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Erfahrungsbericht - Alfa Carbine

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Norinco21
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Erfahrungsbericht - Alfa Carbine

Beitrag von Norinco21 » Di 22. Jun 2010, 17:39

Hallo Leute!

Heute möchte ich euch meine Neuerwerbung vorstellen…

Einen Alfa Steel 38/357 Carbine

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Für einen WBK-losen Schützen wie mich hielt sich bislang die Begeisterung für Langwaffen mit Kurzwaffenmunition leider in Grenzen, auch wenn es hier ganz besondere Stücke gibt.

Dank der aktuellen Waffengesetznovelle 2010 wurde es nun aber auch mir ermöglicht, bei Besitz einer entsprechenden Langwaffe, legal an die passende Munition zu kommen. Was lag nun also näher die sinnvoll geschlossene Gesetzeslücke zu nützen und mir ein entsprechendes Teil zu kaufen?!

Repetierer besitze ich bereits und auch ein Geradezügler findet sich in meiner auserlesenen Sammlung, was noch fehlte ist also ein Revolvergewehr.

Die Uberti-Dinger gefielen mir nicht wirklich, sehen in meinen Augen eher wie misslungene Westernrevolver aus, deren Anschlagschaft seltsam mit der Waffe verschmolzen ist. Noch dazu wird den Teilen auch keine hohe Qualität od. Präzision zugesagt.
Anders bei dem mir nun vorliegenden Alfa-Carbine :D

Erster Eindruck:

Das Gewehr, sofern man bei der Kürze und Führigkeit überhaupt davon sprechen kann, ist äußerst robust und sauber gefertigt, keine Grate od. unsaubere Werkzeugspuren sind zu erkennen.

Der Trommelspalt ist gering, nichts klappert od. schleift, der Trommelspalt ist sehr gering und der Abzug im Single-Action Betrieb (wie üblich beim sportlichen Schießen) bricht vorhersehbar trocken.
Besonders gefallen mir auch die komplett versenkten Hülsenränder in der Trommel, die lassen die Fertigung noch hochwertiger erscheinen.

Bild
Bild

Der Rahmen und die Trommel stammen 1:1 aus der Kurzwaffenserie und auch der Lauf ist bis auf die Länge mit der 6“ Variante, von außen gesehen identisch. Die Dralllänge weicht meines Wissens aber davon ab.
Genaugenommen handelt es sich hierbei ja um einen 12“ Revolver mit fix montiertem Anschlagschaft, ähnlich der vor Jahren in England aufgekommenen Long Barrel Revolver (LBR). Dort wurde ja aufgrund einer Gesetzesänderung (Verbot aller Kurzwaffen) eine Not-Lösung geboren.

Wer nun der Versuchung unterliegt den Schaft einfach abzumontieren und einen normalen Revolver-Handgriff zu montieren dem sei gleich gesagt, die ist möglich!

Bild

Allerdings nicht ohne Bastelarbeiten, am Handgriff.

Das Griffstück reicht mit einer Verlängerung, welche fix mit dem Metallrahmen mit gegossen wurde, sehr tief in den Schaft hinein, oder besser gesagt unten entlang. Ohne Schaft misst der Carbine noch ganze 62cm und erfüllt auch dann noch die gesetzliche Mindestlänge um weiterhin als Kategorie C Waffe zu gelten.


Die ersten Schusserfahrungen:


Im Vergleich unterschiedlicher Munitionstypen fiel gleich auf für welches Kaliber die Waffe eigentlich gebaut wurde. Auch wenn 38/357 draufsteht, treffen tut man nur mit .357ern, aber damit richtig gut!
Ein durchschnittlicher Schütze der sich beim Pistolen-Schießen über 46 Punkte aus 5 Schuss auf 15m bereits sehr freut sonst aber bei mäßigen 42 liegt, erreicht hiermit problemlos die 50er Marke.

Bild

Ich führe dies auf die lange Visierlinie und den guten Abzug zurück.

Mit 38er Magtech Patronen, die normalerweise auch nicht so schlecht sind, waren die Treffer immer zu hoch bzw. hatte es den Anschein das einige Geschosse quer auf der Scheibe gelandet sind. Außerdem schaffte ich damit auch 7 Treffer mit 5 Schüssen!!!
Ursache hierfür war die Zerlegung der Teilmantelgeschosse, Blei und Kupfermantel suchten sich wohl ihren ganz eigenen Weg auf die Scheibe.

Nebeneffekte:

Da der Lauf recht lange (12“) und die Waffe mit knapp 2,3 Kg für eine Faustfeuerwaffe auch recht schwer ist, wird die Energie einer Magnum-Patrone voll ausgereizt, der Schuss ist laut aber der Rückstoß ist angenehm gering. Schützenkollegen neben mir wechselten pro Serie bis zu 5x ihre Frisur ;)

Im T-Shirt od. kurzen Hemd ist die Verwendung des Vordergriffs allerdings abzuraten. Trotz des geringen Trommelspalts treten Pulverreste und Gase aus, die leichte Spuren ähnlich einer Allergie am linken Unterarm hervorrufen. (Es könnte aber auch nur die Gänsehaut gewesen sein) *g*

Fazit:

Ein Klasse Teil!
Für Kat C Besitzer wie ich einer bin kann ich dieses Teil uneingeschränkt empfehlen. Der Preis ist mit 850,- auch im vernünftigen Rahmen angesiedelt, auf jeden Fall für das was einem dabei geboten wird. Ich würde es mir auf jeden Fall wieder kaufen!

LG
Norinco21

PS - Wiederladen:

Da ich nur auf 15m schieße und um meinem Schützenpartner traumatische Erlebnisse zu ersparen möchte ich die 357er etwas sanfter laden. Mit dem Ergebnis der Magtech 158gr SJSP-Flat bin ich sehr zufrieden. Leider kenne ich nicht die originalen Ladedaten der Patrone.
Vielleicht hat jemand ein paar interessante Ladedaten für eine sanfte 357 mit ebensolcher Präzision?!
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Re: Erfahrungsbericht - Alfa Carbine

Beitrag von cowroper » Di 22. Jun 2010, 17:47

Noch darfst du Kurzwaffenmunition ohne WBK nicht erwerben!

An und für sich ein interssantes Stück!
Über die Möglichkeit dieses Gewehr (?) zu einer Kurzwaffe umzubauen möchte ich mich nicht auslassen. Schon gar nicht über die Legalität!

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Re: Erfahrungsbericht - Alfa Carbine

Beitrag von eXistenZ » Di 22. Jun 2010, 17:58

Ist das ein Double-Action od. Single Action Revolvergewehr?

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Re: Erfahrungsbericht - Alfa Carbine

Beitrag von Norinco21 » Di 22. Jun 2010, 18:03

Noch besitze ich keine Kurzwaffenmunition.
Im Verein ist es allerdings möglich mit dieser zu hantieren.

Wenn man das Foto mit dem FFW-Griff genauer betrachtet erkennt man das dieser nicht wirklich montiert ist. Ich habe ihn nur rauf- retuschiert.

Lg
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Re: Erfahrungsbericht - Alfa Carbine

Beitrag von Norinco21 » Di 22. Jun 2010, 18:04

Double action natürlich !
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Re: Erfahrungsbericht - Alfa Carbine

Beitrag von Shotgun » Di 22. Jun 2010, 18:11

Wo hast du die Alfa her? selber importiert?

lg shotgun
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Re: Erfahrungsbericht - Alfa Carbine

Beitrag von Leonardo » Di 22. Jun 2010, 18:18

Schönes Stück!
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Re: Erfahrungsbericht - Alfa Carbine

Beitrag von Old Sam » Di 22. Jun 2010, 18:36

Jepp, endlich wieder mal was schönes mit Drehtrommelmagazin. Gefällt, das Dingens!
Howdy

Old Sam

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Amen

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Re: Erfahrungsbericht - Alfa Carbine

Beitrag von Norinco21 » Di 22. Jun 2010, 19:03

Der Generalimporteur ist Rudi Paar in Graz.
Die gehen weg wie die warmen Semmeln, ist auch verständlich. :D
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Re: Erfahrungsbericht - Alfa Carbine

Beitrag von Norinco21 » Di 22. Jun 2010, 20:21

Diese Thema hatten wir bereits öfter schon.
Ein Revolvergewehr ist ein eigenes System für sich und in unserem Waffengesetz fällt es nicht unter die Halbautomaten da mit dem Schuss nicht automatisch auch die Hülse aus dem Patronenlager ausgeworfen wird.
Ganz im Gegenteil, im Gegensatz zu einem Repetierer wird die Hülse erst durch eine zusätzlichen Handgriff aus dem "Lager", der Trommel, ausgeworfen.

Verglichen zu einem Singleaction wird bei der Doubleactionfunktion einfach wie beim
Schnellen Westernschießen der Abzug anstelle des Hahns durchgezogen.
Dort ist die schnelle Schussabgabe ja auch mit einer Bewegung möglich.

Allerdings hat dies sicherlich keinen sportlichen Wert.
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Re: Erfahrungsbericht - Alfa Carbine

Beitrag von Leonardo » Di 22. Jun 2010, 20:24

Darf man den Listenpreis erfahren? :dance:
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Re: Erfahrungsbericht - Alfa Carbine

Beitrag von Norinco21 » Di 22. Jun 2010, 20:53

Wie bereits erwähnt kostet das Teil 850,-
es ist aber jeden cent wert!
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Re: Erfahrungsbericht - Alfa Carbine

Beitrag von eXistenZ » Di 22. Jun 2010, 21:19

Interessante Waffe. Wünsch dir viel Spaß damit.

Norinco21 hat geschrieben:Ohne Schaft misst der Carbine noch ganze 62cm und erfüllt auch dann noch die gesetzliche Mindestlänge um weiterhin als Kategorie C Waffe zu gelten.

Dass das Revolvergewehr auch ohne Schaft über 60 cm misst wird wohl ein entscheidender Punkt zur Kat. C Zugehörigkeit sein.

Revolvergewehre die einen kürzeren Lauf und dafür längeren Schaft haben sind wahrscheinlich Kat. B, oder? (sofern es solche überhaupt gibt)

Wenn nicht wäre das praktisch für Leute die erst in ein paar Jahren WBK machen können. Nach erhalt der WBK Schaft durch Pistolengriff ersetzen und fertig ist der Revolver (keine Neuanschaffung notwendig). Solange keine WBK natürlich Schaft im Original belassen ansonsten wär es illegal.

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