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Erbstück K98k, Fragen

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Wulpe
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Erbstück K98k, Fragen

Beitrag von Wulpe » Do 3. Mai 2018, 21:04

Mir wurde ein K98k hinterlassen. Stand wohl gut 30 Jahre im Schrank, wurde regelmäßig entölt/geölt. Das Schaftholz war ziemlich matt und verstaubt, habe ich mit Schaftöl eingelassen. Soweit ich das beurteilen kann sieht der Lauf mittelprächtig aus, die Waffe war im Einsatz (Bj. 1937, Mauser Werke). Blank ist er, keine Rostnarben, aber ganz scharfkantig sind die Züge nicht, jedenfalls im Vergleich zu modernen Gewehren.

Wehrmachtsbeschuss sowie Nitrobeschuss nach 1945 ist drauf.

Auf Sicherungshebel, Kammerhülse, Schloßhülse, Visierhülse, Oberring, Magazindeckel,... überall ist dieselbe Nummer, nur an einer Schraube nicht, ich glaube es ist die Kastenschraube.

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Zwei Fragen,

- was ist der ungefähr wert (klar, Ferndiagnose schwierig)

- ich würde gerne mal damit schießen, bin aber unsicher weil die Waffe ewig nicht benutzt wurde. Mein Händler meinte, Mauser sind sehr gasdicht, der fliegt mir nicht um die Ohren. Ist damit wirklich alles gesagt?

Danke!
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Re: Erbstück K98k, Fragen

Beitrag von gunlove » Do 3. Mai 2018, 21:20

Leider sieht man auf den Fotos nicht die Systemhülse von oben, und somit auch kein Wappen, aber es handelt sich mMn. ziemlich sicher um einen K98k 1937 gefertigt in den Mauser Werken Oberndorf für Portugal im Kaliber 8x57IS. Jedenfalls spricht alles dafür. Das war übrigens der einzige deutsche K98k, der ein Balkenkorn und eine U-Kimme verbaut hat.

Zu deinen zwei Fragen.
Mit dem Wert ist es immer relativ und so eine Sache. Den ungefähren Wert kannst du selbst heraus finden bzw. eingrenzen in dem du im Internet vergleichst. Schon seit längerer Zeit sind die Preise mMn. unverschämt hoch.
Bezüglich Schießen habe ich mit der Ferndiagnose mehr Schwierigkeiten als beim Wert der Waffe. Es sollte aber, sofern die Waffe in Ordnung ist, eigentlich kein Problem sein.
Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
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Re: Erbstück K98k, Fragen

Beitrag von Wulpe » Do 3. Mai 2018, 21:43

gunlove hat geschrieben:Leider sieht man auf den Fotos nicht die Systemhülse von oben, und somit auch kein Wappen, aber es handelt sich mMn. ziemlich sicher um einen K98k 1937 gefertigt in den Mauser Werken Oberndorf für Portugal im Kaliber 8x57IS. Jedenfalls spricht alles dafür. Das war übrigens der einzige deutsche K98k, der ein Balkenkorn und eine U-Kimme verbaut hat.


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Hm, für Portugal gefertigt? Wurden die auch alle geliefert? Eigentlich gehörte die Waffe dem Vater des zweiten Mannes meiner Mutter, angeblich seit Kriegszeiten, so wurde es mir jedenfalls erzählt.

Was die Preise betrifft, auf Waffengebraucht habe ich eh nachgesehen, nur kommen mir einige der Anbieter dort etwas ... weltfremd vor, um es höflich zu formulieren.
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Re: Erbstück K98k, Fragen

Beitrag von gunlove » Do 3. Mai 2018, 22:08

Wulpe hat geschrieben:
gunlove hat geschrieben:Leider sieht man auf den Fotos nicht die Systemhülse von oben, und somit auch kein Wappen, aber es handelt sich mMn. ziemlich sicher um einen K98k 1937 gefertigt in den Mauser Werken Oberndorf für Portugal im Kaliber 8x57IS. Jedenfalls spricht alles dafür. Das war übrigens der einzige deutsche K98k, der ein Balkenkorn und eine U-Kimme verbaut hat.


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Hm, für Portugal gefertigt? Wurden die auch alle geliefert? Eigentlich gehörte die Waffe dem Vater des zweiten Mannes meiner Mutter, angeblich seit Kriegszeiten, so wurde es mir jedenfalls erzählt.

Was die Preise betrifft, auf Waffengebraucht habe ich eh nachgesehen, nur kommen mir einige der Anbieter dort etwas ... weltfremd vor, um es höflich zu formulieren.

Ja, es ist eindeutig ein von Mauser Oberndorf gefertigter K98k 1937 Portugal im Kaliber 8x57IS. Und ja, die wurden auch geliefert.
Bei der 1941er Version des K98k für Portugal bin ich mir da nicht mehr ganz so sicher, ob da auch wirklich alle geliefert wurden. Da müsste ich nachlesen.

Ungefähr Anfang der 1990er wurden diese K98k 1937 Portugal dann von Frankonia zurück gekauft und in größeren Mengen am Sammlermarkt verkauft. Es kann aber natürlich auch sein, dass einzelne Stücke schon vorher wieder den Weg heim, zurück in den deutschen Sprachraum gefunden haben.

Beim vorliegenden Exemplar bin ich mir auf Grund der Fotos im ersten Beitrag ziemlich sicher, dass diese Waffe nie im Kriegseinsatz war.
Was die Preise betrifft hast du wirklich eine sehr höfliche Formulierung gewählt. Aber andererseits wenn du das Teil wirklich verkaufen willst, dann sind "weltfremde Preise" ja gut für dich, sofern mit "weltfremd" auch "übertrieben hoch" gemeint ist.
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Re: Erbstück K98k, Fragen

Beitrag von Wulpe » Do 3. Mai 2018, 22:33

Danke für die Auskunft! Da es ein Erbstück ist, kann ich naturgemäß nicht mehr nachfragen, was die Geschichte der Waffe betrifft, und meine Mutter hat sich kaum dafür interessiert.

Ja, ich meinte übertrieben hoch - für einen verrosteten K98k will einer 500 Euro etc.
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Re: Erbstück K98k, Fragen

Beitrag von gunlove » Fr 4. Mai 2018, 08:39

Wulpe hat geschrieben: ... Ja, ich meinte übertrieben hoch - für einen verrosteten K98k will einer 500 Euro etc.

500€ sind noch harmlos, da habe ich schon ganz andere "Schnäppchen" gesehen. :tipphead:
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Re: Erbstück K98k, Fragen

Beitrag von Promo » Fr 4. Mai 2018, 09:17

Hallo, bei einem Portugiesen der noch dazu einen Zivilbeschuss hat, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass der nicht "seit dem Kriegsende" im Familienbesitz ist. Noch dazu haben die alle deutschen Beschuss, wird wohl kaum deine Verwandtschaft damit nach Deutschland gefahren sein um ihn dort beschießen zu lassen.

Bezüglich Preis, vor nicht mal 5 Jahren habe ich in Deutschland mal einen 1937er Portugiesen mit nrgl. Bajonett um keine 500 Euro gekauft. Heute ist man wohl froh, wenn man die Waffe selbst um das Geld bekommt..
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Re: Erbstück K98k, Fragen

Beitrag von Wulpe » Fr 4. Mai 2018, 11:26

Promo hat geschrieben:Hallo, bei einem Portugiesen der noch dazu einen Zivilbeschuss hat, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass der nicht "seit dem Kriegsende" im Familienbesitz ist.


Ich habe heute noch mal nachgehakt, meine Mutter ist sich sicher, dass wir ihn "zumindest seit der Ölkrise" zuhause hatten :lol:

Jetzt hat sie allerdings behauptet, dass der Vater ihres zweiten Mannes einen US 1911 45er aus dem Russland(!)feldzug als Beute nach Hause brachte...
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Re: Erbstück K98k, Fragen

Beitrag von Promo » Fr 4. Mai 2018, 23:38

Klar, waren ja die Standardpistole der Russen ... und die hat er sicher auch durch Frankonia beschießen lassen als er dann daheim war.
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Re: Erbstück K98k, Fragen

Beitrag von brausi » Sa 5. Mai 2018, 14:17

Wobei es tatsächlich 1911er in Rußland gegeben hat. Die sind dann größtenteils auch in den 90er Jahren bei uns auf den Markt geworfen worden.

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Re: Erbstück K98k, Fragen

Beitrag von spareribs » Sa 5. Mai 2018, 15:00

Na sicher, die Amis haben ja genug Waffen als Unterstützung geliefert, da gab's vor Jahren Berichte im DWJ....
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Re: Erbstück K98k, Fragen

Beitrag von brausi » Sa 5. Mai 2018, 17:03

1911er wurden bereits im 1.WK an das zaristische Rußland geliefert.

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Re: Erbstück K98k, Fragen

Beitrag von spareribs » So 6. Mai 2018, 10:17

Gehört hier zwar nicht her, aber ist interessant....Als ich Lehrling am Flughafen Schwechat war, wurde eine Sendung aus USA mit dem Inhalt von FFW einfach umgelabelt und dann weiter in die damalige DDR geschickt.
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