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Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

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trenck
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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von trenck » Di 17. Sep 2013, 11:19

My Name is Earl hat geschrieben:Ich frage mich halt, ob ein flüchtender Räuber einen Angriff darstellt. Bzw wie das gehandhabt wird. Im Moment des Überfalles ist es klarer. Aber danach?

Vielleicht kennt jemand ein Bsp.?


Der Billa-Einbrecher in Krems, der von einem Polizisten durch einen Schuss in den Rücken getötet wurde.

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Elmo12
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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Elmo12 » Di 17. Sep 2013, 11:21

So, mein voriger Post scheint im System verschwunden zu sein, also nochmal in kurzversion:

@starfox

Ich meinte hier eher meine persönliche ethisch/moralische Einstellung dass man niemandem nachschießen sollte (ausgenommen er versucht offensichtlich andere unmittelbar in Leib und leben zu schädigen). Denn meiner Überzeugung nach kann man Vermögenswerte ersetzen, leben nicht! Daher kann ich Befürworter des schützen persönlich, leider nicht im geringsten verstehen. Dafür ist mir jegliches leben zu wertvoll.

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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von pointi2009 » Di 17. Sep 2013, 11:23

in den Rücken zu schiessen ist definitiv keine Notwehr, da kein unmittelbarer Angriff (Bedrohung) statt findet. Denke aber hier wurde schon oft und ausführlich über das Thema Notwehr diskutiert.
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trenck
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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von trenck » Di 17. Sep 2013, 11:25

Hier gibt es eine andere Quelle:

http://www.ibtimes.co.uk/articles/50611 ... tephan.htm

Demnach hat die Spiegel-Schreibetante vor lauter Wehklagen über die schwere Kindheit des Räubers ein paar Details weggelassen:

The jeweller reportedly told the magistrates that he had fired his first two shots with the intention of demobilising the scooter and a third one in response to his victim threatening to shoot him with a rifle.


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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Reverend45 » Di 17. Sep 2013, 11:36

Hmm, Interessant. Da scheinen wohl einige Leute in Frankreich entgültig genug zu haben. Kanns verstehen.
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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von trenck » Di 17. Sep 2013, 11:36

Elmo12 hat geschrieben:Ich meinte hier eher meine persönliche ethisch/moralische Einstellung dass man niemandem nachschießen sollte (ausgenommen er versucht offensichtlich andere unmittelbar in Leib und leben zu schädigen). Denn meiner Überzeugung nach kann man Vermögenswerte ersetzen, leben nicht! Daher kann ich Befürworter des schützen persönlich, leider nicht im geringsten verstehen. Dafür ist mir jegliches leben zu wertvoll.


Ja eh, die "Versicherung". Letzte Woche erst gab es einen Bericht in Radio Wien über das Trafikantensterben. Da wurde ein Trafikant interviewt, der ausgeraubt wurde und bei dem die Versicherung nicht bezahlt hat. Das Ergebnis: Pleite. Und wahrscheinlich für die (mindestens) nächsten 10 Jahre Leben am Existenzminimum wegen Abzahlens der Schulden. Wenn er überhaupt jemals wieder auf die Beine kommt. Etwas ähnliches hat man über den Wiener Juwelier gehört, der vor einigen Jahren auf ein paar Räuber geschossen hat, als sie in der Nacht bei ihm eingebrochen sind. Dem hatte vorher seine Versicherung gekündigt, weil er schon mehrmals überfallen wurde.

Stell Dir eine solche Situation für Dich persönlich vor und überleg Dir gut, ob Du dann immer noch der Meinung bist, dass das Leben eines Verbrechers höher zu bewerten ist als Deine wirtschaftliche Existenz.

Und noch was, weil Du die Sympathie für den Juwelier nicht verstehen kannst: lt. einem anderen Zeitungsbericht wurden allein in Nizza während dieses Jahres 40(!) Juweliergeschäfte überfallen. Also da kann ich die Sympathie für diese generalpräventive Maßnahme schon nachvollziehen.

Außerdem gilt für Räuber und andere Verbrecher grundsätzlich die alte Bergsteigerweisheit: "Wärst nit auffigstign, wärst nit obigfalln."

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Re: AW: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Starfox » Di 17. Sep 2013, 11:45

@Elmo12: Kein Problem damit. Persönlich kann das jeder sehen wie er glaubt. Ich erlebe halt immer, dass Leute schnell ihre Meinung ändern, wenn sie am eigenen Leib erfahren, was Unrecht ist. Ich finde jeden körperlichen Schaden aus einer Auseinandersetzung traurig. Aber es gilt halt abzuwägen und der Auslöser startet da bei mir immer bei -2.

Grüße,
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Freiheit!

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Re: AW: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Starfox » Di 17. Sep 2013, 11:51

@pointi2009: Notwehr bezieht sich auch auf materielle Angriffe. Das wird so oft vergessen. Und der Angriff endet nicht da wo sich der Räuber umdreht. Der Angriff findet so lange statt solange ich meinen Besitz nicht wieder habe UND noch keine anderen Mittel zur Wiedererlangung bestehen. Bsp. eine eingreifende oder ermittelnde Exekutive.

Grüße,
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Re: AW: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Varminter » Di 17. Sep 2013, 12:05

Starfox hat geschrieben:@Elmo12: Kein Problem damit. Persönlich kann das jeder sehen wie er glaubt. Ich erlebe halt immer, dass Leute schnell ihre Meinung ändern, wenn sie am eigenen Leib erfahren, was Unrecht ist. Ich finde jeden körperlichen Schaden aus einer Auseinandersetzung traurig. Aber es gilt halt abzuwägen und der Auslöser startet da bei mir immer bei -2.

Grüße,
Starfox



Im Umkreis meiner LG existierten einige ziemlich Pikachu Typen.

Davon wurden in letzter Zeit sogar mehrere Personen Kriminalitätsopfer.

Einbrüche, Überfälle, Autodiebstahl & Vandalismus, Körperverletzung, die übliche Wiener Sauereien halt.

Es war für mich verblüffend, wie schnell diese Leute als Opfer ihr Denkschema umstellten.

Mit meinem nächsten Satz will ich keinesfalls Kriminalität gutheissen, aber:

ab und zu schadet es nicht, wenn "die Richtigen" eine in die Fresse bekommen, damit sie ihre Einstellung zur Verbrechensbekämpfung und zur Notwehr drastisch ändern können.

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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von pointi2009 » Di 17. Sep 2013, 12:19

"Wenn Räuber auf der Flucht = unmittelbare Notwehrsituation ist vorbei! Der Angriff auf Eigentum ist beendet, der Dieb ist auf der Flucht. Hier kann nur mehr das private Anhalterecht angewendet werden und das ist de facto nicht, den Räuber von hinten erschiessen."

so meine Einschätzung, finde leider keine Rechtssprechung darüber. Vielleicht habt ihr da etwas.
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Re: AW: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Elmo12 » Di 17. Sep 2013, 13:30

Varminter hat geschrieben:
Starfox hat geschrieben:@Elmo12: Kein Problem damit. Persönlich kann das jeder sehen wie er glaubt. Ich erlebe halt immer, dass Leute schnell ihre Meinung ändern, wenn sie am eigenen Leib erfahren, was Unrecht ist. Ich finde jeden körperlichen Schaden aus einer Auseinandersetzung traurig. Aber es gilt halt abzuwägen und der Auslöser startet da bei mir immer bei -2.

Grüße,
Starfox



Im Umkreis meiner LG existierten einige ziemlich Pikachu Typen.

Davon wurden in letzter Zeit sogar mehrere Personen Kriminalitätsopfer.

Einbrüche, Überfälle, Autodiebstahl & Vandalismus, Körperverletzung, die übliche Wiener Sauereien halt.

Es war für mich verblüffend, wie schnell diese Leute als Opfer ihr Denkschema umstellten.

Mit meinem nächsten Satz will ich keinesfalls Kriminalität gutheissen, aber:

ab und zu schadet es nicht, wenn "die Richtigen" eine in die Fresse bekommen, damit sie ihre Einstellung zur Verbrechensbekämpfung und zur Notwehr drastisch ändern können.


Kenn ich auch und bin auch der Meinung, dass man sich nicht zum willfährigen Opfer machen lassen darf/muss. Im konkreten fall find ich's aber überzogen. Bin gespannt wie die Situation genau war, nachdem die genauen Umstände erhoben und publik gemacht wurden. Und natürlich wie der rechtliche fall und die öffentliche Debatte in Frankreich ausgehen werden.

@ trenck
Also ich werde sicher nicht über den Preis eines Menschenlebens diskutieren. Hiermit für mich zu Ende.

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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von rubylaser694 » Di 17. Sep 2013, 13:47

"Wenn Räuber auf der Flucht = unmittelbare Notwehrsituation ist vorbei! Der Angriff auf Eigentum ist beendet, der Dieb ist auf der Flucht. Hier kann nur mehr das private Anhalterecht angewendet werden und das ist de facto nicht, den Räuber von hinten erschiessen."

Was ist wenn sich der Räuber auf der Flucht kurz nach hinten dreht, noch einmal schießt oder es nur androht um sich Deckung zu geben? Wenn sich der Räuber wieder in Fluchtrichtung umdreht erwischt es ihn ja dann in den Rücken, falls der Ausgeraubte schießt und trifft. Das passiert halt in wenigen Sekunden. Ich denke da ist eine Notwehrsituation durchaus noch gegeben!
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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Hafidriver » Di 17. Sep 2013, 14:05

Hallo,

was der linke Spiegel allerdings verschweigt ist, dass der Überfall unter Verwendung einer Pump-Gun erfolgt ist, die Täter den Juwelier mit dieser bedroht und ihn geschlagen haben und ihn so zum Öffnen seines Safes gezwungen haben. Das waren also bewaffnete Täter, kein kleiner Jungenstreich!

Im franz. Strafrecht kenne ich mich ja nicht so aus, in Österreich wäre das aber zumindest so wie ich das gelernt habe noch im Bereich der Notwehr, da die Täter den Schmuck (lt. Zeitungen zumindest mehrere Brillianten-ketten) noch bei sich hatten, der rechtswidrige Angriff auf Vermögen also noch andauerte.
Anders wäre es, hätte der Juwelier die Täter 10 min später in der Fußgängerzone getroffen (auch wenn sie den Schmuck immer noch bei sich hätten) - da wäre der unmittelbare Zusammenhang mit der Tat nicht mehr gegeben.

Die englischen und französischen Zeitungen verschweigen wenigstens nich so offensichtlich die wesentlichen Details wie unsere Propagandablätter.

LG vom Hafidriver

PS: In Österreich könnte das ja niemals nicht passieren da Pump Guns ja verboten wurden :lol:
(die 20000 damals nicht registrierten Stück sind mittlerweile sicher schon vergammelt!!!)

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Re: AW: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von trenck » Di 17. Sep 2013, 14:09

Elmo12 hat geschrieben:Bin gespannt wie die Situation genau war, nachdem die genauen Umstände erhoben und publik gemacht wurden. Und natürlich wie der rechtliche fall und die öffentliche Debatte in Frankreich ausgehen werden.


Wenn man vom Fall Zimmerman ausgeht, werden die genauen Umstände in den Systemmedien nicht gebracht werden.

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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Noldi » Di 17. Sep 2013, 15:25

pointi2009 hat geschrieben:"Wenn Räuber auf der Flucht = unmittelbare Notwehrsituation ist vorbei! Der Angriff auf Eigentum ist beendet, der Dieb ist auf der Flucht. Hier kann nur mehr das private Anhalterecht angewendet werden und das ist de facto nicht, den Räuber von hinten erschiessen."

so meine Einschätzung, finde leider keine Rechtssprechung darüber. Vielleicht habt ihr da etwas.


Wo ist da der Angriff aufs Eigentum vorbei wenn der Dieb davonläuft? Er hat die Sachen ja noch in der Hand und das davonlaufen steht ja noch im Zusammenhang mit dem Angriff bzw. ist ja Teil des Angriffs. Wenn das geraubte Eigentum einen geringen Wert hat (die Gerichte gehen hier meist von ca. 100€ aus) dann darfst nicht schießen.

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