Zielfernrohr DDoptics Nighteagle HDX 5-20x50 Mildot/LP
Verfasst: Sa 9. Apr 2011, 14:25
Hier der erste - rein theoretische - Teil meines DDoptics Nighteagle HDX 5-20x50 mit MilDot Reviews. Der zweite, praktische Teil folgt, sobald das Zielfernrohr auf einer Büchse verbaut und eingeschossen wurde.
Seit geraumer Zeit bin ich am Überlegen mir ein neues Zielfernrohr für meine Remington 700 zuzulegen, da mir die 10-fache Vergrößerung des aktuellen Zielfernrohres einfach nicht genug war.
Primärer Verwendungszwecks ist das sportliche Schiessen auf 300m, aber ich wollte mir auch die Option offen halten das Zielfernrohr später auf einer Jagdbüchse zu verbauen. Aus diesem Grund waren mir ein Absehen mit Haltepunkten (MilDot o.Ä.), genauso wie ein dimmbarer Leuchtpunkt sowie ein Objektiv-Durchmesser von mind. 50mm sehr wichtig.
Nach längerer Recherche und einer absoluten Budgetobergrenze von 1000 Euro (gerne auch weniger) wurden die potentiellen Kandidaten auf Leupold und IOR Valdada eingegrenzt - bis sich auf einmal eine weitere Option in Form eines Zielfernrohrs von DDoptics aufgetan hat. Auf DDoptics bin ich zufällig in einem Jagdforum gekommen und nach einiger Recherche bin ich auf einige durchwegs positive Reviews gestoßen.
Nach einiger Überlegerei und dem Abwägen der Pros und Kons ist dann der Entschluss gefallen, dem Newcomer DDoptics eine Chance zu geben, und ein DDoptics Nighteagle HDX 5-20x50 Mildot zu bestellen. Hier ein paar Fakten zum Zielfernrohr sowie zur Bestellung:
- DDoptics hat seinen Sitz in Dresden, die Zielfernrohre stammen aus Japan und vom selben Hersteller gefertigt wie MicroDot und bestimmte Leupold-Modelle (Information konnte nicht verifiziert werden, aber es gibt einige Umstände die für ihre Richtigkeit sprechen).
- Nach der Bestellung per Telefon habe ich umgehend eine Email mit einem Lieferschein sowie kurz darauf eine weitere Email mit der Rechnung erhalten.
- Meiner Meinung nach äußerst bemerkenswert: das Zielfernrohr wurde umgehend verschickt und war bereits am übernächsten Tag bei mir - ohne dass die Firma einen Euro von mir sehen wollte! Bezahlt werden muss erst 7 Tage nach der Zustellung - bei Nichtgefallen wird das Teil einfach zurückgeschickt!
- 30 Jahre Garantie, im Normalfall wird das defekte Zielfernrohr laut Hersteller einfach getauscht.
- Im Lieferumfang sind ein Neopren-Scopeguard sowie Bikini-Cover standardmäßig enthalten. Der Scopeguard wurde bei mir vergessen, wurde aber nach einer Email gemeinsam mit einer Sonnenblende (kostenpflichtiges Zubehör: 19,99 Euro) sofort nachgeschickt - und war wiederum am übernächsten Tag bei mir. Das Zielfernrohr selbst ist sauber in einer professionell wirkenden Schachtel verpackt. Auch das beiliegende Zettelwerk ist professionell und hochwertig gestaltet.
Nach dem Auspacken lag das Teil dann erstmal vor mir. Das Design ist schlicht und sehr einfach gehalten - also vielleicht nichts für Leute, die Wert auf ein besonderes Aussehen ihrer Zielfernrohre legen. Ich selbst steh aber auf einfach und simpel - solange die Verarbeitung stimmt und sich das Zielfernrohr nicht billig anfühlt.
Billig fühlt sich bei diesem Zielfernrohr auch nichts an: ein solide verarbeiteter Aluminiumtubus mit 30mm Durchmesser, ein Verstellring der auch mit Handschuhen das verstellen der Vergrößerung problemlos erlaubt, sowie ein weiterer Drehknopf zum Einstellen der Paralaxe. Mit einem Verstellbereich von 40m bis Unendlich sollten da keine Wünsche offen bleiben.
Nun war es an der Zeit mal einen Blick durch das Nighteagle HDX zu riskieren. Es war bereits spät am Abend, die Sonne hatte sich schon hinterm Horizont verkrochen und ich hielt mir den Aluminiumtubus vors Auge - und ich war perplex angesichts des klaren Bildes das sich vor mir auftat. Egal ob mit 5x oder 20x Vergrößerung - dieses Gerät ist definitiv dämmerungstauglich. Das feine MilDot-Abesehen in der 2. Bildebene war aber im Dunkeln kaum noch zu erkennen, weshalb der Leuchtpunkt aktiviert wurde. Dieser lässt sich fein regeln und stufenlos Dimmen. Auf höchster Stufe überstrahlt der Leuchtpunkt den oberen vertikalen Balken des Absehens ein wenig, was aber nur ein theoretisches Problem darstellt, da diese Einstellung nur bei grellem Tageslicht nötig ist, und bei Tageslicht das Überstrahlen auch nicht mehr sichtbar ist. Durch Zurückdimmen des Leuchtpunktes war es dann auch problemlos möglich einen wunderbar erkennbaren Punkt ins Absehen zu projizieren, der kein bißchen überstrahlt.
Hier ein Schnappschuss durch das Zielfernrohr bei Tageslicht, mit deaktiviertem Leuchtpunkt (verdammt ist das schwer allein ein brauchbares Foto vom Blick durch ein Zielfernrohr zu machen!) Das Bild ist absolut klar, scharfrandig und unverfälscht und steht der Bildqualität meiner anderen Zielfernrohre (IOR, MicroDot, Meopta) in nichts nach bzw. toppt diese noch. Ein zweiter Schnappschuss bei starker Dämmerung (20:10 Uhr, Wien am 11. April) mit eingeschaltetem Leuchtpunkt auf Stufe 8 von 11 wurde heute, am 11. April noch hinzugefügt. Das Bild war durch das ZF aber viel heller als das auf dem Foto rüberkommt - Schuld ist wohl die alte 100 Euro Digicam. Leuchtpunkt war ab Stufe 4 klar sichtbar, darunter ist er nur für Nachsichtgeräte geeignet - aber damit man auf dem Foto was sieht, musste ich ihn auf 8 drehen (der Leuchtpunktregler ist stufenlos, hat aber doch Markierungen!). Ich bitte zu bedenken dass das Ganze freihändig aufgenommen wurde...wer das nachmachen will, viel Spass beim Zielfernrohr halten und dem Versuch mit der Kamera ein brauchbares Bild durchs ZF zu bekommen
Zuguterletzt machte ich mich nun über die Verstelltürme her. Das Absehen kann über die unter Schraubdeckeln versteckten Verstelltürme in 1/8 MOA Schritten korrigiert werden. Die Klicks sind solide, gut hör- und fühlbar und die Verstelltürme können einfach durch das lösen einer Schraube und das Anheben der Hülsen der Verstelltürme wieder auf 0 gestellt werden. Ein kleiner Wermutstropfen ist der mit +/- 17 MOA (Herstellerangabe) nicht gerade wahnsinnig üppig ausgefallen Verstelltbereich. Für mich persönlich aber kein Problem, da es für die von mir angepeilten Einsatzentfernungen absolut ausreichen ist.
An dieser Stelle ein erstes Fazit: Für 799-899 Euro (aktuell 799 Euro auf EGUN, Listenpreis beim Hersteller ist 899 Euro) bekommt man auf den ersten Blick verdammt viel Zielfernrohr für sein Geld. Obwohl man mit diesem Teil vermutlich keinen Designpreis gewinnen wird, überzeugt das Nighteagle HDX durch solide Verarbeitung und innere Werte und braucht - zumindest beim "Trockentraining" - den Vergleich mit wesentlich teureren Konkurrenten nicht scheuen. Was mir besonders gut gefällt, ist die Tatsache dass es sich hier um eine deutsche Firma handelt, was Kommunikation, Garantieabwicklung usw. wesentlich erleichtert - und meiner persönlichen Erfahrung nach im Normalfall auch für eine gewisse Seriosität und Zuverlässigkeit steht.
Ob das Zielfernrohr nun aber wirklich hält was es verspricht, wird sich erst beim ersten Praxistest erweisen. In der Paxis wird insbesondere der Wiederholgenauigkeit sowie der Zuverlässigkeit der Absehenverstellung im Allgemeinen auf den Zahn gefühlt werden - dieser Test sollte innerhalb der nächsten 2-3 Wochen nachgereicht werden. Bis dahin bereue ich meinen Kauf aber nicht und ich bin sehr zuversichtlich, dass dies auch nach dem Praxistest so bleiben wird.
Seit geraumer Zeit bin ich am Überlegen mir ein neues Zielfernrohr für meine Remington 700 zuzulegen, da mir die 10-fache Vergrößerung des aktuellen Zielfernrohres einfach nicht genug war.
Primärer Verwendungszwecks ist das sportliche Schiessen auf 300m, aber ich wollte mir auch die Option offen halten das Zielfernrohr später auf einer Jagdbüchse zu verbauen. Aus diesem Grund waren mir ein Absehen mit Haltepunkten (MilDot o.Ä.), genauso wie ein dimmbarer Leuchtpunkt sowie ein Objektiv-Durchmesser von mind. 50mm sehr wichtig.
Nach längerer Recherche und einer absoluten Budgetobergrenze von 1000 Euro (gerne auch weniger) wurden die potentiellen Kandidaten auf Leupold und IOR Valdada eingegrenzt - bis sich auf einmal eine weitere Option in Form eines Zielfernrohrs von DDoptics aufgetan hat. Auf DDoptics bin ich zufällig in einem Jagdforum gekommen und nach einiger Recherche bin ich auf einige durchwegs positive Reviews gestoßen.
Nach einiger Überlegerei und dem Abwägen der Pros und Kons ist dann der Entschluss gefallen, dem Newcomer DDoptics eine Chance zu geben, und ein DDoptics Nighteagle HDX 5-20x50 Mildot zu bestellen. Hier ein paar Fakten zum Zielfernrohr sowie zur Bestellung:
- DDoptics hat seinen Sitz in Dresden, die Zielfernrohre stammen aus Japan und vom selben Hersteller gefertigt wie MicroDot und bestimmte Leupold-Modelle (Information konnte nicht verifiziert werden, aber es gibt einige Umstände die für ihre Richtigkeit sprechen).
- Nach der Bestellung per Telefon habe ich umgehend eine Email mit einem Lieferschein sowie kurz darauf eine weitere Email mit der Rechnung erhalten.
- Meiner Meinung nach äußerst bemerkenswert: das Zielfernrohr wurde umgehend verschickt und war bereits am übernächsten Tag bei mir - ohne dass die Firma einen Euro von mir sehen wollte! Bezahlt werden muss erst 7 Tage nach der Zustellung - bei Nichtgefallen wird das Teil einfach zurückgeschickt!
- 30 Jahre Garantie, im Normalfall wird das defekte Zielfernrohr laut Hersteller einfach getauscht.
- Im Lieferumfang sind ein Neopren-Scopeguard sowie Bikini-Cover standardmäßig enthalten. Der Scopeguard wurde bei mir vergessen, wurde aber nach einer Email gemeinsam mit einer Sonnenblende (kostenpflichtiges Zubehör: 19,99 Euro) sofort nachgeschickt - und war wiederum am übernächsten Tag bei mir. Das Zielfernrohr selbst ist sauber in einer professionell wirkenden Schachtel verpackt. Auch das beiliegende Zettelwerk ist professionell und hochwertig gestaltet.
Nach dem Auspacken lag das Teil dann erstmal vor mir. Das Design ist schlicht und sehr einfach gehalten - also vielleicht nichts für Leute, die Wert auf ein besonderes Aussehen ihrer Zielfernrohre legen. Ich selbst steh aber auf einfach und simpel - solange die Verarbeitung stimmt und sich das Zielfernrohr nicht billig anfühlt.
Billig fühlt sich bei diesem Zielfernrohr auch nichts an: ein solide verarbeiteter Aluminiumtubus mit 30mm Durchmesser, ein Verstellring der auch mit Handschuhen das verstellen der Vergrößerung problemlos erlaubt, sowie ein weiterer Drehknopf zum Einstellen der Paralaxe. Mit einem Verstellbereich von 40m bis Unendlich sollten da keine Wünsche offen bleiben.
Nun war es an der Zeit mal einen Blick durch das Nighteagle HDX zu riskieren. Es war bereits spät am Abend, die Sonne hatte sich schon hinterm Horizont verkrochen und ich hielt mir den Aluminiumtubus vors Auge - und ich war perplex angesichts des klaren Bildes das sich vor mir auftat. Egal ob mit 5x oder 20x Vergrößerung - dieses Gerät ist definitiv dämmerungstauglich. Das feine MilDot-Abesehen in der 2. Bildebene war aber im Dunkeln kaum noch zu erkennen, weshalb der Leuchtpunkt aktiviert wurde. Dieser lässt sich fein regeln und stufenlos Dimmen. Auf höchster Stufe überstrahlt der Leuchtpunkt den oberen vertikalen Balken des Absehens ein wenig, was aber nur ein theoretisches Problem darstellt, da diese Einstellung nur bei grellem Tageslicht nötig ist, und bei Tageslicht das Überstrahlen auch nicht mehr sichtbar ist. Durch Zurückdimmen des Leuchtpunktes war es dann auch problemlos möglich einen wunderbar erkennbaren Punkt ins Absehen zu projizieren, der kein bißchen überstrahlt.
Hier ein Schnappschuss durch das Zielfernrohr bei Tageslicht, mit deaktiviertem Leuchtpunkt (verdammt ist das schwer allein ein brauchbares Foto vom Blick durch ein Zielfernrohr zu machen!) Das Bild ist absolut klar, scharfrandig und unverfälscht und steht der Bildqualität meiner anderen Zielfernrohre (IOR, MicroDot, Meopta) in nichts nach bzw. toppt diese noch. Ein zweiter Schnappschuss bei starker Dämmerung (20:10 Uhr, Wien am 11. April) mit eingeschaltetem Leuchtpunkt auf Stufe 8 von 11 wurde heute, am 11. April noch hinzugefügt. Das Bild war durch das ZF aber viel heller als das auf dem Foto rüberkommt - Schuld ist wohl die alte 100 Euro Digicam. Leuchtpunkt war ab Stufe 4 klar sichtbar, darunter ist er nur für Nachsichtgeräte geeignet - aber damit man auf dem Foto was sieht, musste ich ihn auf 8 drehen (der Leuchtpunktregler ist stufenlos, hat aber doch Markierungen!). Ich bitte zu bedenken dass das Ganze freihändig aufgenommen wurde...wer das nachmachen will, viel Spass beim Zielfernrohr halten und dem Versuch mit der Kamera ein brauchbares Bild durchs ZF zu bekommen
Zuguterletzt machte ich mich nun über die Verstelltürme her. Das Absehen kann über die unter Schraubdeckeln versteckten Verstelltürme in 1/8 MOA Schritten korrigiert werden. Die Klicks sind solide, gut hör- und fühlbar und die Verstelltürme können einfach durch das lösen einer Schraube und das Anheben der Hülsen der Verstelltürme wieder auf 0 gestellt werden. Ein kleiner Wermutstropfen ist der mit +/- 17 MOA (Herstellerangabe) nicht gerade wahnsinnig üppig ausgefallen Verstelltbereich. Für mich persönlich aber kein Problem, da es für die von mir angepeilten Einsatzentfernungen absolut ausreichen ist.
An dieser Stelle ein erstes Fazit: Für 799-899 Euro (aktuell 799 Euro auf EGUN, Listenpreis beim Hersteller ist 899 Euro) bekommt man auf den ersten Blick verdammt viel Zielfernrohr für sein Geld. Obwohl man mit diesem Teil vermutlich keinen Designpreis gewinnen wird, überzeugt das Nighteagle HDX durch solide Verarbeitung und innere Werte und braucht - zumindest beim "Trockentraining" - den Vergleich mit wesentlich teureren Konkurrenten nicht scheuen. Was mir besonders gut gefällt, ist die Tatsache dass es sich hier um eine deutsche Firma handelt, was Kommunikation, Garantieabwicklung usw. wesentlich erleichtert - und meiner persönlichen Erfahrung nach im Normalfall auch für eine gewisse Seriosität und Zuverlässigkeit steht.
Ob das Zielfernrohr nun aber wirklich hält was es verspricht, wird sich erst beim ersten Praxistest erweisen. In der Paxis wird insbesondere der Wiederholgenauigkeit sowie der Zuverlässigkeit der Absehenverstellung im Allgemeinen auf den Zahn gefühlt werden - dieser Test sollte innerhalb der nächsten 2-3 Wochen nachgereicht werden. Bis dahin bereue ich meinen Kauf aber nicht und ich bin sehr zuversichtlich, dass dies auch nach dem Praxistest so bleiben wird.