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Flinte für Jagdschein

Verfasst: Di 5. Sep 2023, 20:36
von Sandmann
Ich möchte Ende des Jahres den Jagdschein machen.

Da ich kein guter Schütze bin und nur mit Faustfeuerwaffen Erfahrung habe (nicht mit Flinten) möchte ich mir bereits jetzt eine Flinte zulegen.

Ich habe mir schon durchgelesen, auf was man achten soll. Könnt ihr hier (am besten in Wien) jemanden empfehlen, der mich gut beraten kann?

Re: Flinte für Jagdschein

Verfasst: Mi 6. Sep 2023, 08:27
von Trugor
Mir geht es ähnlich (werde wahrscheinlich auch heuer die Kurse machen) und wenn ich meinen Bruder (der Jäger ist) zitieren darf: beraten ist schön und gut, ausprobieren was ganz anderes. Bis er seine Flinte gefunden hat, hat er sicher 10 bis 15 probiert. Die soll einem gut liegen und das Anlegen soll in einem Guss dann passieren (seine ist mir zB zu groß und passt mir nicht). Kenne aber jemanden, dem hat die erste Flinte perfekt gepasst.

Beim Kurs am Stand kann man dann sowieso verschiedenste ausprobieren - so werde ich es dann angehen.

Wenn du dir einfach Flinten ansehen möchtest, gibt es doch mögliche Anlaufstellen - ganz die Frage, was du zahlen möchtest. Wenn dir der Preis ganz egal ist, dann der Sodia im 4. ;) In der Familie haben wir Beretta und Browning, die gibt es eigentlich recht häufig zum ansehen (Kruschitz, Seidler, Uitz, Gewo whs auch, aber da hab ich mir nie Flinten angesehen)

Re: Flinte für Jagdschein

Verfasst: Mi 6. Sep 2023, 08:51
von Incite
Bei uns in NÖ war der Jagdkurs damals sehr gut organsiert. Wie das in Wien ist kann ich nicht sagen.

Jedenfalls war da auch ein jagdlicher Flintentrainer am Stand der geschaut hat ob und welche Flinte gepasst hat. (die hatten mehrere Beretta dort).

Ich würde das so auf mich zukommen lassen und vorher nichts kaufen. Weder Flinte noch Unterlagen.

Re: Flinte für Jagdschein

Verfasst: Mi 6. Sep 2023, 10:23
von ssg69koppi
Am besten wäre es wenn du dir einen Schützenkollegen suchst der schon viel Erfahrung mit der Flinte hat (optimal wäre ein richtiger Flintentrainer) und lasse dich von dem dann beraten!
Habe selber leider die Erfahrung gemacht das einige Händler nur darauf aus sind gerade den Anfängern die höherpreisigen Flinten "anzudrehen" ohne darauf zu achten welche Flinte am beste liegt.
Dann wäre noch wichtig das du dir vorher genau überlegst was du auf lange Sicht machen möchtest, willst du nur damit den Kurs absolvieren und dann hin und wieder jagen gehen dann wird es auch eine günstigere Flinte tun, sofern sie dir liegt.
Willst du dann vielleicht doch des Öfteren damit jagen und an den Stand dann wäre es ratsam wenn du dir gleich was hochwertiges zulegst. Außerdem bieten einige Händler eine gratis Schaftanpassung an wenn du bei denen eine qualitativ bessere Flinte kaufst.

Ich hatte zuerst auch eine billige Flinte, hab damit die Prüfung gemacht und dabei ist mir mitten in der Prüfung der Schlagbolzen gebrochen, obwohl ich nicht sehr viel damit geschossen hatte!
Daraufhin hab ich mir dann eine Browning B525 New Sporter gekauft, die hat zwar knapp 2k gekostet aber damit mache ich rund 1,5k Schuss pro Jahr und die läuft mittlerweile seit sechs Jahre absolut Problemlos.

Grundsätzlich wird dir das Flintenschiessen beim Kurs beigebracht so das es für die Prüfung reicht, aber wenn du schon früher damit beginnst ist das garantiert kein Nachteil :-)

Wichtig ist halt wie schon geschrieben ein guter Trainer und eine genau passende Flinte.
Aber Vorsicht, beim Wurfscheibenschiessen besteht akute Suchtgefahr :shifty:

Lg

Re: Flinte für Jagdschein

Verfasst: Mi 6. Sep 2023, 12:03
von MikeV
Also ich habe mir zu Begin des Jagdkurses auch eine günstige Flinte zugelegt.
Habe ein paar günstige getestet, und mir die ausgesucht, die mir am besten gelegen ist. (bei mir ist es eine Gladius geworden)

imho ist der große Vorteil, dass man immer mit der gleichen Flinte übt, und auch die Prüfung damit ablegt.

Eine teure Flinte schon zu Begin der Ausbildung zu kaufen, halte ich nicht für sinnvoll.
Für den Kurs reicht nahezu jede Flinte ... wenn man das Büchsenschießen nicht versemmelt, muss man ja "nur" 3/10 Tontauben treffen.

Jemand, der für sich beim oder nach dem Kurs das Flintenschießen entdeckt, wird vermutlich irgendwann auf eine teurere Flinte umsteigen. Jemand der für sich beschließt, dass Flintenschießen nicht interessant ist, wird dies wohl nicht tun.

Eine Flinte um 6-700€ zu kaufen, und nach ein paar Monaten wieder um 4-500€ zu verkaufen, ist kein großer finanzieller Aufwand bzw. Verlust. Das gleiche bei einer 3000€ Flinte könnte bei gleichem prozentualen Verlust schon einen Verlust von 1000€ bedeuten.

Die 800€ wären in Schießtrainerstunden viel besser angelegt ;)

Re: Flinte für Jagdschein

Verfasst: Mi 6. Sep 2023, 18:01
von Vicco
Wie schon zuvor erwähnt wurde beim Jagdkurs mehrere Modelle ausprobieren. Bei der Flinte ist es wirklich wichtig, dass der Schaft einem wirklich gut passt, das erhöht den Spass und Suchtfaktor beim Wurfscheiben schießen :-)

Re: Flinte für Jagdschein

Verfasst: Mi 6. Sep 2023, 19:01
von Sandmann
Passender Schafft bedeutet, dass er in der Länge passt?

Ich habe jemanden vom Jagdverband gefragt. Er hat das gleiche wie ihr gesagt. Die Schulung abwarten und die Flinten testen und meistens sind einige der Vortragenden eh Büchsenmacher die einen beraten.

Andere Sache:
Warum sind Jagdflinten immer in einem Holzmuster? Hat das traditionelle Hintergründe?

Re: Flinte für Jagdschein

Verfasst: Mi 6. Sep 2023, 19:27
von Pirker
Ob der Schaft passt merkt man bei Anschlagübungen. Die Bewegung in den Anschlag mit dem Abdecken des Kornes. Je besser diese Trockenübung funktioniert, desto leichter trifft man.

Re: Flinte für Jagdschein

Verfasst: Sa 9. Sep 2023, 13:30
von Jarnold
Sandmann hat geschrieben:
Mi 6. Sep 2023, 19:01
Passender Schafft bedeutet, dass er in der Länge passt?
Ein Schaft hat viel mehr Maße die eine Rolle spielen, als "nur" die Länge. Senkung, Schränkung, etc. etc. Als Anfänger weiß man aber ohnehin nicht genau, ob einem die Flinte wirklich passt, weil man ja erst seine Haltung und Schussposition finden und einüben muss. Man passt sich aber natürlich auch immer etwas ans Gewehr an, weil die wenigsten gönnen sich zu Anfang einen Maßschaft ;)

Im Prinzip seh ich es aber wie MikeV: für die Jagdprüfung reicht wirklich jede Flinte. Der Rest hängt vor allem davon ab, wo du dich jagdlich siehst. Wenn du jetzt schon weißt, dass die Flinte dein bevorzugtes Jagdgerät werden wird, lohnt es sich natürlich, tiefer in das Thema einzusteigen. Wenn du allerdings jetzt schon weißt, dass du vor z.B. allem auf Rehwild gehen wirst, dann ist die Flinte eher Teil der Ausbildung und das wars fürs Erste.
Sandmann hat geschrieben:
Mi 6. Sep 2023, 19:01
Warum sind Jagdflinten immer in einem Holzmuster? Hat das traditionelle Hintergründe?
Sind sie ja nicht, gibt genug Jagdflinten mit anderem Schaftmaterial.

Re: Flinte für Jagdschein

Verfasst: Di 12. Sep 2023, 13:03
von Hirschberg
Sandmann hat geschrieben:
Di 5. Sep 2023, 20:36
Ich möchte Ende des Jahres den Jagdschein machen. ...
Das wird schwierig, ein Dokument dieses Namens gibt es in Österreich nicht.

Du kannst aber die Jagdprüfung ablegen, und dann die Ausstellung einer Jagdkarte beantragen.

Re: Flinte für Jagdschein

Verfasst: Di 12. Sep 2023, 13:54
von gewo
Jarnold hat geschrieben:
Sa 9. Sep 2023, 13:30
für die Jagdprüfung reicht wirklich jede Flinte.
sehe ich auch so
die laenge sollte passen

und dann nach der pruefung mal abwarten auf welche reviere man trifft

bzw falls eine wurftaubenkarrierre nebenbei gestartet wird ...
da sieht und hoert man dann genug von kollegen am stand was sinnvoll ist und kann evt probieren welche flinte einem passt
das kannst erst im scharfen schuss sagen
und erst wennst a gewissen routine hast
von null weg laest sich das ueberhaupt beurteilen welche flinte dir liegt und welche ned
a edelflinte ist da a sinnlos rausgeschmissenes geld

Re: Flinte für Jagdschein

Verfasst: Di 12. Sep 2023, 17:47
von Trugor
Hirschberg hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 13:03
Sandmann hat geschrieben:
Di 5. Sep 2023, 20:36
Ich möchte Ende des Jahres den Jagdschein machen. ...
Das wird schwierig, ein Dokument dieses Namens gibt es in Österreich nicht.

Du kannst aber die Jagdprüfung ablegen, und dann die Ausstellung einer Jagdkarte beantragen.
Ich bin ja prinzipiell auch fürs richtige Wording, aber es gibt halt auch Anbieter, die es explizit so nennen...

https://www.jagdschein.at/

Re: Flinte für Jagdschein

Verfasst: Di 12. Sep 2023, 21:19
von Grerdinger
Es kommt immer darauf an, was du willst.
Grundsätzlich ist der Ratschlag, die Flinte (und insbesondere den Schaft) anhand der eigenen Körpergeometrie auszuwählen, der wichtigste von allen: Der Lauf schießt, der Schaft trifft!
Und damit zu üben! Idealerweise mit einem kompetenten Trainer.

Was die Flinte selbst anbelangt ist halt die Frage, was du langfristig damit anstellen willst. Jagdlich nimmt man zumeist eher leichte Exemplare (mit Alu-Basküle). Weil du halt den ganzen Tag lang damit herum läufst.

Wenn du eher sportlich schießen möchtest (bzw. viel trainierst), dann ist eine schwerere Waffe besser (besseres Schwingverhalten, weniger gefühlter Rückstoß).
Nimm auf jeden Fall eine mit guter Gummischaftkappe.

Prinzipiell lernst du beim Jagdkurs sowieso den Umgang mit der Flinte.

Ich hab' ne Browning Citori. Eher schwer, schießt aber gut (wobei ich auch kein extrem guter Flintenschütze bin). Bei mir war halt wichtig, dass ich einen langen Schaft habe (bin der klassische Orangutan - 1,86 m hoch, aber eher überdurchschnittlich lange Arme und Beine). Daher: Langer Schaft (76 cm), und extra dicke Schaftkappe.

Falls du keinen Waffenhändler deines geringsten Misstrauens hast, hier ein kleiner Flinten-Kauf-Knigge: https://deutscher-jagdblog.de/flintensc ... chaftmass/
Damit kannst du zumindest halbwegs überprüfen, ob die Waffe, die man dir empfiehlt, auch wirklich passt.
Grundsätzlich würde ich in den Fachhandel (in diesem Fall: Waffengeschäft, das sich eher an Jäger als an Sportschützen richtet und idealerweise auch von einem Jäger geführt wird bzw. wo das Personal jagdlich aktiv ist) gehen und mich dort beraten lassen.

Re: Flinte für Jagdschein

Verfasst: Mi 13. Sep 2023, 16:31
von Hirschberg
Trugor hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 17:47
Ich bin ja prinzipiell auch fürs richtige Wording, aber es gibt halt auch Anbieter, die es explizit so nennen...
Den Begriff in der Webadresse zu verwenden mag der Auffindbarkeit durch Suchmaschinen geschuldet sein, ihn aber auch im Text der Website zu verwenden ist ein Lapsus, von denen würde ich mich fernhalten…