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Frage an die K98k Experten

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pepe06
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Frage an die K98k Experten

Beitrag von pepe06 » Di 3. Sep 2019, 11:38

Hallo,

bin neu im Forum und habe gleich mal eine Frage an die Experten hier.

Ich habe seit kurzen einen K98k aus einer Verlassenschaft bekommen.
Hier ein paar Details: die Waffe stammt aus den Sauer u. Sohn Werken Stuhl (S/147) Bj: 1936, Nummerngleich SN: 1677, alle Weimar- Waffenstempel vorhanden, Zubehör: Winterabzug (Stempel WaA038) , Mündungsschoner (Stempel K u. S)

Der Karabiner ist leider stark in Mitleidenschaft gezogen. Dürfte mal sehr verostet gewesen sein. Der Lauf sieht auch nicht gut aus.

Beim Reinigen der Waffe ist mir im Licht etwas aufgefallen das möglicherweise wie ein Totenkopf ausschaut. Rundherum sieht es aus wie wenn jemand ein Strichmännchen darum gemacht hat.

Nach weiterer Recherche (unter anderem im Buch von Richard D. Law Seite 196, 198) fand ich eine Einkerbung im Holz beim Pistolengriff die auf eine mögliche Abfäsung hinweist. Weiters sieht es auch auf der linken Laufseite aus als wäre etwas bearbeitet worden. (oder ist es einfach nur eine Rostnarbe)

Leider habe ich niergens was über einen Totenkopf im Schaft gefunden.
Könnte es sich hierbei um einen K98k des Totenkopf Regiment handeln? Oder biide ich mir das eher nur ein?

Lg Christian

https://www.dropbox.com/sh/sor9y5ct6uee ... VOEFa?dl=0
Zuletzt geändert von pepe06 am Di 3. Sep 2019, 11:48, insgesamt 1-mal geändert.

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tiberius
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Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von tiberius » Di 3. Sep 2019, 11:41

Hi,

Bilder, oder es kann Dir nicht geholfen werden.

mfg tiberius

pepe06
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Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von pepe06 » Di 3. Sep 2019, 11:48

https://www.dropbox.com/sh/sor9y5ct6uee ... VOEFa?dl=0

Sorry... hat vorher nicht funktioniert.

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AUG-andy
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Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von AUG-andy » Di 3. Sep 2019, 11:53

Auf den Bildern ist für mich auch mit Vergrößerung kein Totenkopf sichtbar.
Den Rest müssen dir die Experten sagen.
MfG
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Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von pepe06 » Di 3. Sep 2019, 12:01

AUG-andy hat geschrieben:
Di 3. Sep 2019, 11:53
Auf den Bildern ist für mich auch mit Vergrößerung kein Totenkopf sichtbar.
Den Rest müssen dir die Experten sagen.
Danke. Ja wie gesagt. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Denn laut dem Buch würde müsste ja auch eher ein Zivilbeschuß oder in Steyr gebaut worden sein usw.

Lg Christian

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JollyJumper
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Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von JollyJumper » Di 3. Sep 2019, 13:21

Anfangs wurden der Waffen SS alte K98 zur Verfügung gestellt (teilweise zivile oder aus dem ersten Weltkrieg umgebaute G98) und mit ein oder zwei Totenköpfen mit Doppelrune darüber auf dem Lauf gestempelt. In deinem Fall ist der vermeintliche Totenkopf wohl eine optische Täuschung bzw. Rostnarbe, außerdem zu klein.
Der Schaft hat einen Abnahmestempel vom Heer, der wäre nicht an die SS gegangen. An der vermutlich abgefrästen Stelle am Griff waren auch "normale" Abnahmestempel. Von der Form sieht's eher aus wie der dicke Adler. Hauptindiz ist aber wohl die fehlenden Stempel auf dem Lauf, die müssten ziemlich deutlich sein wenn sie vorhanden gewesen wären.

Später gab es dann die bnz und bcd 43-44 die eine einzelne S Rune mittig auf der Systemhülse haben.
Zuletzt geändert von JollyJumper am Di 3. Sep 2019, 13:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von pepe06 » Di 3. Sep 2019, 13:32

JollyJumper hat geschrieben:
Di 3. Sep 2019, 13:21
Anfangs wurden der Waffen SS alte K98 zur Verfügung gestellt (teilweise zivile oder aus dem ersten Weltkrieg umgebaute G98) und mit zwei Totenköpfen mit Doppelrune darüber auf dem Lauf gestempelt. In deinem Fall ist der vermeintliche Totenkopf eine optische Täuschung bzw. eine Rostnarbe. Der Schaft hat ja auch einen Abnahmestempel vom Heer, der wäre nicht an die SS gegangen.

Später gab es dann die bnz und bcd 43-44 die eine einzelne S Rune mittig auf der Systemhülse haben.
Genauso steht es eben auch im Buch. Also kann es nicht sein. Ist auch nicht so schlimm. Ein schones Stück Zeitgeschichte ist es ja dennoch.

Danke fürs drüber schauen.

Lg Christian

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Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von Promo » Di 3. Sep 2019, 16:30

Die SS hat die Erstbewaffnung mit K98k selbst "beschafft" - indem Gewehr 98 Waffen vom ersten Weltkrieg umgebaut wurden. Diese Waffen kennzeichnen sich durch entfernte Beschriftung an der Systemoberseite sowie Totenköpfe an der Laufwurzel. Nachdem bei diesen Waffen der Lauf ausgetauscht wurde (diese haben auch einen zivilen Nitrobeschuss an der Laufwurzelunterseite; zumeist um 1940) und die anderen Teile umgearbeitet wurden, so ist für diese Waffen auch der Schaft mit Fingerrillen kennzeichnend. Die Riemenöse an der Kolbenunterseite wurde mit einem Holzstück verschlossen und die Hohlniete sowie die Riemenöse eingearbeitet; auch die Aussparung für den Kammerstengel wurde eingefräst. Der Schaft wurde dann zusätzlich hinter dem Abzugskasten im Griffbereich mit einem einzelnen Totenkopfstempel gekennzeichnet. Daher sind diese Waffen sehr einfach zu identifizieren, da selbst die wenigen Sonderversionen (etwa auf Basis 98a) den Vorgaben folgen.

Später als die SS bessere Beziehungen hatte, wurden Waffen auch offiziell von Steyr gebaut. Diese SS-Kontrakt genannten Waffen sind mit bnz codiert und aus den Jahren 1943 und 1944. Sie sind am Einfachsten anhand des fehlenden Suffix (Buchstabe in der Seriennummer) und fehlenden WaA Abnahme an der Oberseite des Systems ganz vorne erkennbar. Nur ein geringer Teil dieser Waffen trug die SS-Rune am System; ganz frühe auch noch zusätzlich am Magazinkasten vorne. Diese Waffen sind üblicherweise ebenfalls einfach zu verifizieren, mit Ausnahme von ein paar wenigen Sonderkonstellationen (beispielsweise als 1944 in Ermangelung von Neuteilen Steyr kurzzeitig auf alte Systemhülsen bzw. mit Codierung bereits für andere Hersteller zurückgreifen musste).

Zusätzlich gibt es noch die Waffen, die in SS Arsenalen repariert/überholt wurden. Diese sind am Schwierigsten zu identifizieren. Üblicherweise tragen diese Abnahmestempel; diese verstecken sich aber je nach Baujahr teilweise unter dem Schaftholz. Am Häufigsten sind hier SSZZA4 Abnahmen an der Laufwurzel zu finden. Derartige Waffen haben teilweise auch mit Elektroschreiber nummerierte Teile. Waffen aus diesem Ursprung wurden teilweise auch für den Umbau zu SS Doppelklauen-Scharfschützengewehren verwendet. Dies muss im Einzelfall dann mit größter Sorgfalt beurteilt werden.

Zu deinem gegenständlichen Gewehr: den Totenkopf kann ich ebenfalls nicht erkennen. Selbst wenn hier einer wäre, so wäre er an der falschen Stelle. Daher sei froh, dass dort keiner zu finden ist. Dein Gewehr ist reguläre Heeres-Produktion (Adler H am Kolben gestempelt). Übrigens ist deine Waffe ein sehr frühes Exemplar für ihr Produktionsjahr (noch kein Buchstabe bei der Seriennummer). Schade aber, dass sie teilweise narbig ist.
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Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von pepe06 » Sa 14. Sep 2019, 18:01

Danke für eure ehrliche und Sachliche Meinung. Und was kann man zum Winterabzug sagen? Ist das eher was seltenes?

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Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von Alaskan454 » Sa 14. Sep 2019, 19:36

Rein interessehalber und aus wirklicher Neugier,aus welchen Büchern habt ihr euer Wissen über den K98 bzw gibt es diese Bücher noch zu bestellen?
Lg

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Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von gunlove » Sa 14. Sep 2019, 21:31

Alaskan454 hat geschrieben:
Sa 14. Sep 2019, 19:36
Rein interessehalber und aus wirklicher Neugier,aus welchen Büchern habt ihr euer Wissen über den K98 bzw gibt es diese Bücher noch zu bestellen?
Lg
Es gibt Leute wie z. B. den Promo die viel, viel mehr Wissen über den K98k haben als ich. Mein bescheidenes Wissen habe ich großteils aus zwei Büchern von Richard D. Law ("Karabiner 98k" und "K98k als Scharfschützenwaffe"). Den Rest meines Wissens habe ich im Laufe der Jahrzehnte erworben, oder wenn man so will zusammen getragen, durch das aufmerksame Lesen unterschiedlichster Quellen wie z. B. dem DWJ und anderer Publikationen.
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(Caspar David Friedrich 1774-1840)

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Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von Promo » So 15. Sep 2019, 22:25

Alaskan454 hat geschrieben:
Sa 14. Sep 2019, 19:36
Rein interessehalber und aus wirklicher Neugier,aus welchen Büchern habt ihr euer Wissen über den K98 bzw gibt es diese Bücher noch zu bestellen?
Law war zu seiner Zeit gut, steht aber auch viel drin was sich mittlerweile als Blödsinn herausgestellt hat. Zu 98ern gibt es aktuell ein Standardwerk (3 Volumes mit gesamt 4 Büchern) von zwei amerikanischen Autoren. Siehe www.thirdpartypress.com wo du diese bestellen kannst (glaube teilweise aber schon vergriffen).
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Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von Alaskan454 » Mo 16. Sep 2019, 05:06

@ Promo & gunlove danke
Muss mal schauen was noch zu bekommen ist und vor allem zu welchem Preis.
MFGl

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Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von Alaskan454 » Mo 16. Sep 2019, 05:06

@ Promo & gunlove danke
Muss mal schauen was noch zu bekommen ist und vor allem zu welchem Preis.
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hasgunz
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Re: Frage an die K98k Experten

Beitrag von hasgunz » Fr 25. Okt 2019, 12:01

Vielleicht kann mir bei diesem Thema auch weiterhelfen.
Ich hätte gerne eine k98 oder k98k als Andenken für meinen Opa, der auch im Krieg war.
Überlegt hätte ich mir soetwas: K98 Preduzere 44
Wäre über jede Hilfe dankbar (Budget ist nicht allzu groß, leider).

LG
Derjenige, der Freiheit für Sicherheit aufgibt, verliert am Ende beides.

:violence-torch:

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