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EU will Wasserversorgung privatisieren

Varminter

Re: EU will Wasserversorgung privatisieren

Beitrag von Varminter » Di 8. Jan 2013, 02:12

trenck hat geschrieben:
Varminter hat geschrieben:Weisst du, was es die Allgemeinheit, vulgo den Steuerzahler kostet, dein Sch**sswasser aufwendig wieder zu klären, damit es wieder ohne Wasserverseuchung in den Fliesskreislauf geleitet werden kann... :?:

Eine Trennung in Schmutz/Gebrauchswasser und Trinkwasser ist eigentlich schon langsam überfällig.


Vielleicht verstehe ich jetzt etwas nicht, aber was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ich muss doch das Abwasser in Kläranlagen reinigen, bevor ich es wieder in Flüsse leite, unabhängig davon, ob es vorher Trinkwasser oder Nutzwasser war, oder?

Trenck



Fangschuss hat´s schon vor mir erklärt...

"Trinkwasseraufbereitung löst das Problem nicht. Man kann aus einem verunreinigten Wasser mit Aktivkohle, Sandfilter und durch Kochen Verunreinigungen und Erreger entfernen, das ist dann trotzdem kein Quellwasser!

In Asien müssen wird die "Wasserleitungsbrühe" immer abkochen. Nicht mal die Zähne kann man sich damit putzen.

Selbst in Japan ist das Wasser grausam, da ist Chlor drinnen (Obwohl auch Berge!).

Wasser ist eine wichtige Frage der Zukunft. Auch für die Prepper unter uns"


Vereinfacht ausgedrückt:

das Zeug, was aus dem Vorfluter der Kläranlagen rausrinnt, wird dir nie im Leben so gut schmecken wie gutes, noch nicht verunreinigtes Hochquellwasser.

DerDaniel
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Re: EU will Wasserversorgung privatisieren

Beitrag von DerDaniel » Di 8. Jan 2013, 07:45

Der Staat übernimmt im Moment die Versorgung der Staatsangehörigen, da wir nicht mehr wie früher alle zur Quelle rennen wollen. Dies tut er zumeist kostendeckend oder er zahl sogar drauf (mit unseren Steuern, also sorgen wird dafür das der Staat auf diesem oder jenem Wege uns kostendeckend versorgt).
Eine jede Firma oder ein jeder Konzern wird die gleichen Kosten haben um die aktuelle Wasserqualität und -verfügbarkeit zu erhalten. Dies würde gleichbleibende Kosten für uns (falls der Staat auch kostendeckend abgerechnet hat) bedeuten. In dem Falle würde der Wasserversorger jedoch keinen Gewinn machen. Und jetzt sind wir bei der sehr spannenden Frage: Gibt es eine Firma oder einen Konzern der gewinnfrei arbeiten möchte? Beantwortet euch diese Frage selbst und ihr wisst was eure Haltung zur Privatisierung sein sollte.

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Armin
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Re: EU will Wasserversorgung privatisieren

Beitrag von Armin » Di 8. Jan 2013, 07:45

triffnix hat geschrieben:....grundsätzlich bin ich für marktwirtschaft - aber der freie turbokapitalissmuss führt mittelfristig auch nur in ein monopolistisches system...

Vermutlich eine mehrheitsfähige Meinung - und wohl auch genau deshalb falsch ;)

Um mich vom Thema des Fadens nicht zu weit wegzubewegen: Der Mensch hat bestimmte Grundbedürfnisse. Ohne Nahrung, Bekleidung, Behausung und Sex geht auf Dauer nix (auf letzteren können ja heute nicht einmal mehr katholische Pfarrer verzichten).

Nichts davon wird von der Obrigkeit geliefert, geschweige denn produziert (Gottlob, denn andernfalls würden wir ausschließich vergammeltes oder zumindest mies schmeckendes Zeug fressen, in Lumpen gehüllt herumlaufen, in desolaten Hütten hocken und es mit Plastikpuppen treiben. Wers nicht glaubt, fragt einen Veteranen aus der seligen der "DDR", der weiß da was - zumindest, was die ersten drei Punkte angeht. Daß also für die Bereitstellung all dieser Dinge nicht der Staat, sondern der Markt sorgt - und zwar ohne jede Zentralplanung (ich habe jedenfalls noch nichts von einer staatlichen Unterhosenbehörde gehört, die darauf schaut, daß gnügend Huber-Trikots verfügbar sind), sollte jedermann einleuchten.

Ich kann daher beim besten Willen nicht erkennen, welche Sonderstellung dem Wasser zukommen sollte. Es ist ein Lebensmittel unter Tausenden (da das Trinkwasser meiner Heimatgemeinde Großteils aus der Mitterndorfer Senke stammt und nach meiner Meinung Scheiße schmeckt, trinke ich niemals Leitungswasser, ich spüle nur das Häusel damit). Man kann also auch ohne vermeintlich gratis geliefertes Wasser überleben ;)

Den Freunden der Gemeinwirtschaft sei daher folgendes ins Stammbuch geschrieben: eine der größten Leistungen der Menschheit war es, zu erkennen, daß Privateigentum eine stärker zilivilisierende und den Frieden sichernde "Erfindung" ist, als jede andere. Nur wenn zwischen mein und dein klar unterschieden werden kann, sind - in einer Welt des allgegewärtigen Mangels (ich z. B. besitze immer noch keinen Hubschrauber, geschweige denn eine 100m-Yacht!) unentwegte Konflikte um knappe Güter zu vermeiden.

Wem, außer dem Eigentümer des Grundes auf dem sie entspringt, sollte eine Quelle also gehören? Falls das jemandem "sozial ungerecht" erscheint: wenn nicht dem Grundeigentümer - wem dann? Welches Kollektiv käme denn als Eigentümer in Frage? Die Gemeinde? Das Land? Die EU - oder gar die ganze Menschheit (wie sich das erprobte Narren à la Jean Ziegler herbeiphantasieren)?

Wenn aber jedem alles gehört - warum erheben wir dann nicht einfach Ansprüche auf das Öl im Nahen Osten - was haben die dort lebenden Dattelklauber schließlich schon dafür getan, daß sie darauf sitzen? Ist doch total ungerecht vom Schöpfer, daß er das schwarze Zeug gerade dort hat werden lassen, das sollte man dringend korrigieren, nicht wahr?

Umgekehrt allerdings hätten dann natürlich die hinter dem Halbmond Lebenden legitime Ansprüche auf Wasser aus dem Hochschwab - das ist ja wohl klar. Ups!

Wie man es auch dreht und wendet: "Gratis" ist allenfalls der Tod. Und wenn findige Privatunternehmer dafür sorgen sollten, daß das jetzt ungenutzt den Bach runtergehende Wasser künftig gewinnbringend (an wen auch immer) verkauft werden könnte - 1.000 Rosen!

Mit turbokapitalistischem Gruß,
Armin
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BigBen
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Re: EU will Wasserversorgung privatisieren

Beitrag von BigBen » Di 8. Jan 2013, 07:48

Und in diesem Sinne eine Sperre des Beitrags...das lass ich mir als Eigentümer des Forums nicht nehmen.
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