Wie versprochen nun also der
Range Report:
Heute in Leobersdorf haben wir innerhalb einer Stunde exakt 200 Schuss durch die Rex Delta gejagt. Resultat: gutes Pferd, bleibt im Stall. Eine tolle Pistole für kleines Geld (UVP 520€).
Zuverlässigkeit
Von 200 Schuss gab es einen einzigen Zündversager mit S&B Schütte 115gr. Der Abdruck des Schlagbolzens im Zündhütchen war tief und deutlich erkennbar. Würde die Schuld also eher bei der Munition suchen. Beim zweiten Versuch hat die Patrone dann gezündet. Mit Fiocchi 115gr und 123gr absolut störungsfrei, auch bei höherer Kadenz.
Handlage
Sowohl in meinen größeren Händen als auch in denen meiner Frau gut, einzig die Kanten am Griffrücken findet sie etwas unangenehm. Es sind vier austauschbare Griffrücken (S/M/L/XL) beigelegt, ab Werk ist der M-Rücken montiert. Ganz toll finde ich die 100% beidseitige Bedienbarkeit ohne Umbau sowie die (wie bei der CZ P10C) aufgerauhten und sogar etwas vertieften Daumenauflagen vorne am Griffstück. Im "thumbs forward grip" passt die Delta mir wie angegossen.
Bedienung
Die Verschlussfeder ist sehr hart, um den Verschluss manuell hinten zu verriegeln, braucht es etwas Kraft, weil der Verschlussfang erst fast ganz hinten greift. Die Delta liegt mir persönlich gut in der Hand, ich kann Magazinauswurf und Verschlussfang ohne Umgreifen bedienen. Die Magazine werden mit etwas Schwung ausgeworfen und fallen auch leer von alleine aus der Waffe. Die jeweils letzten zwei Patronen benötigen beim Laden der Magazine (15er und 17er) ein wenig erhöhten Kraftaufwand.
Features
Der Schlagbolzenindikator auf der hinteren Seite des Verschlusses funktioniert gut und ist gut sichtbar. Ebenso der Ladestandsanzeiger für das Patronenlager: gut sichtbar und ertastbar. Man merkt, dass die Delta zum verdeckten Führen konzipiert wurde: die Kimme ist hinten abgeschrägt, um beim Ziehen nicht hängen zu bleiben. Ebenso greifen die Griffrillen im Verschluss nur "rückwärts", nach vorne sind sie ja dreieckig. Für meinen Geschmack dürften diese etwas tiefer bzw bissiger ausfallen. Die Kimme ist vorne scharfkantig, um auch bspw am Gürtel repetieren zu können.
Zubehör
Zwei Magazine (15 und 15+2) liegen bei. Ebenso ein Putzzeug und ein solider Waffenkoffer mit entsprechend vorgeschnittenem Schaumstoff. Holster gibt es OWB und IWB (letzterer von ANR Kydex Design aus den USA, bei Arex direkt zu bekommen).
Schießverhalten
Abzug fühlt sich ähnlich einer Glock an. Bisschen Vorweg, dann kommt eine klar spürbare Wand, nach ca 2 weiteren Millimetern bricht der Schuss. Gefällt mir insgesamt besser als der von Glock und CZ P10C, weil er sich definierter anfühlt. Der Abzug fällt nicht durch, weil er hinten am Rahmen ansteht. Reset ist mit 2 Millimetern (lt Handbuch, das stimmt gefühlt auch in etwa) recht kurz, klar spürbar sowie hörbar und danach ist man wieder direkt am Druckpunkt. Schnelle Schussfolgen gelingen damit gut. Der Rückstoß fällt moderat aus für eine Polymerwaffe, sie verrutscht auch nicht in der Hand.
Trefferbild
Laut Handbuch ist die Visierung ab Werk auf 15m eingestellt und wird auch die Trefferlage in der Fabrik getestet. Wer die Höhe der Trefferlage verändern will, braucht ein anderes Korn. Zur Verstellung der horizontalen Trefferlage ist das Korn driftbar.
Die Präzision ist gut, wie ich meine. Beim 5x5 Drill (5 Schuss in 5 Sekunden auf eine handtellergroße Fläche) waren auf 7 und 10 Meter alle Treffer weit innerhalb des Rings. (Habe leider vergessen ein Foto zu machen.)
Ich bin kein besonders herausragender Schütze, die Pistole kann sicherlich mehr als ich. Dies bitte im Hinterkopf zu behalten.
10 Meter, 10 Schuss in 20 Sekunden (Point of aim: Punkt am Korn verdeckt Scheibenmitte) - 98 Ringe
15 Meter, 10 Schuss in 20 Sekunden (POA: Oberkante Visierung teilt Scheibe horizontal) - 85 Ringe
25 Meter, 10 Schuss in 20 Sekunden (gegen Ende der Session, meine Konzentration war eigentlich schon im Eimer, aber ich wollte es dennoch wissen; POA wie auf 15m) - 84 Ringe
Wer noch Fragen hat, gerne immer her damit.