PULVERDAMPF

Ich habe im Keller seit vielen Jahren ein altes Bajonett rumkugeln. Das muß von meinem Schwiegervater gewesen sein, keine Ahnung woher er es hat.
Kann mir jemand von den Profis helfen bei der Bestimmung des Herstellers, evtl. auch ungefähres Alter?
Schön wäre auch ein Tip wo bzw. wer das Teil wieder professionell herrichten kann, das Ding ist so stumpf das es höchstens noch als Wurfwaffe zu verwenden ist.
Ich will einfach eine schöne Deko, auch wenn das Bajonett nicht wirklich was wert ist.
Vielen Dank.

Hersteller ist Oewg, also die Österreichische Waffenfabriks-Gesellschaft in Steyr. Zu den anderen Markierung kann ich leider nichts sagen, eventuell die Einheit?
Sonst schauts aus wie ein M95 Bajonett mit Hilfskorn, aber irgendwas passt mit der Klinge bzw. Hohlkehle nicht kommt mir vor..

Das ist schon mal was, vielen Dank.
59.R. interpretiere ich als 59. Regiment, das gab's im 1. und auch im 2. Wk.

Weiß nicht viel von Bajonetten, für mich sieht es aus wie ein OEWG gefertigtes M1888(kein M1888/90, da Ring nicht geschlossen) Bajonett, 59. Regiment, Nr. 2201, Waffennummer 8766W.

Vielen Dank.

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Bloss nicht schleifen, Bajonette sind Stichwaffe und waren original nicht scharf. Soweit ich weiss war das Schleifen in der kuk Armee wie bei den Kavalleriesäbeln sogar streng verboten!

Unterförster hat geschrieben: ↑

Fr 22. Okt 2021, 09:42

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Bloss nicht schleifen, Bajonette sind Stichwaffe und waren original nicht scharf. Soweit ich weiss war das Schleifen in der kuk Armee wie bei den Kavalleriesäbeln sogar streng verboten!

Wirklich?
Mit welcher Begründung?

Wenns verboten war, dann hat man das zu befolgen gehabt. Begründung irrelevant. War einfach nicht vorgesehen.

Das brauchst mir nicht zu erklären...deshalb frag ich ja nach dem Beweggrund aufgrund dessen dieser Befehl rausgegangen ist.
Irgendjemand wird das wohl wissen.

Das Thema wird weniger ein explizites Verbotsthema gewesen sein als der Umstand, dass der Soldat die ausgefasste und in Staatseigentum befindliche Ausrüstungsgegenstände einfach nicht zu modifizieren hat. Man kann als Rekrut auch nicht hergehen und den Kolben des 77 schwarz lackieren oder am SSG sein eigenes ZF montieren. Das Zeugsamt hat die Bajonette einfach stumpf bestellt, da diese nicht als Messer vorgesehen waren.

Was macht ein Soldat denn mit so einem "Feitl"? Die Jause herrichten! Hinsichtlich Pflege und Hyghiene ist aber nicht dafür ausgelegt. Entweder hast in der Hülle dann auf ewig den Ranz oder der Soldat säubert das Ding dann in der Lodenhose. Außerdem ist Waffenöl zum Verzehr eher wenig geeignet und kein halbwegs anständiger Mensch wird sein "Jausenmessser" noch weiterverwenden, wenn es mal "wo drin" war.

Unterförster hat geschrieben: ↑

Fr 22. Okt 2021, 09:42

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Bloss nicht schleifen, Bajonette sind Stichwaffe und waren original nicht scharf. Soweit ich weiss war das Schleifen in der kuk Armee wie bei den Kavalleriesäbeln sogar streng verboten!

Fast richtig. Bei Manövern waren scharfgeschliffene Klingen zwar verpönt - um zu vermeiden daß unnötig die eigenen Leute verletzt wurden. Im Kriegsfall waren aber alle Klingen zu schärfen, denn: Was bringt ein aufwändig produziertes Messer- o. Dolchbajonett oder auch ein Säbel wenn es eh nur als reines Stichwerkzeug verwendet werden kann? Genau, nix. Gerade die Kavalleriesäbel waren im Einsatz rasiermesserscharf und fähig, bei einer Kavallerieattacke z.Bsp., mit einem Streich Gliedmaßen abzutrennen.