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K98 dot 1943 zweistellige Nummer

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K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Lupilus » Di 17. Sep 2019, 11:50

Wertes Forum,

ich bin in den Besitz eines K98 mit, so wie es aussieht, zweistelliger Seriennummer - zumindest Schaft, Lauf usw. gekommen.
Der Verschluss ist in sich nummerngleich mit anderer (4stellig) Nummer versehen.
Da ich aus der Seriennummer nicht schlau geworden bin, kann mir ev jemand aus dem Forum helfen, danke!

Versuche mal hier Fotos zu verlinken..
https://www.dropbox.com/sh/gg0kqz6f0k6p ... fStna?dl=0

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Re: K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Promo » Di 17. Sep 2019, 14:59

Seriennummer ist 76 i. Begonnen wurde mit der Seriennummer 1 und ging bis 9999. Dann hat man mit Seriennummer 1a bis 9999a fortgesetzt. der i Block war daher der 10. Block. Vor deiner Waffe wurde in diesem Jahr daher durchwegs Einiges produziert.

Du hast zwar nicht danach gefragt, aber der Verschluss in deiner Waffe stammt aus Produktion von Steyr aus regulärer Wehrmacht-Produktion (andersrum: kein SS Gewehr Verschluss). Manche könnten anhand der Abnahmen an den Kleinteilen vielleicht noch das Jahr dazu sagen, ich vielleicht auch wenn ich etwas Literatur dazu wälze, aber denke nicht, dass das ein so entscheidendes Detail ist.
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Re: K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Lupilus » Di 17. Sep 2019, 15:44

Also doch ein I, auch gut - danke auf jeden Fall für die Aufklärung, passt zur Menge der dot 43ér Produktion...

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Re: K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Mauser98Lover » Sa 21. Sep 2019, 16:46

IR84 hat geschrieben:
Di 17. Sep 2019, 19:47
Dieser 98k wurde im Waffenwerk Brünn 1 gefertigt, der Code dot wurde dort 1943 bis 1945 verwendet.
Der Verschluss ist wahrscheinlich etwas jünger als das Gewehr, die Sicherung hat schon die eckige Fräsung anstatt der runden Fräsung.
Sind die Gasentlastungsbohrungen rund oder oval? Daran kann man eventuell den Produktionszeitraum nochmals eingrenzen.
welche von den Bohrungen sind die früheren? die Runden oder Ovalen?
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Re: K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Lupilus » So 22. Sep 2019, 00:51

Die sind oval/Langloch mässig

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Re: K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Lupilus » So 22. Sep 2019, 16:33

Der Verschluss ist in einem wirklich guten Zustand, der Schaft hat kräftige Spuren, der Lauf ist rauh bzw werden die Züge bei der Mündung schwächer - ich denke der hat ne Zeit in der Erde gesteckt. Werde noch versuchen den Lauf besser zu bürsten & ev ein Foto davon machen...

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Re: K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Promo » Mo 23. Sep 2019, 09:31

Die Konstruktion des 98er Systems geht zurück auf 1898. Das Gewehr 98 und der Karabiner 98 kurz sind allerdings die prominentesten Vertreter und daher "Synonym" für diese Waffe.

Einem Gegenstand Verantwortung für Verbrechen zu geben, die damit begangen wurden, mutet etwas seltsam an. An einem Mord trägt doch auch kein Holzscheit mit Schuld, mit dem jemand erschlagen wurde. Nachdem ich die Kreise nicht kenne, in denen du verkehrst, möchte ich für meinen Teil sagen, dass die Sammler die ich kenne, ein sehr großes Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit diesen Themen haben. Die Altgestrigen die dieses verabscheuenswerte Gedankengut noch immer in sich tragen, sind aber meiner Erfahrung nach auch nicht diejenigen, die eine große Zahl dieser Gewehre in sammlerischer Absicht zusammentragen.

Abschließend sei noch bemerkt, dass für mich persönlich der verantwortungsvolle Umgang mit unserer Geschichte große Bedeutung hat. Dein "weg mit diesen Naziwaffen" kann man auch als Leugnen der eigenen Geschichte deuten. Die Spuren der Vergangenheit zu beseitigen tilgt aber weder die Verantwortung, noch dient er der Aufklärung, sondern erinnert nur an die Bücherverbrennungen.
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Re: K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Lupilus » Mo 23. Sep 2019, 09:39

Das weitaus gefährlichste Ende jeder Waffe ist - da wo der Mensch steht, zielt und abdrückt. . .

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Re: K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Mauser98Lover » Mo 23. Sep 2019, 14:33

IR84 hat geschrieben:
So 22. Sep 2019, 16:06
Mauser98Lover hat geschrieben:
Sa 21. Sep 2019, 16:46
welche von den Bohrungen sind die früheren? die Runden oder Ovalen?
Oval, also länglich waren sie von Anfang an bis Mitte / Ende 1944.
Danach wurden die Löcher rund.
Der Grund: Für Oval muss man eine Fräsung machen, ist also ein eigener Arbeitsvorgang, die Runden wurden ganz einfach mit einem Bohrer gebohrt.
So hat der 98k seine Produktionszeit von 80 Arbeitsstunden in Friedenszeiten auf 35 Arbeitsstunden zu Kriegsende mehr als halbieren können. Es wurden unnötige Produktionsschritte weggelassen und vereinfacht, modernere Produktionsmethoden eingeführt, weniger Stempeln gesetzt, Blechprägeteile verarbeitet, etc...
Das Interessante daran ist aber, dass die Haltbarkeit und Schussleistuung vom ersten bis zum letzten Tag gleich blieb.
Die Vereinfachungen waren also nur optisch ohne Einbuße der Qualität.
danke für die Info, das andere wusste ich eh schon. Am Anfang haben soweit ich weiß auch die schrauben jeweils eine Seriennummer gehabt. Nur diese geschweißten Schaftringe schauen ned besonders toll aus, aber das haben glaub ich nur mehr die späten 44er und 45er. Weißt du zufällig an welchem Tag in 1945 der letzte K98k hergestellt wurde? :D wahrscheinlich kann keiner die Frage beantworten aber ich frag mal trotzdem
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Re: K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Mauser98Lover » Mo 23. Sep 2019, 16:19

IR84 hat geschrieben:
Mo 23. Sep 2019, 15:10
Mauser98Lover hat geschrieben:
Mo 23. Sep 2019, 14:33
danke für die Info, das andere wusste ich eh schon. Am Anfang haben soweit ich weiß auch die schrauben jeweils eine Seriennummer gehabt. Nur diese geschweißten Schaftringe schauen ned besonders toll aus, aber das haben glaub ich nur mehr die späten 44er und 45er. Weißt du zufällig an welchem Tag in 1945 der letzte K98k hergestellt wurde? :D wahrscheinlich kann keiner die Frage beantworten aber ich frag mal trotzdem
Den letzten Tag kann man wahrscheinlich nicht festlegen. Die Fabriken haben solange produziert und ausgeliefert, bis entweder der Gegner das Werksgelände besetzt hat oder die Anlagen zerbombt wurden.
Es gab auch mehrere große Fabriken für die Produktion und hunderte kleine Betriebe, die einzelne Teile zugeliefert haben.
Nach Kriegsende gab es noch tonnenweise nicht verbaute Teile in den Betriegshallen, die wurden dann unter Regie der Sieger zu Gewehren zusammengebaut und verkauft.
Mauser Oberndorf hat bis August (?) 1946 für die Franzosen weiterproduziert, die Brünner Werke haben genau wie FN noch in den späten 50er- Jahren für Israel und Südamerika gebaut.
Dann wurden immer wieder alte, defekte Gewehre umgebaut, erneuert, Teile getauscht, etc....

Von der originalen Kriegsproduktion kann man ausgehen, dass die auch ziemlich lange gelaufen ist, ich hab einen K98 im Kaliber 8x33 in meiner Sammlung, der ist laut Seriennummer Ende April, Anfang Mai 45 gebaut worden. Genauer Tag leider nicht nachvollziehbar.
danke für die ausführliche Antwort! sehr interessant und dein 8mmKurz Mauser ist das ein richtiger K98k oder ist das so ein Volkssturmgewehr, weil da ham die glaub ich auch einen Repetierer im mauser system gebaut nur super simpel und eben nicht in 8x57IS
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Re: K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Promo » Di 24. Sep 2019, 11:50

Volkssturmgewehre gab es sehr viele verschiedene Modelle, das bei uns am Häufigsten zu findende ist das von Steyr. Es handelt sich dabei um einen 98er der eine vereinfachte Visierung aufweist (Kimme eingeschlapft im System, Korn festgeschweißt an der Mündung). Als Schaft wurden anfangs abgesägte 98er Schäfte und später Brettschäfte mit gerundeten Kanten verwendet. Andere Volkssturmgewehrmodelle gibt es beispielsweise von Gustloff (VG1-5, 8x33 Halbautomat mit Gasbremsenprinzip) oder das VG1 Repetiergewehr mit K.43 Magazin.

Von den 98ern im Kaliber 8x33 wurde in Deutschland mal eine gefälschte Serie aufgelegt, würde hier deshalb Vorsicht beim Kauf walten lassen.
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Re: K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Alaskan454 » Di 24. Sep 2019, 12:27

Nur so rein interessehalber waren die da wirklich so penibel mit die Stempelungen?
Bataillone oder ganze Divisionen wurden binnen kürzester Zeit fast komplett aufgerieben & dann neu aufgestellt.Glaubt ihr nicht das die damals von der Ausrüstung eher wild zusammen gewürfelt waren mit dem Material was gerade da war?
Lg

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Re: K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Promo » Di 24. Sep 2019, 16:44

Es waren Firmen die Waffen gebaut haben, und es gab Inspektoren(gruppen) die dafür zuständig waren, dass die vorgegebenen Qualitätskriterien erreicht wurden. Erst wenn diese erfüllt waren, dann hat ein Teil eine Abnahme (= Freigabe) erhalten. Und ganz am Ende gab es dann noch eine Endabnahme sowie einen Beschuss. Ich denke daher nicht, dass ein Inspektor großartig die Wahl hatte, seinen Job nicht zu machen "nur" damit irgendwer was bekommt womit er sich und ggf. auch andere eigene Soldaten verletzt.
Gegen Kriegsende wurde in großen Mengen auch Beutewaffen ausgegeben. Der Volkssturm hatte nicht nur die vereinfachten Volkssturmwaffen, sondern z.B. oft auch Restbestände vom 1. Weltkrieg (österreichische M.95 Gewehre oder französische Lebel M.1886 M.93) in Verwendung, bis hin zu Jagdwaffen (da sogar doppelläufige Schrotflinten). Bilder von abgesammelten Waffen aus den letzten Kriegstagen zeigen, worauf hier alles zurückgegriffen wurde.
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Re: K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Lupilus » Di 24. Sep 2019, 17:49

IR84 hat geschrieben:
So 22. Sep 2019, 16:42
Auch schon damit geschossen? Wie ist die Schussleistung?
Leider noch nicht, liegt nun seit gut einem Jahr bei mir herum, wollte den eigentlich optisch wieder aufpäppeln aber irgendwie zu wenig Zeit dafür :whistle:

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Re: K98 dot 1943 zweistellige Nummer

Beitrag von Promo » Mi 25. Sep 2019, 14:28

Diese Schriftart hat nur Steyr verwendet. Und im SS Kontrakt gab es keine Buchstaben - der Verschluss hat aber einen Buchstaben. Daher Steyr und reguläre Armeeproduktion.
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