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"objektive" Medien und Notwehr-Fälle

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Musashi
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"objektive" Medien und Notwehr-Fälle

Beitrag von Musashi » Mo 24. Sep 2018, 09:42

Um zu realisieren, wie sehr die Medien ihre eigenen Vorurteile pflegen - und für eine "gute Story" durchaus bereit sind das Leben eines Unschuldigen zu zerstören - ist dieser podcast zu empfehlen, in dem der auf Notwehr spezialisierte Anwalt Andrew Branca den Zimmermann Fall zerlegt:

https://americanwarriorshow.libsyn.com/ ... vs-fiction

zum Nachlesen: http://lawofselfdefense.com/LOSDblog/?p=11201

Einige Schmankerln gefällig?:
*die Frage der Notrufzentrale nach der Rasse des Gemeldeten wurde rausgeschnitten, um es so darzustellen, als hätte Zimmerman die Rassenfrage von selbst aufgebracht.
* auch die Frage der Notrufzentrale, wohin der Gemeldete ging, wurde nie abgespielt- um die Darstellung eines aggressiven Rassisten zu fördern, der dem "Opfer" nachstellte. Lediglich der Kommentar (als Zimmermann schon aus dem Auto ausgestiegen und nachgegangen war) dass das nicht notwendig wäre, wurde wieder und wieder abgespielt.
*Zimmermans Haut wurde von den Medien via Photoshop aufgehellt (er ist Hispanio), um die "Weißer erschießt Schwarzen" Agenda weiter zu befördern
*ein unmittelbar nach dem Vorfall aufgenommenes Foto Zimmermans wurde nur in schwarz-weiß abgedruckt, um seine Verletzungen herunterzuspielen
* die in den Medien publizierten Fotos Trayvon Martins waren 3-4 Jahre alt, um das kindlich unschuldige Image zu unterstreichen und davon abzulenken, dass er mit 17 ein gewalttätiger troublemaker war.


Unsere Medien haben all das natürlich 1:1 übernommen. Und - im Gegensatz zu einigen wenigen US-Medien- nach dem Freispruch nie revidiert. Im Gegenteil, der Fall gilt vielen europäischen Journalisten immer noch als Beleg für einen in den USA angeblich so weit verbreiteten Rassismus. Nur zur Erinnerung- das schrieb der Standard darüber (offenbar auch in völliger Unkenntnis unserer Notwehrregeln):

Der Mitschnitt des 911-Dialogs ist veröffentlicht, man kann hören, wie der Mann in der Notrufzentrale dem Freizeitwächter davon abriet, Martin auf den Fersen zu bleiben. Offenbar wusste er, mit wem er es zu tun hatte. Im Laufe des vergangenen Jahres wählte Zimmerman fast 50 Mal die 911, um Alarm zu schlagen, oft falschen Alarm. Manche schildern den Sohn eines Amerikaners und einer Peruanerin als paranoiden Menschen, der überall Gefahren wittert. Im Polizeirevier sagte Zimmerman aus, der Teenager habe ihn angegriffen und nicht umgekehrt. Wie aus dem Nichts sei die Gestalt im Pulli hinter ihm aufgetaucht, habe ihm nach kurzem Wortwechsel einen Fausthieb versetzt und seinen Kopf mehrfach aufs Pflaster geschlagen, als er am Boden lag. In höchster Not habe er dann geschossen. Nicht nur Trayvons Footballtrainer, der einen fröhlichen Jungen kannte, der nie aggressiv wurde, zweifelt an der Darstellung. Zimmerman, 28 Jahre alt, ist um 40 Kilo schwerer, als Martin es war. Auch wenn ihn der 17-Jährige um ein paar Zentimeter überragte, bleiben Zweifel an seiner Version, wonach er bei dem Gerangel der Unterlegene war. "Zimmerman lebt und kann behaupten, was er will. Trayvon kann nur noch schweigen", lautet der bittere Kommentar Benjamin Crumps, des Anwalts der Familie Martin.

Unterdessen drängen demokratische Kongressabgeordnete darauf, ein Gesetz zu kassieren, das dem Waffenwahn nur Vorschub leistet: "Stand Your Ground" ("Weiche nicht zurück") - 2005 von Florida als erstem Bundesstaat eingeführt, worauf 23 weitere Staaten folgten. Demnach haben bewaffnete Bürger das Recht, sich auch außerhalb der eigenen vier Wände mit Gewehr oder Revolver zur Wehr zu setzen, falls sie sich bedroht fühlen. Schon als das Parlament Floridas über die Novelle debattierte, warnte ein ehemaliger Polizeichef Miamis vor den Folgen. Zweifelhafte Bürgerwehren, Freizeitpolizisten ohne Ausbildung, könnten das Recht nach Wildwestmanier in die eigenen Hände nehmen, orakelte John F. Timoney.
derstandard.at/1332324040318/Hintergrund-Ein-Toter-und-die-Anleitung-fuer-ein-Desaster
Zuletzt geändert von Musashi am Mo 24. Sep 2018, 10:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "objektive" Medien und Notwehr-Fälle

Beitrag von yoda » Mo 24. Sep 2018, 09:59

Kann mich unlängst an den Fall erinnern wo der Tankstellenbesitzer einen Schwarzen erschossen hat, laut Medien fast ohne Grund, er hätte ihn nur etwas geschubst. Das Video hat aber ein anderes Bild gezeigt, der Tankstellenbesitzer hat die Frau des Angreifers über ihr Fehlverhalten belehrt und der Angreifer, körperlich wesentlich kräftiger und jünger, hat den Tankstellenbesitzer ohne Vorwarnung von der Seite 2-3m mit voller Kraft auf den Asphalt gestoßen, sowas kann alleine schon tödlich sein. Danach ist er aggressiv auf ihn zugegangen um seinen Angriff fortzusetzen, erst als er gesehen hat, dass der am Boden liegende Tankstellenbesitzer nach hinten greift hat er einen Schritt zurück gemacht, da war es dann aber zu spät für ihn.

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Re: "objektive" Medien und Notwehr-Fälle

Beitrag von Jsmith » Mo 24. Sep 2018, 10:32

...allerdings hat man....wenn jemand einen Schritt zurück macht und den Angriff abbricht, bereits klar die Notwehr verlassen!

Dies ist im Fall berechtigter Notwehr nicht anzuraten und kann leicht zur Notwehrüberschreitung und Verurteilung führen...

sauersigi
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Re: "objektive" Medien und Notwehr-Fälle

Beitrag von sauersigi » Mo 24. Sep 2018, 10:38

Jsmith hat geschrieben:...allerdings hat man....wenn jemand einen Schritt zurück macht und den Angriff abbricht, bereits klar die Notwehr verlassen!

Dies ist im Fall berechtigter Notwehr nicht anzuraten und kann leicht zur Notwehrüberschreitung und Verurteilung führen...


Jemand der zurücktritt kann aber auch Anlauf nehmen....um so "richtig" zutreten zu können...
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Re: "objektive" Medien und Notwehr-Fälle

Beitrag von Jsmith » Mo 24. Sep 2018, 13:52

sauersigi hat geschrieben:
Jsmith hat geschrieben:...allerdings hat man....wenn jemand einen Schritt zurück macht und den Angriff abbricht, bereits klar die Notwehr verlassen!

Dies ist im Fall berechtigter Notwehr nicht anzuraten und kann leicht zur Notwehrüberschreitung und Verurteilung führen...


Jemand der zurücktritt kann aber auch Anlauf nehmen....um so "richtig" zutreten zu können...



....oder zum Auto laufen um eine Waffe zu holen....oder nach Hause zu gehen um am nächsten Tag wiederzukommen - diesmal aber bewaffnet....

Fakt ist, dass wenn der unmittelbare Angriff abgebrochen wird - aus welchen Gründen immer (Angst, Abschreckung, anders überlegt...)- man sich nicht mehr auf Notwehr berufen kann...und jetzt bitte keine häti tati wari Endlosdiskussionen...

Notwehr ist ein sehr wertvolles Rechtsgut und wenn das eigene Leben oder dass meiner Nächsten bedroht ist werde ich hoffentlich keine Sekunde zögern einen Angriff auf mich oder uns abzuwehren....mit den zur Verfügung stehenden Mitteln - ungeachtet der Probleme die mir danach vielleicht aus der Abwehr erwachsen - besser von 12 gerichtet als von 6 getragen!

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Re: "objektive" Medien und Notwehr-Fälle

Beitrag von Steelman » Mo 24. Sep 2018, 19:25

sauersigi hat geschrieben:
Jsmith hat geschrieben:...allerdings hat man....wenn jemand einen Schritt zurück macht und den Angriff abbricht, bereits klar die Notwehr verlassen!

Dies ist im Fall berechtigter Notwehr nicht anzuraten und kann leicht zur Notwehrüberschreitung und Verurteilung führen...


Jemand der zurücktritt kann aber auch Anlauf nehmen....um so "richtig" zutreten zu können...


Sehe ich genau so!

Der Aggressor tritt zurück......
du GLAUBST der rechtswidrige Angriff ist beendet....
Sekundenbruchteile später liegst schwerverletzt am Boden....

selbst (als Zeuge, nicht als Betroffener!) erlebt

LG
Mangelnde Vorbereitung ist die Vorbereitung auf das Versagen

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Re: "objektive" Medien und Notwehr-Fälle

Beitrag von Jsmith » Di 25. Sep 2018, 09:25

Das Zauberwort heisst Nachsichern....bzw. solange der Aggressor sich nicht aus dem Bereich entfernt hat wo er seinen Angriff fortsetzen bzw. wieder aufnehmen kann die Situation unter Kontrolle zu halten...is ja klar. Mein Einwand bestand darin, dass wenn jemand zurückweicht (mehr als einen Schritt...und anhaltend)....dass dann die Notwehrlage beendet sei. ;)

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