Mitnichten, die gibt's jetzt in Österreich auch ganz legal das ganze Jahr über in Form einiger chinesischer AK Modelle.
Die Firma Sino Defence Manufacturing, ein chinesischer Waffenhersteller bei dem man eigentlich nicht so genau weiß was und wo der/die/es produziert

Nun ist es immer ein wenig ein Glücksspiel bei den chinesischen Waffen was man dann schlussendlich in Händen hält.
Ich habe mich auf das Risiko eingelassen und mir nun ein solches AK103s gekauft, wohl wissend das es keine perfekte Waffe sein wird, ein bisserl Basteln gehört bei denen sowieso mit dazu....
Geliefert wird das AK103s im schlichten Karton...

...Folienverpackt, mit einem 10er Klarsichtmagazin aus bulgarischer Fertigung und mit zwei recht soliden Kabelbindern fixiert...

Ausgepackt und auf den ersten Blick schaut das Gewehr gar nicht übel aus..., der Geruch war allerdings nicht so betörend, irgendwas zwischen altem Pommesfett



Es sind keine gröberen Verarbeitungsspuren erkennbar, soweit alles in Ordnung...





Nach der obligatorischen Grundreinigung empfiehlt sich ein kleiner Rundgang mit Schleifleinen oder Schlüsselfeilen um die teils doch sehr scharfkantigen Überbleibsel bei der Herstellung am Gehäusedeckel, Magazinschacht und Verschlussführung zu entschärfen

Die Innereien zeigen sich in einem anständigen Zustand, da hätte ich schlimmeres erwartet.



Abzug ist überraschend recht gut, kein kratzen oder unangenehmes schleifen. Löst auch sehr angenehm bei gefühlt wenig Abzugsgewicht aus.
Typischerweise ohne Druckpunkt, einfach ziehen und BUMM...

Der Klappmechanismus vom Hinterschaft funktioniert ganz brauchbar und verkürzt das Gewehr bei bedarf auf ein handliches Maß...



Beim Scharnierbolzen gibt es leider etwas Spiel, so das ich hier noch nachbessern werde...

- Dies habe ich zwischenzeitlich mit einem Stück Klebefilz behoben,


...jetzt gibt es da im aufgeklappt Zustand kein Spiel mehr am Hinterschaft.
Die Mündungsbremse saß ab Werk mir etwas zu locker auf dem Mündungsstück, auch das war in kurzer Zeit erledigt...

Im Auslieferungszustand...

...fehlen der Bremse etwa ein halber Gewindegang zum festeren Sitz...

...mit einer Schlüsselfeile an den entsprechenden Stellen ein wenig (mit Vorsicht) Materialabtrag...

...und die Bremse sitzt deutlich besser...

- Bei den inzwischen erfolgten Standbesuchen, mit dementsprechend einhergehend warmen delaborierung diverser Surplus Munition, bemerkte ich immer wieder ein leichtes durchdrücken des von mir vorne Mündungsstück eingebrachten Fettes...


...der Staudruck in der Mündungsbremse dürfte nicht ohne sein. Nachteile dadurch konnte ich bisher keine feststellen, der Kornsockel ist nach wie vor fest an Ort und Stelle.
Verschluss und Verschlussträger sind gut verarbeitet, der Verschlussträger dürfte Phosphatiert sein, seine Oberfläche ist matt und leicht rauh, saugt`s Öl weg wie nix...

...die Steuerkurven zeigen innen leichte Bearbeitungsspuren, nix wirklich tragisches und stört keinerlei die Funktion, einlaufen muss sich das ganze ja eh erst noch...das ganze ist am Foto durch ordentlich Schweizer Automatenfett überdeckt...

...der Verschluss selbst hat nur minimale Werkzeugspuren...


...Abdruck noch von den Beschusspatronen...

...originale Ersatzteile, wie Schlagbolzen, Auszieher und Stifte passen problemlos, hier die China teile oben, darunter original russische...

Die Kunststoffteile vom vorderen Handschutz und dem am Gasrohr sind soweit in Ordnung...
- Interessanterweise liegt der vordere Teil des Gasrohres nicht komplett am Abgang des Gasblockes an..., wie es normalerweise bei einer AK wäre..., hier spürt man ein minimales Spiel....

Das Gasrohr ist quasi vom Gasblock "entkoppelt"....sitzt aber verriegelt hinten im Trunion fest in seiner Position.
Ein gebrauchtes Gasrohr einer AKM ließ sich im "Rohzustand" nicht ganz einsetzten und verriegelt...

...hier müsste man ganz leicht an der Nocke Material weg nehmen...

- Der ursprünglich glatte Gehäusedeckel wurde gegen eine gerippten/verstärkten getauscht...


...was mir besser gefällt. Ausserdem fallen dann die schon angemerkten scharfen Kanten des originalen Deckels weg.
Der SDM Deckel ist auch um einiges dicker und schwerer als der vom AKM...

Dafür muss man beim AKM Deckel vorne die Nase etwas bearbeiten da dieser minimal länger als der glatte Deckel ist.
- Habe mir für das 103er Bulgarische 10 Schuss Magazine besorgt. Die sind sehr gut gemacht und passen super in die SDM.
Einzig an der Kunststoffteile für die Magazinverriegelung muss man ein klein wenig Material abnehmen...

...das dieses dann sauber vom Magazinhalter genommen wird...

Funktionstörungen gab es bis dato mit keinem der Magazine.
- Zudem wurde nachträglich noch eine +15% Schliessfeder und ein Anschlagpuffer verbaut.

Das Rückstossverhalten gestaltet sich dadurch sehr angenehm.
Die restlichen Kunststoffteile sind soweit in Ordnung...

Am Pistolengriff und am Hinterschaft sind minimale Gußgrate vorhanden, diese werden später noch von mir bearbeitet.
Der Lauf, auch nicht ganz unwichtig, zeigt sich in einem wirklich guten Zustand.
Die Mündung ist sauber gesenkt, das Lager ordentlich gesetzt, an der Chromierung find ich nichts zu meckern.
...(die folgenden Bilder sind durch die BoreCam stark vergrößert und der Lauf wurde noch nicht gereinigt...)
Das Lager höhe Patronen Schulter...

...Übergankskegel...

...zwei Zentimeter nach dem Übergangskegel...

...ungefähr Mitte des Laufes...

...die Bohrung für die Gasabnahme...

...Feld-Zug an der Mündung...

...Gaskanal von oben im Gasblock und in den Lauf (noch mit den Geschosspartikeln des letzten Schusses...



Das S.D.M AK103s hat eine 45° Gasbohrung im Gegensatz zur 90° Bohrung der „echten“ Ak 100er Serie.
Und da es im alter leider mit den Glubschern auch nicht besser wird, hab ich mir fürs kleine schwarze ein russisches Glaserl organisiert, steht dem gar nicht mal so schlecht...


...ist ein PO 4x24p, eine wirklich klasse Optik, quasi ein russisches ACOG. Zum passenden Review darüber geht es hier



Wie bei den meisten russischen Zielhilfen baut auch diese, für den westlichen Geschmack, eher hoch.

Man zielt eher aufrecht mit dem Kopf ohne ihn seitlich zu verdrehen, anfangs etwas ungewohnt.
Das Glas selbst ist robust gefertigt und hat eine wirklich gute optische Leistung...

Das Foto vom Absehen wurde Mitte Jänner spät nachmittags gemacht da fing es grad an zu dämmern.
Zusätzlich habe ich mir noch einen recht begehrten, bulgarischen Hülsenfangsack organisieren können...


...dieser wird mittels Klemme an der AK befestigt...



Gefällt mir persönlich wesentlich besser als die sonst erhältlichen Fangsäcke, schaut stimmiger auf der AK aus...


So, was jetzt noch fehlt ist der obligatorische Schießtest....
Der wird sich leider aus bekannten gründen noch etwas hin zögern, ich hoffe den alsbald nachreichen zu können.
- Das kann ich jetzt auch nachreichen



Treffer liegen so um die 7x7cm auf 100 Meter beisammen, für a billig Kannone mit noch billigster Munition gar nicht übel...

Das S.D.M 103s ist kein perfekter 103er Klon, eher eine chinesische Interpretation einer AKM die gern mal eine 103er sein möchte.
Die Verarbeitung passt im großen und ganzen, ein paar Kleinigkeiten werde ich noch daran machen, so plane ich die beiden Pins vom Abzug und Hammer grau zu phosphatieren, ebenso das Visier und den Drücker vom Klappschaft, wie sie eben beim original so sind.
- Auch das grau phosphatieren der angesprochenen Metallteile wurde inzwischen durchgeführt,...aber das ist eine andere Geschichte

Dieses Review wurde von mir bereits in einem anderen Forum öffentlich gestellt, bei diesem hier habe ich einige Änderungen und Ergänzungen eingefügt.