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SOS für den Euro: Ist mein Geld noch sicher?

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trenck
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Re: SOS für den Euro: Ist mein Geld noch sicher?

Beitrag von trenck » Di 25. Mai 2010, 23:31

Übrigens, Lesetipps:

1. Kompakt, zum Runterladen:
http://www.wertewirtschaft.org/analysen ... skrise.pdf

2. Ausführlicher, in Buchform: "Krankes Geld, kranke Welt" von Gregor Hochreiter.

Beides stammt vom Institut für Wertewirtschaft, das einige hier vielleicht kennen. Ein privatwirtschaftlich organisiertes wissenschaftliches Institut, in der Tradition der Österreichischen Schule für Nationalökonomie. Konsequent liberal, inkl. einem klaren Bekenntnis zum privaten Waffenbesitz.

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rubylaser694
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Re: SOS für den Euro: Ist mein Geld noch sicher?

Beitrag von rubylaser694 » Di 25. Mai 2010, 23:54

Wichtig ist nur Vorkehrungen zu treffen das dein Gold auch dein Gold bleibt

Für solche Fälle habe ich auch in Stahl+Kunststoff, Messing, Blei und Pulver investiert.

Ist aber zu hoffen das das ganze nur am Schiessstand zum Einsatz kommt!

Ein privatwirtschaftlich organisiertes wissenschaftliches Institut, in der Tradition der Österreichischen Schule für Nationalökonomie.

Hier gibts hunderttausende Seiten zu lesen über Geld, Geldtheorie, Wirtschaft, usw...
http://mises.org/literature.aspx

Hier auch der Youtube Channel
http://www.youtube.com/user/misesmedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_von_Mises
Don't steal! - The government hates competition!
"Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution – und zwar schon morgen früh." Henry Ford

Hugh Thompson Jr.

Re: SOS für den Euro: Ist mein Geld noch sicher?

Beitrag von Hugh Thompson Jr. » Mi 26. Mai 2010, 00:32

HS911 hat geschrieben:Ich bin mir ziemlich sicher, dass 9x19, .223 und .308 keine schlechten Investitionen sind. Falls tatsächlich alles andere an Wert verliert, dann steigt der Wert davon wohl exponentiell schnell. Wem fallen da nicht die Bilder ein wo der Mann mit der AR15 auf dem Dach seinen Hauses in New Orleans steht und sein Eigentum schützt?

Ich stimme zu! Muni ist ziemlich sicher die krisentauglichste Investition!
rubylaser694 hat geschrieben:Für solche Fälle habe ich auch in Stahl+Kunststoff, Messing, Blei und Pulver investiert.
Auch in deinem Fall natürlich: Halte ich für eine weise Entscheidung.
Zuletzt geändert von Hugh Thompson Jr. am Mi 26. Mai 2010, 00:49, insgesamt 1-mal geändert.

Hugh Thompson Jr.

Re: SOS für den Euro: Ist mein Geld noch sicher?

Beitrag von Hugh Thompson Jr. » Mi 26. Mai 2010, 00:43

wevs hat geschrieben:(1) Gold ist intrinsisch nicht sehr wertvoll. Ja, wir brauchen Spuren davon für bestimmte elektronische Bauteile und ein paar industrielle Katalysatoren, aber wir haben so unglaublich viel Gold und es ist so einfach wiederzugewinnen, dass es in tausend Jahren nicht knapp werden kann. Zu der Zeit, als Währungen damit gedeckt waren, war es überhaupt komplett nutzlos. Gold war ausschließlich deshalb wertvoll, weil die Menschen sich darauf verlassen haben, dass es für Gold immer Abnehmer geben wird, weil, äh, naja, so halt, weil es eben wertvoll ist. Gold hat also im Kern aus dem gleichen Grund wert, aus dem heute der Euro wert hat. Psychologie, sonst nichts.


Ich kann wevs nur zustimmen, was die Goldnostalgie betrifft.

Auch Gold ist kein "Realwert", sondern erhält seinen Wert nur in dem Maßen, in dem wir ihn dem Gold geben (= danach nachfragen). Stimmt also: ist pure Psychologie. In dem Moment, in dem die Mehrheit der Menschen der Meinung wäre, Gold ist Mist und alles Glück der Welt hängt an Titan, würde Titan extrem "wertvoll" (= also vom Markt hoch bewertet) werden und Gold völlig wertlos.

Aber das ist's noch nicht:
- Bei Gold gibt's ebenso wie bei vielen anderen handelbaren Rohstoffen extreme Börsenwertsprünge. Wer das Pech hat, in einer Hochpreisphase einzusteigen und irgendwann zu einem bestimmten Zeitpunkt verkaufen zu müssen, kann massivst damit verlieren. Ein Blick auf die Börsenkurse des Goldes während eines längeren Zeitraums (z.Bsp. während der letzten 10 Jahre) genügt. Da gab es Preiseinbrüche um zwei Drittel.

- Gold kann schlagartig durch staatliche Notmaßnahmen entwertet werden. Beispiele: Einige europäische Staaten (voran: Hitlerdeutschland) beschlagnahmten in der Wirtschaftskrise der 30er Jahre schlicht die privaten Goldbestände, die in Banksafes lagen. Eigentumsentzug... Und massivste Bestrafung, wenn jemand sein Gold zuhause lagerte, gesetzwidrig nicht abgab und erwischt wurde.

Die USA ihrerseits setzten unter Roosevelt Anfang der 1930er den Goldhandel aus. Also kein Handels-/Börsenpreis mehr. Ich suchte bei einer Recherche lange danach, bis wann diese Maßnahme gültig war und staunte nicht schlecht, als ich die Antwort fand: Bis in die frühen 1960er.

Ergo: Wer Gold besaß und es nicht veräußern mußte, konnte in den USA 30 Jahre lang durchtauchen und hatte letztlich nichts verloren. Wer aber irgendwann in diesen 30 Jahren seinen Goldbestand als Krisenwährung antasten mußte, verkaufte notgedrungen zum Bruchteil des Kaufpreises am Schwarzmarkt.

Im Sinne der Risikostreuung gibt's natürlich null gegen eine Veranlagung von vielleicht 10 oder 15 % des Vermögens in Goldwerten einzuwenden. Aber alles darüber hinaus halte ich nicht für logisch begründbar.

Hugh Thompson Jr.

Was dann?

Beitrag von Hugh Thompson Jr. » Mi 26. Mai 2010, 00:54

Ich hoffe, ich überfüttere den thread nicht, wenn ich gleich 4 postings hintereinander reinsetze. Bin einfach zu spät eingestiegen...

Auch wenn es ein unbefriedigender Gedanke ist: Eine absolute Sicherheit für Vermögenswerte gibt es nicht. Als relativ am sinnvollsten halte ich aber persönlich den Besitz von Grund und Boden.

Nicht vorrangig als Anlage- und Handelsgut. Auch Immobilien unterliegen harten Marktmechnismen und brechen immer wieder mal massiv im Handelswert ein.

Aber das eigene Grundstück liefert im Krisenfall eine Absicherung der unmittelbaren Lebensbedürfnisse. Ich habe ein Dach über dem Kopf (Irgendwelche möglichen Enteignungen mal nicht berücksichtigt) und kann statt des Rasens die eigenen Erdäpfel, Karotten und Tomaten anbauen...

= Wirft einen unmittelbaren Nutzen ab, ohne damit auf einem Markt agieren und handeln zu müssen. Ein klares Plus.

Aber wie gesagt: Auch das nicht 100%ig, eine Revolution, eine Eroberung des Staatsgebiets durch einen fremden Staat und der eigene Grund und Boden ist ebenso futsch.

Hugh Thompson Jr.

Wie brenzlig ist es?

Beitrag von Hugh Thompson Jr. » Mi 26. Mai 2010, 01:50

Als (fürs Erste) letztes post meine Einschätzung zur EU / Finanzwirtschaftskrise / Euro-Krise...

Ja, ich sehe die Situation als brandgefährlich und uns in eine respektable Katastrophe schlittern.

Wenn sich in meinem bisherigen Leben meine Einschätzungen bewahrheiteten, dann immer mit einem Lapsus: Es dauerte länger, als von mir angenommen. Auch in dem Fall wird es wohl noch nicht innerhalb der nächsten 12 Monate zum Kollaps kommen, sondern erst in 3, 4 oder 5 Jahren. Alles, was in den vergangenen 2 Jahren an (finanz-)politischen Maßnahmen gesetzt wurde, hat auch exakt die Auswirkung: das dicke Ende möglichst lange rauszuschieben.

Ich versuche mich in meiner Einschätzung weniger an einem Bild, das die Medien liefern, zu orientieren, sondern an (wirtschaftlichen und politischen) Fakten und sehe ein Bündel an Problemen, die jetzt aufbrechen.

Die da wären:
- Der Finanzmarkt hat sich während der letzten eineinhalb bis zwei Jahrzehnte in einem letztlich selbstzerstörerischen Mechanismus verselbständigt und sich sowohl von der "Real"wirtschaft abgekoppelt, wie von politischer und gesellschaftlicher Kontrolle. Im Gegenteil: Der Finanzmarkt übte immer mehr Kontrolle über gesellschaftliche Entwicklungen aus.

- Jaques Delors (Wahrscheinlich der beste Kommissionsvorsitzende, den die EU je hatte) warnte Mitte der 1990er eindringlich, die EU müßte sich zuerst im Innern reformieren, bevor man groß erweitern könnte. ("Integration statt Erweiterung" war sein Bonmot.)

Seit weitblickender Rat wurde mißachtet. Mit dem Ergebnis, daß wir eine EU vor uns haben, in der die einzelnen Staaten mehr in die Gegenrichtung ziehen, denn je, klare Linien fehlen, klare demokratische Legitimation fehlt. Der Zustand ist aber der denkbar ungünstigste im Krisenfall.

- Die Praxis zeigt (Das war vorhersehbar), dass ein gemeinsamer Währungs- und Wirtschaftsraum, der aber keine gemeinsame Wirtschaftspolitik verfolgt, scheitern muß. Es muß scheitern, wenn Staaten, die dem selben Währungsraum angehören, in Konkurrenz zueinander z.Bsp. Stiftungssteuererleichterungen beschließen, auf daß das Kapital in den eigenen Staat fließen mögen und nicht in den EU-/Euro-Partnerstaat.

- Aufgrund der politischen Uneinheitlichkeit ist die EU schwach gegenüber den USA. Die USA rufen "Tut was, damit der EURO nicht weiter absinkt, sonst sind unsere US-Exporte und unsere Wirtschaftsaufschwung im A..." und Europa macht brav, was ihm von den USA gesagt. Schlicht, weil sich die EU (im Vergleich zu den USA) nie politisch zu einem gleichberechtigten Machtfaktor aufschwang. Letzteres wiederum aufgrund der inneren Zerissenheit, in der Polen z.Bsp. die "Altstaaten" beschimpfte (vor ca. 8 1/2 Jahren), Toni Blair George W. in den (sorry) Hintern kroch, Frankreich sich gegen die USA stellte und, und, und...

- Die Finanzkrise erwischte die EU in einem Stadium, in dem die Einzelstaaten ohnehin "Budgetdisziplin" entgegen der Euro-Regeln kaum beachteten. Das Ergebnis sind Budgetdefizite, die massiv sind. Nicht nur in Griechenland, Spanien, Portugal, Irland und Italien kämpfen ebenso. Und Großbritannien ist überschuldet über beide Ohren.

- Die Politiker so gut wie aller EU-Staaten in panischer Angst, mit Dogmen, die man 20 Jahre predigte, brechen zu sollen, Maßnahmen setzen, die längerfristig die Krise noch verstärken und ins Aus führen müssen.

Als Beispiel, was ich damit meine: Wenn die Budgets wegbrechen und ich in einer Rezession stecke, dann ist die einzige Möglichkeit, die Kaufkraft der Massen bestmöglich zu erhalten und dort zuzugreifen, wo ohne Kaufkraftschwächung was zu holen ist. Pure Logik fern jeglichen sozialistischen "Umverteilungs-"Gedankens. Der 100.000 Euro pro Jahr Verdiener kauft deshalb nicht 45 Mobile Phones, sondern vielleicht 3. Wirtschaftsleistung und Güter-(und Dienstleistungs-)absatz bringt die Masse. Wenn ich aber der unteren Mittelschicht massiv Einkommen wegnehme, dann bleibe ich auf allen Handys sitzen...

Die EU-Regierung handeln aber derzeit wie in einem Todestrieb: Da 30% weniger Pensionszahlungen, dort die Mehrwertsteuer rauf... Das würgt alles jegliches mögliches Wachstum ab, weil den Leuten irgendwann das Geld für Konsum fehlen wird! (Auf ursprüngliches Niveau wohlgemerkt. Durch die Rezession sank die Wirtschaftsleistung ja bereits rapide.) Und je mehr sich die Krisenanzeichen bemerkbar machen (Und was ist mehr Krisenanzeichen, als eine Kürzung der eigenen Pension um 30 %?), desto mehr wird der Durchschnittsbürger den eigenen Konsum einschränken, um sich Notgroschen anzulegen.

- Die EU hat ein massives Strukturproblem, dessen Entstehen die Politik ignorierte, wenn nicht überhaupt guthieß. Durch die EU-interne Konkurrenz ging z.Bsp. in breiten Landstrichen Südeuropas die dortige Industrie verloren - eine massive De-Industrialisierung. Z.Bsp. auch in Griechenland. War ja (vorerst) kein Problem: Die Griechen kauften Ware besserer Qualität um niedrigeren Preis aus Deutschland oder Frankreich. Sowas läßt sich auch bewältigen, wenn es sich innerhalb eines Staatsgebietes abspielt. Z.Bsp. innerhalb der USA. Da gibt's dann halt Gebiete, in denen die Industrie stark ist, und andere, die sich blank auf Tourismus spezialisiert haben.

Innerhalb eines losen Staatenbundes, wie der EU, wird das aber irgendwann zum massiven Problem. Und da stehten wir gerade...

Überspitzt ausgedrückt: Griechenland wurde so etwas wie ein "Drittweltstaat innerhalb der EU". Rein wirtschaftlich gesehen. Alimentiert durch Ausgleichszahlungen aus der EU, Korruption, die dadurch entsteht, aber keine funktionierende eigene Produktion mehr. (Oder kennt jemand griechische Produkte, die bei uns zu kaufen sind??)

Aus all diesen Gründen:

Düsterer könnte es gar nicht aussehen! Mir fallen ständig Winston Churchill's Worte "blood, sweat & tears" ein.

Aus meiner Sicht kann ich aber nur alle warnen, die der EU ohnehin keine Tränen hinterherweinen: Deren Zerbrechen wird fürchterlich werden - für uns alle!

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Re: Wie brenzlig ist es?

Beitrag von Leonardo » Mi 26. Mai 2010, 05:56

Hugh Thompson Jr. hat geschrieben:Aus meiner Sicht kann ich aber nur alle warnen, die der EU ohnehin keine Tränen hinterherweinen: Deren Zerbrechen wird fürchterlich werden - für uns alle!




Ich weine dem Staate Österreich nach.

Nicht dem Moloch EU. Und wenn man zb. DDR oder UDSSR betrachtet,sollte man sich fragen ob es auf lange Sicht gesehen nicht etwas gutes ist wenn dieses Gebilde zerbricht.

Die EU ist und war eine Toteburt.Vergleichbar mit all den großen Reichen die in der Geschichte wieder zerfallen sind.

Der Preis wird so oder so sehr hoch sein,und das Volk wird ihm wie immer bezahlen! :whistle:
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Re: Wie brenzlig ist es?

Beitrag von Leonardo » Mi 26. Mai 2010, 07:03

Hugh Thompson Jr. hat geschrieben:Als (fürs Erste) letztes post meine Einschätzung zur EU / Finanzwirtschaftskrise / Euro-Krise...

Ja, ich sehe die Situation als brandgefährlich und uns in eine respektable Katastrophe schlittern.

Wenn sich in meinem bisherigen Leben meine Einschätzungen bewahrheiteten, dann immer mit einem Lapsus: Es dauerte länger, als von mir angenommen. Auch in dem Fall wird es wohl noch nicht innerhalb der nächsten 12 Monate zum Kollaps kommen, sondern erst in 3, 4 oder 5 Jahren. Alles, was in den vergangenen 2 Jahren an (finanz-)politischen Maßnahmen gesetzt wurde, hat auch exakt die Auswirkung: das dicke Ende möglichst lange rauszuschieben.

Ich versuche mich in meiner Einschätzung weniger an einem Bild, das die Medien liefern, zu orientieren, sondern an (wirtschaftlichen und politischen) Fakten und sehe ein Bündel an Problemen, die jetzt aufbrechen.

Die da wären:
- Der Finanzmarkt hat sich während der letzten eineinhalb bis zwei Jahrzehnte in einem letztlich selbstzerstörerischen Mechanismus verselbständigt und sich sowohl von der "Real"wirtschaft abgekoppelt, wie von politischer und gesellschaftlicher Kontrolle. Im Gegenteil: Der Finanzmarkt übte immer mehr Kontrolle über gesellschaftliche Entwicklungen aus.

- Jaques Delors (Wahrscheinlich der beste Kommissionsvorsitzende, den die EU je hatte) warnte Mitte der 1990er eindringlich, die EU müßte sich zuerst im Innern reformieren, bevor man groß erweitern könnte. ("Integration statt Erweiterung" war sein Bonmot.)

Seit weitblickender Rat wurde mißachtet. Mit dem Ergebnis, daß wir eine EU vor uns haben, in der die einzelnen Staaten mehr in die Gegenrichtung ziehen, denn je, klare Linien fehlen, klare demokratische Legitimation fehlt. Der Zustand ist aber der denkbar ungünstigste im Krisenfall.

- Die Praxis zeigt (Das war vorhersehbar), dass ein gemeinsamer Währungs- und Wirtschaftsraum, der aber keine gemeinsame Wirtschaftspolitik verfolgt, scheitern muß. Es muß scheitern, wenn Staaten, die dem selben Währungsraum angehören, in Konkurrenz zueinander z.Bsp. Stiftungssteuererleichterungen beschließen, auf daß das Kapital in den eigenen Staat fließen mögen und nicht in den EU-/Euro-Partnerstaat.

- Aufgrund der politischen Uneinheitlichkeit ist die EU schwach gegenüber den USA. Die USA rufen "Tut was, damit der EURO nicht weiter absinkt, sonst sind unsere US-Exporte und unsere Wirtschaftsaufschwung im A..." und Europa macht brav, was ihm von den USA gesagt. Schlicht, weil sich die EU (im Vergleich zu den USA) nie politisch zu einem gleichberechtigten Machtfaktor aufschwang. Letzteres wiederum aufgrund der inneren Zerissenheit, in der Polen z.Bsp. die "Altstaaten" beschimpfte (vor ca. 8 1/2 Jahren), Toni Blair George W. in den (sorry) Hintern kroch, Frankreich sich gegen die USA stellte und, und, und...

- Die Finanzkrise erwischte die EU in einem Stadium, in dem die Einzelstaaten ohnehin "Budgetdisziplin" entgegen der Euro-Regeln kaum beachteten. Das Ergebnis sind Budgetdefizite, die massiv sind. Nicht nur in Griechenland, Spanien, Portugal, Irland und Italien kämpfen ebenso. Und Großbritannien ist überschuldet über beide Ohren.

- Die Politiker so gut wie aller EU-Staaten in panischer Angst, mit Dogmen, die man 20 Jahre predigte, brechen zu sollen, Maßnahmen setzen, die längerfristig die Krise noch verstärken und ins Aus führen müssen.

Als Beispiel, was ich damit meine: Wenn die Budgets wegbrechen und ich in einer Rezession stecke, dann ist die einzige Möglichkeit, die Kaufkraft der Massen bestmöglich zu erhalten und dort zuzugreifen, wo ohne Kaufkraftschwächung was zu holen ist. Pure Logik fern jeglichen sozialistischen "Umverteilungs-"Gedankens. Der 100.000 Euro pro Jahr Verdiener kauft deshalb nicht 45 Mobile Phones, sondern vielleicht 3. Wirtschaftsleistung und Güter-(und Dienstleistungs-)absatz bringt die Masse. Wenn ich aber der unteren Mittelschicht massiv Einkommen wegnehme, dann bleibe ich auf allen Handys sitzen...

Die EU-Regierung handeln aber derzeit wie in einem Todestrieb: Da 30% weniger Pensionszahlungen, dort die Mehrwertsteuer rauf... Das würgt alles jegliches mögliches Wachstum ab, weil den Leuten irgendwann das Geld für Konsum fehlen wird! (Auf ursprüngliches Niveau wohlgemerkt. Durch die Rezession sank die Wirtschaftsleistung ja bereits rapide.) Und je mehr sich die Krisenanzeichen bemerkbar machen (Und was ist mehr Krisenanzeichen, als eine Kürzung der eigenen Pension um 30 %?), desto mehr wird der Durchschnittsbürger den eigenen Konsum einschränken, um sich Notgroschen anzulegen.

- Die EU hat ein massives Strukturproblem, dessen Entstehen die Politik ignorierte, wenn nicht überhaupt guthieß. Durch die EU-interne Konkurrenz ging z.Bsp. in breiten Landstrichen Südeuropas die dortige Industrie verloren - eine massive De-Industrialisierung. Z.Bsp. auch in Griechenland. War ja (vorerst) kein Problem: Die Griechen kauften Ware besserer Qualität um niedrigeren Preis aus Deutschland oder Frankreich. Sowas läßt sich auch bewältigen, wenn es sich innerhalb eines Staatsgebietes abspielt. Z.Bsp. innerhalb der USA. Da gibt's dann halt Gebiete, in denen die Industrie stark ist, und andere, die sich blank auf Tourismus spezialisiert haben.

Innerhalb eines losen Staatenbundes, wie der EU, wird das aber irgendwann zum massiven Problem. Und da stehten wir gerade...

Überspitzt ausgedrückt: Griechenland wurde so etwas wie ein "Drittweltstaat innerhalb der EU". Rein wirtschaftlich gesehen. Alimentiert durch Ausgleichszahlungen aus der EU, Korruption, die dadurch entsteht, aber keine funktionierende eigene Produktion mehr. (Oder kennt jemand griechische Produkte, die bei uns zu kaufen sind??)

Aus all diesen Gründen:

Düsterer könnte es gar nicht aussehen! Mir fallen ständig Winston Churchill's Worte "blood, sweat & tears" ein.

Aus meiner Sicht kann ich aber nur alle warnen, die der EU ohnehin keine Tränen hinterherweinen: Deren Zerbrechen wird fürchterlich werden - für uns alle!



Wir brauchen keinen Krieg oder eine Bombe.....

Wir haben ja unsere Techniker und Wissenschaftler die....


Ölpest im Golf von Mexiko

Alle Artikel und Hintergründe :hand:


http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 51,00.html


:sad-roulette:
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Re: Wie brenzlig ist es?

Beitrag von Maggo » Mi 26. Mai 2010, 08:08

Hugh Thompson Jr. hat geschrieben:
Der Finanzmarkt hat sich während der letzten eineinhalb bis zwei Jahrzehnte in einem letztlich selbstzerstörerischen Mechanismus verselbständigt und sich sowohl von der "Real"wirtschaft abgekoppelt, wie von politischer und gesellschaftlicher Kontrolle. Im Gegenteil: Der Finanzmarkt übte immer mehr Kontrolle über gesellschaftliche Entwicklungen aus.


Das ist das was aber somanche Neoliberalen Marktjünger aber nicht so recht eingestehen wollen.
Den Freien selbstregulierenden Markt gibt es nicht,höchstens den der sich aus Profitgier und Macht (Konzerne) sich die ganze Welt untertan macht und auf den Rücken der Bürger,Unselbstständig Erwerbstätige und kleine Selbstständige sich noch mehr Geld holt bis nix mehr da ist.Sowas kann auch auf Dauer nicht gut gehen.

Meine Großmutter sagte immer Geld verdirbt den Charakter,und das hat nachwievor Gültigkeit.Es wird dafür Geraubt,Gemordet,Kriege geführt,Leute ins Verderben gestoßen.
Nur ist das Problem das wir Geld im Prinzip alle fürs Tägliche Leben brauchen.
Wer mit Halbautomaten Schießt ist zu faul zum Repetieren! :D

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Re: SOS für den Euro: Ist mein Geld noch sicher?

Beitrag von minuteman » Mi 26. Mai 2010, 08:17

.
Zuletzt geändert von minuteman am Mi 16. Jun 2010, 07:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wie brenzlig ist es?

Beitrag von trenck » Mi 26. Mai 2010, 08:19

Leonardo hat geschrieben:[Ich weine dem Staate Österreich nach.

Nicht dem Moloch EU. Und wenn man zb. DDR oder UDSSR betrachtet,sollte man sich fragen ob es auf lange Sicht gesehen nicht etwas gutes ist wenn dieses Gebilde zerbricht.

Die EU ist und war eine Toteburt.Vergleichbar mit all den großen Reichen die in der Geschichte wieder zerfallen sind.

Der Preis wird so oder so sehr hoch sein,und das Volk wird ihm wie immer bezahlen! :whistle:


Volle Zustimmung.

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Re: SOS für den Euro: Ist mein Geld noch sicher?

Beitrag von evo86 » Mi 26. Mai 2010, 08:30

Ist schon komisch, jeder rechnet mit einer Kriese trotzdem lebt jeder vor sich hin ohne irgendwelche Vorbereitungen zu treffen. ,,Die Leute hier aus dem Forum mal ausgenommen". :naughty:

Ich höhre oft:,,Kriesen gab es schon immer, die kommen und gehen".
Ja klar, aber sind wir heute noch in der Lage mit einer Finazkriese fertig zu werden ?
Landwirte sind ein super Stichwort.
Als 1929 das Geld an Wert verlor gab es noch massenhaft Landwirte. Anders als heute waren diese tatsächlich noch in der Lage sich selbst zu versorgen.

Die ,,Reichen" aus der Stadt sind in dieser Zeit aufs Land gefahren und haben versucht Schmuck und Gold gegen Eier und Brot zu tauschen.
Andere haben gebettelt und wieder andere haben gestohlen.

Findet heute eine Entwertung des Geldes statt, trifft das nicht mehr nur
die Städter sonder vor allem die Bauern.

Klar haben sie immer noch ihre Äcker ihre Schweine und Kühe.
Kleine Flächen könnten sie sicher auch ohne Maschinen bewirtschaften sollte der Sprit nicht mehr bezahlbar sein.
Was ihnen aber auf alle Fälle fehlt ist vermehrungsfähiges Saatgut.

Denn ohne Geld gibt es kein neues Saatgut, ohne neues Saatgut keine neue Ernte.
Darüber sollte man mal nachdenken !

Hinzu kommt noch, dass es viel weniger Landwirte als früher gibt, die Anzahl der Städter ist dafür stetig gestiegen. Ich wohne etwas ausserhalb einer Stadt mit 50.000 EW. Was glaubt ihr machen diese 50.000 Leute wenn der Interspar dicht ist ?

Oder schaut euch mal die automatisierten Schweine Betriebe an.
Was glaubt ihr wie lange die hochgezüchteten Schweine überleben wenn sie von heute auf morgen kein Kraftfutter mehr bekommen ?
Fragt mal bei einem Schweinebetrieb was passiert wenn die EVN streickt und der Saft für eine Woche ausfällt. Ohne Lüftung sind alle Säue in 2 Tagen hin !

Das waren jetzt nur einige wenige Gedankenansetze was passieren könnte wenn das Geld umfällt.
Denkt mal darüber nach :whistle:
Zombie Squad is an elite zombie suppression task force ready to defend your neighborhood from the shambling hordes of the walking dead.

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Re: SOS für den Euro: Ist mein Geld noch sicher?

Beitrag von trenck » Mi 26. Mai 2010, 08:30

@Hugh Tompson Jr.: Zu "Wert des Goldes nur Psychologie" habe ich bereits geantwortet: diese "Psychologie" hält bereits seit Tausenden von Jahren konstant an. Für eine fundierte Analyse, was Geld ist und warum sich Gold als Geld durchgesetzt hat:
http://wertewirtschaft.org/analysen/geld.pdf

Zum Thema Grund und Boden statt Gold: der Staat kann einem Grundbesitzer um einiges mehr antun als einem Goldbesitzer. Dein Grundbesitz ist für die Nomenklatura zu 100% transparent und per definitionem immobil. Gold ist anonym, kompakt und transportabel.

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Re: Wie brenzlig ist es?

Beitrag von trenck » Mi 26. Mai 2010, 08:39

Maggo hat geschrieben:Das ist das was aber somanche Neoliberalen Marktjünger aber nicht so recht eingestehen wollen.
Den Freien selbstregulierenden Markt gibt es nicht,höchstens den der sich aus Profitgier und Macht (Konzerne) sich die ganze Welt untertan macht und auf den Rücken der Bürger,Unselbstständig Erwerbstätige und kleine Selbstständige sich noch mehr Geld holt bis nix mehr da ist.Sowas kann auch auf Dauer nicht gut gehen.


Wir leben nicht in einer Marktwirtschaft. Wir leben in einer Papiergeldwirtschaft mit staatlich betriebener Inflationierung. Und das ist die Wurzel allen Übels, nicht "der Markt". Was willst Du denn an die Stelle des Marktes setzen, staatliche Planwirtschaft?

Was ist "der Markt" überhaupt? Die Summe von freiwilligen Tauschakten zwischen Individuen. Wenn ich Dir zu einem vereinbarten Preis ein Ordonnanzgewehr verkaufe, dass ist das eine Markthandlung. Wenn Du Dir aus den USA ein Zielfernrohr bestellst, ist das eine Markthandlung. Alles freiwillige Interaktionen und daher kein Problem. Problematisch wird es, sobal ein Dritter sich ungefragt, durch Zwangsmaßnahmen einmischt. Dieser Dritte ist üblicherweise der Staat. Die Einmischung kann in Verboten oder Beschränkungen bestehen (keine Vollmantelmunition, Stückzahlbegrenzung Kat. B), im Mitschneiden (Besteuerung), sowie - besonders schädlich, weil auf den ersten Blick unsichtbar - in fortschreitender Entwertung der Währung durch Inflationierung. Dadurch entstehen die künstlichen Booms im Finanzsektor, von denen Du geschrieben hat. Und auf Booms folgen zwangsläufig immer Abstürze. Wie jetzt eben.

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Re: SOS für den Euro: Ist mein Geld noch sicher?

Beitrag von gewo » Mi 26. Mai 2010, 08:49

hallo

welche rohstoffe wuerden sich denn aus heutiger sicht noch zur anlage anbieten?

gold kannst ja wohl kicken beim derzeitigen kurs, hier waere ein kauf ja schon hochspekulativ (spekulation darauf dass es zum waehrungscrash kommt, dann ist gold naemlich unschlagbar)

silber? scheint auch schon massiv nachgefragt zu werden und hat vor allem ja nicht die sonderstellung die gold hat

rohdiamanten? sind wohl zu teuer pro einheit, und fraglich ist ob die im ernstfall wer nimmt

any ideas?

im prinzip geht es hier ja um eine zweitgeteilte entscheidung

teil1:
womit kann ich krisenfall meinen taeglichen lebensunterhalt bestreiten

teil2:
angenommen wir kommen mit einem blauen auge davon: was kann ich spaeter ohne allzuviel verlust wieder in geld rueckkonvertieren ...

lg
g
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