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Case Lube selber gemacht

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DerDaniel
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Re: Case Lube selber gemacht

Beitrag von DerDaniel » Mo 10. Apr 2017, 09:10

Ist das eine Frage oder Feststellung?

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Re: Case Lube selber gemacht

Beitrag von tinti_fax » Mo 10. Apr 2017, 09:58

Sollte eine Frage sein.


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doc steel
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Re: Case Lube selber gemacht

Beitrag von doc steel » Do 13. Apr 2017, 13:51

sollte funktionieren, ist aber im vergleich zu isopropanol hautschädigend.

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DanielLea95
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Re: Case Lube selber gemacht

Beitrag von DanielLea95 » So 28. Mai 2017, 00:07

doc steel hat geschrieben:...oder Hülsenfett zum 99zigsten Mal.
Dass man es selber machen kann, wissen die meisten.
Wie man es macht wissen einige.
Aber wies is wenn man es macht, weiß nicht jeder.
Ich habs getan und möchte euch daran teilhaben lassen.
Vielleicht kommt ja der eine oder andere dadurch auf den Geschmack.

Soda, gestern hab ich mein zu Ende gegangenes Dillon Case Lube durch selber erzeugtes ersetzt.
Zuerst im Verhältnis 1:10 und nach ersten Tests in dem im VIDEOOOH!! gezeigten Mischungsverhältnis 1:8.
hoc est ingredientia:

Ein 250ml Sprühflaschl (glei des originale Dillon-Flaschl verwendet)
1,0l Isopropanol (Isopropylakohol) und
250gr Wollwachs (cerum lanae) beides aus der Apotheke.

Beide Komponenten sind immer in jeder Apotheke lagernd, da das die Grundsubstanzen zur Herstellung von Salben aller Art sind.
Oft wird fälschlicherweise der Begriff Lanolin verwendet. Aber Achtung, Lanolin ist nicht wasserfrei!
Ganz ohne Wasser kommt Wollwachs, das in zwei Festigkeiten zu bekommen ist.
Einmal als weiche Substanz lanae cerum und das andere Mal in fester Form als Pastillen.
Die weiche Substanz lässt sich besser verarbeiten und löst sich im warmen Wasserbad wesentlich schneller und gleichmäßiger auf.

Die im Video gezeigte Methode mit dem einwiegen, also Flaschl auf die Waage, Tara Funktion aktivieren und
dann das Isopropanol zugeben funktioniert nur bedingt.
Das Zeug ist nämlich leichter wie Wasser (0,78g/cm³) und wennst jetzt 230gr Isopropanol ins 250ml-Flaschl schüttest,
kannst dir sicher sein dass' dir die Schuh anfüllst, weil in Wahrheit sind 230g Isopropanol um die 305ml!
Das ist auch der Grund warum zur Herstellung ein etwas größeres Gefäß gewählt werden sollte.
Hingegen ergeben 180gr Isopropanol und 20gr Wollwachs grob 250ml Sprühsubstanz.
Hättst in Chemie halt ned Schul gstanglt!

Es hat sich aber gezeigt, dass das Mischungsverhältnis überhaupt nicht so streng genommen werden muss.
Ob es jetzt 1:8 oder 1:10 ist, eine Änderung wirkt sich nur minimal in der verbleibenden Fettmenge auf der Hülse aus,
wobei mir 1:10 lieber ist weil der Fettfilm dabei wirklich hauchdünn ist.
Daher lässt sich das Rezept stark vereinfachen, indem man sagt:
Ein Kaffeelöffel mit Gupf (eine der typisch österreichischen Maßeinheiten) in 230ml Isopropanol in einem geeigneten Behältnis verschlossen,
erwärmt im Wasserbad (50°-60°C) und zwischendurch mehrmals heftig geschüttelt ergibt die gewünschte Substanz.

Im Test hat sich gezeigt, dass die aufgesprühte Substanz nicht gleichmäßig auf der Hülse verrinnt.
Beheben lässt sich das mit einem Zusatz, einem Netzmittel, das die Oberflächenspannung des Wassers aufhebt.
So etwas habe ich zu Hause und davon ein paar Tropfen dazu gegeben.
Tetenal Mirasol heißt das Zeug.
Das verwendet man beim Wässern von entwickelten Filmen und ausbelichteten S/W-Fotopapier,
damit die Trocknung wesentlich beschleunigt wird und das abrinnende Wasser keine Schlieren hinterlässt.
Weil aber nicht jeder so wie ich aus der fotografischen Ecke kommt und schon gar nicht jeder sich mit steinzeitlichen Schaffensprozessen,
nämlich dem Entwickeln von Filmen und Papieren beschäftigt und daher solche Zaubermittel gar nicht zu Hause hat,
kann man auch einen winzigen Spritzer Spülmittel verwenden.

Und zu guter Letzt will man ja nach Möglichkeit auch was für seine Sinne tun,
denn das Isopropanol riecht im versprühten Zustand doch etwas streng.
Dagegen helfen 10-15 Tropfen Duftöl, erhältlich in mindestens 10.000 verschiedenen Duftnoten
von Amazonas Romance angefangen über Coastal Breeze und Roses Garden bis zu Zorros Fart...abenteuerlich kann ich euch sagen.
Weil ich es in freier Wildbahn beim Bellaflora schon einmal gesehen hab und daher weiß, dass des wirklich gibt
hab ich mir ganz unromantisch Zitronengras ausgesucht.
Da brauch i ka Ausred, fall mich wer in meinem klinisch sauberen und lichtdurchfluteten und
diesmal nicht nach Pina Colada Wunderbaum duftenden Wiederladelabor besuchen kommt und fragt nach was da so komisch riecht.
Wennst dann "Zitronengras!" sagst gebens a Ruh weils glauben, dass sie sich unter Zitronengras was vorstellen können.
Bei alternativer Verwendung von "The Dream of Maharaja's Daughter Sawani Bhogdalurpur" (die Duftnote gibt's wirklich!)
wär i höchstens in Erklärungsnotstand gekommen und wahrscheinlich hättens mi dann mit vor den Mund gehaltenen, ausgestreckten Zeige-und Mittelfinger
gfragt ob i no was von dem Zeug hab!

Zuletzt die Kosten: Amazon ist da am günstigsten, allerdings nur theoretisch, denn die wenigsten Anbieter liefern nach Ö.
Wurscht, soll der heimische Apotheker auch was verdienen.
Der verlangt für 1,0l Isopropanol und 250gr Wollwachs so um die €30,-.
Auch nicht viel, wenn man bedenkt, dass man mit dieser Menge so an die 30 Millionen Hülsen besprühen kann.
Zumindest gefühlsmäßig.
Oder so ähnlich.



Verzeiht mir, dass ich den Thread nach so langer Zeit wieder aus den Tiefen des Forums herauskrame, aber ich hätte eine Frage an den Threadersteller:

Kann ich anstelle des Tetenal Mirasol auch Polysorbat 80 nehmen? Das gibt es relativ einfach und günstig auch in kleineren Mengen und ist Lebensmittelsicher. Und wenn ja, wie viel muss ich davon nehmen? Ich will das ja nicht emulgieren, bis das wie eine Handchreme ist, aber wenn mit so einem Netzmittel/Emulgator die Beschichtung der Hülsen gleichmäßiger ist, will ich das doch gerne ausprobieren! :think:

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Re: Case Lube selber gemacht

Beitrag von Myon » So 28. Mai 2017, 07:24

Leider kann ich dir zu deiner Frage keine Antwort geben aber ich kann allen sagen das das Dillon Case Lube besser ist als das hier gemischte. Ich habe beides ausgiebig getestet und muss sagen das auch beide prinzipiell hervorragend das machen was sie sollen aber beim selbst angemachten hat man folgende Nachteile in meinen Augen: Es ist wesentlich dickflüssiger und pickt auch sehr viel mehr. Wenn nach der Benutzung nochmals die Hülsen gereinigt werden ist es egal. Man benötigt mehr, es sprüht sich nicht so schön aus der Flasche und auch muss ich den sprükopf regelmäßig reinigen da er eben auch verpickt. Das alles habe ich beim Dillon nicht, und mit einer Flasche um 7-8€ (?) kommt man wirklich lange aus.
Das sind nur meine Erfahrungen damit, testen kann und sollte es aber jeder selber.

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Re: Case Lube selber gemacht

Beitrag von Bdave » So 28. Mai 2017, 08:16

Bei welchem Mischverhältnis? Bei 1:10 hab ich keine verpickten Düsen, der Sprühstrahl verteilt sich gut und der Fettfilm ist minimal und ausreichend. Ich reinige die Hülsen aber auch danach nochmal. Netzmittel o.Ä. nehm ich aber auch ned.
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Re: Case Lube selber gemacht

Beitrag von Myon » So 28. Mai 2017, 08:43

Laut Video, keinen Plan mehr was das war.

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Re: Case Lube selber gemacht

Beitrag von doc steel » So 28. Mai 2017, 09:21

leider kenne ich das von dir genannte polysorbat 80 nicht, aber als netzmittel kann man im prinzip alles nehmen was die oberflächenspannung von flüssigkeiten aufhebt bzw. minimiert.
heute und mittlerweile wieder a bissl gscheiter, glaube ich aber dass die oberflächenverteilung ohne netzmittel nicht viel anders ausfallen würde.

@ myon
von einem verklebten sprühkopf ist mir noch nichts aufgefallen.
allerdings ist die oberflächenverteilung bei Dillon besser und die klebrigkeit nicht so hoch.
da kommt es wirklich aufs mischungsverhältnis an.

eines habe ich allerdingsfestgestellt, das mir gar nicht gefällt, wobei das aber für das dillon und das self-made gilt.
wenn man die fertigen patronen danach in den mit frischen walnussgranulat gefüllten tumbler schmeisst um die patronen wieder non sticky zu machen.....
die ersten 1000 glänzen wie a christbaumkugel, doch nach ca.7000 stück ist das granulat hinüber und kann für nix mehr vernünftig weiterverwendet werden. es ist dunkelgrau und wenn man damit wurscht was, patronen oder hülsen reinigt, werden sie wohl mäßig sauber. jedoch das granulat hinterlässt winzige schwarze staubkörnchen, die bei berührung einen feinen, grauen schmierfilm hinterlassen.
für weitere reinigungszwecke ist es also untauglich und sollte entsorgt werden.

wenn man es z.b. im rasen vom depperten nachbar gleichmäßig verteilt, machts ein sehr unterhaltsames geräusch, wenn der depperte nachbar dann min rasenmäher drüberfährt. seit einer woche sucht er den schaden an sein rasenmäher.... :whistle:

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Re: Case Lube selber gemacht

Beitrag von Blutspender » So 28. Mai 2017, 22:13

Lieber Doc!

Ich habe geglaubt das der liebe Horsti Welpenschutz, oder zumindest Naturschutz genießt.
Owa so sans hoid de Göbfiaßla!
Die Idee hingegen ist Super!!!

MfG Blutspender

Ps.: Bin söwa a Göbfiaßla :headslap:

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Re: Case Lube selber gemacht

Beitrag von hmg382 » Mi 5. Jul 2017, 08:24

So, gestern hab ich das Rezept in 1:8 mal ausprobiert. Der helle Wahnsinn. Zuerst war das Gefühl etwas befremdlich (Presse kaputt?!), dann ging der Grinser nicht mehr aus dem Gesicht :mrgreen:

Angenknallte Hülsen in der Kalibriermatrize ade! Und leichtgängig ohne Ende. Ich muss jetzt nur aufpassen, dass man mich nicht wg. Kinderarbeit dranbekommt. ;) Mein 5-jähriger Filius durfte (nach langem Betteln seinerseits) bisher nur Althülsen entzündern, bevor ich die in den Nasstumbler geschmissen hatte. Jetzt mach ich im ersten Arbeitsgang das Kalibrieren gleich mit, bevor's dann richtig mit Stahlpins getumbled wird. Ich war erst skeptisch, aber als der Sohnemann ohne mein Zutun und ohne Probleme die Dinger auch noch kalibriert hat, war die Begeisterung grenzenlos. Und gebettelt hat er auch schon, dass er heute die nächsten 100 bearbeiten darf...
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Re: Case Lube selber gemacht

Beitrag von DonPapa » Mo 21. Okt 2019, 21:09

@ doc steel : Auch wennst fallweise ein verbaler Flegel bist, aber sehr oft hast ja auch recht.

Hab mir heute alle Bestandteile fürs Hülsen fetten bestellt. Mal sehen wie es geht. Das mit der flachen Kiste kommt mir gut vor.
Gruß
DonPapa


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Re: Case Lube selber gemacht

Beitrag von Capulus » Mi 23. Okt 2019, 11:06

Ich verwende das selbst gebraute Hülsenflutschi schon seit geraumer Zeit und hab mir davon gleich einen Kanister voll gemacht. Bis dato waren alle sehr zufrieden damit :mrgreen:
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Re: Case Lube selber gemacht

Beitrag von sauersigi » Mi 23. Okt 2019, 13:54

DonPapa hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 21:09
@ doc steel : Auch wennst fallweise ein verbaler Flegel bist, aber sehr oft hast ja auch recht.

Hab mir heute alle Bestandteile fürs Hülsen fetten bestellt. Mal sehen wie es geht. Das mit der flachen Kiste kommt mir gut vor.
Die Hülsen flach legen mach Sinn...wennst in die Hülsen reinschmierst hast unterschiedliche Projektilausziehwiderstände aus der Hülse.
Damit unterschiedlichen Druckaufbau und daher unregelmässige Treffer...in DER liga in der wir beide mitschiessen Don, macht das einen Unterschied!!!!
;-)
Freu mich schon auf Samstag!!...
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Re: Case Lube selber gemacht

Beitrag von DonPapa » Mi 23. Okt 2019, 14:03

sauersigi hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 13:54
DonPapa hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 21:09
@ doc steel : Auch wennst fallweise ein verbaler Flegel bist, aber sehr oft hast ja auch recht.

Hab mir heute alle Bestandteile fürs Hülsen fetten bestellt. Mal sehen wie es geht. Das mit der flachen Kiste kommt mir gut vor.
Die Hülsen flach legen mach Sinn...wennst in die Hülsen reinschmierst hast unterschiedliche Projektilausziehwiderstände aus der Hülse.
Damit unterschiedlichen Druckaufbau und daher unregelmässige Treffer...in DER liga in der wir beide mitschiessen Don, macht das einen Unterschied!!!!
;-)
Freu mich schon auf Samstag!!...
Ich bin meine eigene Liga :at1: :at1: Super
Gruß
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