Das Ding ist riesig. So groß oder größer als eine 1911er und richtig schwer. Aber er ist geil. irgendwie.
Die großen Mumpels sind die .460 Magnum, Stückpreis €4,50.- mit Rabatt. Die kleinen Mumpels sind .454 Casull. Man kann aber auch problemlos .45LC aus dem Monster verschießen. Wird dann entsprechend günstiger, macht aber weniger Freude.
Über den 3,5 Zoll Lauf kann man streiten. Natürlich kostet der kurze Lauf jede Menge Meter pro Sekunde. Die Leistung der .460er Magnum kann man damit nicht ausreizen, was mich persönlich aber nicht wirklich interessiert, da ich mit dem Ding nicht auf die Jagd gehe.
Und natürlich ist das Mündungsfeuer eine lustige Sache, die den kurzen Stummel mehr als nur wett macht. Wie gesagt, irgendwie geil.
Die Patronen sind riesig. Die hier gezeigten .460er sind gerade zwei Millimeter kürzer als eine 12/70. Eine .45ACP oder so Kleinkaliber wie 9 Para oder .223 Rem schauen richtig süß daneben aus.
Schießen:
Ich hab schon viele Hardcorekaliber ausprobiert. .50AE, .500 Mag .454 Casull, Mädchenkaliber wie .44 Mag und .357 Mag sowieso und ein paar Exoten mit wirklich heftigem Bums. Aus kurzläufigen Waffen, aus leichten Waffen, aus Einzelladern (Thompson) usw.
Keine der genannten Waffen hat dermaßen brutal getreten wie dieser Stummelfurzer. Nach fünf Schuß .460er habe ich fast genug. Das Teil macht richtig Aua. Und ich bin definitiv kein Weichwipferl! .454 Casull schieße ich bis der Lauf glüht, aber die .460er macht deutlich weniger Spaß.
Abzug:
Der Abzug ist genial. Da haben die Jungs vom Performance Center gute Arbeit geleistet. Der Abzug bricht bei geschätzt 1500 Gramm, und zwar knochentrocken und ohne jedes Kriechen. Sauber gemacht!
Treffen:
Leider produziert der Revolver 15 bis 20cm Hochschuß auf 10 Meter. Die Kimme ist bereits ganz heruntergedreht. Also entweder ist die Visierung für Spiegel aufsitzend ausgelegt, oder irgendwas stimmt da nicht. Fleck ist damit nicht möglich.
Was mich zur Verarbeitung bringt.
Gebts euch diese Mündung!!
Verarbeitung:
Man hört immer wieder, dass die Qualität bei S&W in den letzten Jahren gelitten hat. Das kann ich teilweise bestätigen.
Irgendwie fehlt mir das alles wie aus einem Guß Gefühl. Alles wackelt ganz leicht, es gibt keine wirklich saugenden Passungen, die Trommel wackelt trotz Arretierung ganz leicht hin und her... usw. Irgendwie nicht sehr vertrauenserweckend.
Andererseits kenne ich sonst nur ältere bis alte Modelle von S&W und von Colt. Bei denen wackelt gar nix, aber das ist ja eh bekannt. Der Vergleich zu aktuellen S&W Revolvern fehlt mir völlig. Ergo bin ich vielleicht zu pingelig.
Das Oberflächenfinish hingegen ist wieder erste Sahne. Sauber glasgeperlt, homogen, angenehme Haptik.
Der Griff ist übrigens sehr ergonomisch und dämpft auch ganz gut.
Fazit:
Der Revolver ist so unnötig wie ein Kropf. Für SV nicht geeignet da extremer Overkill, für Sport viel zu stark (zumindest die .460), für Hobby zu teuer (auch die Wiederladekomponenten sind sauteuer...) und überhaupt.
Trotzdem liebe ich das Ding. Keine Ahnung warum.
Wenn wer Fragen hat, immer her damit. Auch Vergleichsbilder mache ich auf Wunsch gerne.
Grüße,
Hasenfuss
