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Jagdunfall - Jäger schiesst sich ins Bein

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Leonardo
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Re: Jagdunfall - Jäger schiesst sich ins Bein

Beitrag von Leonardo » Mi 15. Dez 2010, 08:21

warbird hat geschrieben:Nun ja, tragisch ist es natürlich, allerdings wie Jäger anscheinend teilweise die Waffe handhaben find ich gelinde gesagt bescheuert. Und um zu wissen, was passieren kann wenn man eine geladene Waffe ungesichert in der Gegend spazieren führt muss man eigentlich auch kein Experte sein, geschweige denn schonmal die Erfahrung gemacht haben das es doch mal schiefgehen kann.


Nicht nur Jäger machen Fehler....auch Sportschützen.....Maurer....Polizisten...Tischler....Ärzte..Keiner..aber auch wirklich keiner ist vor Fehlern gefeit...

Und selbst ich getraue mich nicht zu sagen: Mir kann das nicht passieren.........Wo Menschen sind..passieren Fehler...Sei es aus Unwissenheit...oder aus Routine.....oder aus purer Dummheit.....Aber Shit happens...... :whistle:

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Re: Jagdunfall - Jäger schiesst sich ins Bein

Beitrag von Georg K » Mi 15. Dez 2010, 08:43

warbird hat geschrieben:Nun ja, tragisch ist es natürlich, allerdings wie Jäger anscheinend teilweise die Waffe handhaben find ich gelinde gesagt bescheuert.

Ich find's auch interessant, dass sowas immer nur Jägern passiert. Ist schon ein bisschen her, dass sich in Österreich das letzte Mal ein Sportschütze, ein Wiederlader oder ein Schwarzpulverer selber derart verletzt hat, oder? Sind die wirklich alle dauernd blau, oder hat wer eine bessere Erklärung?

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Re: Jagdunfall - Jäger schiesst sich ins Bein

Beitrag von pointi2009 » Mi 15. Dez 2010, 08:47

Gedankenlosigkeit...

Ich denke manche Jäger gehen mit geladener Waffe jagen und vergessen im Laufe des Tages diesen Umstand. Am Abend beim Heimkommen sind sie sich nicht mehr bewusst, dass ja die Waffe geladen ist.
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Re: Jagdunfall - Jäger schiesst sich ins Bein

Beitrag von warbird » Mi 15. Dez 2010, 09:05

Schon, ist ganz klar, wo gehobelt wird fallen Späne. Aber zumindest aus erzählungen von Eltern bekannten und dem was ich zu Teil auch gelesen habe zähle ich Jäger zur "besonders gefährdeten" Personengruppe. Sicher können Fehler immer passieren, aber die Ausgangslage (absichtlich) geladene Waffe mehr oder weniger lose/offen vs. verpacktes Gewehr mit offenem Verschluss (so tranportiere ich mein Gewehr) ist meines Erachtens doch eine gänzlich andere.
Vielleicht mach auch ich irgendwann mal einen Fehler, aber zumindest derzeit bin ich noch paranoid genug um selbst bei Waffen, zu denen nur ich zugang haben kann trotzdem die Sicherheit zu prüfen wenn ich sie in die Hand nehme.
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Re: Jagdunfall - Jäger schiesst sich ins Bein

Beitrag von alfacorse » Mi 15. Dez 2010, 09:10

...die Jagdkarte gilt als Waffenpass für C und D Waffen! Ich hab im Revier meine Waffe immer geladen, ausnahmslos! Bei der Heimfahrt wird die Patrone aus dem Lauf genommen, das Magazin bleibt voll! Allerdings führe ich die Waffe natürlich entspannt im Revier!

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Re: Jagdunfall - Jäger schiesst sich ins Bein

Beitrag von pointi2009 » Mi 15. Dez 2010, 09:18

@alfacorse: ja und genau hier birgt sich das Gefahrenpotenzial, denn es kann halt passieren, dass ein Jäger die Waffe geladen und gespannt hat und bei Heimfahrt vergisst, Patrone aus Lauf zu nehmen.
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Re: Jagdunfall - Jäger schiesst sich ins Bein

Beitrag von alfacorse » Mi 15. Dez 2010, 09:25

...wer seine Waffe spannt, ohne einen Schuss abgeben zu wollen, der handelt sowieso grob fahrlässig! Die Waffe, sofern nicht auf ein Ziel gerichtet wird nie gespannt - nichtmal beim Laden oder Entladen!

Ich kenne aber auch Jäger, die ihr Gewehr bereits EINGESTOCHEN auf der Kanzel stehen haben - das ist schlimm!

Wenn die Funktion der Waffe nicht bekannt ist, so wär es besser die Fütterungen zu befüllen und die Hochstände in Schuss zu halten und die Erledigung des Abschusses einem anderen Jäger zu überlassen, der niemanden gefährdet!

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Re: Jagdunfall - Jäger schiesst sich ins Bein

Beitrag von pointi2009 » Mi 15. Dez 2010, 09:43

+1
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Re: Jagdunfall - Jäger schiesst sich ins Bein

Beitrag von BigBen » Mi 15. Dez 2010, 09:47

alfacorse hat geschrieben:...wer seine Waffe spannt, ohne einen Schuss abgeben zu wollen, der handelt sowieso grob fahrlässig! Die Waffe, sofern nicht auf ein Ziel gerichtet wird nie gespannt - nichtmal beim Laden oder Entladen!

Ich kenne aber auch Jäger, die ihr Gewehr bereits EINGESTOCHEN auf der Kanzel stehen haben - das ist schlimm!

Wenn die Funktion der Waffe nicht bekannt ist, so wär es besser die Fütterungen zu befüllen und die Hochstände in Schuss zu halten und die Erledigung des Abschusses einem anderen Jäger zu überlassen, der niemanden gefährdet!


das gilt jetzt aber nur für handspanner, oder? weil ich selbst und alle anderen jäger die ich kenne sitzen mit geladenen, gespannten und gesicherten nicht-handspann-repetierern auf der kanzel...kannst ja nicht erst repetiern bzw. am kammerstengel rumfummeln um relativ geräuschvoll zu spannen wenn das wild schon vor dir steht.
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Re: Jagdunfall - Jäger schiesst sich ins Bein

Beitrag von Steirer » Mi 15. Dez 2010, 10:07

Bei vielen Jägern entsteht ein falsches Gefühl von Sicherheit im Umgang mit Ihren Waffen, weil Sie sie teilweise täglich stundenlang herumtragen bzw. neben sich haben. Wenn es aber um regelmäßiges Schießen mit dieser Waffe geht und das sollte doch mindestens einmal monatlich sein, dann vielleicht auch noch ein "drillmäßiger" Umgang mit der Sicherung und dem Abzugssystem geübt werden sollte - Ja dann, dann schaut´s finster aus.

Mein Vorschlag: Einfach alle Waffen mit einem einheitlichen Abzugssystem (Flintenabzug ODER mit Stecher) anzuschaffen, bzw. den Umgang mit dem jeweiligen Sicherungssystem regelmäßig (monatlich & mit Pufferpatronen) Trockenübungen zu veranstalten.
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Re: Jagdunfall - Jäger schiesst sich ins Bein

Beitrag von alfacorse » Mi 15. Dez 2010, 10:09

...aber es gibt für fast alle Systeme bereits Umrüstsätze auf Handspannung! Wer sich ein neues Gewehr kauft, das keine Handspannung besitzt ist selber schuld - ausgenommen im sportlichen Bereich, denn da ist es egal, aber Jagdwaffen sollten grundsätzlich eine Handspannung haben!

Sicherheit geht vor - wenn ich mir selbst ins Bein schiess, so bin ich einfach dumm - wenn ich jemanden anderen verletze hab ichs dann so richtig geschafft! Die Büchse liegt im Kofferraum oder auf der Rückbank und zielt meist nach rechts oder links raus und ich will nicht wissen, was passiert, wenn durch ein scharfes Bremsmanöver die Waffe irgendwo gagegen schlägt und ein Schuss verlässt in der Stadt das Auto rechts oder links durch die Tür mit 800m/s! Viele Sicherungen greifen nur auf den Abzug und nicht auf den Schlagbolzen - somit keine Fallsicherung!

EDIT: der Stecherabzug ist ein antiquiertes Überbleibsel aus alten Zeiten - gehört ins Museum! Direktabzug, Feinabzug, Flintenabzug oder Druckpunktabzug - alles Andere ist mist!

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Re: Jagdunfall - Jäger schiesst sich ins Bein

Beitrag von BigBen » Mi 15. Dez 2010, 10:24

sicher ist ein handspanner eine feine sache und der sicherheit zuträglich - aber ich wage zu behaupten, dass der großteil der jäger nach wie vor repetierer ohne handspanner verwendet. wenn ich eine büchse mit einer guten sicherung (im idealfall eine die den schlagbolzen komplett blockiert) habe, dann sehe ich überhaupt kein problem darin die waffe auf dem hochstand durchzuladen und gesichert aufzulegen. kommt wild, wird angeschlagen, entsichert und im ziel eingestochen. flüchtet das wild wird sofort gesichert, das entsticht im normalfall auch die waffe. am ende wird vor dem absteigen komplett entladen und gut ist. in autos oder beim rumrennen im wald haben natürlich komplett durchgeladene waffen nichts verloren und gerade beim pirschen kann ich mir schon vorstellen, dass ein handspanner sinn macht. bei einem klassischen ansitz sehe ich das weniger kritisch wenn man sich wie sonst auch an die standard-sicherheitsregeln im umgang mit schusswaffen kombiniert mit ein paar jagdlichen besonderheiten hält.
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Re: Jagdunfall - Jäger schiesst sich ins Bein

Beitrag von Stefan » Mi 15. Dez 2010, 11:19

abzugsicherungen sind natürlich mist, aber ob jetzt handspannung oder schlagbolzensicherung ist eigentlich egal. beide korrekt angewendet bieten eine fast 100%ige sicherheit (100%e sicherheit gibt es nur bei entladener waffe). die handspannung ist eine erneute modeerscheinung der letzten jahre und bringt in meinen augen keine vorteile, denn falsch angewendet (handspannung nicht entspannt, sicherung nicht gesichert) sind beide systeme gleich gefährlich. die waffenindustrie konnte im letzten quartal des 19. jh. einen großen fortschritt verbuchen, als sie endlich von der handspannung abkam. überall auf der welt setzten sich selbstspanner mit guten sicherungen durch. im letzten jahrzehnt des 20. jh. kamen dann wieder handspannungssysteme in mode, weil die ja so viel sicherer sind, als schlagbolzensicherungen, was aber ein trugschluss ausgelöst durch die werbeindustrie ist.

einfaches bsp.: schieße ich mit meiner jagdwaffe vom hochstand, dann wird automatisch nach dem schuss durchrepetiert für den fall eines nachschusses. vergesse ich anschließend zu sichern, dann kann die knarre natürlich leicht versehentlich losgehen. schieße ich mit vaters r93 (handspannung) in selber situation, dann repetiere ich ebenso durch und die waffe ist erneut gespannt. vergesse ich jetzt zu entspannen (ist sogar die selbe bewegung bei den beiden waffen), so begebe ich mich in die selbe gefahr. unterschied 0
und spiele ich dieses gedankenspiel von vorne bis hinten durch alle jagdsituationen durch, dann ergibt sich für mich kein logischer unterschied. einzig eine kleinigkeit bleibt. der schlabo der R93 ist federnd gelagert, ähnlich wie beim 1911 system, ohne schlabosicherung. mich würde interessieren, ab welcher fallhöhe das ding trotz entspanntem zustand losgeht. schlabosicherung ala glock oder 80er 1911er oder ähnlichem konnte ich bis dato nicht entdecken. bei der schlabosicherung meiner steyr kann ich das teil vom hochstand werfen und nix passiert, weil nix passieren kann.

ev. kann hier der herr ing. aus kernölcountry etwas aushelfen?

mfg stefan

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