High Standard Supermatic Citation Military
Verfasst: Mi 18. Sep 2019, 19:19
Die High Standard Supermatic war die letzte Entwicklungsstufe einer Kleinkaliberpistole, deren Geschichte in den frühen 20er Jahren des vorigen Jahrhundert begann. Entwickelt für Sportschützen, denen Präzision über alles geht, machte diese Pistole im Laufe ihrer bunten Geschichte grundlegende Veränderungen durch, die den Präzisionswaffenbau beeinflussen sollten. Col. Jeff Cooper meinte einmal über die High Standard dass diese Pistolen, insbesondere die Version Supermatic Military (Griff) und Victor zu den feinsten .22 Kaliber Pistolen gehören und in der Hand des geübten Schützen für jeden Wettbewerb auf jeder Ebene geeignet sei. Berühmt machte High Standard das sogenannte Spacegun-Design der Olympic Modelle, mit verschiebbaren Laufgewichten und dem aufschiebbaren Kompensator. Als Ganzstahl-Waffen bringt die High Standard ganz schön Gewicht für eine .22 Pistole auf die Waage (1315g ungeladen), durch die optimale Verteilung fällt das bei der Verwendung aber kaum auf und macht sie auch für Beginner zu einer sehr guten Einstiegswaffe.
Besondere Eigenheiten der Supermatic, (Victor, Citation und Trophy) sind die auf einer Brücke montierte Kimme, der Abzug mit verstellbaren Abzuggewicht und Triggerstop, der Verschlussfang auf der rechten Seite der Waffe, die Holzgriffe mit ausgeprägter Daumenauflage sowie das Fehlen einer Zuführrampe am Patronenlager.
Nachdem High Standard als solches schon lange aufgehört hat zu existieren, sind die Exemplare aus Hamden und East Hartford heute in den USA gesuchte Stücke – im deutsch sprachigen Europa halten sie einen stabilen gebraucht Preis zwischen 300 und 400 €.
Meine High Standard ist eine 1978 hergestellte Model 107 Supermatic Military Citation – wobei Military für die Grifform steht, die dem Winkel der 1911 entspricht und Citation die verchromten Bedienelemente beschreibt (im Unterschied zur Trophy, wo diese vergoldet sind).
Durch den Bullbarrel bleibt die Mündung stabil auf der Scheibe es gibt aber als Zubehör auch noch Laufgewichte (für die Bohrungen auf der Unterseite des Laufes) sowie den abgebildeten Kompensator der in den mündungsnahen Ausnehmungen arretiert wird. Die Waffe funktioniert, so die Magazine richtig eingestellt sind, mit Standard Munition ohne Fehler – bei mir am besten mit RWS match pistol. Die Sicherung liegt günstig auf der linken Waffenseite um sie mit dem Daumen zu bedienen. Aufpassen muss man bei diesen älteren Waffen mit HV – Munition. Erstens waren die Waffen nicht darauf ausgelegt, zweitens sind meistens die älteren Federn schon zu weich. Es gibt zwar neue Federsätze, unter anderem von Wolff, ich fände es trotzdem schade, eine dieser Waffen wegen HV Munition zu zerstören. Bei einem Preis von 18,60 € (Brownells) für einen kompletten Federsatz und 7,70 € für eine Verschlussfeder, rate ich auch von der Verwendung von nicht dafür geeigneten Federn ab. Prinzipiell empfehle ich den Kauf des kompletten Federsatzes, da in diesem Set auch die Verschlussfangfeder und andere wichtige Federn enthalten sind. Typische Spuren der Verwendung von HV Munition findet man am hinteren Ende des Magazinschachtes wo Belastungsrisse im Metall auftreten.
Durch die konstruktiv fehlende Zuführrampe erlangt die korrekte Einstellung der Magazinlippen naturgemäß eine große Bedeutung. Die Magazinlippen sind geteilt, der vordere Bereich dient der seitlichen Führung und dem anheben des Patronenbodens (Kick) während der hintere Bereich für den Anstellwinkel zuständig ist.
Bewährt hat sich bei der Justierung ein Adjustment – tool welches im vorderen Bereich eine Aufnahme für die Magazinlippen hat, um sie korrekt zu biegen, im hinteren Teil hingegen eine Lehre für die Wiederherstellung der korrekten Abstände. Von der Qualität am besten sind die Original Magazine (so man welche bekommen kann) – gefolgt von Interarms Texas, die dort zwischen 50 und 60 USD kosten. Ich habe noch kein Magazin gesehen dass nach der Behandlung mit einer Zange reibungslos funktioniert hätte. Zum Auseinandernehmen der Magazine hat sich ein Weichholz-Spatel als besonders geeignet erwiesen, mit dem der Zubringer in seine unterste Position geschoben wird, dann der Knopf aus dem Zubringer gezogen wird und dann das Holz langsam unter dem Druck des Zubringers aus dem Magazin gelassen wird.
Weil wir gerade beim Auseinandernehmen sind. Die normale Pflege der Waffe lässt sich äußerst einfach bewerkstelligen.
Magazin entfernen. Prüfen ob die Waffe leer und damit sicher ist. Verschluss in geöffneter Position fixieren. Knopf unter dem Lauf im Griffstück kräftig eindrücken. Den Lauf nach oben entnehmen. Verschluss langsam und vorsichtig vom Griffstück gleiten lassen. Der Zusammenbau erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge.
Die Ersatzteilversorgung durch Brownells und Interarms funktioniert gut, bei Interarms mit den mittlerweile üblichen Einschränkungen: Keine Läufe, keine ganzen Verschlüsse, keine ganzen Griffstücke sowie 100 USD – ITAR limit.
Besondere Eigenheiten der Supermatic, (Victor, Citation und Trophy) sind die auf einer Brücke montierte Kimme, der Abzug mit verstellbaren Abzuggewicht und Triggerstop, der Verschlussfang auf der rechten Seite der Waffe, die Holzgriffe mit ausgeprägter Daumenauflage sowie das Fehlen einer Zuführrampe am Patronenlager.
Nachdem High Standard als solches schon lange aufgehört hat zu existieren, sind die Exemplare aus Hamden und East Hartford heute in den USA gesuchte Stücke – im deutsch sprachigen Europa halten sie einen stabilen gebraucht Preis zwischen 300 und 400 €.
Meine High Standard ist eine 1978 hergestellte Model 107 Supermatic Military Citation – wobei Military für die Grifform steht, die dem Winkel der 1911 entspricht und Citation die verchromten Bedienelemente beschreibt (im Unterschied zur Trophy, wo diese vergoldet sind).
Durch den Bullbarrel bleibt die Mündung stabil auf der Scheibe es gibt aber als Zubehör auch noch Laufgewichte (für die Bohrungen auf der Unterseite des Laufes) sowie den abgebildeten Kompensator der in den mündungsnahen Ausnehmungen arretiert wird. Die Waffe funktioniert, so die Magazine richtig eingestellt sind, mit Standard Munition ohne Fehler – bei mir am besten mit RWS match pistol. Die Sicherung liegt günstig auf der linken Waffenseite um sie mit dem Daumen zu bedienen. Aufpassen muss man bei diesen älteren Waffen mit HV – Munition. Erstens waren die Waffen nicht darauf ausgelegt, zweitens sind meistens die älteren Federn schon zu weich. Es gibt zwar neue Federsätze, unter anderem von Wolff, ich fände es trotzdem schade, eine dieser Waffen wegen HV Munition zu zerstören. Bei einem Preis von 18,60 € (Brownells) für einen kompletten Federsatz und 7,70 € für eine Verschlussfeder, rate ich auch von der Verwendung von nicht dafür geeigneten Federn ab. Prinzipiell empfehle ich den Kauf des kompletten Federsatzes, da in diesem Set auch die Verschlussfangfeder und andere wichtige Federn enthalten sind. Typische Spuren der Verwendung von HV Munition findet man am hinteren Ende des Magazinschachtes wo Belastungsrisse im Metall auftreten.
Durch die konstruktiv fehlende Zuführrampe erlangt die korrekte Einstellung der Magazinlippen naturgemäß eine große Bedeutung. Die Magazinlippen sind geteilt, der vordere Bereich dient der seitlichen Führung und dem anheben des Patronenbodens (Kick) während der hintere Bereich für den Anstellwinkel zuständig ist.
Bewährt hat sich bei der Justierung ein Adjustment – tool welches im vorderen Bereich eine Aufnahme für die Magazinlippen hat, um sie korrekt zu biegen, im hinteren Teil hingegen eine Lehre für die Wiederherstellung der korrekten Abstände. Von der Qualität am besten sind die Original Magazine (so man welche bekommen kann) – gefolgt von Interarms Texas, die dort zwischen 50 und 60 USD kosten. Ich habe noch kein Magazin gesehen dass nach der Behandlung mit einer Zange reibungslos funktioniert hätte. Zum Auseinandernehmen der Magazine hat sich ein Weichholz-Spatel als besonders geeignet erwiesen, mit dem der Zubringer in seine unterste Position geschoben wird, dann der Knopf aus dem Zubringer gezogen wird und dann das Holz langsam unter dem Druck des Zubringers aus dem Magazin gelassen wird.
Weil wir gerade beim Auseinandernehmen sind. Die normale Pflege der Waffe lässt sich äußerst einfach bewerkstelligen.
Magazin entfernen. Prüfen ob die Waffe leer und damit sicher ist. Verschluss in geöffneter Position fixieren. Knopf unter dem Lauf im Griffstück kräftig eindrücken. Den Lauf nach oben entnehmen. Verschluss langsam und vorsichtig vom Griffstück gleiten lassen. Der Zusammenbau erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge.
Die Ersatzteilversorgung durch Brownells und Interarms funktioniert gut, bei Interarms mit den mittlerweile üblichen Einschränkungen: Keine Läufe, keine ganzen Verschlüsse, keine ganzen Griffstücke sowie 100 USD – ITAR limit.