
Hersteller:
Die Fabarm STF12 kostet um die 1300.- Euro wird in Italien hergestellt. Allerdings gibt es ein sehr ähnliches Modell der Schweizer Firma Sensied (ca. 400.- Euro teurer). Welcher der beiden Firmen die Waffe entwickelt hat und welche nur die Lizenz erworben kann ich nicht sagen. Der Kolben, der eindeutig von der SIG550 abgekupfert ist, lässt mich auf die Schweiz tippen.
Die Fabarm STF12 gibt es übrigens in verschiedenen Ausführungen:

Schweizer Sensied Flinte (Einzig erkennbarer Unterschied ist die Top-Rail):

Produkt:

Die Fabarm STF12 wirkt qualitativ sehr hochwertig und liegt leicht in der Hand. Das "pumpen" geht im Vergleich zu meiner Keltec KSG extrem einfach. Weiss aber nicht ob das bei jeder nicht-total-beschissenen Pumpaction so ist. Hat mich auf jedenfall Positiv überrascht.
Auch die Schrotpatronen lassen sich sehr schnell und einfach in die Magazinröhre einführen. Hier macht das Nachladen richtig Spass!
In das Röhrenmagazin von meinem Modell passen 5 Schuss 12/70 (Die Waffe kann auch 12/76 verschiessen). Bei dem kleineren Röhrenmagazin wären es 4 und beim grösseren wären es 7. Die länge des Röhrenmagazin lässt sich übrigens im Nachhinein umrüsten. So kann man ohne Probleme die Kappe vorne durch eine längere / kürzere austauschen.
Auch die Lauflänge ist umrüstbar.
Die Chokes werden nicht wie gewöhnlich vorne am Lauf aufgeschraubt, sondern in den Lauf hineingeschraubt. Der Lauf hat also ein Innengewinde und der Chocke zwei Aussengewinde (Eins für den Lauf, eines für die Mündungsbremse)
Die Mündungsbremse ist übrigens so konstruiert, dass sie sich nicht lösen kann.
Bedienung:
Der Kolben ist einklappbar. Der Mechanismus ist exakt der selbe wie beim SIG550. Der "Knubbel" wo der Kolben einrastet (siehe Bild) könnte unter Umständen etwas störend wirken.
Der Sicherungsknopf geht durch die ganze Waffe und kann für Linkshänder auch gedreht werden. Vor dem Abzug ist wie üblich ein weiterer Knopf, um eine unverschossene Patrone auszuwerfen.

Visierung/Rail:
Die Fabarm STF12 kommt standardmässig mit Ghost Sight Visierung auf der Rail montiert. Die Kimme hat 2 grüne Punkte und das Korn einen roten. Die Kimme ist höhen- und seitenverstellbar.
Da die Rail an der der Mitte der Waffe in der Luft hängt, lässt sie sich dort mit dem Finger an das Gehäuse drücken. Sie ist also nicht 100% fest in der Mitte, was wohl bei einer Schrotflinte nicht allzu schlimm ist.
Sehr cool ist dafür, dass die Rail in Sekunden abgenommen werden kann. Dazu muss man nur die grosse Schraube (siehe Bild) lösen und die Rail kann nach links weggeklappt und abgenommen werden. Nun hat man eine Notvisierung (ebenfalls Ghost-Sight - mit weissen Punkten), welche am Korn höhen- und Seitenverstellbar ist zur Verfügung
Ghost-Sight Visierung und grosse Schraube zum lösen der Rail:

Notvisierung:

Das Zerlegen der Waffe ist sehr einfach und dauert knapp 60 Sekunden.
Rail demontieren - Magazinkappe abschrauben - Pumpgriff hinaus ziehen - Lauf hinaus ziehen - Verschluss abnehmen - fertisch.

Zubehör:
Fabarm bietet einen Patronenhalter an, welcher Links am Gehäuse montiert werden kann (Mittels den Zylinderstiften für die Abzugsgruppe)
Hier sollten wohl auch die verschiedenen Magazinröhren-Kappen und die Läufe aufgelistet sein, welche man im Nachhinein tauschen kann.
Pros/Contra:
Ich bin mit der Waffe äusserst zufrieden. Sie ist robust, leicht, geschmeidig und sieht super aus. Würde sie jederzeit wieder kaufen.
+: Rail sehr schnell abnehmbar und verstellbare Notvisierung vorhanden
+: Sehr schnell zerlegbar
+: Einfaches auswechseln des Laufs / der Magazinkapazität
+: Pumpen geht sehr leicht und beinahe ohne Reibung
+: Auch das Nachladen geht leicht und schnell
-: Bei eingeklapptem Kolben wird das Repetieren für Linkshänder etwas Mühsam
-: "Knubbel" für Kolben kann evtl. stören (mich zwar nicht)
-: Rail lässt sich in der Mitte etwas durchbiegen (elastisch, nicht plastisch!)
-: Die Magazinröhren-Kappe wird vom Mündungsfeuer etwas in Mitleidenschaft gezogen (rein optisch)
Beschädigte Magazinröhren-Kappe:

Zum Schluss noch der Grössenvergleich zu einer Reminton 700 AAC-SD TAC21:

Viele Grüsse