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Review/Erweiterung "12GA Laser Boresighter" zu Schießtrainer

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DerDaniel
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Review/Erweiterung "12GA Laser Boresighter" zu Schießtrainer

Beitrag von DerDaniel » Di 14. Apr 2015, 00:41

Hallo alle zusammen,

ich möchte mein Training für dynamisches Schießen aufgrund schlechter Erreichbarkeit von Ständen (und auch bisal wegen der Kosten) um "Trockentraining" erweitern. Konkret geht es um das Training mit Computerauswertung via ShootOFF, HomeLESS etc.
Hierfür kann in die normale Waffe eine Laserpatrone eingesetzt werden, die beim Abdrücken einen kurzen Lichtblitz erzeugt, den die Software dann auswerten kann. Alternativ gibt es dedizierte Trainingswaffen, die z.B. den Glock-Abzug automatisch zurücksetzen.
Der Preis für diese Trainingsmunition steht m.M.n. jedoch in keinem Verhältnis zu den Produktions- und sonstigen Kosten. Es gibt es jedoch so nette Boresighter wesentlich günstiger, bei dem ich den Versuch starten möchte einen solchen zu modifizieren. Insofern wird das ein geteiltes Review über solch einen Boresighter, eine Umbauanleitung und ein Review über das fertige Gerät so es denn klappt.



Zunächst zu dem Boresighter:
Erhältlich bei diversen Händlern die man einfach über "12GA Boresighter" Eingabe in eine Suchmaschine findet. Optisch würde ich sagen fallen fast alle vom selben Fließband.
Ich habe mir konkret diesen hier gekauft:
Bild
http://www.dx.com/p/jqy-01-red-dot-alum ... g13-176173" onclick="window.open(this.href);return false;
Wichtig sind die kleinen Schrauben am vorderen Ende, dazu aber später mehr.

Gekommen ist er nach 3 Wochen in einem Ziplock-Beutel der wiederum in einem Luftpolsterumschlag war, wodurch er recht gut geschützt ist.
In der Lieferung enthalten waren gleich die zum betrieb nötigen Knopfzellen. 3 Stück LR44.

Nach dem einlegen der Batterien musste ich leider feststellen, dass die Achse der Patrone und der Laserstrahl um mehrere Grad abwichen (mit bloßem Auge erkennbar). Sehr ärgerlich, da ohne eine bereits eingeschossene Waffe der Boresighter nicht "genullt" werden kann und somit erst mal nutzlos ist.
Hier kommen auch die Schrauben ins Spiel, da diese wie beim ZF eine Verstellung erlauben. Für die Schlitzschrauben ist Uhrmacherwerkzeug von nöten, da sie sehr klein sind. Ich habe im Moment nur den feinen Schraubenzieher meines Leatherman Wave zur Verfügung, welcher die eine Schraube problemlos drehte, die andere sitzt wohl fest und lässt sich nicht bewegen. In zwei Tagen komme ich an Uhrmacherwerkzeug und kann dann berichten ob sich etwas bewegen lässt, oder ein Austausch beantragt wird (was nach meiner bisherigen Erfahrung bei dem Händler problemlos geht).



Hier geht es auch gleich fließend in Teil zwei über: Der Umbau
... bzw. erst einmal die Vorbereitungen dazu.
Bastler wie ich bin, musste das Gerät natürlich gleich erst mal zerlegt und inspiziert werden.
Im Folgenden ein Schnittbild durch den Aufbau
Bild
1 Gehäuse
2 Deckel mit Kontaktfeder
3 Lasermodul
4 2x Justierschraube um 90° versetzt
5 Haltegummi
6 Spannfeder
7 Blende
8 Batterien
9 Abdeckkappe
10 Isolator

Das Lasermodul (3) wird durch den Haltegummi (5) quasi im Gehäuse zentriert und durch die Spannfeder (6) gegen die Justierschrauben (4) gedrückt. Druch drehen an den Justierschrauben (4) kann das Lasermodul (3) parallel zum Lauf ausgerichtet werden.
Das Gehäuse des Lasermoduls (3) bildet den + Pol, der durch die Spannfeder (6) mit dem Gehäuse (1) verbunden ist. Durch den Deckel (2) wird beim zuschrauben ein Kontakt zum + Pol der Batterien (8) hergestellt. Die Feder des Deckels hat eine Plastikabdeckung (9). Dadurch kann durch leichtes heraus schrauben der Kontakt von den Batterien zum Deckel unterbrochen werden und das Modul ist ausgeschaltet, ohne dass die Batterien entnommen werden müssen. Zusätzlich befindet sich in der Batterieaufnahme ein Stück Plastik (10), das als Isolater dienen soll, damit nur der Deckel den Kontakt zu den Batterien herstellen kann.
Die Feder am Lasermodul (3) bildet den Kontakt zum - Pol der Batterien (8).

Leider und zum Glück ist bis auf die Blende (7), die ohne wirkliche Funktion ist, und die Spannfeder (6), die nur in einer kleinen Vertiefung sitzt, nichts befestigt. Bei starken Schlägen könnte das Lasermodul also Rotieren, oder entlang der Laufachse verrutschen.
Alles in allem ist die Technik sehr simpel gehalten und kann gut modifiziert werden. Das kommt im nächsten Teil.
Zuletzt geändert von DerDaniel am Fr 17. Apr 2015, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.

DerDaniel
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Re: Review/Erweiterung "12GA Laser Boresighter" zu Schießtra

Beitrag von DerDaniel » Di 14. Apr 2015, 10:35

Achtung, es gibt ein kleines Update zum Aufbau. Die Abdeckkappe (9) und der Isolator (10) kamen mir beim ersten Öffnen entgegen gepurzelt, woraufhin ich sie für Verpackungsteile hielt. Ihre eigentliche Funktion ist nun oben beschrieben.


Der Umbau(-plan) Teil 2
Im Folgenden ein Schnittbild, dass die Umbauten illustrieren soll.
Bild

Teil A soll das Problem der nicht vorhanden Fixierung des Lasermoduls (3) behandeln.
Die Fixierung des Lasermoduls (3) ist für ein einstellen der Optik sicherlich ausreichend. Nach dem Umbau zum Schießtrainer werden jedoch dynamische Kräfte auftreten (z.B. der Impuls durch das Abschlagen) bei denen ich nicht mehr auf Fixierung durch reine Reibung vertrauen möchte.
Zum Glück gibt es auch eine recht einfache Lösung. Es werden zwei kleine Vertiefungen passen zu den Justierschraube (4) um 90° versetzt in das Lasermodul gebohrt. Ein Durchmesser von 2mm und eine Tiefe von maximal 1mm sind vollkommen ausreichend.


Teil B ist die eigentliche Modifikation zum Schießtrainer.
Die Vergrößerung zeigt, dass der Deckel zentrisch durchbohrt wurde. Optimal wäre eine Bohrung mit dem Durchmesser der Schlagfläche eines Schrot-Zündhütchens, jedoch entspräche das fast dem Durchmesser der vorhandenen Bohrung, was zu Problemen führen könnte die gleich angesprochen werden. Eine 5mm Bohrung sollte ausreichend groß sein, um die Schlagbolzen nicht auf das Aluminium schlagen zu lassen. Wer sich unsicher ist, soll bei seiner abgeschossenen Munition überprüfen wo der Eindruck des Schlagbolzens ist.

Da ein direkter Schlag des Schlagbolzens auf den Schalter (2.2) diesen mit Sicherheit innerhalb kürzester Zeit zerstören würde, wird ein Gummi (2.1) als Puffer verwendet. Da sich Gummiteile recht schwer kleben lassen, bzw. die Verklebung aufgrund der (gewollten) Bewegung meistens recht schnell wieder brechen, soll der Gummi am Ende nur durch den Druck des Schalters 2.2 und die Stufe im Gehäuse gehalten werden. Hier wird nun auch deutlich, warum eine Bohrung mit dem Durchmesser der vorhanden Vertiefung kontraproduktiv wäre. Das Gummi würde herausfallen.
Als Gummi haben sich bei meinen selbst gemachten Pufferpatronen Ausschnitte aus alten Autoreifen bewährt.

Um den Schalter (2.2) unterzubringen muss der Deckel leider auch von innen aufgebohrt werden. Verwendet werden so genannte Drucktaster, wie sie bei allen großen Elektronikhändlern und -versendern zu bekommen sind (http://www.conrad.at/ce/de/product/701749" onclick="window.open(this.href);return false;). Diese Taster brauchen ein Loch mit einem Durchmesser von 9mm.
Das eine Kontaktpaar (2.3) wird als Anschluss an den Deckel benützt und hierfür knapp über dem Boden des Tasters gekappt. Leider lässt sich Aluminium nur schwer Löten, weshalb wir versuchen per Druck einen ausreichenden Kontakt zum Deckel herzustellen. Durch leichtes nach außen biegen sollte dies erreicht werden. Falls die späteren Versuche keinen Erfolg bringen, kann mit Silberleitkleber nachgeholfen werden.
Das zweite Kontaktpaar (2.4) wird in einer L-Form gebogen und stellt den Kontakt zu den Batterien her. Um ein Kontakt zum Deckel zu verhindern, muss ein Isolator (2.5) zwischen Deckel (2) und Kontakten (2.4) angebracht werden.

Sobald durch Versuche die optimale Dicke des Puffers (2.1) herausgefunden wurde, kann der Schalter mit einem starken Kleber verklebt werden.
Da das Lasermodul (3) sicherlich neu justiert werden muss, kann mit etwas Alufolie ein Kurzschluss zwischen den beiden Kontaktpaaren (2.3 und 2.4) hergestellt werden. Der nun dauernd leuchtende Laser kann durch die Justierschrauben (4) wieder "genullt" werden.

Die Ausführung des Umbaus, und ob der kurze Impuls durch den Schlagbolzen reicht, um von der Kamera aufgenommen zu werden, oder ob Modifikationen an der Elektronik von Nöten sind, kommt im nächsten Teil.
Zuletzt geändert von DerDaniel am Fr 17. Apr 2015, 15:06, insgesamt 2-mal geändert.

DerDaniel
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Re: Review/Erweiterung "12GA Laser Boresighter" zu Schießtra

Beitrag von DerDaniel » Di 14. Apr 2015, 10:36

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Re: Review/Erweiterung "12GA Laser Boresighter" zu Schießtra

Beitrag von Wolkenbruch » Mi 15. Apr 2015, 20:14

Hallo Daniel, ist ein spannendes Projekt.
Danke für den ersten Bericht.
Halt uns am Laufenden....
Gruss

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Re: Review/Erweiterung "12GA Laser Boresighter" zu Schießtra

Beitrag von DerDaniel » Fr 17. Apr 2015, 15:08

Hallo,

Teil zwei ist online.

Und hier ein Bild des zerlegten Geräts vor der Operation. :lol:
Bild

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Re: Review/Erweiterung "12GA Laser Boresighter" zu Schießtra

Beitrag von Wolkenbruch » Fr 17. Apr 2015, 16:47

Danke!
Bin schon gespannt, wie sich das Ganze in der Praxis schlägt.

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