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DPM Recoil Reduction System / Steyr L9-A1 9mm und 40S&W

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Armata
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DPM Recoil Reduction System / Steyr L9-A1 9mm und 40S&W

Beitrag von Armata » So 13. Dez 2015, 20:50

Hallo zusammen!

Vor ein paar Monaten habe ich hier im Forum nach Erfahrungsberichten zu den Federsystemen von DPM gefragt. Die Meinungen gingen weit auseinander und ich entschloss mich, es einfach auszuprobieren. Nachdem ich im Internet bei http://www.speedshooter.at fündig wurde, bestellte ich. Zwar war das System auf der Homepage nicht für die Steyr L angeführt, aber nach kurzer Rücksprache mit Hr. Kronberger wurde mir zugesagt, dass es bestellt werden kann und bei der nächsten Lieferung dabei sein wird. Wirklich nett und kompetent, muss ich an dieser Stelle erwähnen! Nach ein paar Wochen war es dann soweit und ich konnte es kaum erwarten dieses System auszuprobieren.

Verpackung inkl nettem Goodie:

Bild

Beim öffnen der Verpackung purzeln einem auch schon die Teile entgegen, eine kleine bebilderte Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen ist ebenfalls inkludiert. In Summe erhält man ein Federführungssystem, 2 Federn und 2 "washer" Ich weiß leider nicht wie ich letztere auf deutsch bezeichnen soll. Die Washer halten die neue Feder am anderen Ende (unter der Laufmündung) am Platz. Rechts im Bild die Originale Feder von Steyr auf Kunststoffstange.

Bild

Die Teile wirken sehr hochwertig und stabil. Die silberne Feder ist stärker und soll bei harter Munition verwendet werden, die goldene bei "Standard Muni". Wo genau nun die Grenze zu ziehen ist, bleibt offen. Ich habe bei S&B, 124gr die silberne verwendet.

Hier nochmal die Federführung ohne Außenfeder

Bild

Wie bereits erwähnt, liegen auch 2 washer bei. Diese unterscheiden sich in der Tiefe. Beim rechten im Bild soll, ich zitiere:"offer more power in slide Full Open Position" Ich komme leider nicht dahinter was genau damit gemeint ist. Betrachte ich aber die 2 Teile sieht man eben die unterschiedliche Tiefe. Nach meinem Verständnis kann beim rechten (grau bei normalem Licht) die Feder nicht so weit eindringen und wird daher etwas weiter zusammengedrückt, somit müsste sie dann mehr Energie freisetzen.

Bild

Es ist kein Umbau erforderlich um die neuen Federn einzusetzen, man entfernt das Originalteil, setzt vorne einen der washer ein und setzt das neue System ein. Hier im Bild die harte Feder mit dem grauen washer.

Bild

Seit Erhalt des Systems habe ich ca 200 Schuss abgefeuert, im Direktvergleich mit der ursprünglichen Feder. Leider habe ich nicht die Mittel um wissenschaftlich fundierte Daten abzuliefern. Ich muss aber sagen, dass nach meinem Empfinden (bei oben erwähnter Muni) der Rückstoß aber tatsächlich und wirklich spürbar gemindert wurde. Desweiteren bilde ich mir ein, dass der Schlitten schneller arbeitet, kann es aber nicht belegen. Ob nun, wie beworben, auch die Waffe geschont wird (Rahmen, Schlitten) kann ich nicht beurteilen. Es gab keine Hemmungen (auch vorher nicht) und das System funktioniert bis jetzt zuverlässig. Mein Trefferbild auf 15 Meter hat sich aber deutlich verbessert, hierzu folgen später entsprechend Schussbilder. Von Schützenkollegen wurde meine Verbesserung bestätigt. Wie bereits erwähnt ist der Rückstoß gemindert, auch der Hochschlag ist geringer. Ich für meinen Teil kann daher dieses System uneingeschränkt weiterempfehlen. Die Reinigung gestaltet sich in der Praxis auch nicht aufwendiger. Die Federführungsstange soll nach der Reinigung etwas geschmiert werden, das war es dann auch schon. Ob man nun bereit ist, je nach Waffe ca 60 bis 90 Euronen dafür zu investieren, kann jeder für sich selbst entscheiden, ich zumindest bin froh den Schritt gewagt zu haben. Ein Schützenkollegen meinte, nach dem Ersten Schuss hätte ich einen deutlichen Grinser aufgelegt :D Ich selber hab das nicht mitbekommen :lol:

Eine Beobachtung noch zum Schluss. Am Ende der neuen Federführung haben sich nach kürzester Zeit winzig kleine "Cuts" gebildet, ich habe keine Ahnung was hier der Verursacher ist.

Bild

Ich konnte in der Waffe kein Bauteil ausfindig machen, welches hier eventuell mit der Federführung "kollidiert". Eine meiner Theorien ist, dass die darübergestülpte Feder beim Feuern dagegen gedrückt wird? Vielleicht hat aber jemand von euch mehr Input dazu?

Mein Fazit: Bin froh es zu haben und gib es nimma her :dance:

Mfg
Zuletzt geändert von Armata am Do 3. Mär 2016, 15:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: DPM Recoil Reduction System / Steyr L9-A1 9mm und 40S&W

Beitrag von Priv_Schneewittchen » Fr 1. Jan 2016, 23:46

Danke für deinen ausführlichen Bericht.

Nachdem ich auf YouTube Filme gesehen habe nachdem das DPM keine Wirkung hätte, bin ich vom Kauf des Systems abgekommen.
Allerdings bin ich nach deinem Bericht nicht mehr sicher ob ich´s nicht doch besorgen sollte.

Meine L9-A1 hat ca. alle 150 Schuss einen Stopfer. Hoffe das es mit dem DPM vielleicht keine Probleme mehr gibt.

Was hast du für die Feder bezahlt?
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Re: DPM Recoil Reduction System / Steyr L9-A1 9mm und 40S&W

Beitrag von Martin_Q » Fr 5. Feb 2016, 19:36

Ich verwende ebenfalls so ein recoil reduction System des selben Herstellers. Allerdings für meine Walther P99.
Seit über 2 Jahren habe ich es dort verbaut und mir eingebildet daß der Hochschlag ein wenig minimiert ist seit dem ich es verwende.
Da dies aber nur ein Subjektiveindruck ist und bei solchen Empfinden der Kopf auch ziemlich mitspielt, traute ich mich bis dato nicht irgend welche Aussagen über die Wirkungsweise zu geben.
Denn aus/einbauen, auch wenn's schnell geht, hat nicht viel Aussagekraft (eben weil das ja auch Kopfsache ist).
Seit letzter Woche kann ich aber definitiv bestätigen daß dieses Teil funktioniert.
Ich war nämlich wieder einmal im Schießkeller, neben mir ein Herr mit einer ziemlich neuen P99 (die Beschriftung war noch wie neu. Wenn ich davon ausgehe wie meine aussieht hat seine noch keine 500 Schuß durch. Lt. Produktionscode ist seine ein 2015er Baujahr). Wir kamen zwischen den Schußgruppen kurz ins Gespräch und da mich eben auch schon immer interessierte ob dieses recoil reduction Zeugs auch wirklich funktioniert, frage ich ihm ob er nicht mal mit meiner P99 schießen möchte und er gibt mir dafür seine.
Gesagt, getan. Als ich den ersten Schuß abgab, dachte ich mir: "na bumm, kann mich gar nicht erinnern daß die so hochschlägt". Nach der Schußserie fragte ich ihn ob er etwas bemerkt hätte. Und er sagte (ohne von dem DPM Dingens etwas zu wissen): "Ja, die schlägt weniger hoch als meine".

Deswegen kann ich bestätigen daß dieses Teil definitiv funktioniert. Was genau dieser zweite "washer" bringt, kann ich nicht sagen, bei mir war nur einer dabei (sehr wohl aber 2 Federn, zwischen denen ich in der Wirkung keinen Unterschied bemerkte und die - wenn man mit beiden einmal 100 Schuß durch hat - farblich auch nicht mehr zu unterscheiden sind - auch nicht nach dem Reinigen).
Bild

falco
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Re: DPM Recoil Reduction System / Steyr L9-A1 9mm und 40S&W

Beitrag von falco » Sa 6. Feb 2016, 17:58

Danke für die ausführliche Schilderung !
:at1:
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Re: DPM Recoil Reduction System / Steyr L9-A1 9mm und 40S&W

Beitrag von SwissShot » So 7. Feb 2016, 16:23

Danke für den Bericht.

Bin schon länger am Überlegen ob ich so etwas für meine G20 (3. Gen) zulegen soll.

Ob's wirklich was bring ist eben nicht wirklich klar, am Schluss bleibt nur die Methode "Trail and Error" :roll:

Gruss SwissShot.

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Re: DPM Recoil Reduction System / Steyr L9-A1 9mm und 40S&W

Beitrag von doc steel » So 14. Feb 2016, 20:49

Armata hat geschrieben: 2 "washer" Ich weiß leider nicht wie ich letztere auf deutsch bezeichnen soll.

unterleg- oder beilagscheibe
Eine Beobachtung noch zum Schluss. Am Ende der neuen Federführung haben sich nach kürzester Zeit winzig kleine "Cuts" gebildet, ich habe keine Ahnung was hier der Verursacher ist.
Ich konnte in der Waffe kein Bauteil ausfindig machen, welches hier eventuell mit der Federführung "kollidiert". Eine meiner Theorien ist, dass die darübergestülpte Feder beim Feuern dagegen gedrückt wird? Vielleicht hat aber jemand von euch mehr Input dazu?

ich kanns mir nur so erklären: wenn der verschluß nach hinten fährt wird die aussenliegende feder so zusammengedrückt dass die vorletze windung das offene ende der letzten windung nach aussen drückt. dabei "knabbert" das ende der feder an der kante des stössels.

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Re: DPM Recoil Reduction System / Steyr L9-A1 9mm und 40S&W

Beitrag von Calcipher » So 14. Feb 2016, 21:05

Zitat:
Beim rechten im Bild soll, ich zitiere:"offer more power in slide Full Open Position" Ich komme leider nicht dahinter was genau damit gemeint ist.

Das soll heissen, dass damit die Federkraft bei komplett geöffnetem Verschluss erhöht wird und Washer sind Beischlafweibchen.

Ich hab das System in meiner Glock gehabt aber ich bin wohl zu grobschlächtig um einen nennenswerten Unterschied zwischen original Feder der Gen 3 und diesem Aftermarket System zu spüren. Hab dann noch mit der weichen Feder mit WIndung für Windung kürzen rumgespielt und das Ding dann letztendlich ausgebaut. Jetzt liegts in der Bastelkiste bei den anderen "Gibts aber braucht ma ned"-Teilen.

LG.
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Re: DPM Recoil Reduction System / Steyr L9-A1 9mm und 40S&W

Beitrag von Armata » So 14. Feb 2016, 23:47

Danke euch für euren input. Info am Rande: Aufgrund Bild-Host-Wechsel waren Bilder vorübergehend Offline - jetzt wieder da.

MFG
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Re: DPM Recoil Reduction System / Steyr L9-A1 9mm und 40S&W

Beitrag von chris_vti » Mi 23. Mär 2016, 20:16

Danke für die genauen Infos , bin sehr interessiert an dem sys , aber weis wer wo man noch dieses DPM System für eine L9 A1 bekommt ?
Danke im voraus .

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