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2 Band Enfield 1858 von Chiappa

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the_law
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2 Band Enfield 1858 von Chiappa

Beitrag von the_law » Do 12. Mär 2015, 11:53

Nach Jahren der Abstinenz hat mich nun wieder die Lust am Vorderladern ereilt 8-) ,..lag vermutlich auch daran das ich einen größeren Posten an reinem Blei ergattern konnte... :roll:

Einige Internetrecherchen später durfte ich dann einen recht langen, im modisch schlichten, schnörkellosem Design gehaltenen Karton in Empfang nehmen auf dessen möglichen Inhalt nur ein Fetzen weißes Paketband mit Fragmenten einer bekannten Firmenschrift schliessen ließ 8-)

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-der Inhalt war sehr gut Verpackt, Folienschlauch und 2 Lagen Noppenfolie, nebst ein Heftchen mit Betriebsanleitung, Ladedaten und Ersatzteilliste.

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-war die Folienorgie erst mal entfernt zeigte sich der eigendlich Inhalt in der warmen Märzsonne :D , eine 2 Band Enfield, made by Chiappa/italy...

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-ich war, ehrlich gesagt, positiv überrascht-hatte ich doch grad ein paar Tage zuvor eine Richmond Muskete vom selbigen Herstelle wegen diverser Mängel zurück gehen lassen, die 2 Band war quasi der "Ersatz"...
-alles passte hier auf den ersten Blick, eine schön buntgehärtete Schloßplatte...

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-das Visier ohne Gußgraten und auch sonst sauber gefertigt...

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-der Lauf sauber dunkelblau-nahezu schwarz Brüniert, die Messingteile und Laufbänder ohne Spalt am Schaftholz und Lauf eingepaßt...

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-das Schaftholz sehr schön gemasert, sauber eingepaßte Messingteile inklusive der Schloßplatte...

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-der Lauf mit einem Diameter von gemessenen .5765, hier mit einem unkalibriertem .578er Minie zum Ausmessen...

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Soweit so gut....da ja Schönheit alleine noch keine Treffer auf die Scheibe bringt sehen wir uns als nächstes mal die wichtigen Punkte hierfür näher an, dies wären zunächst einmal der Punkt wo die Schlossplatte und der Pistonstollen aufeinander treffen...

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-hierbei ist es von großer Relevanz das sich die Schlossplatte NICHT auf dem Pistonstollen abstützt...dies führt zu Verspannungen welche die Trefferergebnisse sehr stark beeinflußen kann.
-wichtig ist in diesem Bereich das die Schlossplatte nach lösen der beiden Halteschrauben auf der Gegenseite bei montiertem Lauf...

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...ohne Widerstand heraus nehmen läßt....

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-in diesem Fall Perfekt, lediglich ein minimaler Oberflächenkratzer an der Schlossplatte der auf eunen winzigen Grat unten am Pistonstollen zurück zu führen ist...

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-auch die Ausfräßungen für das Schloss selbst sind sauber gemacht, lediglich ein paar Fasern stehen hier noch auf welche mit feinem Schleifleinen noch bearbeitet wurden...

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-das Schloss selbst ist sauber gefertigt, da gibts nix dran zu sudern...die Hauptfeder hat ordendlich Spannung,die Mechanik rastet deutlich hör und spürbar ein...

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Als nächstes sollte das Laufbett betrachtet werden ob sich hier noch Bearbeitungsspuren finden lassen.

-zunächst wird der Ladestock entfernt, ein recht massives Teil mit einem einem Stabdurchmesser von 7,5 mm, der kann so auch tatsächlich als Ladestock verwendet werden, der hält was aus :mrgreen:

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-danach werden das hintere...

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-und vordere Laufband abgenommen...

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-und die Befestigungsschraube oberhalb der Schwanzschraube entfernt...

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-der Lauf entnommen und das Laufbett sowie die Ausnehmungen im Bereich der Schwanzschraube begutachtet...

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-im vorliegendem Fall ist alles bestens gearbeitet, keine Überstände oder Ausbrüche zu erkennen.

-wenn wir schon mal dabei sind prüfen wir auch gleich ob sich im Schaft was verzogen hat und ob die Schwanzschraube richtig engepaßt wurde.
-dazu legen wir den Lauf lose in die Bettung und drücken hinten auf die Schwanzschraube,

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-jetzt sollte sich der Lauf über die gesamte Schaftlänge NICHT nach oben bewegen...

-die freude ist groß, der Lauf sitzt perfekt also wieder alles zusammenschrauben.
Hierbei darauf achten das die Schrauben nur handfest angezogen werden, nicht übertreiben :naughty:
Erfahrene Schützen stoßen die Waffe noch einmal mit dem Kolben voran auf den Boden bevor die Schrauben angezogen werden, dies soll den Lauf noch richtig in seine Position setzen.

-hieran sieht man das das Gewehr auch tatsächlich von Hand im Werk nachbearbeitet wurde, so finden sich in den Ausfräßungen die Reste von Stahlwolle die zum Holzpolieren verwendet wurden...

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-und auch Farbreste vom Einpassen der Schaftkappe, sowie Meiselspuren am Holz sind zu erkennen... :)

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Meine "Nachbesserungsarbeiten" beschränkten sich dahingehend das ich noch diverse Graten an Kleinteilen, hier das Halteblech des Abzugs, nacharbeitete...

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-sowie den Kopf des Ladestocks etwas Umarbeiten ließ so das man Minies mit spitzem und flachen Kopf problemlos Laden könnte...

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Da mir ausserdem hochglanzpolierte Messingteile nicht wirklich zusagten wurden diese kurzerhand im Geschirrspüler :chores-laundry: künstlich gealtert, hier die vorderer Schaftkappe nach der Prozedur im vergleich zur unbehandelten Schaftkappe...

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-und hier am Schaft montiert...

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Auf jeden Fall sein Geld wert das Teil :handgestures-thumbupleft:

Als nächste folgen dann die Herstellung der Minie´s und Schusstests, bin schon richtig gespannt drauf :lol: , die Tests bzw Reviews darüber werde ich hier Anhängen..

Sandville-
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Re: 2 Band Enfield 1858 von Chiappa

Beitrag von Sandville- » Do 12. Mär 2015, 20:06

Vielen vielen Dank für Deine so ausführlichen Reviews, wiedermal schön zu lesen!

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