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80.000 Wildtiere bei Unfällen getötet

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heimwerker
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Re: 80.000 Wildtiere bei Unfällen getötet

Beitrag von heimwerker » So 8. Apr 2012, 16:40

nominus hat geschrieben:Einer der erfolgversprechensten Möglichkeiten die Wahrscheinlichkeit eine Wildunfalls zu senken ist der Abschuss und der daraus resultierede Jagdruck (Vergrämung) auf der Problemfläche.


In Deutschland wurde vor vielen Jahren im sogenannten Tarst durch Totalabschuß des Rehwildes versucht, die Trophäen der Böcke zu verbessern.
Das Gebiet ist relativ dicht bewaldet und der Rehwildbestand wurde auf 70 Stück geschätzt. Mit dem Abschuß aufgehört hat man, als eine Strecke von 350 Stück erreicht war.
Wild hat die Eigenschaft in die leeren Räume nachzuströmen. Ich glaube daher nicht, daß diese Methode wirklich als Hilfsmittel gegen den Feind Straße praktikabel ist. Sie wird allenfalls dazu beitragen, den Bestand insgesamt zu verringern. Das wird zwar die Förster freuen, weil die Wildschäden durch Verbiß und Verfegen geringer werden aber
auf der Straße wird es trotzdem weiter Unfälle geben.

heimwerker

nominus
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Re: 80.000 Wildtiere bei Unfällen getötet

Beitrag von nominus » So 8. Apr 2012, 17:38

heimwerker hat geschrieben:Wild hat die Eigenschaft in die leeren Räume nachzuströmen. Ich glaube daher nicht, daß diese Methode wirklich als Hilfsmittel gegen den Feind Straße praktikabel ist. Sie wird allenfalls dazu beitragen, den Bestand insgesamt zu verringern. Das wird zwar die Förster freuen, weil die Wildschäden durch Verbiß und Verfegen geringer werden aber
auf der Straße wird es trotzdem weiter Unfälle geben.
heimwerker


Du hast richtig erkannt, Jagd ist ist eine Sisyphus-Arbeit. Mit einer einmaligen Haudrauf-Aktion kann man keine Veränderungen herbeiführen. Es ist ein Spiel mit Jagdruck/Vergrämung und Rückzugsgebiet des Wildes.

Nunja es ist ja das Ziel den Wildbestand in diesem Teil so niedrig wie möglich zuhalten.
Ein niedriger Wildbestand senkt die Wahrscheinlichkeit für ein Unfallereignis.
Was natürlich auch hilft, dass man keine Salzsteine, Kirrungen in der Nähe der Straße anlegt. Das hab ich nämlich auch schon gesehen. :tipphead:

[*Sarkasmus an*]
Wobei man könnte ja den umgekehrten Weg auch gehen:
Unter der Annahme der These, dass eine vielbefahrene Landstraße die Tragfähigkeit des Biotops senkt, könnte man folgendes tun:
Man ordere ein paar Tonnen Futtermittel beim Lagerhaus und erhöhe die Äsungsgrundlage massiv.
Dadurch sollte die Reproduktionsrate anspringen.
Sollte die Fallwildraten (nicht exponentzial mit steigen) sollte ich irgendwann der vorgegeben Abschussplan mit Büchse erlegt werden können.
[*Sarkasmus aus*]
Rechtschreibfehler sind Ausdruck künstlerischer Freiheit und geistiges Eigentum des Urhebers.

Varminter

Re: 80.000 Wildtiere bei Unfällen getötet

Beitrag von Varminter » Do 12. Apr 2012, 09:22

warbird hat geschrieben:
gipflzipfla hat geschrieben:So ist es.. und dann wird noch dumm geplärrt, wenn ein Stück im Auto hängt.


Ja sicher, sind ja gleich mal einige tausender schaden.



Und die Schilder sind sowieso unnedig zum irgnorieren da.
Super jetzt weis ich das da möglicherweise irgendwann mal ein Viech über die Straße springt, hilft genau 0.



Weil die Leute zu blöd sind, den Sinn der Schilder zu kapieren. :tipphead:

Als Jäger weiss ich automatisch, wo Wild höchstwahrscheinlich überwechselt, es reicht, wenn ich mir das Gelände neben der Strasse ansehe.

Dort gehe ich dann vom Gas runter, beobachte die Strassenränder aufmerksamer und bin bremsbereit.

Als naturentwöhnter Städter hat man dagegen NULL AHNUNG, wo überhaupt Wild unterwegs ist und wenn man dann mit 130 Km/h in eine Rotte Schweinderln kracht, lernt man praktisch kennen, was Masse x Geschwindigkeit ausrichtet.

Ich hab schon öfter Nachsuchen auf angefahrenes Wild gemacht und dabei sieht man auch, welche Verwüstung ein kleines Rehlein an einem Auto anrichten kann... :roll:

Varminter

Re: 80.000 Wildtiere bei Unfällen getötet

Beitrag von Varminter » Do 12. Apr 2012, 09:29

nominus hat geschrieben:Nunja das leidige Thema Straßenfallwild.

Überlegt mal 20% des Gesamtabschusses gehen auf die Straße. Mal abgesehen vom entgangenen Wildbreterlös, denke ich auch an die entstandenen Personen und Sachschäden.
Wobei wir da wieder bei der gesellschaftlichen Verantwortung der Jäger sind.
Weil wir hin und wieder über die gesellschaftliche Verantwortung der Jagd sprechen. Neben dem wegräumen des Fallwildes, gehört auch die Vermeidung von Wildunfällen dazu.

Gerade jene Jäger die am lautesten darüber lamentieren, verfolgen auch ein "aufhegerisches Jagdkonzept" an den problematischen Stellen.
Manche spielen sich da mit Duftstoffen, CD, Wildwarner, etc. In meinen Augen nur Spielzeug, da Wild sich bekanntlich an vieles gewöhnt und erst recht wieder auf die Landstraße austritt.

Einer der erfolgversprechensten Möglichkeiten die Wahrscheinlichkeit eine Wildunfalls zu senken ist der Abschuss und der daraus resultierede Jagdruck (Vergrämung) auf der Problemfläche.
Denn über kurz oder lang liegen die Stücke, entweder durch das Auto oder den Jäger. Wenns der Jäger erlegt gibts Wildbreterlös, beim Auto muss es entsorgt werden.

Ich behaupte mal ganz Frech (Beim Schalenwild):
In Zeiten der Mindestabschusspläne (Erlaubnis zum Überschießen bei Nachwuchs-,Jährigen-, adulten Weiblichenstücken) ist es angebracht den Abschussplan um jene Stücke zu überschießen die durch die Straße gefallen sind. Da diese Stücke sowieso überzählig sind.
Das eine vielbefahrene Landstraße die Tragfähigkeit des Biotops senkt ist klar, muss bei der Verhandlung über die Jagdpacht berücksichtigt werden.

Was bedeutet das für das Revier wo ich jage.
In jenem speziellen Revierteil der Landstraße (30ha) wird bei uns alles erlegt unabhängig von Trophäenqualität und Kondition (Jung vor Alt versteht sich sowieso). Wobei der Jagdschwerpunkt zum Zeitpunkt der höchsten Wildaktivität (Mai, Herbst) dorthin verlegt wird.
Das bedeutet in Zahlen 3 Stk. Fallwild, 5Stk. erlegt. Vor dieser Praxis, waren es 5 und mehr Stk. die dem Auto gehört haben.

Man kann also leidenschaftlich über dieses Thema diskutieren oder es emotionslos akzeptieren und das Beste daraus zu machen.

Ich sitz am 1 Mai an der Landstraße. Waidmannsheil.



+ 1

Wie ich immer sage: was ich im Mai erlege, wird nicht mehr überfahren und auch der böse Nachbar schiesst es nicht mehr... ;)

Deine Erfahrungen oben kann ich vollinhaltlich bestätigen.

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Re: 80.000 Wildtiere bei Unfällen getötet

Beitrag von warbird » Do 12. Apr 2012, 11:02

Varminter hat geschrieben:
Weil die Leute zu blöd sind, den Sinn der Schilder zu kapieren. :tipphead:

Als Jäger weiss ich automatisch, wo Wild höchstwahrscheinlich überwechselt, es reicht, wenn ich mir das Gelände neben der Strasse ansehe

Als Anrainer weis ich das auch, ich seh nämlich die Hasen und Rehe wenn ich ausm Fenster schau.

Nur warten die Tiere ja nicht auf der Fahrbahn bis ein Auto kommt, sondern springen just dann drüber. Da ists Essig mit reagieren. Da bestimmt nur Gück oder Pech über einen Treffer und die Geschwindigkeit regelt bis zu einem gewissen Grad die Schadenssumme.
Bild,

Varminter

Re: 80.000 Wildtiere bei Unfällen getötet

Beitrag von Varminter » Do 12. Apr 2012, 11:09

warbird hat geschrieben:
Varminter hat geschrieben:
Weil die Leute zu blöd sind, den Sinn der Schilder zu kapieren. :tipphead:

Als Jäger weiss ich automatisch, wo Wild höchstwahrscheinlich überwechselt, es reicht, wenn ich mir das Gelände neben der Strasse ansehe


Als Anrainer weis ich das auch, ich seh nämlich die Hasen und Rehe wenn ich ausm Fenster schau.

Nur warten die Tiere ja nicht auf der Fahrbahn bis ein Auto kommt, sondern springen just dann drüber. Da ists Essig mit reagieren. Da bestimmt nur Gück oder Pech über einen Treffer und die Geschwindigkeit regelt bis zu einem gewissen Grad die Schadenssumme.



Ja, als Anrainer, weil du höchstwahrscheinlich auch genau weisst, wo es öfter kracht.

Ich bin sicher, du bist auch intelligent genug, an solche kritischen Plätzen zumindest etwas langsamer und vorsichtiger zu fahren.

Für die nativen Dörfler ist das Schild also wirklich für den Hugo, aber denk daran, es können auch durchreisende Unwissende, die Reh & Wüldsau nur aus Schönbrunn kennen, bei euch durchfahren und bei diesen Leuten hat es einen gewissen Sinn.

Wie auch vor Kindergärten und Schulen Warnschilder stehen, obwohl nur Glück oder Pech über Treffer entscheiden, wenn ein Kind so blöd ist, schnurstracks über die Strasse zu laufen. :think:

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Re: 80.000 Wildtiere bei Unfällen getötet

Beitrag von gipflzipfla » Do 12. Apr 2012, 11:12

warbird hat geschrieben:....
...
Nur warten die Tiere ja nicht auf der Fahrbahn bis ein Auto kommt, sondern springen just dann drüber. Da ists Essig mit reagieren. Da bestimmt nur Gück oder Pech über einen Treffer ...


Wer sich vor Augen hält, dass man mit 100 Km/h gleich mal 27,777m/s zurücklegt, kann seinen Anhalteweg über angepasste Fahrweise (Geschwindigkeit) doch irgendwie selbst maßgeblich beeinflussen! :whistle:


Preisfrage:

Wann reduziere ich meine Fahrgeschwindigkeit eher:

- bei einem Schild "Achtung! Wildwechsel, 70 Km/h"
oder
- bei einem Schild "Achtun! Fussgänger, 70 Km/h" ?

Wenn ich mir allerdings die Fahrweisen auch in der Stadt mal so betrachte, dass da teilweise noch nicht mal vor Fussgängerüberwegen die Fahrgeschwindigkeit reduziert wird ist mir schon so einiges klar.

Und die Statistik über Raserzahlen alleine für die Ostertage sagt doch alles aus und bestätigt meine Ansicht.

Ich wette darauf, dass wenn keine Versicherung Wildschäden am Fahrzeug bezahlen würde, dass dann auch die Unfallzahlen signifikant rückläufig werden!

warbird hat geschrieben:...und die Geschwindigkeit regelt bis zu einem gewissen Grad die Schadenssumme.

Übrigens, wenn man mit 40 Km/h in den Abgrund fährt und sich dabei überschlägt, macht schadensmäßig keinen Unterschied, gegenüber mit 70 Km/h einen Überschlag.

Diese obige Aussage ist also auch keinesfalls allgemeingültig.
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Re: 80.000 Wildtiere bei Unfällen getötet

Beitrag von warbird » Do 12. Apr 2012, 11:24

gipflzipfla hat geschrieben:Wer sich vor Augen hält, dass man mit 100 Km/h gleich mal 27,777m/s zurücklegt, kann seinen Anhalteweg über angepasste Fahrweise (Geschwindigkeit) doch irgendwie selbst maßgeblich beeinflussen! :whistle:


Nochmal, Anhalteweg=wurscht, bei den letzten begegnungen bin ich nichtmal zum antippen der Bremse gekommen. Die Rehe springen aus vollen Lauf mit ein, zwei sätzen über die Fahrbahn.

gipflzipfla hat geschrieben:Wann reduziere ich meine Fahrgeschwindigkeit eher:


Preisantwort: weder noch ;)

gipflzipfla hat geschrieben:Diese obige Aussage ist also auch keinesfalls allgemeingültig.


Ich hab ja gesagt bis zu einem gewissen grad.
Bei mir wär sowieso jeder Unfall sofort ein Totalschaden...
Bild,

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Re: 80.000 Wildtiere bei Unfällen getötet

Beitrag von gipflzipfla » Do 12. Apr 2012, 11:33

warbird hat geschrieben:...
Ich hab ja gesagt bis zu einem gewissen grad.
Bei mir wär sowieso jeder Unfall sofort ein Totalschaden...


@warbird,
sinnlos mit Dir darüber zu diskutieren....
"Wer Ironie sät, wird Sarkasmus ernten!"
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Re: 80.000 Wildtiere bei Unfällen getötet

Beitrag von spareribs » Do 12. Apr 2012, 13:11

echt schade, das da so viel Tiere dann vermodern, wo sie doch so gut schmecken....
Bruder Fre vom Orden der barmherzigen GLOCKen Brüder :-)
Ich liebe unsere Politiker..............wenn sie in Pension sind ! :mrgreen:

Varminter

Re: 80.000 Wildtiere bei Unfällen getötet

Beitrag von Varminter » Do 12. Apr 2012, 15:35

spareribs hat geschrieben:echt schade, das da so viel Tiere dann vermodern, wo sie doch so gut schmecken....



+ 1

Ich sag´s ehrlich, ich bin total verfressen, sehe vor meinen geistigen Augen schon beim Schuss auf ein Viecherl den Wildbraten vor mir.

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