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Oberfläche Schaft Steyr M95, Lack oder Öl?
Oberfläche Schaft Steyr M95, Lack oder Öl?
Hi,
ich habe hier eine Streitfrage, anhand einiger Steyr M95er die bei mir und Kollegas herumliegen:
Alte (Nuss?) Schäfte hatten ein Ölfinish so wie es aussieht, die neueren Rüstholz (Ulme?) Schäfte waren lackiert, besonders
jene nach dem Umbau auf 8x56R ?
Kann es sein das die Bulgaren alle Lackschäfte haben?
Oder waren das immer Ölschäfte und alles was Lack ist, ist eine neuzeitliche Verschandelung?
mfg, tiberius
ich habe hier eine Streitfrage, anhand einiger Steyr M95er die bei mir und Kollegas herumliegen:
Alte (Nuss?) Schäfte hatten ein Ölfinish so wie es aussieht, die neueren Rüstholz (Ulme?) Schäfte waren lackiert, besonders
jene nach dem Umbau auf 8x56R ?
Kann es sein das die Bulgaren alle Lackschäfte haben?
Oder waren das immer Ölschäfte und alles was Lack ist, ist eine neuzeitliche Verschandelung?
mfg, tiberius
Re: Oberfläche Schaft Steyr M95, Lack oder Öl?
Original österreichisch waren sie nur geölt, Bulgaren haben alles lackiert.
Schäfte aus verschiedensten Hölzern findest du schon vor dem 1. Weltkrieg auf M.95. Gab auch Kuriositäten wie Ahorn, Kastanie, etc. Das ist kein Indikator für irgendwas.
Schäfte aus verschiedensten Hölzern findest du schon vor dem 1. Weltkrieg auf M.95. Gab auch Kuriositäten wie Ahorn, Kastanie, etc. Das ist kein Indikator für irgendwas.
A fact is information minus emotion. An opinion is information plus experience. Ignorance is an opinion lacking information. And, stupidity is an opinion that ignores a fact.
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Re: Oberfläche Schaft Steyr M95, Lack oder Öl?
Völlig korrekt, die kuk Schäfte waren mit Leinöl eingelassen. Ich glaube vor dem 1.WK waren die Schäfte aber hauptsächlich Nussholz (kenn mich zu wenig mit Holz aus, die Schäfte sind in der Regel dunkel und fest.)
Im Krieg ging die Qualität des Schaftholzes zT deutlich zurück- man musste halt nehmen, was da war.
Bitte immer dran denken: „Echte“ österreichische M95 sind leider recht selten, va. in 8x56. Alles, was aus dem Osten kam sind (va. die kurzen!) oft aus mehreren Gewehren zusammengeschusterte Sachen, deren Montierung häufig nichts mehr mit den kuk Modellen zu tun hat.
Re: Oberfläche Schaft Steyr M95, Lack oder Öl?
Das ist inkorrekt. Österreich hat wie erwähnt vor dem ersten Weltkrieg schon quer durch die Wälder "probiert". Vor dem Abzugskasten an der Unterseite des Schaftes ist mit einem einzelnen Buchstaben auch immer die Holzsorte gestempelt. Zum Beispiel eben N für Nussbaum, A für Ahorn, R für Rüster (Ulme), K für Kastanie, etc. Als Nicht-Experte wird alles außer Rüster eben schnell für Nuss gehalten, deshalb hilft hier ein Blick auf die Stempelung.
Gab übrigens auch 2-teilige Handschutz und 2-teilige Schäfte später im 1. WK. Das aber nur der Vollständigkeit halber.
Gab übrigens auch 2-teilige Handschutz und 2-teilige Schäfte später im 1. WK. Das aber nur der Vollständigkeit halber.
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Re: Oberfläche Schaft Steyr M95, Lack oder Öl?
Ok, das mit dem Holzstempel wusst ich nicht, muss ich mal nachsehen. Die 2- teiligen Handschützer beim Gewehr kenn ich, da steht auch „zweiteilig“ oben. Zweiteiligen Schaft hab ich noch nicht gesehen.Promo hat geschrieben: ↑Fr 23. Aug 2019, 13:52Das ist inkorrekt. Österreich hat wie erwähnt vor dem ersten Weltkrieg schon quer durch die Wälder "probiert". Vor dem Abzugskasten an der Unterseite des Schaftes ist mit einem einzelnen Buchstaben auch immer die Holzsorte gestempelt. Zum Beispiel eben N für Nussbaum, A für Ahorn, R für Rüster (Ulme), K für Kastanie, etc. Als Nicht-Experte wird alles außer Rüster eben schnell für Nuss gehalten, deshalb hilft hier ein Blick auf die Stempelung.
Gab übrigens auch 2-teilige Handschutz und 2-teilige Schäfte später im 1. WK. Das aber nur der Vollständigkeit halber.
Re: Oberfläche Schaft Steyr M95, Lack oder Öl?
Hi,
@ Promo: Na endlich hat mir einer das Rätsel mit diesen Buchstaben aufgeklärt,
vielen Dank.
Ich hab hier 3 M95 in Rüstholz, 1x lang, 2x kurz, einer der kurzen geölt (Budapester), die anderen gelackt.
Arsenalmarkierungen haben die Bulgaren beim Überarbeiten keine eingeschlagen oder?
Es wird immer wieder der Elektroschreiber als weiteres Indiz neben einem Lackschaft für bulgarische
Arsenalüberarbeitungen angeführt, mir wurde gesagt dass auch die Österreicher das spätestens beim
8x56R Umbau gemacht haben weil die Schlagstempel an den gehärteten Verschlüssen gleich kaputt gehen.
mfg tiberius
@ Promo: Na endlich hat mir einer das Rätsel mit diesen Buchstaben aufgeklärt,
vielen Dank.
Ich hab hier 3 M95 in Rüstholz, 1x lang, 2x kurz, einer der kurzen geölt (Budapester), die anderen gelackt.
Arsenalmarkierungen haben die Bulgaren beim Überarbeiten keine eingeschlagen oder?
Es wird immer wieder der Elektroschreiber als weiteres Indiz neben einem Lackschaft für bulgarische
Arsenalüberarbeitungen angeführt, mir wurde gesagt dass auch die Österreicher das spätestens beim
8x56R Umbau gemacht haben weil die Schlagstempel an den gehärteten Verschlüssen gleich kaputt gehen.
mfg tiberius
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Re: Oberfläche Schaft Steyr M95, Lack oder Öl?
Das mit der Nummer am Verschluss kenn ich nur von den Bulgaren.
Die wenigen „echten“ öst. 8x56R Umbauten, die ich kenne (incl. meinem), haben keine Nummer am Verschluss.
In der Regel haben die auch einen HV- Stempel bzw. Stempel mit 1. Republik- Doppeladler am Lauf und Hülse.
(Alter Stempel überschlagen.)
Wenn das Ding neu / rezent beschossen ist, kannst zu fast 100% von einem Bulgaren ausgehen.
Die öst. M95 waren nämlich dann im 2.Wk va. bei Rückwärtigen Einheiten in Verwendung (es gab sogar neu gefertigte dt. 8x56 Militärmuni- die Laderahmen geistern eh noch in grossen Mengen herum.), und wurden nicht zu tausenden verscherbelt.
Nach dem 2. WK waren mWn bei der Gendarmerie auch noch M95 im Einsatz!
Die wenigen „echten“ öst. 8x56R Umbauten, die ich kenne (incl. meinem), haben keine Nummer am Verschluss.
In der Regel haben die auch einen HV- Stempel bzw. Stempel mit 1. Republik- Doppeladler am Lauf und Hülse.
(Alter Stempel überschlagen.)
Wenn das Ding neu / rezent beschossen ist, kannst zu fast 100% von einem Bulgaren ausgehen.
Die öst. M95 waren nämlich dann im 2.Wk va. bei Rückwärtigen Einheiten in Verwendung (es gab sogar neu gefertigte dt. 8x56 Militärmuni- die Laderahmen geistern eh noch in grossen Mengen herum.), und wurden nicht zu tausenden verscherbelt.
Nach dem 2. WK waren mWn bei der Gendarmerie auch noch M95 im Einsatz!
Re: Oberfläche Schaft Steyr M95, Lack oder Öl?
Hi,
jetzt wirds spannend:
2 meiner M95er Karabiner haben Rep.-Adler, HV-Stempel, Rüster Schaft (1xLack, 1xÖl) und Elektroschreiber am Verschluss.
mfg tiberius
jetzt wirds spannend:
2 meiner M95er Karabiner haben Rep.-Adler, HV-Stempel, Rüster Schaft (1xLack, 1xÖl) und Elektroschreiber am Verschluss.
mfg tiberius
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Re: Oberfläche Schaft Steyr M95, Lack oder Öl?
Hi,
8x56R, neu beschossen.
Beide de facto neuwertiger Zustand, spiegel- bis (Steyr-) blank.
mfg tiberius
8x56R, neu beschossen.
Beide de facto neuwertiger Zustand, spiegel- bis (Steyr-) blank.
mfg tiberius
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Re: Oberfläche Schaft Steyr M95, Lack oder Öl?
Dann meine These: die wurden vor oder Anfang des 2. WK nach Bulgarien geliefert, und lagen dann dort in einem Arsenal. Das öst. Bundesheer hatte ja genug M95, die durch k98 ersetzt wurden, da gabs sicher einen Überbestand. Deshalb lackierter Schaft und numerierter Verschluss, da sie in Bulgarien vermutlich noch mal „aufgearbeitet“ wurden.
Der Neubeschuss ist ein sehr starkes Indiz dafür, dass sie aus einem bulgarischen Arsenal kommen, das dann von Frankonia etc. aufgekauft und verklopft wurde. Und dass ist der Grossteil der M95, die es heute noch gibt.
Andere M95 (ohne Neubeschuss) sind nämlich sehr rar, und werden eigentlich nur privat verkauft.
Re: Oberfläche Schaft Steyr M95, Lack oder Öl?
M.95 Umbauten auf 8x56R gab es in Österreich in der Zwischenkriegszeit nur in kurzer Bauweise (Stutzen, Karabiner, Stutzenkarabiner) für das Heer; die langen 8x56R Umbauten waren für die Polizei. Nach dem 1. Weltkrieg aber eben auch in rauhen Mengen in allen Ländern im Einsatz, von Tschechien bis Jugoslawien, Italien und Bulgarien bis zu Finnland rauf.
Die 95er mit dt. Beschuss die keine Elektroschreiber-Seriennummer tragen, stammen aus Verkäufen des ÖBH und Polizei nach dem 2. WK.
2-Teilige Schäfte am M.95 Gewehr kennen auch nur die Wenigsten, weil man extrem genau hinschauen muss, sogar wenn man ausschäftet. Kennt man von außen nur durch einen Holzstoppel quer durch, und der ist meist 1A versteckt in der Maserung.
Die 95er mit dt. Beschuss die keine Elektroschreiber-Seriennummer tragen, stammen aus Verkäufen des ÖBH und Polizei nach dem 2. WK.
2-Teilige Schäfte am M.95 Gewehr kennen auch nur die Wenigsten, weil man extrem genau hinschauen muss, sogar wenn man ausschäftet. Kennt man von außen nur durch einen Holzstoppel quer durch, und der ist meist 1A versteckt in der Maserung.
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Re: Oberfläche Schaft Steyr M95, Lack oder Öl?
Ich vermute, dass beim Umbau auf 8x56 in Österreich jede Menge Gewehre auch gleich gekürzt wurden- sofern das nicht bereits schon im 1. WK passiert ist (erkennbar am (meist) langen hinteren Visier und das Korn sitzt auf einem Ring.)Promo hat geschrieben: ↑Mo 26. Aug 2019, 18:49M.95 Umbauten auf 8x56R gab es in Österreich in der Zwischenkriegszeit nur in kurzer Bauweise (Stutzen, Karabiner, Stutzenkarabiner) für das Heer; die langen 8x56R Umbauten waren für die Polizei. Nach dem 1. Weltkrieg aber eben auch in rauhen Mengen in allen Ländern im Einsatz, von Tschechien bis Jugoslawien, Italien und Bulgarien bis zu Finnland rauf.
Die 95er mit dt. Beschuss die keine Elektroschreiber-Seriennummer tragen, stammen aus Verkäufen des ÖBH und Polizei nach dem 2. WK.