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Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

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Kimon
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Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von Kimon » Do 8. Aug 2019, 15:01

Hallo liebes Forum,

Seit einem Monat habe ich nun meine WBK, nach Jahren voller Qual dann endlich der 21. Geburtstag. Sofort alles beantragt und siehe da ! 8 Tage später war die Karte im Postkasten. (Bezirk Mödling)

So, am nächsten Tag beide schon im Vorhinein reservierten Geräte abgeholt (S&W 28-2 Highway Patrolman und eine Glock 19 gen3 - mag die neuen Generationen nicht, gen5 irgendwann mal evtl. aber die 4er oder die frühen 5er taugen mir einfach nicht)

Dann das große Thema, was für Mun kommt in den Nachtkasten ? Für den Stand oder zum Spaßschießen hab ich eh die Geco 124gr FMJ aber die kommt für mich nicht in Frage wenn es um SV geht.

Ich habe deshalb folgende Sorten getestet :

-Fiocchi EMB 96gr
-Federal Hydrashok 124gr JHP
-Hornady Critical Duty 135gr



Wenn es um SV bzw. das Leben meiner Freundin und meinem geht sind mir die Kosten egal. Ich muss jedoch sagen das die Fiocchi EMB bei weitem am teuersten sind und dennoch, was Fertigungsqualität betrifft noch am ehesten was zu wünschen übrig lassen... Da machen sowohl Federal als auch Hornady einen viel besseren Eindruck.

Einen Pluspunkt bekommen von mir die EMB und die Critical Duty weil sie 'versiegelte' Zündhütchen haben.

Ich bin definitiv KEIN Experte aber habe doch zumindest ein bisschen Erfahrung sammeln können da ich seit meinem 16 Lebensjahr mit verschiedensten Lang- und Kurzwaffen zu tun habe. Ja ich weiß das ist nicht viel aber es kann mir keiner sagen das die paar Jahre nicht reichen um zu kapieren ob die Hülse bzw. die Patrone anständig verarbeitet ist oder nicht.

Von jeder Sorte habe ich am Stand 100 Schuss durch die Glock gejagt. Zwischen den verschiedenen Fabrikaten die Glock gereinigt und auskühlen lassen. Trefferbild auf 10 und 15 Meter bei allen 3 Sorten fast ident. Die Hornady hat jedoch noch am wenigsten gestreut (zumindest ist es mir so vorgekommen).

Fazit : in meinem Nachtkasten sind jetzt 2 Magazine geladen mit Hornady Critical Duty 135gr. Und natürlich der Highway Patrolman mit 357er Teilmantel von S&B.

Zum Abschluss eine Frage. Lohnt es sich evtl. noch die Speer Gold Dot zu testen ? Höre viel gutes davon!

Für Rechtschreibfehler entschuldige ich mich und wünsche allen noch einen schönen Tag! :at1:
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Re: Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von cas81 » Do 8. Aug 2019, 17:31

Servus,

zunächst: Nein, ich habe nicht 1.000 Leute unter immer gleichen Bedingungen erschossen. Mein "Wissen" basiert auf einer recht intensiven 2 jährigen Recherche, während der ich mir unzählige Internetseiten bezüglich alle greifbaren gerichtsmedizinischen Gutachten, Statistiken und Erfahrungsberichten reingezogen hab. Einfach deshalb, weil es ggf auf jedes Quäntchen ankommen kann und man dieses Quäntchen im Vorfeld gut steuern kann, nämlich durch die richtige Wahl der Munition mit all ihren TENDENZEN. Btw, nur das ist es jeweils: eine Tendenz.

Critical Duty standard pressure aus 4 Zoll vergiss. Machen idR nicht auf. +p sind schon besser geeignet, aber 135gr @ > 1.100 fps sind schon nicht mehr so leicht zu kontrollieren. Zudem extreme Penetration für SV. Andererseits, solange sie aufmachen, sollt eh nicht viel passieren können. Hornady Critical DEFENSE sind keine Option?

Hydrashok sind unverlässlich, sowohl bezüglich Expansion, als auch Zusammenhalt. Und beides ist ein Muss, da ein fragmentiertes Projektil erstens nicht verlässlich penetriert, zweitens leicht vom Weg abkommt und drittens ggf sogar zu Überpenetration führen kann, da die Fahnen nicht mehr bremsen. Und ohne Fahnen neigt das Projektil auch eher dazu erneut wo einzudringen.

EMB sind schlimmstenfalls ultraleichte VM. Lt den paar Tests, die sich recherchieren ließen, penetrieren sie selbst ohne Expansion aufgrund mangelnder Masse ca 18 Zoll. Mit Expansion eher zu knappe Penetration. Sie lassen sich dank ihrer geringen Masse auch sehr leicht im Schuss kontrollieren. Aber Kurzwaffenprojektile wirken im Gewebe hpts durch Masse, zudem sind die EMB richtige Barrierbuster. AmS nichts für SV. Ich mag grundsätzlich keine leichten Kurzwaffenprojektile, sie haben bis auf "wenig" Überpenetration (meist zu wenig) keinerlei Vorteile, außer ggf (je nachdem welche Patrone konkret) ein minimales Spürchen bessere Kontrollierbarkeit. Sonst sogar nur Nachteile. Durch etwas stärkere Kleidung ist es sogar unwahrscheinlich, dass die aufmachen, die EMB sogar ganz besonders. Und wenn der Schuss nicht perfekt gesetzt ist, dann hast du quasi eine VM, die bloß einen Pulli und ein paar Zentimeter Speckschwate hinter sich hat.

@Speer Gold Dot: meine Favorites. Ebenfalls Barrierbuster, aber verlässlicher in ihrer Expansion. 124gr +p sind von Knall her schon fast wie 357 und jedenfalls eine Spur schwieriger zu kontrollieren. 124gr standard pressure werden aus 4 Zoll bereits an der Untergrenze vom velocity window betrieben. 147gr hab ich lieber. Die expandieren auch gleichmäßiger und tun sich mit bestimmten Barrieren schon etwas schwerer, sind dafür gegen schwere Knochen besser und die Gefahr des erneuten Eindringens in ein weiteres Ziel ist etwas herabgesetzt. Sie sind leiser, etwas leichter zu kontrollieren als mir bekannte +p und grundsätzlich gilt heavy hits harder. Wenn sie aber schon eingedrungen sind, dann marschieren sie auch brav weiter, bis zur nächsten stärkeren Barriere und dann reicht der Impuls nicht mehr. Merke: 147gr gut für korpulente oder aufgepumpte Bad Guys, dezent herabgesetzte Querschlägergefahr sowohl aussen- als auch terminalballistisch, innenballistisch schonender, kein Überschallknall und (in 9mm) der größte Feind gewisser Barrieren wie bspw schwere Kleidung, Knochen, Muskeln, Fett und Glas. Und nicht erstmaliges Eindringen mit darauffolgender Penetration und erneutes Eindringen nach (Über-) Penetration verwechseln. Das sind verschiedene Baustellen. Wenn das große, schwere Projektil aufgemacht hat, dann ist es für Dritte safer als kleine, schnelle Projektile, die hinten wieder rauskommen. Denn ob 4. Cooperregel im schlimmsten Fall wirklich eingehalten wird, steht auf einem anderen Blatt.

HST schon mal bedacht? Expandieren noch eine Spur verlässlicher als Gold Dot, sind dafür gegen manche Barrieren schlechter geeignet. Die wichtigsten Barrieren bei SV sind schwere Kleidung und Knochen. Beides meistern sie. Egal ob 124gr oder 147gr, nur nicht die 150gr!

Lies dich ein und dann leg dich anhand deiner Präferenzen fest. In einem europäischen Forum, wo zu 90% auf Pappendeckel mit einem zugekniffenen Auge geschossen, oder ein Homo Sapiens mit Wildtieren verglichen wird, bist du jedenfalls grundsätzlich eher suboptimal beraten. Darum geh auf amerikanische Seiten, die denken bezüglich dieser Thematik wesentlich weiter. Suche Beiträge von DocGKR = Gary Roberts, Martin Fackler, Chuck Haggard. Da wird dann auf street results eingegangen und auf diverse medizinische Gutachten und Statistiken verwiesen. Die sind auf AR15.com zB, auf Lightfigter auch, gelegentlich im Glockforum, sogar im S&W- Forum. Und wenn du Marshal & Sanow irgendwo liest: nur veraltete Konstruktionen und v. a. eine äußerst fragwürdige (eher sogar sinnlose) Grundlage ihrer "Forschungsergebnisse".

Viel Spaß beim Haarespalten! Denn eigentlich wird es zu 95% egal sein, welche JHP du geladen hast. Wenn dir die restlichen 5% aber wichtig sind, dann musst du dich halt anstrengen und selbst "studieren". Im Zweifel: Critical DEFENSE oder HST 124gr standard Pressure. Die anderen Kandidaten sind schon etwas spezieller. Ah, Remington Golden Saber BONDED sind auch ok in 124gr+p oder 147gr. Das sind aber NICHT die normalen "BJHP", denn das "B" steht für "Brass" (heißen mittlerweile HTP, afaik). Ich glaub, die Bonded heißen jetzt "Black Belt". Und Federal Tactical Bonded in 135gr +p sind auch ok.

Start here:
https://www.ar15.com/ammo/project/Self_ ... ocId759557

Stand 01.05.2016

PS: der rechtliche Backround für JHP besteht eh bei dir? Schießsport oder Jagd? Könnte ja sein, dass ein Händler dir das Zeug auch so gibt, dann kommst trotzdem du zum Handkuss, wenns das bei einer Kontrolle merken.
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Re: Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von Kimon » Do 8. Aug 2019, 22:42

Hallo,

Danke für die Antwort! Ja das ein Fangschuss auf ein Stück Wild, egal ob wehrhaft oder nicht auf keinen Fall mit einer SV Situation zu vergleichen ist, ist für mich selbstverständlich.

Von den Federal Hydrashok habe ich auch schon viel negatives gelesen. Habe mich deshalb dazu entschieden sie aus meiner engeren Auswahl zu entfernen. Die Speer Gold Dot würden mich sehr interessieren aber ich habe leider noch keine in die Finger bekommen.

Von den Federal HST hab ich nicht viel gelesen bis jetzt, das sie so etwas wie die Nachfolger der Hydrashok sind weiß ich aber mein Wissen über ihre Wirkung hält sich stark in Grenzen.

Zu der Hornady, critical duty im Vergleich zur critical defense soll angeblich ähnlich aber nicht gleich sein. Ich habe mich daher für das "neuere" Produkt entschieden. Für den absoluten Notfall will ich einfach etwas haben, was auch jemanden wie mich (1,90M und 105kg) umhauen würde. Um jeden Preis. Daher fand ich das für 9mm 'hohe' Gewicht von 135gr ansprechend.

Wenn du Tipps hast wo ich Speer Gold Dot bekomme, freue ich mich sehr. Raum Wien/NÖ wäre ideal aber nicht zwingend.
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Re: Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von cas81 » Do 8. Aug 2019, 23:30

@ HST: das ist die Messlatte für moderne Behördenmunition. Wobei bezüglich widerspenstigerer Barrieren nur die 147gr positiv herausstechen. Aber das hat wenig mit SV zu tun. Solltest du 147gr wollen: viel Glück. Sag mir dann bitte, wo du die herbekommst. Solltest du die Tests dazu anschauen und darüber lesen: 2014 haben sie umgestellt und die Sollbruchstellen verkleinert. Nunmehr expandieren sie etwas weniger, penetrieren dafür etwas tiefer. Verlässlichkeit bezüglich Expansion ging damit leider auch ein wenig runter, aber immer noch state of the art. 124gr gibt's eh immer wieder wo im überteuerten 20er Packerl. Ich mag sie aus diversen Gründen nicht so gern, wobei das Meckern auf höchstem Niveau ist.

@ Duty vs Defense: das ist NICHT dasselbe. Duty nutzen ein härteres Blei, expandieren langsamer und haben nun mal 20gr mehr. Defense sind für ungeschützte Ziele sehr gut, so verlässlich wie irgendwie möglich. Aber halt für 9mm schwach und leicht. Aber amS das Beste, was zur reinen Heimverteidigung zu haben ist, wo Barrieren eher nicht zum Thema werden (außer Kleider und Knochen). Was man halt schon bedenken muss, was viele "Phlegmatiker" aber gerne übersehen: man schießt ja nicht auf jemanden, der brav frontal mit erhobenen Händen vor einem steht. Man schießt auf einen Angreifer und damit er angreifen kann, muss er sich bewegen. Hat ggf selbst eine Waffe jeglicher Art auf dich gerichtet und den Arm vorm Körper. Das Projektil muss zuerst da durch und DAS ist eine ordentliche Barriere. Die Defense pfeifen dann schon aus dem letzten Loch, weil schwach und leicht UND weil sie ja konstruktionsbedingt schon fix expandiert sind. Dadurch haben sie es schwer, erneut durch Kleidung, Knochen und tief elastisches Gewebe zu wandern. Da tun sich schwere Geschosse leichter. Musst du wissen, ob du eher volle Penetration und damit eine ordentliche Slug verschießen willst, oder lieber auf maximal möglich verlässliche Expansion Wert legst. Meiner Meinung nach tendierst du aber eh in die "richtige" Richtung mit slow & heavy. Nur die standard pressure sind iaR nichts für eine G19, die machen einfach nicht, bzw nicht schnell genug auf. Die brauchen ordentlich Geschwindigkeit.

@ Gold Dot: Seidler 1190 Wien. Zumindest bestellbar, manchmal lagernd. Preise variieren, je nachdem, von wo die sie beziehen. Ich hab schon 42 Euro für 20 Schuss gezahlt und auch schon 29 Euro, innerhalb desselben Monats (die haben häufig auch die Critical Duty +p). Lt Liste sind die Gold Dots auch bei Doubleaction 1180 Wien beschaffbar. Die sind aber wirklich keine Exoten eigentlich, gibt es sicher nirgends und überall. Am deiner Stelle würde ich für Heimverteidigung aber auf HST setzen. Auch die 124gr lassen keine Wünsche offen, selbst wenn es bessere "Spezialisten" gibt. Kosten eh etwa gleich wie Gold Dot im 20er Pack. Aber Doubleaction hat zumindest früher mal auch 50er
Packerl zum Normalpreis organisiert, ca 32 Euro pro 50 Schuss. Schau dort, bestell ggf 5, 6, 7, 8 Packerl und verschwende keinen Gedanken mehr an die Munition. HST und Gold Dot in jeweils 124 und 147gr sind seit vielen Jahren street- proven wie nichts anderes in den letzten zwei Jahrzehnten. Nur die Gold Dots sind ein bisschen mehr abhängig von Geschwindigkeit als die HST, denn die HST funktionieren zwischen 3 und 5 Zoll quasi immer relativ gleich. Bei Gold Dots ist 4 Zoll nicht Fleisch und nicht Fisch, sicherheitshalber würde ich auf 124gr +p oder 147gr setzen. Und da die HST idR auch günstiger sind, bleibt mehr Geld für sonstige Munition, denn shot placement ist bekanntlich king.
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Re: Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von Alaskan454 » Fr 9. Aug 2019, 05:41

Kimon hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 15:01

Fazit : in meinem Nachtkasten sind jetzt 2 Magazine geladen mit Hornady Critical Duty 135gr. Und natürlich der Highway Patrolman mit 357er Teilmantel von S&B.

Von den 357er TM darfst dir halt nicht zuviel erwarten,die werden sich ziemlich sicher mangels ausreichender V0 wie ein FMJ Geschoss verhalten. Wie viel Zoll Lauflänge hat der Highway Patrolman? Grad die Magnum Patronen brauchen lange Läufe um ihr Potenzial abzurufen und dabei darfst nicht vergessen das die Angaben der Hersteller von langen Messläufen ohne Trommelspalt kommen.

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Re: Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von Neurologe44 » Fr 9. Aug 2019, 07:21

Kennst die Seite von lucky gunner? Der hat viele sv Munitionssorten getestet und hervorragend aufbereitet.

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Re: Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von cas81 » Fr 9. Aug 2019, 08:24

@Lucky Gunner:
Aber in Clear Gel. Schau mal ganz genau hin:
Die absoluten Top- Ladungen in 9mm sind Gold Dot 124gr +p und HST 147gr. In clear Gel verhalten die sich die aber total unterschiedlich und spiegeln nicht das wieder, was sich am Autopsietisch feststellen lässt. Im Gegenteil, die Ergebnisse werden sogar eher umgedreht. Clear Gel ist leider ziemlich unverlässlich und schafft zwar gleiche Bedingungen, aber scheinbar die falschen. Sieht man immer wieder. Was die Realität lt Roberts & Co sehr gut wiederspiegelt, ist der 4LD- Test in 10% "true" Ballstic Gel.

@ Magnum:
wennst das Risiko eingehen willst am Boden heulend zusammengerollt zu enden, weil dir beide Trommelfelle geplatzt sind und du dank Desorientierung nicht mehr wissen willst, wo oben und unten ist, DANN nimm Magnum im geschlossenen Raum. Aber bei Magnum gibt es hervorragende Munition, die auch richtig funktioniert: Remington 158gr SJHP (RTP357M2). Die hießen früher Remington Express 158gr SJHP, sollte dir ein altes Packerl in die Hände fallen. 125gr gibt's auch, aber die penetrieren halt weniger und knallen nur mehr. Die 158 penetrieren allerdings dafür, dass sie 158gr sind, sogar recht wenig, allgemein aber ausreichend.
Wenn einem sein Gehör und sein Orientierungssinn etwas wert ist, dann ginge auch die gute alte FBI- Load: Remington HTP 158gr +p LHP (RTP38S12). Die hießen früher Remington Express 158gr +p LSWCHP (Lead Semi Wadcutter Hollow Point), solltest dir ein altes Packerl in die glücklichen Hände fallen.

https://images.remington-catalog.com/56899bc5bfc49

Gibt es beide beim Seidler, sind aber auch keine Exoten, sollten mehrere Händler anbieten.

Zum Gehör, nur ganz allgemein, weil das die nächste Fahrlässigkeit ist, die im Internet gerne verbreitet wird:

1. "Ich hab früher immer ohne Schutz geschossen. Und, nix is, alles super" -> Jeder ist anders. Hörschäden gibt es fix, wenn auch beschränkt auf gewisse Frequenzen und die fallen ihm halt zum Glück nicht auf. Manche merken kaum etwas, andere haben nach einem Schuss einen lebenslangen Tinnitus.

2. Hörschäden treten unabhängig vom Empfinden auf.

3. Hörschäden wirken kumulativ

4. "Mein Gehör kommt erst weit hinter meinem Leben" -> Und trotzdem kann man ohne großen Aufwand die Risiken reduzieren, indem man immer an den Schutz denkt, wenn möglich und im Voraus passendere (ebenfalls hierfür gefährliche aber risikomindernde) Munition anschafft. Auch 357 ist letztendlich nur eine Kurzwaffenpatrone und wirkt keine Wunder.
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Re: Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von susi » Fr 9. Aug 2019, 08:40

Kimon hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 15:01

Fazit : in meinem Nachtkasten sind jetzt 2 Magazine geladen mit Hornady Critical Duty 135gr. Und natürlich der Highway Patrolman mit 357er Teilmantel von S&B.

Hast Du tatsächlich dein Nachtkasterl zu deinem Waffenschrank umfunktioniert?
Grüße
susi

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Re: Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von Kimon » Fr 9. Aug 2019, 09:32

Ja ich tendiere in die Richtung 'slow & heavy' , werde dann schauen das ich mal die Gold Dot und HST zum testen bekomme. Bis dahin bleibt die Critical Duty geladen. Etwas mehr Durchschlagskraft tausche ich gerne gegen ein bisschen Expansion. Die Magnum ist nur drinnen weil ich sie nicht im Gewehrspind haben will und zum äussersten Notfall. Zur SV würde ich nur die Glock verwenden (auch wegen dem GTL11 das ist ganz nett in der Nacht) ich schieße sowohl mit als auch ohne dem GTL um mich daran zu 'gewöhnen'.

Die 9mm halte ich auch ohne Gehörschutz aus, habe ich 3 Mal versucht (das erste Mal davon unabsichtlich) war bis jetzt kein Drama, gesund ist es nicht das weiß ich, deswegen verwende ich im Regelfall auch meinen Peltor beim schießen.

Die Lampe taugt mir sehr, Laser brauche ich da allerdings keinen drauf, ich bin Zivilist und kein SWAT Operator...

@Susi Ja auf meinen Nachtkasten steht tatsächlich der Pistolen 'Tresor' (ich bin nicht paranoid, in unserer Nachbarschaft und Umgebung wird nicht selten eingebrochen leider, wohne nur 5 Minuten vom Bahnhof Liesing entfernt, zu dem was man dort so in der Nacht antrifft muss ich nicht viel sagen).

@cas81 Den von dir angesprochenen Geräuschpegel und Gehörschaden habe ich bedacht. Deshalb auch nur die Glock zur SV und NICHT den s&w (danach wäre ich womöglich taub). Ja ich weiß das Leben in dem Falle wichtiger ist aber wenn ich etwas vermeiden kann dann tue ich das auch, ist in diesem Fall ein geringer Aufwand. Danke dir für den hilfreichen und ausführlichen Input !

@Alaskan454 Es ist der 4 Zoll Highway Patrolman, denkst du das in so einem Fall eine 38er besser passt ? Blei Rundkopf hab ich von Geco z.b 200 Schuss Zuhause

Für Tipps und Ratschläge bin ich immer offen und freue mich darüber !
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Re: Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von cas81 » Fr 9. Aug 2019, 09:49

Kimon hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 09:32
Die 9mm halte ich auch ohne Gehörschutz aus, habe ich 3 Mal versucht (das erste Mal davon unabsichtlich)
:headslap: :headslap: :headslap:
Für jeden Schuss einer. Hirn geht vor, sowas vergisst man nicht und erst recht macht man es nicht bewusst noch zwei mal. War das deine Idee oder die von einem "weisheitsträchtigen" erfahrenen Schützen? Weißt, deine Generation soll ja immerhin mal meine Pension zahlen. Das geht halt schlecht, wenns als Smombie überfahren werden, oder aus sonstigen Gründen Verehrtenrente beziehen.

Hol dir die Remington in 38 und 357. Und in 9mm HST. Und schau nie zurück. Mehr fällt mir dazu nicht mehr ein.
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Re: Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von Kimon » Fr 9. Aug 2019, 10:14

Wurde mir damals von einem älteren 'erfahrenen' Jäger am Stand empfohlen. Hat gemeint "die neuner geht ohne Stöpserl eh Bua" nach 3 Schuss hab ich die Kapseln wieder aufgesetzt. Schlimm war es bei weitem nicht (damals während 2 Jahren Verpflichtung auch P80 und STG nur mit dem Stöpsel im rechten Ohr geschossen). Aber angenehm war es logischerweise auch nicht.

Keine Sorge, ich bin zwar erst 21 aber definitiv keiner von den klassischen 'Millenials' alles was mit social media zu tun hat (Facebook, Twitter und ähnlicher Abfall) meide ich wie der Teufel das Weihwasser. Weiß leider selber nicht was mit den Leuten mittlerweile los ist. Wurde in den letzten 3 Wochen sogar 2 mal an der Tankstelle wegen meinem Glock und Österreich Sticker am Volvo angesprochen/angestänkert... anscheinend bin ich automatisch ein Attentäter oder ähnliches deswegen?!

Also Fazit : Federal HST oder Speer und in den S&W 38er Special. Welche Sorte davon ? Teilmantel Flachkopf oder Vollblei (Rundkopf) ?
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Re: Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von cas81 » Fr 9. Aug 2019, 11:04

Meine Hoffnung auf eine bessere Zukunft erwacht gerade erneut. Danke für die Klarstellung.

Ja also ICH würde sagen, mach es so. Sofern dir die letzten 5% wirklich wichtig sind. Ansonsten Hauptsache nicht VM oder normale Softpoint. Marke und exakte Produktnummer hab ich dir oben eh geschrieben und verlinkt.
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Re: Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von Kimon » Fr 9. Aug 2019, 11:40

Schön zu hören, also für die nächsten Jahre wird's noch Pensionen geben, für mich in 44-45 Jahren eher nicht mehr. Wenn alle bis 30 brauchen um 'sich selbst zu finden' oder irgend sowas...

Danke dir für die Tipps und die Hilfe ! Jetzt brauche ich für den Highway Patrolman noch schöne Griffe, die von s&w sind gut und schön aber mir etwas zu klein (es sind nicht die Duty Griffe aber welche von s&w).

Auf die Glock kommen noch Talon Grips drauf und fertig. Dann muss ich nur mehr ewig auf die Erweiterung warten die dann wahrscheinlich eh schon verboten ist oder ähnliches
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Re: Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von Alaskan454 » Fr 9. Aug 2019, 15:19

Kimon hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 09:32

@Alaskan454 Es ist der 4 Zoll Highway Patrolman, denkst du das in so einem Fall eine 38er besser passt ? Blei Rundkopf hab ich von Geco z.b 200 Schuss Zuhause
Die 38.Spec ist ja nochmal langsamer. Auf jeden Fall ein gutes HP Geschoss.
Aber um meine Aussage zu veranschaulichen. Ich habe den Super Redhawk in 44.Magnum mit 7,5 Zoll und den Super Redhawk Alaskan mit 2,5Zoll in 454. Casull. Damit kommst auf über 1400 Joule aus einem Snubbie das wirst du mit keiner 9mm Para,45.ACP,357.Sig oder 10mm Auto erreichen. Aber mit einer 44.Mag aus 7,5zoll ist das nicht schwer(wieder geladen) wenn du dir jetzt denkst das du 2 Kaliber hast wovon eines doppelt so viel Energie hat aber wegen fehlenden 12cm(5zoll) auf einmal dieselbe Energie aufweist kannst dir die Leistungsverluste denken. Und diese Leistung aus einem Snubbie erkaufst du dir mit einem ganz und gar nicht handschmeichelndem Rückstoß. Aber bei 4 Zoll hält sich das einigermaßen in Grenzen und ist ein guter Kompromiss aus Fuehrigkeit und Leistung.

Wie Cas81 schon geschrieben hat ist Indoor eine 357 oder darüber ziemlich ungut fürs Gehör.Aber ab einem gewissen Alter wennst eh schon derrisch bist ist es dann schon egal.
:mrgreen:

Nein Spass beiseite mit einem guten Hohlspitz in 9mm bist ganz gut aufgestellt und du darfst natürlich nicht vergessen das die meisten TM von sich aus wenig bis gar nicht ansprechen und sich wie ein FMJ verhalten.Auf der Jagd zb. bei einer dich annehmenden Sau mit über 100kg wird der Eindringtiefe mehr Gewicht zukommen wie in einer SV Situation gegen einen Einbrecher.

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Re: Vergleich Fiocchi EMB / Hornady / Federal

Beitrag von cas81 » Fr 9. Aug 2019, 16:29

Dieser Energieglaube ist längst derartig veraltet. Die Energie muss erst mal abgegeben werden können und zwar im Menschen und nicht bloß durchflutschten. Sekundärer Gewebeschaden entsteht durch schnelle und massive Verdrängung von Wasser. Und das muss derartig schnell verdrängt werden, dass umliegendes Wasser regelrecht aus Zell- und Zwischenzellraum herausgerissen wird, sodass das Gewebe seine Elastizität verliert und sich nicht wieder zurückbilden kann. Bevor wir also nicht von 454 Casull, 460 S&W u. ä. mit verhältnismäßig leichten Geschossen und Fullhouseladungen sprechen, braucht sich niemand bezüglich "Hydrostatischem Schock" u. dgl. Gedanken machen. Eine mögliche Schrapnellwirkung durch Knochensplitter ja, die psychische Komponente ebenfalls (brutal laut und blitzt, ein Einschlag von 240gr wird auch eher registriert als 115gr), aber die Geschwindigkeit einer Kurzwaffenpatrone reicht abseits von Supermagnum sogar trotz der höheren Geschossmasse (iVz 5,56 zB) iaR nicht aus, um umliegendes Gewebe "mitzureißen". Das wird erst bei Langwaffenperformance ein Faktor. Wäre es anders, wären 44 spl und 45ACP wesentlich wirkungsloser als 9x19. Und eine ordentliche 38er mit 158gr reagiert jedenfalls konstanter und penetrationsfreudiger (im Weichziel) als eine 9mm in 93gr (EMB).

Gerade HST, GoldDots und erst recht Critical Defense, Critical Duty (letztere wenn sie schnell genug werden -> bis 5 Zoll +p) sprechen eben schon an. Gerade diese Designs haben die "Tendenz nicht zu expandieren" geradezu umgekehrt. Nur so schön wie auf dem Fotos ex Geltests schauen die Projektile halt nicht aus. Aber immer noch ganz weit weg von FMJ und in der Wirkung erst recht. Die behalten auch innenballistisch eher ihre Flugbahn und hauen nicht beim ersten Ripperl um 70% ab, sie bleiben häufig unter der Haut oder Kleidung auf der Gegenseite stecken, bzw hängen, selbst wenn sie sich nur minimal verformt haben. Die Dinger sind besser geworden. Nicht unbedingt wirkungsvoller, aber konstanter und verlässlicher.
GTRRU - Gumbear Tactical Rapid Response Unit
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