ES IST SOWEIT: Der PDSV Cup 2024 hat begonnen! Teilnahmebedingungen: viewtopic.php?f=53&t=58164
Der PDSV Cup dient zur Finanzierung des Pulverdampf Forums. Bitte unterstützt unser Forum, danke!

Frage an die K98k Experten

Alles für den Sammler - alte, ausgefallene und exotische Schiesseisen
Benutzeravatar
gunlove
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 6830
Registriert: Do 15. Nov 2012, 16:29
Wohnort: Niederösterreich

Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von gunlove » Fr 25. Okt 2019, 15:29

hasgunz hat geschrieben:
Fr 25. Okt 2019, 12:01
Vielleicht kann mir bei diesem Thema auch weiterhelfen.
Ich hätte gerne eine k98 oder k98k als Andenken für meinen Opa, der auch im Krieg war.
Überlegt hätte ich mir soetwas: K98 Preduzere 44
Wäre über jede Hilfe dankbar (Budget ist nicht allzu groß, leider).

LG
Ich muss dich enttäuschen. Der von dir verlinkte 98er ist kein K98k Preduzece, sondern mMn. ziemlich sicher, so weit man es auf den Fotos erkennen kann, ein in Brünn gefertigter 98er mit Winterabzug. Eventuell sogar aus Nachkriegsfertigung.
Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
(Caspar David Friedrich 1774-1840)

Benutzeravatar
JollyJumper
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 260
Registriert: Mi 25. Okt 2017, 11:48
Wohnort: Tirol

Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von JollyJumper » Fr 25. Okt 2019, 16:55

Bin mir auch nicht sicher was das ist, aber sicher kein Pred44, das wäre seitlich auf der Hülse eingeschlagen. Das Wappen auf der Hülse ist sowieso ein tschechoslowakischer Löwe, also nix Jugo. Er ist jedenfalls bunt zusammengewürfelt:
- Wehrmacht-Abnahmestempel vorne beim Putzstockhalter erkennbar, sehr sehr späte Fertigung weil kein Bajonetthalter
- Schaft mit Zerlegehilfe in der Kappe ist nicht original weil kein Schichtholz, was bei der sehr späten vereinfachten Fertigung immer so sein müsste. Die Schaftkappe darf auch nicht brüniert sein sondern war immer blank und das Holz sieht sowieso zu neu aus.
- früher Riemenhalter vorne und H-förmiger Oberring, wurden im Krieg mehrmals geändert/vereinfacht

Hier zum Vergleich ein echter 1945 Schaft mit passenden Teilen:

Bild

Aber in Zeiten wo für derartigen Müll so viel Geld aufgerufen wird, wer weiß ob nicht eine neue Generation dummer aber zahlungskräftiger Möchtegernsammler entsteht. :lol:

Benutzeravatar
Ares
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3060
Registriert: Mi 30. Dez 2015, 10:19

Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von Ares » Fr 25. Okt 2019, 20:34

hasgunz hat geschrieben:
Fr 25. Okt 2019, 12:01
Vielleicht kann mir bei diesem Thema auch weiterhelfen.
Ich hätte gerne eine k98 oder k98k als Andenken für meinen Opa, der auch im Krieg war.
Überlegt hätte ich mir soetwas: K98 Preduzere 44
Wäre über jede Hilfe dankbar (Budget ist nicht allzu groß, leider).

LG
Servus
Vielleicht kann dir User Tiberius weiterhelfen?
Der hat(te) einen ähnlichen.
viewtopic.php?t=30728

Lg
Ares
Es besteht die Möglichkeit, daß meine Beiträge >nicht von mir< abgeändert oder verfälscht wurden. Nennt sich "Userrisiko"
~~~
Dulce bellum inexpertis

Benutzeravatar
hasgunz
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 2513
Registriert: Do 10. Jul 2014, 20:47
Wohnort: Wien

Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von hasgunz » Sa 26. Okt 2019, 01:38

JollyJumper hat geschrieben:
Fr 25. Okt 2019, 16:55
Bin mir auch nicht sicher was das ist, aber sicher kein Pred44, das wäre seitlich auf der Hülse eingeschlagen. Das Wappen auf der Hülse ist sowieso ein tschechoslowakischer Löwe, also nix Jugo. Er ist jedenfalls bunt zusammengewürfelt:
- Wehrmacht-Abnahmestempel vorne beim Putzstockhalter erkennbar, sehr sehr späte Fertigung weil kein Bajonetthalter
- Schaft mit Zerlegehilfe in der Kappe ist nicht original weil kein Schichtholz, was bei der sehr späten vereinfachten Fertigung immer so sein müsste. Die Schaftkappe darf auch nicht brüniert sein sondern war immer blank und das Holz sieht sowieso zu neu aus.
- früher Riemenhalter vorne und H-förmiger Oberring, wurden im Krieg mehrmals geändert/vereinfacht

Hier zum Vergleich ein echter 1945 Schaft mit passenden Teilen:

Bild

Aber in Zeiten wo für derartigen Müll so viel Geld aufgerufen wird, wer weiß ob nicht eine neue Generation dummer aber zahlungskräftiger Möchtegernsammler entsteht. :lol:
Ja das habe ich mir eh gedacht, hab mich grob informiert und mir sind so Sachen wie der "junge" Riemenhalter und die fehlende, aka "alte" Bajonetaufnahme...
Was ich mir auch überlegt habe wäre zum Beispiel dieser hier da ich für so interessante Stücke immer schon ein offenes Ohr hatte.
Ares hat geschrieben:
Fr 25. Okt 2019, 20:34
Servus
Vielleicht kann dir User Tiberius weiterhelfen?
Der hat(te) einen ähnlichen.
viewtopic.php?t=30728

Lg
Ares
Einen VZ24 hab ich mir auch schon überlegt, jedoch hätte ich halt gerne den "klassichen" K98 / K98k Look.

LG
Derjenige, der Freiheit für Sicherheit aufgibt, verliert am Ende beides.

:violence-torch:

Benutzeravatar
Remington
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1364
Registriert: Mi 15. Aug 2012, 12:23
Wohnort: Bez. Baden

Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von Remington » Sa 26. Okt 2019, 15:14

Hi,
Da hätt ich auch gleich ein paar Fragen an die K98 Experten.
Auf meinem befinden sich folgende Stempelungen und auch mich würde es Interessieren was sie bedeuten. (Hersteller, Bj, usw)
Ich vermute mal das die ganzen diversen Nummern die seriennummern sind und er somit nicht Nummerngleich ist. aber wo befinden sich die Beschusstempelungen oder der Hersteller?
Lg

Bild

Bild

Bild

Bild
Ladedaten wie immer ohne Gewähr!

Your best weapon is your brain. Don't leave home without it.

Benutzeravatar
Promo
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 2530
Registriert: Mo 30. Aug 2010, 12:50

Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von Promo » Sa 26. Okt 2019, 18:39

Gustloff gefertigter K98k. Zwar ist er 1944 datiert, gebaut wurde er der Seriennummer nach aber erst 1945. Die Nummer hinten am Kolben ist eine Jugo oder Russen Beutenummer, ich glaube aber Jugo.
A fact is information minus emotion. An opinion is information plus experience. Ignorance is an opinion lacking information. And, stupidity is an opinion that ignores a fact.

Benutzeravatar
Remington
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1364
Registriert: Mi 15. Aug 2012, 12:23
Wohnort: Bez. Baden

Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von Remington » Sa 26. Okt 2019, 22:55

Danke für die Info, also ein gegen Ende des Krieges gefertigte Deutscher k98k der von den Yugos oder Russen erbeutet wurde.
Ladedaten wie immer ohne Gewähr!

Your best weapon is your brain. Don't leave home without it.

Benutzeravatar
tiberius
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1369
Registriert: So 20. Sep 2015, 13:42

Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von tiberius » So 27. Okt 2019, 09:55

Hi,

Nummer quer zur Laufachse = Yugo Beuteschaft
Nummer parallel zur Laufachse = Russen Beuteschaft

mfg tiberius

Benutzeravatar
Remington
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1364
Registriert: Mi 15. Aug 2012, 12:23
Wohnort: Bez. Baden

Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von Remington » So 27. Okt 2019, 12:10

Wieder was gelernt, besten Dank an Promo und Tiberius. :handgestures-thumbup:
Ladedaten wie immer ohne Gewähr!

Your best weapon is your brain. Don't leave home without it.

Benutzeravatar
tiberius
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1369
Registriert: So 20. Sep 2015, 13:42

Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von tiberius » So 27. Okt 2019, 13:46

Hi,

nachtrag zu den Nachkriegs Tschechen:
da wurde alles verwurstet was gerade da war, der Kontrakt für Israel ist besonders betroffen.
Ich habe z.z. einen idf k98 in 308 mit K98a Verschluss und kaiserlichen Abnahmen,
reichsdeutscher Hülse, zivil-Standardmodell Schaft und israelischem Lauf, mit Winterabzug.
Im obig geposteten link ist ein K98 mit Vz24! Hülse etc...

Vollkommen sinnlos sich bei denen auf was festzulegen, da gibts alles.
Treffen aber ausgezeichnet und haben meist einen guten Erhaltungszustand,
nummerngleich unmöglich.

Excurs israelische: der Jackpot unter den Israelis wäre ein zumindest teilweise nummerngleicher FN (weil die tschechischen k98er ja nie nummerngleich waren) in 8mm.
Da Israel als es die k98 im Krieg 1947-48 führte bis in die 50er ein Embargo der Briten auf hatte,
gabs auch kaum Ersatzteile, so habens die vorhandenen k98 er geschlachtet und auch in weiterer Folge auf .308 umgerohrt.

Haben aber vollgas Zeitgeschichte drauf, die idf k98 waren in allen Kriegen Israels gegen seine Nachbarn in Verwendung, die Haganah führt sie teilw. heute noch.

mfg tiberius

Benutzeravatar
Promo
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 2530
Registriert: Mo 30. Aug 2010, 12:50

Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von Promo » So 27. Okt 2019, 16:05

tiberius hat geschrieben:
So 27. Okt 2019, 09:55
Nummer quer zur Laufachse = Yugo Beuteschaft
Nummer parallel zur Laufachse = Russen Beuteschaft
Das dachte ich auch immer, bis ich lernte, dass die Wiener Polizei - aus welchem Grund auch immer - so wie die Russen manche 98er Schäfte gestempelt haben .. seitdem bin ich vorsichtig mit dieser Pauschalaussage und beziehe mich dann lieber einzeln auf Waffen.

Edit: ad Exkurs - ich hab auch was von den hässlichen israelischen [98er] SSG's. Auch mit nrgl. Verschluss.
A fact is information minus emotion. An opinion is information plus experience. Ignorance is an opinion lacking information. And, stupidity is an opinion that ignores a fact.

Benutzeravatar
tiberius
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1369
Registriert: So 20. Sep 2015, 13:42

Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von tiberius » So 27. Okt 2019, 16:07

Hi,

uuuh wieder was gelernt, thx für die Info.

mfg tiberius

Lilli1
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 75
Registriert: Sa 14. Dez 2019, 01:23

Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von Lilli1 » Mo 16. Dez 2019, 21:27

Mmmh, sehr schwierig zu beantworten, weil es da div. Meinungen zu gibt. Die SS war zum Anfang nur eine kleine Schutztruppe für den persönlichen Schutz von Hitler von vielleicht 80 oder 100 Mann. Damals waren die meisten noch mit dem Gewehr 98 und dem Reichswehrstahlhelm ausgestattet. Davon gab es noch jede Menge.
Dass hier besondere Stempel oder Reparaturkennzeichen der SS angebracht wurden, wage ich zu bezweifeln. Aber ausschließen kann ich dies natürlich nicht. Fest steht aber, dass sich mit einem Elektroschreiber angebrachte Waffennummern in der Regel an deutschen Waffen aus Beutebeständen der Russen befindet. Diese Beutewaffen sind schnell zu erkennen, weil diese -egal ob Kurz- oder Langwaffe- immer mit einem X gekennzeichnet sind. Soweit mir bekannt, gab es keine eigenen Stempelungen der Waffen-SS an ihren Schusswaffen. Aber wie schon gesagt, die Meinungen gehen hier selbst unter Sammlern weit auseinander. Mir ist ein K98 mit SS-Rune als Foto bekannt. Die Meinungen der Fachleute waren damals allerdings mehr in Richtung Fälschung nach 1945 gehend.

Tut mir leid, dass ich da nicht so wirklich helfen konnte. Sollte es derartige Stempelungen tatsächlich geben, so dürften diese äußerst selten sein. Mir sind jedenfalls keine bestätigten SS-Stempelungen bekannt. Aber Wunder gibt es ja immer wieder 😊
Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich ich übernehme keine Gewähr und keine Haftung.

Antworten