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Zurück aus Namibia

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Tobisch
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Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von Tobisch » Mi 7. Mär 2012, 12:42

Wenn das Zebra mit dem 150gr TSX umgefallen ist, dann muss es wohl ein ZNS - Treffer gewesen sein. Ich habe die Wirkung vom 235gr TSX aus einer .375HH bei einem Schuss auf das magische Dreieck gesehen, zwar mit Ausschuss, aber noch etwa 50m Fluchtstrecke. Ich habe das 168gr TTSX aus der 300 WM verschossen, ein Geschoß aus einem Streifengnu geborgen, Fahnen bis auf eine abgeschert. Präzision allerdings hervorragend - ein Pavian auf 412m war der weiteste Schuss. Die Wirkung auf Warzenschwein war weniger berauschend, sehr kleiner Ausschuss und kaum Schweiß, was im Buschfeld nicht gut ist. Das Rhino-bullet aus einer .308 zeigt da andere Wirkung, obwohl von der Präzision her nicht der Renner ...

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Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von zelle12 » Mi 7. Mär 2012, 18:36

@Tobisch: Treffer war da wo er hingehört - auf höhe des untersten Punktes, max 3 bis 5 Zentimeter weiter vorne: http://www.africahunting.com/content/18-zebra-hunting-186/
Geschoss habe ich gerade nochmal angeschaut, eine Fahne ist abgerissen - Restgewicht werde ich noch wiegen.

Kollege hat in seiner .300WSM eine stramme Ladung mit dem 168gr TTSX geschossen. Sein Zebra erlegte er auf 180 bis 200 Meter - mit Ausschuss. Nur auf Springböcke im Bereich 100 bis 150 Meter war das sein TTSX recht brutal - ansonsten gab es keine Klagen.

Warzenschwein habe ich selbst nur ein schwächeres Stück erlegt (7SAUM/150grTSX/140Meter) - flüchtete noch ca 40 bis 50 Meter. Schweiss aber wie aus der Gießkanne.

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Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von Tobisch » Mi 7. Mär 2012, 19:49

Hier ein Bild vom 168gr TTSX aus dem alten Streifengnu- Bullen.

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Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von zelle12 » Mi 7. Mär 2012, 20:54

Tag 6: Unser letzter Tag auf Sphinblick - so war der Name der Farm. Namensgeber ist der auf dem folgenden Foto zu sehende Felskopf.

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An diesem Tag fuhren wir zu viert mit einem Wagen - mein Jagdkollege wollte ebenfalls noch ein Bergzebra zur Strecke bringen. Gegen 09.00 Uhr hatten wir dann 4 passende Zebrahengste gefunden. Sie standen in einer Entfernung von ca 700 Meter und mein Kollege und Jagdführer Gerd machten sich auf den Weg diese anzugehen. Günter und ich konnte die Pirsch von der Anhöhe aus gut beobachten. Sie pirschten recht zügig und kamen bis auf ca 200 Meter an die Zebras heran. Mein Kollege ging für uns unübersehbar mit der Waffe in Anschlag. Sein Stainless-Lauft leuchtete und blitze wie eine Christbaumkugel in der Landschaft - zumindest von unserem Standort aus gesehen. Auf alles Fälle krachte es kurz darauf und er hatte nach drei Tagen nun auch endlich sein Zebra. Danach wieder ein Erinnerungsfoto und Aufladen auf den Jagdwagen. Da wir zu viert waren ging das relativ leicht. Wer arbeitet darf auch essen, also suchten wir ein passendes Plätzchen und breiteten uns aus. Natürlich mit "Tischdecke" - so wie es Günter von seiner Frau aufgetragen wurde. Aus Beweisgründen natürlich ebenfalls fotografisch festgehalten.

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Danach fuhren wir wieder kreuz und quer durchs Gelände und Günter zeigte uns ein paar natürliche Wasserstellen und sonstige geologische Besonderheiten in seinem Revier. Da es an diesem Tag besonders heiss war nutzten wir diese Gelegenheit natürlich zu einem Bad im Wasserloch.

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Langsam aber sicher erinnerten wir uns daran dass wir auch Gewehre dabei haben und auch jagen wollten. Kurz darauf hatten wir einen guten Oryxbullen vor uns welchen ich auf 200 Meter beschoss. Auf den Schuss hin drehte er ohne zu zeichnen ab und verschwand hinter einer Geländekuppe. Verdammt - gibt es das? Ich war doch voll drauf und bin super abgekommen. Beim Anschuss kein Tropfen Schweiss - ich begann schon zu fluchen. Wir machten uns auf die Suche, jeder in eine andere Richtung. Ich ging wieder den nächsten Hügel hoch und glaste hinunter. Waidmannsheil - Oryx gefunden, er war noch ca 150 Meter geflüchtet. Zuvor war ich 30 Meter an ihm vorbeigestolpert, konnte ihn jedoch nicht sehen da sich ein grösserer Busch dazwischen befand. Der Schuss hatte perfekt gesessen, da Stück war jedoch leicht schräg gestanden. Erster Kommentar von Günter: "Da hast aber einen Wagen geschossen" - sprich eine sehr starke Trophäe. Die Freude aller war gross, meine Erleichterung dass der Schuss gepasst hatte und keine lange Suche notwendig ebenso.

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Nach dem Aufladen ging es gemütlich zurück ins Revier und mein Kollege und ich konnten jeweils noch einen Springbock zur Strecke bringen.

Mein letzer Springbock

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Fast schon wehmütig setzte ich mich am Abend ans Lagerfeuer - der letzte Jagdtag war vorbei. Zum Abschluss noch ein paar Fotos die im Laufe der Woche entstanden:

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Aber ein paar (Jagd-)Tage kommen ja noch..... (Fortsetzung folgt)

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Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von zelle12 » Sa 10. Mär 2012, 23:47

Nun noch der letzte Teil:

Tag 7: Unser Kollege "Manni" holte uns gegen 08.00 Uhr auf Sphinxblick ab und es ging über Usakos nach Swakopmund. Stadtbummel, ne Runde Quad fahren in der Wüste und Abendessen im Kuckis.

Tag 8: Heute extra früh aufgestanden um den Leuchttumer in der blauen Stunde zu erwischen.

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Hauptgrund für den Stop in Swakopmund war dann Programm für den Rest des Tages - fischen. Ich bin sonst ja kein Fischer, aber es gibt Sachen die muss man(n) erlebt haben. Aber da es in diesem Thread in erster Linie ums Thema Jagd geht halte ich mich kurz - gegen 15.00 Uhr hatte ich einen Biss und nach 30 Minuten Kampf einen 2 Meter langen und ca 95 Kilo schweren Bronzehai an Land. Erinnerungsfoto und zurück ins Wasser mit ihm.

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Tag 9: Über Henties Bay und weiter am Brandberg vorbei ging es in Richtung Etosha. Genächtigt haben wir dann bei Adri - einem Bekannten von "Manni" - und wohl einer der besten Köche in Namibia :-)

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Tag 10: Heute ging es in die Etosha Pfanne - es gab viel zu sehen und Fotos, dass man einen ganzen Album füllen könnte. Ich beschränke mich hier mal auf ein paar wenige:

Caracal

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Abnomrme Oryx-Kuh

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Und der hier stand auch ganz plötzlich auf der Straße:

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Tag 11: Heute ging es nach Otavi und wir sind wieder beim Thema Jagd angelangt. Die Farm hatte eine Fläche von ca 10.000ha und stellte sich als "Grüne Hölle" dar. Es hatte zuvor viel geregnet bzw tat es das auch während unsere Aufenthaltes jeden Tag für zumindest eine Stunde. Nach der Ankunft ging es gleich mal auf den Schießstand - Probeschuss auf 200 Meter passte gleich, also ab auf die Jagd. Im Laufe des Nachmittags erlegte ich mein erstes Warzenschwein, welches dann als Bait für einen Leoparden genutzt wurde.

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Einen kapitalen Warzenkeiler konnte ich leider nicht erlegen, die Vegetation war einfach zu hoch um sie zu sehen. Aber eigentlich waren wir ja auf der Suche nach einem brauchbaren Wasserbock für meinen Kollegen. Dafür klappte es dann im letzten Büchsenlicht noch auf 140 Meter mit einem Schakal.

Tag 12: Nach einem üppigen Frühstück ging es wieder auf die Pirelli-Pisch und keine halbe Stunde später ein jäher Halt - Wasserbock. Mein Kollege und Jagdführer gleich runter vom Auto und das Stück angepirscht. Kurze Zeit später donnerte seine Tikka und der Wasserbock lag nach einer Flucht von ca 80 Meter.

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Am Nachmittag waren wir dann wieder auf der Suche nach einem Warzenkeiler - der war aber auch heute nicht zu finden. So wurde aus der Trophäenjagd eine Fleischjagd und es kamen zwei schlecht veranlagte Oryxbullen zur Strecke.
Und ich sah meinen Traum-Kudu. Lange überlegt ob ich schießen soll oder nicht. Das Teufelchen auf der rechten Schulter ermunterte mich immerzu, das Engelchen auf der linken Schulter (zugleich auch mein Finanzminister) redete munter dagegen und hat schlussendlich gewonnen. Mittlerweile verfluche ich das Engelchen...

In der Mittagspause wurde "leise" geschossen - erste Gehversuche mit Pfeil und Bogen

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Tag 13: Der letzte Jagdtag wurde zum Affentag. Der erste Pavian kam auf 374m zur Strecke, zwei weitere folgten im Laufe des Tages auf 285 bzw 275 Meter.

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Zwischendurch auch immer wieder ein kleiner Halt für Fotos wie zB dieses DikDik

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Nach dem Abendessen im "Speisesaal"....

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.... ging es ins Bett

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Tag 14: Abschied von Tambuti und zurück nach Windhoek - dort gemütlich zu Mittag gegessen und die Präparation unserer Trophäen besprochen. Am Nachmittag dann noch eine kleine Einkaufstour und danach den letzten Sonnenuntergang genossen...

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Tag 15: Ab nach Hause :-(

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Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von Charles » So 11. Mär 2012, 00:04

Petri Heil und Weidmanns Heil! :)

Sehr schöner Bericht, sehr schöne Fotos, habe das Lesen sehr genossen! :)

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Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von cobaltbomb » So 11. Mär 2012, 19:42

bezahlt wird per abschuss oder?
Of course they wont take away your hunting rifle, they will call it a sniper rifle first

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Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von zelle12 » So 11. Mär 2012, 19:56

@cobaltbomb: Zweiter Teil der Reise - JA.
Auf der ersten Farm hatten wir 10 (Hege/Fleisch-)Abschüsse auf Oryx, Springbock und Red Hardebeest im Paket, nur das Zebra kam extra dazu.

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Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von marvin42 » Mo 12. Mär 2012, 07:46

Weidmannsheil!

Da könnte einen fast der Neid fressen ;-) Sicher ein unvergessliches Erlebnis!

Gibts irgendwo noch mehr Fotos online?

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Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von zelle12 » Mo 12. Mär 2012, 08:16

marvin42 hat geschrieben:Gibts irgendwo noch mehr Fotos online?


Nein, bis jetzt noch nicht - bin noch am aussortieren. Ev folgen später noch ein paar Fotos.

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Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von Didensk » Mo 12. Mär 2012, 08:25

Frage !
Was macht man dann in Afrika mit so viel Fleisch ?
Oder ist es euch einfach nur um die Trophäen gegangen ?
***3 Stimmen in meinem Kopf sagen, ich bin nicht verrückt. Doch die vierte summt die Melodie von Tetris***

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Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von zelle12 » Mo 12. Mär 2012, 08:38

Das Fleisch wird vermarktet/verkauft. Teilweise angeblich auch in Europa als "heimisches Rotwild"....

Varminter

Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von Varminter » Mo 12. Mär 2012, 09:44

Didensk hat geschrieben:Frage !
Was macht man dann in Afrika mit so viel Fleisch ?
Oder ist es euch einfach nur um die Trophäen gegangen ?



Es wird alles bis zur letzten Faser weggefressen, absolut alles ohne Rückstände.

Was nicht in den Handel geht, das holen sich die Farmhelfer mit Freuden.

Auch ganz alte und ganz zähe Viecher werden restlos verarbeitet, die gehen halt an die Küchen von Schulen und Gefängnissen.

Vergesst nicht, die Menschen dort sind sehr arm und sogar minderwertiges Fleisch ist Luxus.

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Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von santiago » Di 13. Mär 2012, 07:18

Normal ned meine Art aber : Hast da unten auch was am leben gelassen????
Sig-natur.

Varminter

Re: Zurück aus Namibia

Beitrag von Varminter » Di 13. Mär 2012, 07:47

santiago hat geschrieben:Normal ned meine Art aber : Hast da unten auch was am leben gelassen????



:roll: Dort auf den Jagdfarmen wird genauso oder sogar noch nachhaltiger gejagt, als in Österreich... :roll:

Die Unbedarften hierzuland glauben eh immer, Wild wird sinn - und planlos über den Haufen geknallt und dann sind´s erstaunt, wie genau der Zuwachs berechnet und abgeschöpft wird.

In Afrika ist das Wasser und der Pflanzenwuchs limitierend, wenn´s zuviel Wild wird, nutzt man es entsprechend, bevor sie das Wasser und die Weide übernutzen und dann an Hunger und Durst krepieren.

Dafür arbeiten die vielpigmentierten Nativen intensiv an der Ausrottung des Wildes.

Siehe Kenia.

Dort ist ein offizielles Jagdverbot, aber die Kralbosse sind bis zur Halskrause in Korruption und Wilderei verstrickt.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13495457.html

http://www.afrika-travel.de/suedafrika- ... aftet.html

Verschärft wird die Situation durch die Dürre.

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