ich möchte mein Training für dynamisches Schießen aufgrund schlechter Erreichbarkeit von Ständen (und auch bisal wegen der Kosten) um "Trockentraining" erweitern. Konkret geht es um das Training mit Computerauswertung via ShootOFF, HomeLESS etc.
Hierfür kann in die normale Waffe eine Laserpatrone eingesetzt werden, die beim Abdrücken einen kurzen Lichtblitz erzeugt, den die Software dann auswerten kann. Alternativ gibt es dedizierte Trainingswaffen, die z.B. den Glock-Abzug automatisch zurücksetzen.
Der Preis für diese Trainingsmunition steht m.M.n. jedoch in keinem Verhältnis zu den Produktions- und sonstigen Kosten. Es gibt es jedoch so nette Boresighter wesentlich günstiger, bei dem ich den Versuch starten möchte einen solchen zu modifizieren. Insofern wird das ein geteiltes Review über solch einen Boresighter, eine Umbauanleitung und ein Review über das fertige Gerät so es denn klappt.
Zunächst zu dem Boresighter:
Erhältlich bei diversen Händlern die man einfach über "12GA Boresighter" Eingabe in eine Suchmaschine findet. Optisch würde ich sagen fallen fast alle vom selben Fließband.
Ich habe mir konkret diesen hier gekauft:

http://www.dx.com/p/jqy-01-red-dot-alum ... g13-176173" onclick="window.open(this.href);return false;
Wichtig sind die kleinen Schrauben am vorderen Ende, dazu aber später mehr.
Gekommen ist er nach 3 Wochen in einem Ziplock-Beutel der wiederum in einem Luftpolsterumschlag war, wodurch er recht gut geschützt ist.
In der Lieferung enthalten waren gleich die zum betrieb nötigen Knopfzellen. 3 Stück LR44.
Nach dem einlegen der Batterien musste ich leider feststellen, dass die Achse der Patrone und der Laserstrahl um mehrere Grad abwichen (mit bloßem Auge erkennbar). Sehr ärgerlich, da ohne eine bereits eingeschossene Waffe der Boresighter nicht "genullt" werden kann und somit erst mal nutzlos ist.
Hier kommen auch die Schrauben ins Spiel, da diese wie beim ZF eine Verstellung erlauben. Für die Schlitzschrauben ist Uhrmacherwerkzeug von nöten, da sie sehr klein sind. Ich habe im Moment nur den feinen Schraubenzieher meines Leatherman Wave zur Verfügung, welcher die eine Schraube problemlos drehte, die andere sitzt wohl fest und lässt sich nicht bewegen. In zwei Tagen komme ich an Uhrmacherwerkzeug und kann dann berichten ob sich etwas bewegen lässt, oder ein Austausch beantragt wird (was nach meiner bisherigen Erfahrung bei dem Händler problemlos geht).
Hier geht es auch gleich fließend in Teil zwei über: Der Umbau
... bzw. erst einmal die Vorbereitungen dazu.
Bastler wie ich bin, musste das Gerät natürlich gleich erst mal zerlegt und inspiziert werden.
Im Folgenden ein Schnittbild durch den Aufbau

1 Gehäuse
2 Deckel mit Kontaktfeder
3 Lasermodul
4 2x Justierschraube um 90° versetzt
5 Haltegummi
6 Spannfeder
7 Blende
8 Batterien
9 Abdeckkappe
10 Isolator
Das Lasermodul (3) wird durch den Haltegummi (5) quasi im Gehäuse zentriert und durch die Spannfeder (6) gegen die Justierschrauben (4) gedrückt. Druch drehen an den Justierschrauben (4) kann das Lasermodul (3) parallel zum Lauf ausgerichtet werden.
Das Gehäuse des Lasermoduls (3) bildet den + Pol, der durch die Spannfeder (6) mit dem Gehäuse (1) verbunden ist. Durch den Deckel (2) wird beim zuschrauben ein Kontakt zum + Pol der Batterien (8) hergestellt. Die Feder des Deckels hat eine Plastikabdeckung (9). Dadurch kann durch leichtes heraus schrauben der Kontakt von den Batterien zum Deckel unterbrochen werden und das Modul ist ausgeschaltet, ohne dass die Batterien entnommen werden müssen. Zusätzlich befindet sich in der Batterieaufnahme ein Stück Plastik (10), das als Isolater dienen soll, damit nur der Deckel den Kontakt zu den Batterien herstellen kann.
Die Feder am Lasermodul (3) bildet den Kontakt zum - Pol der Batterien (8).
Leider und zum Glück ist bis auf die Blende (7), die ohne wirkliche Funktion ist, und die Spannfeder (6), die nur in einer kleinen Vertiefung sitzt, nichts befestigt. Bei starken Schlägen könnte das Lasermodul also Rotieren, oder entlang der Laufachse verrutschen.
Alles in allem ist die Technik sehr simpel gehalten und kann gut modifiziert werden. Das kommt im nächsten Teil.