Vergleich Sightron SIII 8-32x56 vs DDOptics Nighteagle Gen 3 5-30x50
Verfasst: Mi 14. Dez 2016, 12:22
Hallo!
Nach langem Stöbern im Netz, Gesprächen mit Händlern und Schützenkollegen, habe ich mich schlussendlich für 3 Zielfernrohre entschieden, die ich (zwei davon) näher unter die Lupe genommen habe.
Verwendungszweck:
Sportliches Schießen, üblicher Weise am Stand bis 300 Meter, wenn sich die Gelegenheit ergibt (und das wird sie im Sommer) auch mal weiter, 800 - 1000 m.
Waffe:
Remington 700 Police in .308, Heavy Barrel, 26 Zoll, 12 Zoll Drall, Archangel Precision Schaft mit Alublockbettung. Montage: Einteilige Picatinny-Schiene (Stahl) von Recknagel mit 20 MOA, Ringe Leupold PRW Stahl.
Die drei Kandidaten:
1. Sightron SIII Tactical 8-32x56 LongRange MilDot/Mrad
https://www.optics-trade.eu/en/sightron ... ot-cm.html
2. DDOptocs Nighteagle HDX Tactical Gen 3 5-30x50 MilDot/MoA
https://www.ddoptics.de/jagd_de/ddoptic ... ildot.html
3. Vortex Viper PST 6-24x50
https://www.optics-trade.eu/en/vortex-v ... 24x50.html
Alle Gläser mit Absehen in der 2. Bildebene, dh. das Absehen bleibt beim Zoomen immer gleich groß.
Zu den Spezifikationen sag ich nicht extra was dazu, einfach die Links verwenden.
Wir fangen mit dem Vortex an. Dieses war als Günstigstes der Drei gedacht, sehr bekannt und weit verbreitet, die Kritiken sind oft zweigeteilt, da die Optik nicht so gut sein soll. Andererseits hat es viele Features. Kurz gesagt, ich konnte es nicht testen, weil nicht verfügbar bzw erst in 6-8 Wochen.
Somit hatte ich Sigtron und DDOptics zeitgleich vor mir liegen und konnte sie direkt vergleichen. Preislich sind sie ja fast gleich teuer.
Beide Gläser sind tadellos verarbeitet und fühlen sich wertig an. Das Finish des DDOptics hat einen satinartigen Glanz, das Sightron ist in Matt gehalten.
Optik:
Klarheit des Bildes:
Beide Gläser wirken auf den ersten Blick gestochen scharf. Bei eingehender Betrachtung (nebeneinander, auf einer stabilen Unterlage abgelegt, wirkt (im unteren Zoombereich) das Weiß im DDoptics einen Tick strahlender, das Sightron hat einen ganz leichten Gelbstich. Dreht man jedoch beide Richtung Max.Zoom, ist das Bild immer noch verhältnismäßig klar und deutlich, das DDOptics wird aber um einiges dunkler (schluckt also mehr Licht) als das Sightron. Außerdem weist das DDOptics einen deutlicheren Abbildungsfehler (Aberration) auf, was sich in einer bläulichen Aura an scharfen hellen Kanten abzeichnet, jedoch wie gesagt erst bei starker Vergrößerung.
Absehen:
Jeweils MilDot, maßstabsgetreu ist das Sightron bei 20x und das DDOptics bei 10x Vergrößerung. Die Dots des Sightron liegen deshalb weiter auseinander, was angenehmer ist, weil die dicken Balken nicht so weit in die Mitte des Absehens reichen. Die Punkte sind deshalb auch größer und eine Entfernung ist leichter zu bestimmen. Das Absehen des Sightron ist sehr fein, der Vertikale Balken des DDOptics ist etwas dicker, weil er auch den Lichtleiter des Leuchtpunktes beherbergt.
Meiner Meinung nach ist das Absehen des Sightron im Ganzen angenehmer.
Mechanik:
Beide sollen (lt Herstellern und Tests) eine sehr gute robuste und wiederholgenaue Mechanik haben. Die Klicks des Sightron gehen etwas leichter, und da beide keine Verstellfixierung haben, liegt das DDOptics mit seinen etwas schwerer drehbaren Klicks vorn. Eine Fixierung wäre wünschenswert, das haben auch manche günstigere Gläser.
Der Gesamtverstellbereich am Sightron ist größer, ein Vorteil, wenn es gebraucht wird. Sightron gibt es mit unterschiedlichen Absehen und dazu passenden Verstellschritten, also MOA Absehen mit 1/8 oder 1/4 MOA Verstellung und Mildot Absehen mit MRAD bzw 1 cm Verstellung.
Das DDOptics mit MilDot gibt es nur mit 1/8 MOA Verstellung. Eine Vermischung macht die Umrechnung komplizierter.
Als Vorteile weißt es einen Zero-Stopp auf, der dem Sightron fehlt. Außerdem ist die Beschriftung besser erkennbar und auch eine 2. Umdrehung ist beschriftet.
Die Parallaxe ist bei beiden an der Seite angebracht, beim DDOptics gibt's eine Entfernungsskala, beim Sightron nicht. Die Dioptrienverstellung geht beim DDOptics fast schon zu leicht, und mit meinen -1 Dioptrien dreht man den Verstellring bis zum Anschlag. Das gefällt mir beim Sightron besser, da der Ring schwerer geht, was unbeabsichtigtes Verstellen erschwert und der Verstellbereich ist auch nicht ausgereizt.
Zubehör:
DDOptics kommt mit dursichtigen (einer gelben) Bikini-Caps, die jedoch im Durchmesser etwas zu groß sind und somit nicht so straff sitzen. Auch Aufkleber zur schnellen Markierung der Einstellungen für unterschiedliche Entfernungen sind dabei - gute Idee!
Sunshade muss separat bestellt oder eingehandelt werden.
Sightron kommt mit einer Neoprenhülle und Sunshade. Früher waren angeblich mal Flip-up caps dabei, jedoch jetzt nicht mehr.
Bei beiden ist eine ausführliche Anleitung (DDoptics in deutsch, Sightron in Englisch) dabei, Reinigungstuch, Werkzeug zum Nullen der Türme usw.
Garantie:
DDOptics bietet 30 Jahre, Sightron limited lifetime warranty an. Vortex soll wohl die beste Garantie haben, eine unlimited Lifetime warranty.
Zum Schluss noch etwas zu den Händlern:
DDOptics direkt in Deutschland bzw Hr Hohn vom optik-sport-shop.at als Händler in Ö. und Ansprechpartner für Telefonate innerhalb Ö erwiesen sich als kompetente und freundliche Partner, und DD-Optics bietet eine kostenlose unverbindliche Ansicht an, wenns gefällt, kauft man, sonst sendet mans wieder retour.
Optics-Trade.eu , ein slowenischer Händler, war ebenfalls in einem Telefonat, das ich aus Kostengründen kurz hielt, dann aber per Mail sehr freundlich, kompetent, und bemüht.
Fazit: Zwei sehr gute Gläser im 1000 Euro Bereich, mein klarer Favorit ist aber das Sightron SIII!
Nach langem Stöbern im Netz, Gesprächen mit Händlern und Schützenkollegen, habe ich mich schlussendlich für 3 Zielfernrohre entschieden, die ich (zwei davon) näher unter die Lupe genommen habe.
Verwendungszweck:
Sportliches Schießen, üblicher Weise am Stand bis 300 Meter, wenn sich die Gelegenheit ergibt (und das wird sie im Sommer) auch mal weiter, 800 - 1000 m.
Waffe:
Remington 700 Police in .308, Heavy Barrel, 26 Zoll, 12 Zoll Drall, Archangel Precision Schaft mit Alublockbettung. Montage: Einteilige Picatinny-Schiene (Stahl) von Recknagel mit 20 MOA, Ringe Leupold PRW Stahl.
Die drei Kandidaten:
1. Sightron SIII Tactical 8-32x56 LongRange MilDot/Mrad
https://www.optics-trade.eu/en/sightron ... ot-cm.html
2. DDOptocs Nighteagle HDX Tactical Gen 3 5-30x50 MilDot/MoA
https://www.ddoptics.de/jagd_de/ddoptic ... ildot.html
3. Vortex Viper PST 6-24x50
https://www.optics-trade.eu/en/vortex-v ... 24x50.html
Alle Gläser mit Absehen in der 2. Bildebene, dh. das Absehen bleibt beim Zoomen immer gleich groß.
Zu den Spezifikationen sag ich nicht extra was dazu, einfach die Links verwenden.
Wir fangen mit dem Vortex an. Dieses war als Günstigstes der Drei gedacht, sehr bekannt und weit verbreitet, die Kritiken sind oft zweigeteilt, da die Optik nicht so gut sein soll. Andererseits hat es viele Features. Kurz gesagt, ich konnte es nicht testen, weil nicht verfügbar bzw erst in 6-8 Wochen.
Somit hatte ich Sigtron und DDOptics zeitgleich vor mir liegen und konnte sie direkt vergleichen. Preislich sind sie ja fast gleich teuer.
Beide Gläser sind tadellos verarbeitet und fühlen sich wertig an. Das Finish des DDOptics hat einen satinartigen Glanz, das Sightron ist in Matt gehalten.
Optik:
Klarheit des Bildes:
Beide Gläser wirken auf den ersten Blick gestochen scharf. Bei eingehender Betrachtung (nebeneinander, auf einer stabilen Unterlage abgelegt, wirkt (im unteren Zoombereich) das Weiß im DDoptics einen Tick strahlender, das Sightron hat einen ganz leichten Gelbstich. Dreht man jedoch beide Richtung Max.Zoom, ist das Bild immer noch verhältnismäßig klar und deutlich, das DDOptics wird aber um einiges dunkler (schluckt also mehr Licht) als das Sightron. Außerdem weist das DDOptics einen deutlicheren Abbildungsfehler (Aberration) auf, was sich in einer bläulichen Aura an scharfen hellen Kanten abzeichnet, jedoch wie gesagt erst bei starker Vergrößerung.
Absehen:
Jeweils MilDot, maßstabsgetreu ist das Sightron bei 20x und das DDOptics bei 10x Vergrößerung. Die Dots des Sightron liegen deshalb weiter auseinander, was angenehmer ist, weil die dicken Balken nicht so weit in die Mitte des Absehens reichen. Die Punkte sind deshalb auch größer und eine Entfernung ist leichter zu bestimmen. Das Absehen des Sightron ist sehr fein, der Vertikale Balken des DDOptics ist etwas dicker, weil er auch den Lichtleiter des Leuchtpunktes beherbergt.
Meiner Meinung nach ist das Absehen des Sightron im Ganzen angenehmer.
Mechanik:
Beide sollen (lt Herstellern und Tests) eine sehr gute robuste und wiederholgenaue Mechanik haben. Die Klicks des Sightron gehen etwas leichter, und da beide keine Verstellfixierung haben, liegt das DDOptics mit seinen etwas schwerer drehbaren Klicks vorn. Eine Fixierung wäre wünschenswert, das haben auch manche günstigere Gläser.
Der Gesamtverstellbereich am Sightron ist größer, ein Vorteil, wenn es gebraucht wird. Sightron gibt es mit unterschiedlichen Absehen und dazu passenden Verstellschritten, also MOA Absehen mit 1/8 oder 1/4 MOA Verstellung und Mildot Absehen mit MRAD bzw 1 cm Verstellung.
Das DDOptics mit MilDot gibt es nur mit 1/8 MOA Verstellung. Eine Vermischung macht die Umrechnung komplizierter.
Als Vorteile weißt es einen Zero-Stopp auf, der dem Sightron fehlt. Außerdem ist die Beschriftung besser erkennbar und auch eine 2. Umdrehung ist beschriftet.
Die Parallaxe ist bei beiden an der Seite angebracht, beim DDOptics gibt's eine Entfernungsskala, beim Sightron nicht. Die Dioptrienverstellung geht beim DDOptics fast schon zu leicht, und mit meinen -1 Dioptrien dreht man den Verstellring bis zum Anschlag. Das gefällt mir beim Sightron besser, da der Ring schwerer geht, was unbeabsichtigtes Verstellen erschwert und der Verstellbereich ist auch nicht ausgereizt.
Zubehör:
DDOptics kommt mit dursichtigen (einer gelben) Bikini-Caps, die jedoch im Durchmesser etwas zu groß sind und somit nicht so straff sitzen. Auch Aufkleber zur schnellen Markierung der Einstellungen für unterschiedliche Entfernungen sind dabei - gute Idee!
Sunshade muss separat bestellt oder eingehandelt werden.
Sightron kommt mit einer Neoprenhülle und Sunshade. Früher waren angeblich mal Flip-up caps dabei, jedoch jetzt nicht mehr.
Bei beiden ist eine ausführliche Anleitung (DDoptics in deutsch, Sightron in Englisch) dabei, Reinigungstuch, Werkzeug zum Nullen der Türme usw.
Garantie:
DDOptics bietet 30 Jahre, Sightron limited lifetime warranty an. Vortex soll wohl die beste Garantie haben, eine unlimited Lifetime warranty.
Zum Schluss noch etwas zu den Händlern:
DDOptics direkt in Deutschland bzw Hr Hohn vom optik-sport-shop.at als Händler in Ö. und Ansprechpartner für Telefonate innerhalb Ö erwiesen sich als kompetente und freundliche Partner, und DD-Optics bietet eine kostenlose unverbindliche Ansicht an, wenns gefällt, kauft man, sonst sendet mans wieder retour.
Optics-Trade.eu , ein slowenischer Händler, war ebenfalls in einem Telefonat, das ich aus Kostengründen kurz hielt, dann aber per Mail sehr freundlich, kompetent, und bemüht.
Fazit: Zwei sehr gute Gläser im 1000 Euro Bereich, mein klarer Favorit ist aber das Sightron SIII!