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Springfield M1903

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Springfield M1903

Beitrag von Promo » Di 19. Apr 2011, 10:17

Gleich vorweg - soll hier nicht nur um Springfield Armory gefertigte M1903 gehen, auch Rock Island Arsenal, Remington Armory und Smith-Corona Fertigungen sind hier gefragt - unabhängig davon ob es ein M1903, M1903 Mark I, M1903A1, 03A3 oder 03A4 ist.

Der Mythos und vor allem auch der Preis dieser Waffe liegt wohl vor allem auch darin, dass sie dank sehr vieler Varianten und Ausführungen für Sammler interessant ist - aber auch die herausragende Schussleistung hat dazu geführt dass sie in Schützenkreisen sehr gefragt ist.

Begonnen hat alles mit dem "United States Rifle Caliber .30 Model of 1903, eher bekannt unter dem Namen 'Rod Bayonet' (hatte ein Stabsbajonett welches eingeschoben werden konnte). Dieses Gewehrkonzept wurde verfeinert und als M1903A1 USMC Sniper bzw. 03A4 Army Sniper bis in Vietnam hinein verwendet.

Um es für den interessierten 'Darüberblätterer' interessanter zu machen, belasse ich es bei dem einen Satz Geschichte und lasse stattdessen Bilder sprechen:
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Dieses gezeigte M1903 ist ein sehr frühes Exemplar. Bis in den 1. Weltkrieg hinein wurden Schäfte mit Fingerrillen verwendet, danach wurden aus Kosten- und Zeitgründen diese weggelassen. Ebenfalls bis ca. 1918 wurden die geraden Kammerstängel verwendet (nicht nach hinten gekröpft), auch die Visierhülse hat noch die oben-seitlichen Fräsungen. Was besonders für Vorkriegsfertigungen (hier gemeint: vor 1. Weltkrieg) spricht ist das verschnörkelte P im Kreis hinter dem Abzugsbügel (das sog. "Government-Proof"); zusammen mit der Inspektorenabnahme an der linken Kolbenseite ca. auf der selben Höhe wie das P bildeten diese die Abnahmestempel. Ein weiterer, wichtiger Indikator für M1903 und Abarten ist das Laufherstellungsdatum und Laufherstellercodierung welche man hinter dem Korn findet. Der hier ersichtliche Lauf wurde von der Springfield Armory (S A) im März 1910 (3 - 10) gefertigt. Ganz selten ist das buntgehärtete Magazine Cut-Off, Sicherungsflügel und Schlagbolzen - wurde nur ganz kurze Zeit gebaut. Auch das brünierte Finish ist für diese Seriennummer korrekt (ebenso die 1910 erstmals verwendete (und auf den Bildern hier nicht ersichtliche) stark geriffelte Schaftkappe).

Diese Waffe hier ist ein reines Schaustück. Da Ende 1917 ein neues Schießpulver eingeführt wurde, mussten die Waffen ein neues Härteverfahren bekommen, da diese sonst platzten. Viele wurden deshalb in Arsenalen umgearbeitet oder gar aussortiert. "Gefährliche" Seriennummern sind bei Springfield Armory unter 800.000, bei Rock Island Arsenal unter 285.000 (alle anderen Fertigungen sind nicht betroffen).

So, und jetzt bitte ich auch alle anderen M1903/03A3/03A4/Mark I/... Besitzer Bilder von ihren Waffen zu posten. Vielleicht auch gleich selber ein paar Worte dazu sagen.

€dit: Sorry, Fehlerteufel hatte zugeschlagen. Double Heat Treatment gab es bei RIA schon ab rd. 285.000 nicht wie versehentlich getippt 370.000 (wäre etwas spät gewesen..)
Zuletzt geändert von Promo am Di 19. Apr 2011, 16:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Springfield M1903

Beitrag von Charles » Di 19. Apr 2011, 12:09

Hallo Promo,

vielen Dank, daß Du uns an Deinem enormen Wissen über die M1903 Springfield-Familie teilhaben lässt!


Also liebe Schützenkollegen und Springfield-Besitzer, zeigt Eure Schätzchen!


Charles

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Re: Springfield M1903

Beitrag von 30-06 » Di 19. Apr 2011, 12:16

jaja,streuts nur slaz in meine wunden :cry: :lol:

irgendwann wird sich hoffentlich ein exemplar zu mir verirren ;)

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Re: Springfield M1903

Beitrag von the_law » Di 19. Apr 2011, 18:15

na, da schließ ich mich doch gleich mal mit an mit meinen zwei.. 8-)

der erste ist ein smith-corona von ´43, hat einen 6 zug lauf (angeblich die erste serie, promo weis da sicher mehr).
der originalschaft wurde gegen einen c-schaft getauscht, keine ahnung wann und warum, sind keine stempel drauf.
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der zweite ist ein remington 1903(a1?) von ´42, vier zug lauf,
wie man sieht bin ich gerade dabei einen neuen schaft für das gewehr anzupassen, der verbaute ist leider gebrochen und nicht mehr zu reparieren...
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interessantes detail am rande: als ich das gewehr ausgeschäftet hab fand ich im schaft und im (reichlichen) konservierungsfett darunter jede menge an schwarz-grauem sand :shock: , vermutlich war das gewehr letztens irgendwo im pazifik am werken...
das würde auch erklären warum die ersten 2 cm der mündung zurückgebohrt sind, vermutlich war da mal sand am rohr...

beide gewehre sind eigendlich so keine sammlerobjekte, aber zum schiessen bestens geeignet :mrgreen:
Zuletzt geändert von the_law am Do 21. Apr 2011, 10:21, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Springfield M1903

Beitrag von BigBen » Di 19. Apr 2011, 18:28

mich zerfrisst der neid....wunderschöne geräte und irgendwann werde ich sowas hoffentlich auch mein eigene nennen!
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Re: Springfield M1903

Beitrag von Promo » Di 19. Apr 2011, 19:39

Zum Smith-Corona: was ist die dritte Stelle der S/N? Ab 3.613.540 wäre es 1943er Produktion; wenn deine S/N also nicht deutlich höher ist, dann passt das ganz gut zum Laufherstellungsdatum.
Brüniertes Finish ist nur teilweise original so gewesen, aber steht ihm ganz gut. Ebenso der C-Schaft - damit kann man deutlich besser schießen. Hast du an der Unterseite des Kammerstängels ein R?

Zum Remington M1903: Da hat wohl mal wer die Visierleitervorderseite poliert .. ist die Leiter hinten mit R gekennzeichnet? Der Schaft bekommt wohl noch ein Finish, oder?
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Re: Springfield M1903

Beitrag von the_law » Di 19. Apr 2011, 20:35

laut restlicher seriennummer am system ist das herstellungsdatum der corona april ´43,
auf der unterseite des kammerstengels ist eine 1, auf der oberseite ein X, je ein R auf schlösschen und sicherungsflügel, RP am hinteren riemenbügel...,

am leiterrahm der 1903er ist ein R,
der schaft ist momentan noch "roh" aussen, wird nach dem einschleifen noch gefinisht 8-)

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Re: Springfield M1903

Beitrag von Varminter » Do 21. Apr 2011, 09:55

Falls einer der Herrschaften eine nicht unbedingt sammelwürdige, aber zum Schiessen bestens geeignete Waffe dieses Typs findet, bitte ich um Nachricht.

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Re: Springfield M1903

Beitrag von Wick » Do 21. Apr 2011, 20:35

Varminter: das würde ich dir sagen, nachdem ich sie gekauft habe :lol:

Sind schon schöne Stücke und ich hätte zugegebenermassen auch gern ein 1903er, die "Gründe" für die Preisgestaltung teile und akzeptiere ich aber nicht (deswegen hab ich ja noch keinen).
Ich glaube nicht, dass ein P14 gleich mehrere Kategorien schlechter ist und deswegen für ein Viertel zu bekommen ist! :naughty:

Und auch ganz andere Repetierer sind fein gebaut und trotzdem erschwinglich: M96, Südamerikaner, K31...
Ich glaub, in Amerikanistan gilt ein 1903 als derartig antik, dass schon die Gründungsväter damit geschossen haben und die Preise ziehen an. Ein Freund hat einen ausgeschiedenen Garand vor ein paar Jahren um 300 Dollar gekauft und jetzt ist der Marktwert irgendwo bei 1.200 oder drüber (ist irgend ein rares Modell).

Das ist wie an der Börse: ist immer die Frage, ob es mehr Verrückte gibt, die kaufen wollen oder mehr Irre, die verkaufen wollen... :whistle:

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Re: Springfield M1903

Beitrag von Promo » Do 21. Apr 2011, 22:49

P'14 ist aber anderes Kaliber, wenn dann M1917. Suche noch nach den P'14 Scharfschützengewehren, die müssen nicht unbedingt ein Schnäppchen sein aber dann hätte ich diese Waffe auch mal abgeschlossen ;) (achso, die KK-Version hab ich auch noch nicht).

Das "Problem" der M1903 ist dass sie ab und an zu absoluten Schnäppchenpreisen auftauchen, woanders aber dann wieder um Preise jenseits von gut und böse angeboten werden. Gott sei Dank hab ich schon fast alle (und andererseits doch wieder zu wenige).

Ich suche vor allem frühe Fertigungen der M1903, falls also jemand so etwas haben sollte - kann auch ggf. Tauschwaffen anbieten die besser zum Schießen taugen.
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Re: Springfield M1903

Beitrag von Charles » Do 21. Apr 2011, 23:11

Promo hat geschrieben: Gott sei Dank hab ich schon fast alle (und andererseits doch wieder zu wenige).



Wem sagst Du das!
Um eine Sammlung abzuschließen bzw. zu vervollständigen, sind immer größere Anstrengungen sowie finanziellem Einsatz vonnöten, um die fehlenden Puzzlestücke aufzutreiben.

Bei mir ist der Credo eine bunte Mischung, halt von überall ein bisserl was. Auf ein bestimmtes Modell kann und will ich mich nicht festlegen, es gibt viele, viele, viele interessante Stücke und Konstruktionen, ich will sie einfach alle haben :)


Ach ja, wegen der P14, wieviele P14 wurden von den Engländern nach dem Krieg in die Nordsee versenkt? War sicherlich der eine und andere Scharfschützengewehr dabei :|

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Re: Springfield M1903

Beitrag von Wick » Do 21. Apr 2011, 23:31

Also 1903 zu Schnäppchenpreisen hab ich in den letzten Jahren keine gesehen... :think:
P14 Scharfschützen gehen aber auch nicht gerade zu Schnäppchenpreisen über die Theke...
Und was spricht gegen eine ehrliche .303? Das ist doch auch 8x57 und 7,62x54 Kategorie. Also extrem langdienende Ordonnanzkaliber...

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Re: Springfield M1903

Beitrag von Promo » Fr 22. Apr 2011, 13:23

Scharfschützengewehre haben die Briten nicht versenkt, so blöd waren die auch wieder nicht.

BTT: Ich habe erst heuer wieder einen M1903 für 350 Euro gekauft. Zwar nicht gerade der schönste, aber dafür alles original.

Einen Rock Island Arsenal M1903 von 1909 hätt ich da noch zu bieten ... :
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Hat ebenso wie die vorherige Waffe das verschnörkelte P hinter dem Abzugskasten:
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Und um ein Beispiel für eine Inspektorenabnahme zu haben:
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Re: Springfield M1903

Beitrag von Wick » Fr 22. Apr 2011, 19:10

Was soll das gute Stück denn kosten?

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Re: Springfield M1903

Beitrag von Promo » Fr 22. Apr 2011, 20:01

Äh, sorry - steht nicht zum Verkauf. Das "bieten" war im Sinne vom Thread weiterführen gemeint.

Der Marktwert von der gezeigten Waffe liegt m.E. bei ~1500 Euro.
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