Die Gen4 hatte erhebliche Probs mit Zuführungsstörungen beim Erscheinen.
Dann kam die neue Verschlussfeder raus und seither scheint sie zu funzen, hab jedenfalls nix mehr gehört.
Vermutung:
Drei unterschiedliche Federn, mit drei unterschiedlichen Federraten und Längen, können den Federdruck im Zyklus verändern/verstärken (neudeutsch: "progressiv").
Schlitten im Rückschlag abgestuft einbremsen um ihn dann wiederum abgestuft zu beschleunigen.
Die Feder ist eine der Variablen, die den Verschlussvorgang beeinflussen, andere sind z.B. die Energie die durch den Schuss auf den Verschluss einwirkt, die Verschlussmasse, Charakteristik der Steuerkurve usw..
Bei vielen Pistolen kann man eine Vielzahl an verschiedenen Federn erwerben, um die Charakteristik des Repetiervorgangs zu beeinflussen.
Sehr beliebt sind z.B. schwächere Verschlussfedern.
Die Energie, die sie händeln müssen bleibt zwar die gleiche, aber dadurch das die Umsetzung verlangsamt abläuft, kommt sie einem gefühlt weicher vor (also die Kraft bleibt die gleiche, nur wird sie verzögert abgegeben).
Wohingegen sich die Kraft bei einer strammen Feder eben auch "auf einen Schlag" (also sehr schnell) bemerkbar macht.
Die Gefahr bei zu weichen Federn ist zum Einen, dass die Feder die Verschlussmasse nicht mehr vollständig absorbieren kann, und so der Verschluss in irgendeiner Form auf das Griffstück knallt, also auf Block geht.
Das kann zu Beschädigungen an Verschluss (meistens) oder Griffstück führen.
Recoil Buffer sollen diesen Prellschlag minimieren, aber sie sind eigentlich als Sicherheitsreserve gedacht und nicht als Lösung.
Zum Anderen kann aber eine weiche Feder auch dazu führen, dass es zu Zuführungsstörungen kommt, weil die zu schwache Feder es eben nicht mehr zuverlässig schaft die Patrone die Rampe "hochzuschieben" und der Verschluss nicht mehr vollständig schließt.
Bei zu starken Federn geht die Tendenz zu einem gefühlt stärkeren Rückschlag und die Waffe wird in der Regel nach dem Schuss "nach oben" zeigen.
Bei zu schwachen Federn läuft der Rückschlag verzögert ab, wird als "weicher" emfpunden und die Waffe hat die Tendenz nach dem Schuss "nach unten" zu zeigen.
Ja, da spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle wie z.B. die individuelle Haltekraft des Schützen, die Masse der Waffe, die Gewichtsverteilung der Waffe (je mehr Gewicht vorne, umso besser), usw..
Auf Youtube hab ich da mal nen interessanten Film drüber gesehen.
Da hat einer Federn für seine STI oder SVI ausgetestet.
Seitlich am Schießstand hatte er ein Plakat mit einem Quadratraster angepinnt.
Jetzt hat er eine Kamera auf der gegenüberliegenden Seite installiert, so dass er im Schuss die Pistole von der Seite filmen konnte und dahinter die Rasterung sichtbar war.
Dann hat er verschieden starke Verschlussfedern eingebaut und das Ganze gefilmt, anschließend in Slomo ablaufen lassen.
Man sah sehr schön die unterschiedlich starke Auslenkung der Waffe (nach oben und unten, sowie nach hinten) und vor Allem auch die Zeit, wie lange er gebraucht hat bis die Waffe wieder ruhig auf dem Ziel lag.
Danach hat er dann "seine" Verschlussfeder ermittelt, ein sehr anschaulicher Film sehr zu empfehlen.
Öhm, Jessas, ich sollte ein Buch schreiben...
