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ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

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BigBen
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ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von BigBen » Mo 4. Jul 2016, 12:02

Nachdem ich bereits diverse HESA Kurse sowie den ESA Kurs “Basis 2 Pistole” absolviert hatte, war es für mich klar, dass ich den ESA Kurs “Basis 3 Pistole” auch irgendwann in Angriff nehmen werde. Am 27.06.2016 war es dann soweit und ich habe mich voll freudiger Erwartung auf den Weg in den Shootingpark Leobersdorf gemacht. Das Wetter ließ zwar nichts Gutes erahnen, aber mit Regenschirm und Poncho im Gepäck würde das schon irgendwie gehen.

Im Shootingpark Leobersdorf traf ich dann auf meine Schützenkameraden: eine bunte Mischung aus allen Lebensbereichen, jeder freundlich, hilfsbereit und hoch motiviert. Ein paar vertraute Gesichter aus anderen Kursen, Schiessbewerben usw. waren auch dabei und das Wetter begann sich gemeinsam mit der Stimmung aufzulockern. In Summe waren wir nur 6 Teilnehmer, weshalb auch Chris als einziger Instructor da war - aber ein Betreuungsverhältnis von 1:6 ist ja nicht so schlecht und im Laufe des Kurses hat sich das als absolut ausreichend herausgestellt.

Nach einem kurzen Gear-Check von Holstern, Waffen und Magazintaschen wurden dann erstmal die 4 Sicherheitsregeln abgefragt - freundlich, aber bestimmt, denn bei der Sicherheit hört der Spass auf.

Dann wurde das Programm für den Basis 3 Pistole Kurs von Chris übersichtsmäßig vorgestellt - Schwerpunkte dieses 3er Kurses sollten auf Nahdistanzschiessen sowie eindeutige Zielerkennung bzw. Freund/Feind-Unterscheidung liegen. Um das Ganze etwas spannender zu gestalten, hat jeder Kursteilnehmer eine Zahlen/Farben/Formen-Kombination zugeteilt bekommen, die er sich im Laufe des gesamten Kurses merken sollte. Zusätzlich bekam noch jeder ein anderes Bild einer gezeichneten Person gezeigt - das war unser Buddy und durfte unter keinen Umständen beschossen werden.
5-3-1-Herz-Rot…Michel Platini (mein Buddy hatte ein gewisse Ähnlichkeit mit dem EX-Uefa-Präsidenten) ...5-3-1-Herz-Rot… Michel Platini… 5-3-1-Herz-Rot… Michel Platini…

Nun ging es auf zum Wertungsschießen. Hierbei wurde eine Anzahl diverser Schiessdrills durchgeführt (z.B. Travis Halyes colored dot drill aka Twister drill https://www.youtube.com/watch?v=2iSB0Xz ... e=youtu.be ) bei der nochmal das Level der Teilnehmer abgecheckt wurde, was wiederum die weitere Gestaltung des Kurses mitbestimmte. Generell war des Level sehr gut, bei 1-2 Teilnehmern war aber bemerkbar dass sie noch nicht so viel Erfahrung hatten wie andere Teilnehmer - aber die Sicherheit war natürlich jederzeit gewährleistet.

Dann ging es los mit dem Nahdistanzschiessen. Was unter Nahdistanz verstanden wird? Alles von 0 bis ca. 3-4 Meter - man geht also mit dem Täter wirklich auf Tuchfühlung. Ohne jetzt zuviel zu verraten: man bewegt sich hier in einer spannenden neuen Welt, in die man als normaler Sportschütze eher nicht abtaucht. Schaut man sich aber Statistiken von gerechtfertigten Waffeneinsätzen durch Zivilisten an, merkt man recht schnell, dass die wenigstens Notwehrsituation auf Entfernungen über 5 Meter stattfinden - und die Nahdistanz eigentlich das ist, was man als wehrwilliger und wehrhafter Legalwaffenbesitzer am Meisten üben sollte. Mit den richtigen Tipps und dem laufenden Feedback von unserem Instructor Chris ging das Ganze auch stressfrei und ohne jegliche Sicherheitsverstöße über die Bühne und die Drills wurden laufend anspruchsvoller.

Die Zeit verging wie im Flug und schon war es Zeit für die Mittagspause. Nach einer Stärkung durch Lieferpizza und Apfelsaft gespritzt aus dem Getränkeautomaten ging es dann auch schon wieder weiter. Das Wetter hatte sich bis dahin weiter gebessert, nur der Wind warf immer wieder mal Zielscheibenständern und diverse Stage-Aufbauten trotz Gewichten auf den Standfüßen um.
Weiter ging es nun mit dem Aufbau eines Parcours durch Chris und es war dann langsam an der Zeit die zu merkende Kombination ins Spiel zu bringen.

Zuviel möchte ich auch an dieser Stelle nicht verraten, aber der Parcour wird mehr als 1 Mal durchgegangen - und es zahlt sich aus, sich nicht nur das Gesicht des Buddies sondern auch die Kombination zu merken und auf andere Details zu achten. Nichts ist peinlicher als wenn man jemanden aufs Korn nimmt der eigentlich zu den Guten gehört...eine Schande mit der ich seit dem Kurs leben muss, aber zum Glück war es nur Papier und der Lerneffekt dafür umso größer.
Es immer wieder faszinierend in was für einem Tunnel man sich wahrnehmungstechnisch auf so einem Parcour befindet und was für offensichtliche Dinge man garnicht mehr wahr nimmt.

Der Parcour war natürlich so aufgebaut, dass auch diverse Schießpositionen eingenommen werden und man einen ungesicherten Raum von diversen Bedrohungen befreien muss. Auch die grauen Zellen kamen nicht zu kurz, diverse Durchgänge wurde mit unterschiedlichen Varianten und Rätseln gespickt. Es war durchaus amüsant zu sehen wie meine Schützenkameraden auf einmal vor einem Rätsel standen wie ein Reh im Scheinwerferlicht und dann kläglich versagten. Leider ging es mir selbst aber nicht besser und auch das war eine sehr interessante Lektion.

Nach mehreren Parcour-Durchgängen gab es zum Abschluss noch einen Drill und im Anschluss eine Abschlussbesprechung in der er es Feedback von Seiten des Instructors gab.

Natürlich hatten auch wir Schüler die Möglichkeit Feedback zu Kurs und Instructor zu geben, aber ich hatte ein wenig das Gefühl, dass das viele Lob Chris fast ein wenig peinlich war - Bescheidenheit ist auch eine Tugend.

Alles in Allem ein sehr guter Kurs der meiner Meinung das Geld wert ist. In Zeiten wie diesen ist es auch ein willkommener Bonus, dass die (9mm Para) Munition vom Veranstalter zur Verfügung gestellt wird und bereits in der Kursgebühr enthalten ist. Bei mind. 150-200 Schuss pro Teilnehmer ist das nicht so ohne und das sind doch gute 40 Euro die man sich da spart.
Geschossen wurde mit der RUAG Swiss 9mm Munition die gerade bei mehreren Händlern auftaucht. Die Muni verbrennt super sauber, trifft gut und mir ist keine einzige Hemmung bei einem der Teilnehmer aufgefallen.

Besonders wichtig ist es hervorzuheben, dass kein Basis 3 Pistole Kurs von ESA identisch ist, und es bei den 3er Kursen immer wieder andere Schwerpunkte geben wird. Aber selbst wenn es genau derselbe Kurs wäre, würde ich ihn vermutlich in absehbarer Zeit nochmal besuchen.

Hier noch ein paar Impressionen vom Kurs

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Chris K
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Re: ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von Chris K » Mo 4. Jul 2016, 13:14

war erst am 20. Juni beim Basis 2, dadurch kam dieser für mich zu früh - muss noch üben. Toller Bericht, beim Nächsten werde ich dabei sein.

Christian

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der_Mödlinger
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Re: ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von der_Mödlinger » Mo 4. Jul 2016, 17:00

Toller Bericht, BigBen.
Überlege mir schon die ganze Zeit, ob ich mit dem Basic 1 Kurs bei der ESA/EUSECA anfangen soll.
Das einzige was mich ein bissl schreckt sind die 250 Euro. Ob es das wirklich Wert ist?
HESA ist im Basic 1 leider komplett ausgebucht dieses Jahr. Aber es ist halt ein Unterschied ob 120 Euro oder 250 Euro...
Viele Grüße,
Paul

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Re: ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von AlexCarnica » Mo 4. Jul 2016, 17:15

Ich kann den 1er Kurs für Anfänger voll empfehlen. Ich habe dort meine ersten 100 Schuss gemacht.
Ich konnte danach bei meinem Verein durch Umsicht und Sicherheit am Stand punkten.
Die gezeigten Übungen sind Super und das Umfeld freundlich und doch fordernd.

Werde sicher bald den 2er Kurs besuchen oder das Krav-Maga Self Defense Wochenende. :)

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BigBen
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Re: ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von BigBen » Mo 4. Jul 2016, 19:05

der_Mödlinger hat geschrieben:Toller Bericht, BigBen.
Überlege mir schon die ganze Zeit, ob ich mit dem Basic 1 Kurs bei der ESA/EUSECA anfangen soll.
Das einzige was mich ein bissl schreckt sind die 250 Euro. Ob es das wirklich Wert ist?
HESA ist im Basic 1 leider komplett ausgebucht dieses Jahr. Aber es ist halt ein Unterschied ob 120 Euro oder 250 Euro...

die HESA kurse sind genausogut, aber ich denke der ESA 1er kurs entspricht eher den modulen 1 und 2 bei HESA und die muni ist auch inkludiert. sind bei ESA beim basis 1 soweit ich weiss auch ca 6-7 stunden kursdauer, wobei da auch ein teil theorie dabei ist.
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Re: ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von dLTdT » Mo 4. Jul 2016, 21:34

250€ für 6-7 Stunden, mit Muni is in etwa das gleiche wie bei den HESA Kursen (die kosten 120€, dauern 3,5h und Mun musst selber bringen).
Wie war die körperliche Anstrengung, is das locker zu packen?
Waren nur Glocks am Start, oder was anderes auch?
"Vor einiger Zeit hätte ich euch sieben getötet, um die drei auszuweiden.." Zitat GOT S6F8

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Re: ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von Bdave » Mo 4. Jul 2016, 22:20

Wollt auch zuerst HESA machen aber wie schon geschrieben ist alles ausgebucht. Bin jetzt am 1.8. bei ESA Pistole 1 und freu mich schon :) Danke für deinen Bericht!
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Re: ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von abactus » Mo 4. Jul 2016, 23:15

super sache :handgestures-thumbup:

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Re: ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von Chris K » Di 5. Jul 2016, 09:20

dLTdT hat geschrieben:250€ für 6-7 Stunden, mit Muni is in etwa das gleiche wie bei den HESA Kursen (die kosten 120€, dauern 3,5h und Mun musst selber bringen).
Wie war die körperliche Anstrengung, is das locker zu packen?
Waren nur Glocks am Start, oder was anderes auch?



sollte für jeden körperlich zu schaffen sein, bei Basis 2 sind verschiedene Schießpositionen, d.h. man sollte ohne Unterstützung der Hände wieder in die Höhe kommen. :lol:
es waren nicht nur Glocks anwesend, Vorteil ist für die Glock ist alles vorhanden(Magazin, Holster...).

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Re: ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von BigBen » Di 5. Jul 2016, 09:33

also der 2er kurs war für mich körperlich fordernder und anstrengender als der 3er kurs, wobei das natürlich auch vom genauen inhalt des 3er kursrs abhängen wird. ich heiss ja nicht ohne grund BIGBen...und es war trotzdem machbar.
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Re: ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von Bdave » Di 5. Jul 2016, 13:11

Gibts eigentlich irgendwelche Vorgaben bzgl. Holster? IWB Appendix is ok?
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Re: ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von BigBen » Di 5. Jul 2016, 13:46

Frag da bitte direkt bei ESA nach...ich denke wenn du sicher damit umgehst, sollte es kein Problem sein, aber bisher hatten bei den Kursen alle die Waffe relativ offen seitlich geholstert.
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Re: ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von Bdave » Di 5. Jul 2016, 16:32

Alles klar, ich nehm einfach beides mit und frag dann direkt vor Ort :)
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Re: ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von Baxter » Mo 18. Jul 2016, 17:14

Bdave hat geschrieben:Gibts eigentlich irgendwelche Vorgaben bzgl. Holster? IWB Appendix is ok?


Bei meinem Basis2 und auch beim heutigen combined firearms hat ebenfalls ein Schütze mit einem Schrittholster teil genommen. Wie bigben schon gesagt hat, wennst damit sicher umgehen kannst...

Beim combined mit Plattenträger ist es jedoch nicht mehr empfehlenswert.

hth
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Re: ESA/EUSECA Kurs “Basis 3 Pistole”

Beitrag von BigBen » Mo 18. Jul 2016, 17:52

Baxter wie war der combined Kurs? Werd den voraussichtlich Ende Oktober machen.
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