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Nagant Lack überarbeiten

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tiberius
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Nagant Lack überarbeiten

Beitrag von tiberius » Sa 11. Feb 2017, 23:41

Howdy,

ich werde mich an einem Nagant versündigen, normalerweise tut man das nicht,
aber umständehalber muss es sein.

Ich hab hier ein nicht mehr ganz so schönes, nicht nummerngleiches Stück, dessen dunkler Schellack schon an
einigen Stellen eingerissen ist und abblättert, jedesmal wenn ich das Ding angreif, hab ich den
Lack an den Fingern, beizt sich sozusagen selber ab.

Allerdings sind viele Stempel in den Schaft eingeschlagen, die will ich erhalten,
nur Tischler bin ich keiner...
Der Plan soweit: Schaft mit Spiritus einstreichen und einem Sack einweichen lassen,
dann mit einem Tuch runterreiben, wird wahrscheinlich in mehreren Durchgängen ablaufen.

Womit lackier ich den Schaft dann? Ölschaft solls keiner werden, ein schellackartiges Finnish oder gleich
Schellack solls wieder werden, nur welche Produkte nimmt man da (wird sicher heissgeschossen), und wie
viele Lagen drüberstreichen etc. ?

mfg tiberius

kotze2801
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Re: Nagant Lack überarbeiten

Beitrag von kotze2801 » So 12. Feb 2017, 09:21

Hallo!

Spiritus könnte funktionieren, sonst evtl. Terpentin!

Ich würd zuerst mal vorsichtig wenig Lösungsmittel aufbringen, und noch gar nicht viel reiben. Wenn du Glück hast, der Schellack etwas weicher wird, und die Oberfläche schön bleibt, kannst du die noch vorhandene Oberfläche behalten.

Du kannst Schellack für Holzoberflächen normalerweise bei Lackhändlern beziehen. Das aufbringen soll aber eine mords Arbeit sein. Schellack wird gerade wenns möglichst original sein soll "aufpoliert" und nicht lackiert. Da müsst ich mich aber selber noch genauer erkunden.

Lg kotze2801

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tiberius
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Re: Nagant Lack überarbeiten

Beitrag von tiberius » So 12. Feb 2017, 09:49

Hi,

es muss nicht unbedingt echter Schellack sein, ein schellackartiges Finnish reicht,
also jeder andere Holzlack der für den Zweck geeignet ist.
Gerne auch mit der dunklen Farbe, die die russischen Naganten oft haben.

mfg tiberius

DESERT LAW
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Re: Nagant Lack überarbeiten

Beitrag von DESERT LAW » So 12. Feb 2017, 09:58

https://de.wikipedia.org/wiki/Leinölfirnis

ev so was (lese auch unter "weitere anwendungen")

stinkt aber ziemlich beim verarbeiten

lg

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tiberius
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Re: Nagant Lack überarbeiten

Beitrag von tiberius » So 12. Feb 2017, 10:02

Hi,

oder ob ich da gleich dunkles Schaftöl auf die abgeblätterten Stellen schmier oder hebt mir das den restlichen
Lack erst recht ab?

mfg tiberius

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Re: Nagant Lack überarbeiten

Beitrag von kotze2801 » So 12. Feb 2017, 10:10

Wenn du so lackieren willst, dass es nach Schellack aussieht, wirst einige Schichten Lack brauchen...
Ich vermute mal, dass der Lack dann die Stempel unschön auffüllen würde.

Wennst den Schellack aufpolierst, stellst du eine glatte Oberfläche her ohne viel in die Stempel rein zu bringen.

Das mit der Leinölfirnis sieht mir verdächtig ähnlich nach Beizen und Ölen aus. Wäre natürlich auch eine Möglichkeit, sieht aber meines Wissens nach nie wie eine echte Lack oder Schellack Oberfläche aus.

Wenn du beizst und/oder ölst musst den Schellack vorher entfernen, weil Beize und Öl im Gegensatz zu Lack und Schellack in das Holz einzieht!
Da wird dir passieren, dass es den Schellack unterwandert und fleckig wird. Wenn du wirklich Lack/Schellack haben willst, musst du das Ding eh so ölfrei wie nur möglich halten, sonst hält da ohne viel Schleifen nix...

lg

PS: Ich hab den Vz.24 Schaft von gestern gebeizt und geölt. Wenn er trocken ist, stell ich ein Bild rein.

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Re: Nagant Lack überarbeiten

Beitrag von ac44 » So 12. Feb 2017, 11:14

Hallo,
reib ihn mit einem Spiritusgetränkten Lappen mehrere Male ab. Da nimmst ihm viel von der Schichtstärke und gleichst gleichzeitig die schon abgeplatzten Stellen wieder aus. Je dünner du wirst umso besser haltbar ist das ganze.
In einen Sack würd ich ihn nicht stecken. Das Schaftholz der Arsenal- Naganten ist nur von mäßiger Qualität......
Gott mag verrückte Menschen. Er macht so viele davon......

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Re: Nagant Lack überarbeiten

Beitrag von tiberius » Mo 25. Sep 2017, 12:09

Hi,

so, versündigt gegen den Ordonnanzgott habe ich mich nicht, und das Gewehr nicht verschlimmbessert.
Aber der Schellack am Handschutz bröselt weiter.

Zum Glück haben die Rotarmisten schon seinerzeit eine Lösung für mein Problem gefunden:
Bei einigen Snipern ist der Lauf mit Mullbinden o.ä. umwickelt:
Bild
Bild

Fragen:
Wieso? Tarnung/Sillhouettenzerstörung oder gegen Hitzflimmern?
Woraus? Irgendwas oder Mullbinde oder hatten die schon sowas wie "Tactical Tape " ;)
Wo genau? nur um den Lauf oder auch um das ZF oder einfach wie es gerade für den jeweiligen Schützen passte?
Hat wer Originalbilder?

mfg tiberius

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Re: Nagant Lack überarbeiten

Beitrag von Porscheman77 » Mo 25. Sep 2017, 20:31

Schaut doch Scheiße aus.

Warum machst den Shellack nicht neu? Ist doch keine große Kunst.
Die eingeschlagenen Stempel bleiben dir erhalten wenn du den allten Shellack runter holst und die Stempelungen sofern sie ins Holz geschlagen wurden mit nen Dünnen Pinsel und ATF Öl nachziehst. Danach alles ordentlich mit Schellack übersteichen und fertig.

Kann dir gerne erklären wies funzt

Trifftfastnix
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Re: Nagant Lack überarbeiten

Beitrag von Trifftfastnix » Di 26. Sep 2017, 09:27

Morgen,

ich hatte mal einen Sniper wo der Arsenallack echt ranzig war, habe den Schaft einfach mit einen Abbeizspray eingesprüht und mit einer Bürste und einen Fetzten runtergeschrubbt. Danach getrocknet und mit einer ganz feinen Stahlwolle (00 glaub ich) fein säuberlich glatt geschliffen. Das ganze dann mit Leinöl eingelassen, Maserung vom Holz sah super aus, auch die Stempel waren sauber zu erkennen,...!

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Re: Nagant Lack überarbeiten

Beitrag von tiberius » Di 26. Sep 2017, 10:53

Jungens,

Ich hatte das vorgeschlagene Prozedere mal vor, wie man weiter oben nachlesen kann, wurde aber eines Besseren belehrt.
Abgesehen davon ist Schellack weder einfach zu verarbeiten noch besonders haltbar,
den Farbton und das finish mit Baumarktlack zu treffen ist auch nicht einfach.
Ich habe noch nie einen überarbeiteten Nagant gesehen, dem man das nicht auch ansah.
Ölschäfte auf Nagants hatten nur die Finnen, nicht die Russen.

Von daher wird nix drauf rumgepinselt, NYET.

Aber ich hätt gern eine Info ob die Russen da einfach Mullbinden, Jute etc.
für ihre Tarnapplikation verwendet haben, und ob jemand Originalbilder hat, das Netz ist da etwas spärlich bestückt.

mfg tiberius

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