@Das_Frettchen,
doch, auf die dritte Sicherheitswarze kannst Du Dich schon verlassen. Denn im Fall des Bruches der beiden vorderen Verriegelungen wird nur mehr ein Restanteil der einwirkenden Kräfte von der Sicherheitswarze abefangen werden müssen.
Wobei ich zugeben muß, daß mir kein einziger solcher Schadensfall bekannt ist. Stauchungen der Hauptwarzen habe ich schon erlebt, Bruch noch keinen.
Was nun das Ausrepetieren einer Patrone im ungesicherten Zustand betrifft, dann mag das im militärischen Bereich weniger Rolle spielen. Auf einen Mann mehr oder weniger kommt's beim Abschlachten von Menschen sicher nicht darauf an. Auch ohne Finger am Abzug kann bei Betätigung des Kammergriffes ungewollt ein Schuß brechen. Ursache können unter Anderem ein Federbruch am Abzugsmechanismus oder Verschmutzung sein, so daß der Abzugsstollen nicht hoch genug gedrückt wird.
Das mit dem "klick machen" hast Du mißverstanden. Es geht nicht um einen Zündversager, sondern darum, daß der Soldat im Feuergefecht sicher des Öfteren nicht wußte, daß er keine Patrone im Lauf hatte, da sich der Nagant auch schließen läßt, wenn keine mehr im Magazin liegt. Außerdem würde ich mich im Ernstfall nicht darauf verlassen, daß die nicht losgegangene Patrone beim zweiten Versuch durch händisches Spannen zündet. Da würde ich sicherheitshalber durchrepetieren.
Daß der Deutsche zum Überperfektionismus neigt, ist ja nicht unbekannt, aber kriegsentscheidend war es nicht. Mein Schwiegervater, Waffentechniker und -konstrukteur im Krieg, hat mit z. B. Folgendes erzählt:
Sie haben abgeschossene und notgelandete amerikanische Flugzeuge untersucht. Dabei haben sie gesehen, daß elektrische Kabel, bei deutschen Flugzeugen sauber mit Schellen exakt an den Bordwänden geführt, bei den Amerikanern simpel mit Klebestreifen und durchhängend von Punkt zu Punkt, befestigt waren.
Kehren wir zurück zur zivilen Verwendung von militärischen Verschlüssen.
Ein bekannter und sehr erfahrener Wiener Büchsenmacher hatte 2 Mauserrepetierer, einen im Kaliber 7x57 und einen in 6,5x57 einzuschießen. Er machte mit dem 7x57 einigen Schüsse, legte das Gewehr zur Seite und nahm sich das Zweite vor. Dabei verwechselte er die Patronen und lud in den 6,5x57 eine Patrone 7x57. Verschluß ging wegen des Übergangkegels einwandfrei zu. Das Geschoß blieb natürlich im Lauf stecken, der Patronenkasten wurde nach unten hinausgefetzt, der Auszieher flog nach rechts davon und verletzte dan danebenstehenden Eigentümer der Gewehre am Bauch. Zum Glück trug der Mann einen dicken Wintermantel, so daß seine Haut nur leicht angeritzt wurde. Was ohne Gasentlastungsöffnungen und ohne Feuerschirm noch hätte passieren können, kann man sich in Etwa vorstellen, denn zu der Zeit war das Tragen von Schießbrillen noch nicht allgemein üblich.
Aber auch der Jäger trägt im Revier bestimmt keine Sicherheitsbrille.
Sicher, eine Patronenverwechslung wird nicht allzu oft vorkommen, aber Unfälle können bei Wiederladern immer wieder vorkommen. Es gab schon Leute, die vergessen haben Pulver in eine Hülse einzufüllen und ohne nachzudenken den nächsten Schuß auf das im Lauf steckende Projektil abgegeben haben. Oder Patronen überladen, oder mit falschem Pulver gefüllt haben. Bei Fehlerquellen sollte man niemals nie sagen, alles kann vorkommen und da bin ich, wenn ich ein selbstgebautes Gewehr weitergebe, lieber auf der möglichst sicheren Mauserseite.
Der langen Rede kurzer Schluß: Ich werde das Gewehr in einen optisch ansprechenden Zustand bringen und als abschreckendes Beispiel in den Waffenschrank stellen.
heimwerker
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[Anleitung] Nagant Pu Umbau
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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau
Hallo, weiß nicht ob ich es übersehen habe, aber könntest Du mir sagen wo die Teile bestellt wurden, und was diese ca. gekostet haben?
Vielen Dank vorab
Vielen Dank vorab
Beretta 686 Silver Pigeon / Carl Gustafs M96 / Mosin Nagant 1891/59 (Tula) / CZ 455 American / Webley & Scott 2000 Game
Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau
Stimmt, die Gesamtkosten wären interessant. Wenn man sich die Preise von MN Snipern so ansieht (550-650 €), kann man ja kaum was sparen.
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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau
rhodium hat geschrieben:Stimmt, die Gesamtkosten wären interessant. Wenn man sich die Preise von MN Snipern so ansieht (550-650 €), kann man ja kaum was sparen.
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Der Thread ist bald 3 Jahre alt, da gabs die Arsenalscharfschützengewehre noch nicht, finanziell wird man ungefähr aufs Selbe kommen, zusätzlich hat man aber noch den zeitlichen Aufwand für den Umbau bzw. die Beschaffung der Teile.
Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau
Gibt es eine "gedruckte" Muster-Vorlage wo die Löcher genau sitzen und gebohrt werden sollen?