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K98 - Bodenfund

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K98 - Bodenfund

Beitrag von cosanostra1974 » Fr 12. Aug 2016, 15:34

Hallo an alle K98 Profis !

Ich habe den beiliegenden K98 vererbt bekommen, und würde nun gerne etwas über die Historie herausfinden.

Er war seit ca. 1969 in Familienbesitz und wurde damals in Österreich gekauft, und wurde mit Sicherheit seit Mitte der 70er nicht mehr geschossen.
Der Schaft wurde in dieser Zeit mal lackiert und bis auf den Verschluss ist alles nummerngleich

Das Beschusszeichen rechts schaut mir nach 63 aus. D.h. der Beschuss müsste also gültig sein ?

Der einzige Teil der leider fehlt bzw. noch nicht gefunden wurde ist die Oberringfeder. Diese hätte ich zwar auf waffen-teile.de gefunden,
aber vielleicht hat ja auch hier jemand das passende Teil ??

Ich würde mich freuen wenn ihr mir hier Licht ins Dunkel bringen könnt.

Danke schon mal im Voraus !
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Was den Gegner dazu bewegt sich zu nähern, ist die Aussicht auf Vorteil. Was den Gegner vom Kommen abhält ist die Aussicht auf Schaden. (Sunzi um 500 v. Chr.)

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Re: K98 - Bodenfund

Beitrag von Incite » Fr 12. Aug 2016, 16:06

das ist der Pleitegeier ;-) also waa Abnahme 63 der Brünner Werke (DOT 1944)
Alkohol, der Beginn und die Lösung aller Probleme! (Homer S.)

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Re: K98 - Bodenfund

Beitrag von schoefie » Fr 12. Aug 2016, 16:20

Servus!

Für einen Bodenfund sind der mächtig in Ordnung aus. Bei Dekowaffen-Türk sind auch 98er Teile zu erwerben.

Danke fürs Zeigen.

Grüße

Walter

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Re: K98 - Bodenfund

Beitrag von Der Sheriff » Fr 12. Aug 2016, 20:44

Hallo,
gemeint ist vermutlich ein Dach-Bodenfund!

Gruß,

Bernhard

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Re: K98 - Bodenfund

Beitrag von cosanostra1974 » Fr 12. Aug 2016, 20:56

Hallo ! Stimmt genau, es war ein Dachbodenfund. Ist zum Glück trocken gestanden !


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Beitrag von erazer13 » Fr 12. Aug 2016, 22:39

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Re: K98 - Bodenfund

Beitrag von erazer13 » Fr 12. Aug 2016, 22:51

Hülsenkennung 1944
dot ist der Herstellercode, gefertigt bei Waffen-Werke Brünn AG
63 ist der Beschußcode vom Hersteller
Seriennummer von 3665 bis 7333aw
Hergestellte Stück: 621959
HK Beschußstempel weist auf einen Neubeschuß von 1979 hin und senkt den Wert des 98ers.

Putzstock hat der auch keinen mehr:

Um Produktionskosten und -zeit zu sparen, unterlief der 98k vielen Veränderungen. Natürlich waren auch die begrenzten Vorräte an Rohstoffen ein wichtiger Punkt. Das dritte Reich bunkerte zwar riesige Mengen an Rohstoffen, doch im Falle eines Krieges war klar, daß die Bevorratung innerhalb weniger Jahre verbraucht sein würde. Deshalb war auch die schnelle Konfliktaustragung unumgänglich, der sogenannte Blitzkrieg.

Die Handlungen von Fritz Todt, bzw. Albert Speer, Leiter des Ministeriums für Munition und Bewaffnung wirkten sich auf die Entwicklung des 98k aus. Eine der ersten Modifizierungen war der von 258 auf 320 mm verlängerte Putzstock. Auch ein Kornschutz gehörte nun dazu. Ab 1940 begannen einige Produktionsvereinfachungen; in den Gustloff Werken wurde das bereits früher erprobte "Kaltwalzverfahren" bei der Hülsenfertigung angewendet. Speer ließ ab 1942 alle einzelnen Teile des 98k einer Überprüfung unterziehen, um festzustellen ob die Möglichkeit besteht Teile günstiger herzustellen. Ziel war es, Maschinenlaufzeiten, Werkzeuge und Arbeitskräfte einzusparen.

Somit verschwand z.B. ab 1944 der Putzstock, sowie die Bajonetthalterung. Grobe Bearbeitungspuren am Schlößchen zeigten sich ab 1942. Bis 1943 wurden noch alle Metallteile brüniert, doch ab '44 durften die Firmen, die unter der Aufsicht von Mauser standen, auch phosphatieren. Die Phosphatschicht ließ sich an der matt grau-grünen Tönung erkennen. Andere Firmen brünierten ihre Teile weiterhin. Im Jahr 1944 wurden dann die meisten Veränderungen vollzogen. Bereits 1938 erschienen die ersten Karabiner mit Schichtholzschäften. Ziel war es, das teure Nußbaumholz einzusparen und stattdessen die Schäfte aus Buche, Ahorn oder Esche herzustellen. Die verleimten Sperrholzplatten aus Rotbuche hatten einen entscheidenden Vorteil: die gut 300 g schwereren Schäfte konnten sich gut auf die klimatischen Veränderungen einstellen.

Außerdem mußte dieses Holz nicht zum Trocknen abgelagert werden. Ab Oktober 1944 wurde die Mündung, zur Vorbeugung vor Laufbauchungen (Dreck in der Mündung), angebohrt. Diese Bohrung maß 10 mm x 32 mm. Auch das Zubehör wurde in diesen Jahren geändert; dazu gehörten Nachtvisiere, Einsteckläufe, Putz- und Werkzeug, Mündungsschoner und auch das Granatgerät. Kurz vor Ende des Krieges bekamen die letzten Waffen ein Standvisier, bzw. einige sogar MG Läufe. Alle Änderungen machten sich natürlich im Finisch bemerkbar. Überall konnte man grobe Bearbeitungsspuren feststellen, jedoch schoss ein Modell von 1945 genauso gut wie eines von '39. Der Preis eines 98ers im Juli 1939 wurde mit 75,80 Reichsmark angeben, mit den Veränderungen konnte er am 01.05.1942 bis auf 65 RM gesenkt werden.

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Re: K98 - Bodenfund

Beitrag von Promo » Sa 13. Aug 2016, 00:36

WaA heißt Waffenamt-Abnahme, hat leider mit Beschuss nix zu tun. Der Militärbeschuss von damals ist heute nicht gültig.
Die Ringhaltefeder liegt auf fast jeder Waffenbörse für keine 5 Euro rum, bei dem Baujahr wäre vielleicht sogar die blechgeprägte die richtige Wahl.
Schöner 98er, wirklich schade, dass der Verschluss nicht nummerngleich ist!
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Re: K98 - Bodenfund

Beitrag von >Michael< » Sa 13. Aug 2016, 01:57

Promo hat geschrieben:Schöner 98er, wirklich schade, dass der Verschluss nicht nummerngleich ist!

Vielleicht ist der ja damals sogar feldmässig getauscht worden, wer weiss. Jedenfalls wirklich schöner 98er. :)
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Re: K98 - Bodenfund

Beitrag von cosanostra1974 » Sa 13. Aug 2016, 10:53

Herzlichen Dank für Eure ausführlichen Antworten !! Bin immer wieder beeindruckt welches Wissen hier im Forum gebunkert ist, und dass Ihr Euch die Zeit nehmt so ausführlich zu antworten !!!!

@erazer13: Der. HK-Beschußstempel wäre also ein auch noch heute gültiger Beschuß ?
Die Bohrung für den Putzstock ist vorhanden, hier muss ich mal nachforschen welcher hier der passende
ist... Bajonetthalter ist ja am K98 und das Bajonett dazu habe ich auch, somit dürfte es noch kein Sparpaket
K98 sein - hat ne 4000er Nummer vielleicht wurde hier noch vollständig gebaut...?

@Promo: Danke für den Tipp mit der "blechgeprägten" Ringhaltefeder - es werden ja auch gefräste Varianten angeboten,
und ich möchte schon dass alles baujahrbedingt zusammenpasst.

@Incite: Gibts ne genaue Definition für den "Pleitegeier" ? Ist damit der Adler mit den geraden Flügeln gemeint ?

Eine Allgemeine Frage noch da ich mit alten Gewehren keinerlei Erfahrungen habe: Wenn der letzte Beschuß tatsächlich 79 war, würdet ihr darauf vertrauen und damit auf den Stand gehen, oder aus Sicherheitsgründen doch neu beschießen lassen ? Auf nen neuen Stempel auf dem 98er bin ich halt nicht unbedingt aus .... Möchte aber auch nicht dass mir der Verschluss um die Nase fliegt !

Danke !


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Re: K98 - Bodenfund

Beitrag von Incite » Sa 13. Aug 2016, 20:01

Ja, ist der Reichsadler aber ich nenne ihn liebevoll Pleitegeier ;)
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Re: K98 - Bodenfund

Beitrag von alpawolf » Sa 13. Aug 2016, 20:26

erazer13 hat geschrieben:Hülsenkennung 1944
dot ist der Herstellercode, gefertigt bei Waffen-Werke Brünn AG
63 ist der Beschußcode vom Hersteller
Seriennummer von 3665 bis 7333aw
Hergestellte Stück: 621959
HK Beschußstempel weist auf einen Neubeschuß von 1979 hin und senkt den Wert des 98ers.

Putzstock hat der auch keinen mehr:

Um Produktionskosten und -zeit zu sparen, unterlief der 98k vielen Veränderungen. Natürlich waren auch die begrenzten Vorräte an Rohstoffen ein wichtiger Punkt. Das dritte Reich bunkerte zwar riesige Mengen an Rohstoffen, doch im Falle eines Krieges war klar, daß die Bevorratung innerhalb weniger Jahre verbraucht sein würde. Deshalb war auch die schnelle Konfliktaustragung unumgänglich, der sogenannte Blitzkrieg.

Die Handlungen von Fritz Todt, bzw. Albert Speer, Leiter des Ministeriums für Munition und Bewaffnung wirkten sich auf die Entwicklung des 98k aus. Eine der ersten Modifizierungen war der von 258 auf 320 mm verlängerte Putzstock. Auch ein Kornschutz gehörte nun dazu. Ab 1940 begannen einige Produktionsvereinfachungen; in den Gustloff Werken wurde das bereits früher erprobte "Kaltwalzverfahren" bei der Hülsenfertigung angewendet. Speer ließ ab 1942 alle einzelnen Teile des 98k einer Überprüfung unterziehen, um festzustellen ob die Möglichkeit besteht Teile günstiger herzustellen. Ziel war es, Maschinenlaufzeiten, Werkzeuge und Arbeitskräfte einzusparen.

Somit verschwand z.B. ab 1944 der Putzstock, sowie die Bajonetthalterung. Grobe Bearbeitungspuren am Schlößchen zeigten sich ab 1942. Bis 1943 wurden noch alle Metallteile brüniert, doch ab '44 durften die Firmen, die unter der Aufsicht von Mauser standen, auch phosphatieren. Die Phosphatschicht ließ sich an der matt grau-grünen Tönung erkennen. Andere Firmen brünierten ihre Teile weiterhin. Im Jahr 1944 wurden dann die meisten Veränderungen vollzogen. Bereits 1938 erschienen die ersten Karabiner mit Schichtholzschäften. Ziel war es, das teure Nußbaumholz einzusparen und stattdessen die Schäfte aus Buche, Ahorn oder Esche herzustellen. Die verleimten Sperrholzplatten aus Rotbuche hatten einen entscheidenden Vorteil: die gut 300 g schwereren Schäfte konnten sich gut auf die klimatischen Veränderungen einstellen.

Außerdem mußte dieses Holz nicht zum Trocknen abgelagert werden. Ab Oktober 1944 wurde die Mündung, zur Vorbeugung vor Laufbauchungen (Dreck in der Mündung), angebohrt. Diese Bohrung maß 10 mm x 32 mm. Auch das Zubehör wurde in diesen Jahren geändert; dazu gehörten Nachtvisiere, Einsteckläufe, Putz- und Werkzeug, Mündungsschoner und auch das Granatgerät. Kurz vor Ende des Krieges bekamen die letzten Waffen ein Standvisier, bzw. einige sogar MG Läufe. Alle Änderungen machten sich natürlich im Finisch bemerkbar. Überall konnte man grobe Bearbeitungsspuren feststellen, jedoch schoss ein Modell von 1945 genauso gut wie eines von '39. Der Preis eines 98ers im Juli 1939 wurde mit 75,80 Reichsmark angeben, mit den Veränderungen konnte er am 01.05.1942 bis auf 65 RM gesenkt werden.


Schön vom Buch abgeschrieben stimmt aber zum großen Teil leider nicht.

1 die Gustloff Werke haben aber auch nicht eine einzige Systemhülse gefertigt :mrgreen: es waren die Astrawerke !
2 die Laufanbohrung ist so nie geschehen :mrgreen:
3 das verschwinden von Putzstock und Bajohalter ist blödsinn und auch so nie passiert !
4 63 ist der Stempel des abnehmenden Offiziers der Wehrmacht gewesen der zuvor bei Mauser abgenommen hat. :clap:
5 es gab 2 Werke in Brünn die bez. des herstellendenden dieses K98k von Dir ist auch falsch !

6789 es hört nicht auf einfach grausam ...bitte poste doch Dinge die Du selbst sicher weisst und nicht so einen Schwachsinn !
lg
Infidel

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hari
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Re: K98 - Bodenfund

Beitrag von hari » Sa 13. Aug 2016, 21:45

und wenn man zitiert dann sollte die Quellenangabe nicht fehlen!

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