dabei.
Eigendlich traurig,denn die sollten das Schießen und die Sicherheit gerade am besten beherrschen.

Da reden wir gar nicht von Vorderladern,ich hab schon einige Diskusionen mit Jägern geführt,die alle in dasalte und stet Behauptete Vorurteil Minderwirksam,Triffst nix,zu langsam und "Dös isch ja Vabotn" endeten .
Wer mit Halbautomaten Schießt ist zu faul zum Repetieren! :D

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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Nopowder » Fr 27. Mai 2011, 10:52

Ich behaupte heir mal ganz frech :

Wer mit Vorderladern gut schießt, der schießt mit Allem gut !

Weil so viele beinflussbare Faktoren wie beim Vorderladerschießen und hier speziell beim Steinschlossgewehren, gibts selten bei einer Waffe. (Bleizusammensetzung, Geschossform, Geschossgewicht, Pflasterstärke, Kugel/Pflasterfett, Pulvermenge, Pulverart / Qualität, Pulverkörnung, Zündverzögerung beim Steinschloss, Feuersteinart und Zustand, Zündkrautqualität und Körnung, Kohlenstoffgehalt des Batteriedeckels, Einschlaggeometrie des Steines auf die Batterie)

Und was die Minderwirksamkeit angeht: meine Eigenbau Lancaster Longrifle durchschlägt auf 100 Meter mit .50-er Pflasterrundkugel und 50 grs. Schweiz Zwo Pulver einen Baumstamm mit 23 cm Durchmesser mühelos ....
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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von cowroper » Fr 27. Mai 2011, 11:31

Wer meint, Vorderladergewehre seien minderwirksam, der hat noch nie damit geschossen.

Klar, wenn so eine Lullifurz-Ladung verwendet wird, aber so mit richtig Pulver drinn... wie bei meiner Rigby, mit 520 grain Longbullet und so ca. 55 grain CH 2 (darf bei Bedarf auch etwas mehr sein)...

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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von the_law » Mo 30. Mai 2011, 09:00

was man mit einer .58iger minié und 75grs ch2er aus einer richmontmuskete bewerkstelligen kann hab i schon mal vor zeiten bei waffen online gepostet, da tut sich so manch modernes flintenlaufgeschoss auf die selbe entfernung etwas härte um an das ranzukommen...,

persönlich hät ich bezüglich der leistung keine bedenken mit so was auf jagd zu gehen, wie´s da dannach mit der verwertung des wildkörpers aussieht weis ich nicht, da wäre sicher ein kleineres kaliber mit langgeschoss vorteilhafter...

bei den amis wird ja aber auch mit .45iger sabotgeschossen aus .58iger kalibern gejagd, die haben keine probleme damit...., gut, die verwenden wahrscheinlich auch durchgegehend vordelader mit inlnezündung, pulverpresslingen und zielfernrohr drauf 8-)

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Re: Jagd mit Vorderladerwaffen.

Beitrag von Nopowder » Mo 30. Mai 2011, 09:29

the_law hat geschrieben:bei den amis wird ja aber auch mit .45iger sabotgeschossen aus .58iger kalibern gejagd, die haben keine probleme damit...., gut, die verwenden wahrscheinlich auch durchgegehend vordelader mit inlnezündung, pulverpresslingen und zielfernrohr drauf 8-)


....tactical Infrarot Laser, Harris Zweibein, Mündungsbremse und Laser-Zieldesignator für den Luftschlag, falls es mit dem ersten Schuß nix wird .... :twisted:
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